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Das wiedergefundene Licht Die Lebensgeschichte eines Blinden im französischen Widerstand
Das wiedergefundene Licht
Die Lebensgeschichte eines Blinden im französischen Widerstand




Jacques Lusseyran

Klett-Cotta
EAN: 9783608988239 (ISBN: 3-608-98823-8)
336 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, August, 2024

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Jacques Lusseyrans autobiografisches Buch „Das wiedergefundene Licht“ ist ein stilles, eindrucksvolles Zeugnis von Mut, innerer Klarheit und gelebtem Widerstand. Als Kind erblindet, entwickelt Lusseyran früh eine außergewöhnliche Sensibilität für Sprache, Menschen und Situationen. Diese Fähigkeit macht ihn nicht nur zu einem feinsinnigen Beobachter, sondern auch zu einer Schlüsselfigur im französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Mit siebzehn gründet er eine Widerstandsgruppe, wird später verhaftet und nach Buchenwald deportiert. Dass er dieses Lager überlebt, ist ebenso erstaunlich wie die Ruhe und Würde, mit der er davon berichtet.
Für den schulischen Kontext – besonders in Oberstufenkursen der Fächer Geschichte, Deutsch oder Ethik – bietet das Buch eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten. Es erzählt nicht nur von den Schrecken der NS-Zeit, sondern auch von der Kraft, die aus persönlicher Überzeugung und geistiger Unabhängigkeit erwachsen kann. Der autobiografische Stil eröffnet dabei Zugänge, die emotional berühren und zur Diskussion anregen. Lehrkräfte finden hier ein Werk, das sich hervorragend eignet, um mit fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern über Verantwortung, Freiheit und den Wert menschlicher Würde ins Gespräch zu kommen.
„Das wiedergefundene Licht“ klingt lange nach – gerade weil es nicht auf heroische Überhöhung zielt, sondern auf Klarheit, Reflexion und Mitgefühl. Ein bemerkenswerter Text, der sowohl als persönliche Lektüre wie auch als Grundlage für vertieften Unterricht hervorragend geeignet ist. Das liegt unter anderem auch an der hervorragenden Übersetzung von Uta Schmalzriedt.
Verlagsinfo
Das wiedergefundene Licht

Die Lebensgeschichte eines Blinden im französischen Widerstand. Übersetzt von Uta Schmalzriedt, überarbeitet von Tobias Scheffel


Jacques Lusseyran erblindet im Alter von acht Jahren. Doch dem Jungen gelingt es, den Schicksalsschlag in eine innere Stärke zu verwandeln, die ihn befähigt, auf unvergleichliche Weise zu »sehen«. So wird der charismatische Jugendliche Kopf einer Widerstandgruppe gegen die Nationalsozialisten und überlebt das KZ Buchenwald. Seine außergewöhnliche Lebensgeschichte erzählt vom unzerstörbaren Glauben an das Leben; inspirierend, poetisch und zutiefst bewegend.

Jacques Lusseyran verliert 1932 als achtjähriges Kind nach einem Unfall sein Augenlicht. Dank seiner Stärke und der Unterstützung durch seine Eltern schafft es der heranwachsende Junge, seine Blindheit zu akzeptieren und anders sehen zu lernen. Anders, das heißt für ihn die Entdeckung all jener Dinge, die ein Sehender wohl kaum wahrnehmen würde. Licht nimmt für ihn körperliche Gestalt an, und die Gegenstände um ihn herum werden Licht, auch die Farben, Töne, Gerüche und Formen. Sein Selbstvertrauen und seine innere Kraft haben eine fast magische Ausstrahlung auf Menschen, die Rat und Hilfe brauchen. Mit siebzehn Jahren gründet Jacques Lusseyran innerhalb der Résistance eine Organisation von Jugendlichen, die gegen die deutsche Besatzungsmacht kämpft. 1943 wird er mit seinen Freunden verhaftet und nach Buchenwald deportiert. Inmitten eigener und fremder Krankheit, Folter und Mord blieb der junge Lusseyran durch das, was er sein »inneres Licht« nennt, Widerstandskämpfer gegen Leid, Verzweiflung und Bosheit. Vielen konnte er, den sie als »den Mann der nicht gestorben ist« bewunderten, mit seinem unerschütterlichen Vertrauen helfen.