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Das deutsche Datum Der neunte November
Das deutsche Datum
Der neunte November




Wolfgang Brenner

Herder Verlag
EAN: 9783451384752 (ISBN: 3-451-38475-2)
319 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, August, 2019

EUR 26,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der deutsche Schicksalstag



Kein anderes Datum hat die deutsche Geschichte häufiger erschüttert als der 9. November.



Es war an einem 9. November, als 1918 die Novemberrevolution in der Ausrufung der ersten deutschen Republik kulminierte. Es war an einem 9. November, als 1923 der bis dahin weithin unbekannte Adolf Hitler einen Putschversuch gegen diese Republik anzettelte. Es war an einem 9. November, als 1938 die Novemberpogrome der Nazis in der berüchtigten »Reichskristallnacht« mündeten. Und es war an einem 9. November, als 1989 die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland fiel. Auf seiner Suche danach, was diese unterschiedlichen Ereignisse verbindet, entwirft Wolfgang Brenner ein einzigartiges Panorama deutscher Geschichte.
Rezension
Ein Datum, das in der deutschen Geschichte immer wieder auftaucht, ist der 9. November - ein Schicksaslstag?

Dieser Frage geht der Journalist Wolfgang Brenner in seinem vorliegenden Buch nach. Gab es doch an diesem Datum mehrfach historisch bedeutende Ereignisse in der Geschichte Deutschlands. Auch ein Datum, das zumeist mit Revolution und Gewalt verbunden war. Rühmliche Ausnahme: der Öffnung der Berliner Mauer am 09.11.1989! Ein Datum das auch der Chronologie folgend naheliegend ist.

Gekonnt verknüpft der Autor in seinem Werk die Ereignisse des 9. November der Jahre 1918, 1923, 1938 und 1939, sowie 1989. Ein eigenes Kapitel widmet er den 50 Jahren ohne einen "besonderen" neunten November zwischen 1939 (Attentat auf Hitler und weitere NS-Größen) und 1989 (Öffnung und Fall der Mauer).
Wichtig ist es ihm hierbei, historische Bezüge herzustellen und den Zusammenhang zwischen den Ereignissen zu verdeutlichen. Bei den Ereignissen der Jahre 1918 (Sturz der Monarchie - Ausrufung der Republik), 1923 (Putschversuch durch Hitler), 1938 (Reichsprogromnacht) und 1939 (Attentat durch Georg Elser) zeigt er eindringlich die historischen Linien nach. Die Zeitspanne zwischen 1939 und 1989 füllt er mit zahlreichen Informationen zur Bipolarität der Weltpolitik (Kalter Krieg), die inmitten Deutschlands offenbar wurde durch die Herausbildung zweier deutscher Staaten und deren unterschiedliche politisch-ideologische Ausrichtungen.
Der (vorerst) letzte neunte November führt die beiden deutschen Staaten wieder zusammen - Ende gut, alles gut?
Die Geschichte wird es weisen!

Möchte man einen guten Überblick über die deutsche Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg erhalten, bietet sich die Lektüre des Buches von Wolfgang Brenner an. Er schildert nicht nur die Geschehnisse und Entwicklungen während der einzelnen Phasen, sondern er zeichnet auch historische Linien. Sprachlich gekonnt und sehr gut lesbar. So wird auf anschauliche Art und Weise klar, wie ein bestimmtes Datum immer wieder zum Schicksalstag deutscher Geschichte wurde.
Wenngleich inhaltlich hochinteressant, so nimmt sich das Kapitel zwischen 1939 und 1989 (50 Jahre ohne neunten November) ein wenig mühselig aus, will es doch zur sonstigen klaren Linie nicht ohne weiteres passen. Die ein oder andere Randbemerkung als "journalistischer Seitenhieb" im Vergleich historischer Ereignisse zu aktuellen Anlässen, wären aus meiner Sicht ebenfalls verzichtbar gewesen.
Alles in allem eine lohnenswerte Lektüre, die ein besonderes Datum in einem besonderen Buch dem historisch interessierten Leser nahebringt.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der deutsche Schicksalstag

Kein anderes Datum hat die deutsche Geschichte häufiger erschüttert als der 9. November. Es war an einem 9. November, als 1918 die Novemberrevolution in der Ausrufung der ersten deutschen Republik kulminierte. Es war an einem 9. November, als 1923 der bis dahin weithin unbekannte Adolf Hitler einen Putschversuch gegen diese Republik anzettelte. Es war an einem 9. November, als 1938 die Novemberpogrome der Nazis in der berüchtigten »Reichskristallnacht« mündeten. Und es war an einem 9. November, als 1989 die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland fiel. Wolfgang Brenner geht der Frage nach, was die unterschiedlichen Ereignisse miteinander verbindet, er erzählt Geschichten vom 9. November und erklärt, was diesen »11/9« so besonders macht.

Wolfgang Brenner, geb. 1954, hat Germanistik und Philosophie studiert und arbeitet als Journalist, Autor und Filmemacher in Berlin und im Hunsrück; journalistische Tätigkeit für "Die Zeit", "Stern", "Taz", "Süddeutsche Zeitung", "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", "Rheinischer Merkur" u. a. Er ist ein erfolgreicher Autor zahlreicher Kriminalromane und Sachbücher. Zuletzt erschien von ihm bei Herder: „Die ersten hundert Tage. Reportagen vom deutsch-deutschen Neuanfang“. 2018 wurde Wolfgang Brenner mit dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis für herausragendes historisches Erzählen ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Ein deutsches Datum 9
Die Logik der Zahl 14

1918 16
Die Naumburger Jäger 16
Die Kaiserschlacht 23
Wie erstickt man eine Revolution? 28
Zwei Degen 30
Rochade 36
Alleingänge 40
Der Vaterlandsverräter 48
Das Schloss 52
Wo bleibst du denn? 64
Der große Bluff 72

1923 75
Die Generalprobe 75
In Verzug 84
Die Demütigung 88
Der Tag 94
Die Exerzierhalle 100
Das kosmische Fenster 102
Das Zeitproblem 112
Die Grünen 117
Münchner Pogrom 122
Der Weimarer Diktator 130
Der Bankraub 136
Wie definieren Sie einen Marxisten? 140
Maschinengewehre am Odeonsplatz 143
Familie Ballin 148
Der Trick 151
Eine Landpartie 158
Nachspiel 163

1938 171
Das Jubiläum 171
Der Tag der Besessenheit 175
Der Plan 178
Die Polenaktion 182
Das Attentat 187
Der Tag und die Nacht 193
Das November-Muster 200
Katzenjammer 204
Die Fackel des Terrors 206
Die Prophezeiung 210

1939 213
Zwischenspiel: Georg Elser 213
Der Perfektionist 219

50 Jahre ohne neunten November 225
Die deutsche Krankhei 225
Neunter November gegen neunter November 233
Die Tupamaros 237
Dalli Dalli 240
Die Schauspielerin 247

1989 252
Verkehrte Welt 252
Das Neunte-November-Debakel 257
Die Pekinger Lösung 263
Die Duftmarke der Freiheit 266
Frontstadtchor 271
Die Devisenfalle 281
Der Ruck 285
Dann geht doch rüber! 289 Das Zeitfenster 295
Der nächste neunte November 299


Abbildungsnachweis 306
Endnoten 307