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Der Fallmeister Eine kurze Geschichte vom Töten
Der Fallmeister
Eine kurze Geschichte vom Töten




Christoph Ransmayr

S. Fischer Verlag
EAN: 9783100022882 (ISBN: 3-10-002288-2)
224 Seiten, hardcover, 13 x 22cm, März, 2021

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Langboot kentert in den Kaskaden eines Weißen Flusses.

Fünf Menschen ertrinken. Der »Der Fallmeister«, ein in den Uferdörfern geachteter Schleusenwärter, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als er ein Jahr nach der Katastrophe verschwindet, beginnt sein Sohn zu zweifeln: War sein jähzorniger, von der Vergangenheit besessener Vater ein Mörder? Die Suche nach der Wahrheit ihn durch eine düstere, in Kleinstaaten zerfallene Welt. Virtuos und mit großer Sinnlichkeit erzählt Christoph Ransmayr von menschlicher Schuld und Vergebung.



„Was für eine Kunst! Weltliteratur.“

Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, zu „Cox oder Der Lauf der Zeit“



„Von vielen wird er, endlich, für den größten Gegenwartsautor deutscher Sprache gehalten. […] Eine Entdeckung und Offenburg.“

Melania Mazucco in La Repubblica
Rezension
„Der Fallmeister. Eine kurze Geschichte vom Töten“ lautet der Titel des neuen Buches von Christoph Ransmayr (*1954). Bekanntheit erlangte der vielfach preisgekrönte österreichische Schriftsteller u.a. durch seine Bücher „Die letzte Welt“(1988), „Morbus Kitahara“(1995), „Der fliegende Berg“(2006), „Atlas eines ängstlichen Mannes“(2012) und „Cox oder Der Lauf der Zeit“(2016), die in zahlreiche andere Sprachen übersetzt wurden. Sein neues Werk widmet sich dem Wasser und der Hydrotechnik. Erzählt wird es aus der Perspektive des Sohnes eines Schleusenwärters, der den Tod von fünf Menschen auf dem Weißen Fluss hätte verhindern können. Ein Jahr später begeht der Fallmeister Selbstmord auf dem Fluss, so wird berichtet. Sein Sohn, mittlerweile ein auf den Wassern der Welt erprobter Hydrotechniker, begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über seinen Vater.
Ransmayrs Roman entwirft eine Dystopie; er spielt in einer von Klein- und Kleinststaaten fragmentierten Welt, in der diese gegeneinander Krieg führen. Hydrotechniker besitzen in dieser besondere Privilegien, können sie doch im Unterschied zu anderen Bewohnern die Grenzposten von Gebieten wie „Birkenau-Nord“ noch passieren, allerdings mit immensen Zeitverlusten im Unterschied zu den „seligen Zeiten“. Dabei gelangt der Sohn auch zu seiner Schwester, die auf einem Leuchtturm in der umkämpften Nordsee lebt und dort ermordet wird. Am Ende des Romans landet der Hydrotechniker auf der kroatischen Insel Cres, die eine geomorphologische Besonderheit aufweist und wo ihn eine persönliche Überraschung erwartet.
Ransmayrs neues Buch zeichnet sich aus durch eine von Sinnlichkeit strotzende Sprache, durch literarisch gekonnt evozierte Spannung sowie durch eine deutliche Kritik am Nationalismus. Lehrkräfte des Faches Deutsch werden durch das vorliegende Werk des Schriftstellers motiviert, dieses im Unterricht als Lektüre einzusetzen, geht es in ihm doch um die ewigen Themen Schuld, Vergebung, Verantwortung, Krieg und Frieden.
Fazit: Mit seinem Roman „Der Fallmeister“ ist Christoph Ransmayr wieder ein literarisches Meisterwerk gelungen. Dieses verdeutlicht eindrücklich die Bedeutung des Wassers als Lebensressource.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Fallmeister
BESTSELLER
Eine kurze Geschichte vom Töten
Nach den Bestsellern »Atlas eines ängstlichen Mannes« und »Cox oder Der Lauf der Zeit« erzählt Christoph Ransmayr in seinem Roman »Der Fallmeister« virtuos und mit großer Sinnlichkeit von menschlicher Schuld und Vergebung.
Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der »Der Fallmeister« , ein in den Uferdörfern geachteter Schleusenwärter, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als er ein Jahr nach der Katastrophe verschwindet, beginnt sein Sohn zu zweifeln: War sein jähzorniger, von der Vergangenheit besessener Vater ein Mörder? Die Suche nach der Wahrheit führt den Sohn des Fallmeisters tief zurück in die eigene Vergangenheit: Getrieben von seiner Leidenschaft für die eigene Schwester und der Empörung über das Schicksal seiner aus dem Land gejagten Mutter, folgt er den Spuren seines Vaters. Sein Weg führt ihn durch eine düstere, in Kleinstaaten zerfallene Welt. Größenwahnsinnige Herrscher ziehen immer engere Grenzen und führen Kämpfe um die Ressourcen des Trinkwassers. Bildmächtig und mit großer Intensität erzählt Christoph Ransmayr von einer bedrohten Welt und der menschlichen Hoffnung auf Vergebung.
Inhaltsverzeichnis
I Der Große Fall — 7
2 Im Wasserstaub - 25
3 Mesopotamien — 47
4 Strömungsumkehr - 65
5 Pharao und Pharaonin — 91
6 Zwischen viertausend Inseln — 111
7 Erniedrigung - 125
8 Töten -143
9 Den Atlantik im Rücken —167
10 Durch die Scherbenwelt -189
II Vergebung — 205