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Das Papierhaus
Carlos María Domínguez
Eichborn AG
EAN: 9783821857305 (ISBN: 3-8218-5730-7)
93 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, Juni, 2004
EUR 12,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Es war tatsächlich ein Buch, aber keines von den erwarteten. Merkwürdig war nur, daß an Buchdeckel und Buchrücken eine schmuddelige Kruste klebte. Mörtelreste, die sich vor einem beherzten Versuch, sie zu entfernen, mit einer ungeheuren Solidarität ans Buch geheftet hatten. Als ich mit spitzen Fingern den Deckel hob, entdeckte ich eine Widmung von Bluma. »Für Carlos, als Andenken an die verrückten Tage in Monterrey«.
Ein geheimnisvolles Buch, ein unbekannter Absender in Südamerika, eine Reise auf den Spuren eines Mannes mit einer außergewöhnlichen Liebe zu Büchern – ein literarisches Kabinettstück für alle, die nicht leben können, ohne zu lesen.
Rezension
Eine fesselnde Geschichte, die von der Liebe zum Lesen und der Liebe zu Büchern handelt. Der Autor stellt mit seinem Werk das Buch als Gegenstand und als Trophäe verinnerlichter Geschichten in den Vordergrund. Das Sammeln von Büchern wird zur Leidenschaft, ja sogar zur Lebensaufgabe.
Durchweg spannend, doch das Ende kommt leider viel zu früh ...
Florian Schimandl, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine Reise um die halbe Welt oder: Können Bücher das Schicksal eines Menschen verändern?
Carlos María Domínguez: Das Papierhaus
Bluma Lennon ist Literaturdozentin an der Universität von Cambridge und begeistert sich leidenschaftlich für Bücher. Doch genau diese Leidenschaft wird ihr zum Verhängnis. Kurz nachdem sie in einer Buchhandlung eine alte Ausgabe der Gedichte von Emily Dickinson gekauft hat, wird sie an der ersten Straßenecke - gerade als sie beim zweiten Sonett angelangt ist - von einem Auto überfahren. Ein argentinischer Kollege tritt ihre Nachfolge an und erhält kurz nach ihrem Tod ein an Bluma adressiertes Päckchen aus Uruguay. Mit kuriosem Inhalt: Ein altes, zerlesenes Exemplar von Joseph Conrads Roman Die Schattenlinie, an dessen Buchdeckel und -rücken eine Zementkruste klebt. Kein Begleitschreiben, nur eine Widmung Blumas, gibt Aufschluss über den Absender des rätselhaften Päckchens: "Für Carlos als Andenken an die verrückten Tage in Monterrey."
Vor zwei Jahren auf einem Literaturkongress in Monterrey geschrieben, vermutlich für einen ihrer flüchtigen Liebhaber, mutmaßt Blumas Kollege. Doch viele ungeklärte Fragen bleiben: Warum kehrt das Buch verdreckt zwei Jahre später nach Cambridge zurück? Wo war es die ganze Zeit gewesen? Sollte Bluma etwas in den Zementresten lesen? Und vor allem: Was?
Blumas Kollege versucht, dem Geheimnis des mysteriösen Buches auf die Spur zu kommen, doch in Cambridge scheint es sich nicht lösen zu lassen. Auf den Spuren des Absenders begibt sich der Literaturdozent schließlich, von Neugier getrieben, auf eine abenteuerliche Reise um die halbe Welt, von Cambridge über Buenos Aires nach Montevideo, und stößt schließlich auf ein Papierhaus und die Geschichte eines Mannes mit einer außergewöhnlichen Liebe zu Büchern, die ihn seine Existenz gekostet hat...
Mit Das Papierhaus ist Carlos María Domínguez ein literarisches Kleinod über die Magie von Büchern gelungen. In eindrucksvollen, außergewöhnlichen Bildern und durchdrungen vom Klang einer ganz eigenen Poesie schildert Domínguez das Schicksal von drei Menschen, deren Leidenschaft für Bücher ihr Leben nachhaltig beeinflusst und verändert.
Carlos María Domínguez wurde 1955 in Buenos Aires geboren und lebt seit 1989 in Montevideo, wo er als Schriftsteller, Journalist und Literaturkritiker (u.a. für Crisis, Brecha, Búsqueda, El Pais) arbeitet. Sein Werk umfasst Romane (Delitos de amores crueles (2001), Una joya por cada rata (2001), Tres muescas en mi carabina (2002)), Biografien, ein Theaterstück und viele Reportagen, von denen einige auch in Buchform veröffentlicht wurden. Seine Erzählung Das Papierhaus wurde 2001 in Uruguay mit dem Premio Lolita Rubial ausgezeichnet und ist das erste, auf deutsch erschienene Buch des Autors. |
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