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Das Narrenschiff Die Bibliothek der verbotenen Bücher Herausgegeben und eingeleitet von Heinz-Joachim Fischer
Das Narrenschiff
Die Bibliothek der verbotenen Bücher


Herausgegeben und eingeleitet von Heinz-Joachim Fischer

Sebastian Brant

Marixverlag
EAN: 9783865391308 (ISBN: 3-86539-130-3)
352 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 15 x 21cm, März, 2007

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehr als ein halbes Jahrtausend ist dieses Buch alt, Sebastian Brants „Narrenschiff“. Doch es hat nichts von seiner Faszination, seiner Anstößigkeit, seiner Lebensweisheit und Menschenklugheit verloren. Im Jahr 1494 erschien es, ein Bestseller für Generationen, mit vielen Auflagen und Übersetzungen. Ein Spiegel der Unsitten, nicht nur jener Zeit, und damit auch scharfe Kritik an den Mißständen in der damals noch einen christlichen Kirche mit dem Papst, eine Mahnung zu Anstand und Gemeinsinn. Da begreift man, warum es zur Reformation eine knappe Generation später kam, warum sich das Volk von Rom abwandte, und auch, warum diese Satire eines Ehrenhaften dem Vatikan mißfiel und die Zensoren diese weltliche Bibel mit schönen Holzschnitten noch Anfang des 17. Jahrhunderts gern in die Liste der verbotenen Bücher aufgenommen hätten. Dazu kam es nicht. In die „Bibliothek“ gehört das „Narrenschiff“ um so mehr.
Rezension
"Das Narrenschiff" von Sebastian Brant aus dem Jahre 1494 war nach der Bibel der erste deutsche Bestseller der Buchgeschichte. In den in altmodischer Sprache verfassten Versen, die alle mit teils von Albrecht Dürer stammenden Holzschnitten versehen sind, lädt der Autor den Leser auf eine Reise nach "Narragonien" ein. Inhaltlich kritisert Brant menschliche Laster und die mittelalterliche Ständeordnung satirisch und humorvoll. Er wollte mit diesem Buch seinen Zeitgenossen einen Spiegel vorhalten und ihnen zeigen, dass sie sich zu merkwürdigen Menschen entwickelt hatten. Zugleich wollte er reformatorisch auf die Kirche einwirken. Brant schuf mit dem »Narrenschiff« ein bedeutendes literaturgeschichtliches Werk, das es nicht zuletzt wegen seiner auch nach 500 Jahren noch bestehenden Aktualität zu lesen lohnt. Fächerübergreifend können im Unterricht dabei Text- und Bildanalysen zur Erschließung des Werks verglichen werden.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Vorrede - Eine Welt voller Toren

1. Von unnützen Büchern - Wer viel studiert, wird ein Phantast
2. Von guten Räten - Auf dem Weg des Rechts
3. Von Habsucht - Die Seele in Kot und Mist
4. Von neuen Moden - Schande deutscher Nation
5. Von alten Narren - Wie die Jugend tanzen
6. Von rechter Kinderlehre - In guter Zucht
7. Von Zwietrachtstiftern - Lügen und Hassen
8. Gutem Rat nicht folgen - Nicht nur mit Worten weise
9. Von schlechten Sitten - Zucht und Scham sind die beste Zierde
10. Von wahrer Freunschaft - Eigennutz vertreibt das Recht
11. Verachtung der Hl. Schrift - Wer hier gesündigt, hat dort Pein
12. Von unbesonnenen Narren - Vorher nachdenken
13. Von Buhlschaft - Sex mit Reue
14. Von Vermessenheit gegen Gott - Sünden werden bestraft
15. Von törichtem Planen - Man muss es auch bezahlen können
16. Von Völlerei und Prassen - Maßvoll trinken ist weise und gesund
17. Von unnützem Reichtum - Geld vor Weisheit
18. Vom Dienst zweier Herren - Wer zu viel will, wird nie satt
19. Von vielem Schwatzen - Schweigen ist einfach besser
20. Vom Schätze finden - Ehrlich sein
21. Vom Tadeln und Selbertun - Zuerst sich selbst bessern
22. Die Lehre der Weisheit - Sucht nicht das Geld!
23. Von Überschätzung des Glücks - Vergänglich sind Glück und Reichtum
24. Von zuviel Sorge - Was man ohnehin nicht ändern kann
25. Vom Borgen - Man muss es schwer bezahlen
26. Von unnützen Wünschen - Begierde macht blind
27. Von unnützem Studieren - Jugend ohne Ziel
28. Von Wider-Gott-Reden - Dein Wissen ist vor ihm ein Spott
29. Vom selbstgerechten Narren - Der nicht sein will, was er ist
30. Von vielen Pfründen - Sich bescheiden
31. Vom Aufschubsuchen - Morgen, morgen, nur nicht heute
32. Von Frauenhüten - Hübsch, doch närrisch
33. Von Ehebruch - Hält man für nicht schlimm
34. Immer ein Narr bleiben - Was neu ist, das ist ihr Begehr
35. Von leichtem Zürnen - Geduld besänftigt Widrigkeit
36. Von Rechthaberei - Einbildung kommt vor dem Fall
37. Von Glückes Zufall - Warnung an die Mächtigen
38. Von unfolgsamen Kranken - Gutem Rat folgen
39. Von offenkundigen Anschlägen - Den Plan für sich behalten
40. An Narren Anstoß nehmen - Die Fehler anderer vermeiden
41. Nicht auf alle Rede achten - Die Welt nehmen, wie sie ist
42. Von Spottvögeln - Der Ungerechte lästert viel
43. Verachtung ewiger Freude - Ein Tröpflein Honig auf Erden
44. Lärm in der Kirche - Sünde und Pfarrer austreiben
45. Von Unglück durch Mutwillen - Selbst schuld am Schaden
46. Wo Narren die Macht haben - Bei Fürsten und Reichen
47. Vom Weg der Seligkeit - Eng, schmal, steil und hart
48. Vom Handwerk - Schlecht bestellt in dieser Welt
49. Schelchtes Beispiel der Eltern - Nicht Zucht, noch Ehr' ist mehr auf Erden
50. Vom Vergnügen - Irdische Lust mit Schmerzen und Schaden
51. Geheimnisse wahren - Nur durch Schweigen ohne Schaden
52. Freien um Gutes willen - Sonst ist in der Ehe Zank, Leid, Hader, Weh
53. Von Neid und Haß - Gift zu Todeswunden
54. Tadel nicht dulden wollen - Adel, Jugend, Geld, Gestalt, alles unnütz
55. Von törichter Heilkunde - Ein Gaukelmann, wer sich der Arztkunst anmaßt
56. Vom Ende der Gewalt - Macht vergeht wie der Schnee
57. Von Gottes Vorsehung - Seine letzten Gründe weiß man nicht
58. Seiner selbst vergessen - In der eigenen Sache fleißig sein und wachen
59. Von Undankbarkeit - Gerechten Lohn für gute Dienste
60. Von Selbstgefälligkeit - Im Spiegel ohne Witz und Sinn
61. Vom Tanzen - Süße Sünde
62. Von nächtlichem Hofieren - Und jeder schreit, jauchzt, brüllt und plärrt
63. Von Bettlern - Nur das sie sich nicht gerne bücken
64. Von bösen Weibern - Nichts gegen die guten
65. Von Beobachtung des Gestirns - Die Welt, die will betrogen sein
66. Alle Länder erforschen wollen - Und sich selbst erkennen
67. Kein Narr sein wollen - Aus Reichtum Übermut entspringt
68. Keinen Spaß verstehen - Nichts Böses für gut ausgeben
69. Ungestraft Böses tun wollen - Treu ist jetzt oft Trug
70. Nicht beizeiten vorsorgen - Im Sommer an den Winter denken
71. Streiten und vor Gericht gehen - Mit Geschwätz trügen
72. Von groben Narren - Der Pöbel hat die Weisen verdrängt
73. Vom Geistlichwerden - Die Bischöfe sind schuld daran
74. Vom unnützen Jagen - Kostet viel
75. Von schlechten Schützen - Nicht viele treffen ihr Ziel
76. Von großem Rühmen - Die wollen sein, was sie nicht sind
77. Von Spielern - Wenig Gewinn und viel Verlust
78. Ein Narr sein in vielen Stücken - Wer mehr verzehrt als er gewinnt
79. Reuter und Schreiber - Räuber unterwegs, Anwälte vor Gericht
80. Närrische Botschaft - Vom Laufen und Lügen
81. Von Köchen und Kellnern - Die des Hauses Sorg' verwalten
82. Von bäurischem Aufwand - Wo Geld ist, ist auch Übermut
83. Von Verachtung der Armut - Nackt kann man leichter schwimmen
84. Vom Beharren im Guten - In Weisheit und mit guten Werken
85. Sich des Todes nicht versehen - Ein sehr gerechter Richter der Gleichheit
86. Von Verachtung Gottes - Der öft zögert lange Zeit
87. Von Gotteslästerung - Weil Unrecht so öffentlich geschieht
88. Voll Plage und Strafe Gottes - Es wird noch schlimmer morgen
89. Von törichtem Tausche - Wer Ewiges gibt um zeitlich Gut
90. Ehre Vater und Mutter - Und gib Kindern nicht, was dir not ist
91. Vom Schwätzen im Chor - Störungen in der Kirche
92. Überhebung und Hoffart - Lüsterner Blick mit Macht
93. Wucher und Aufkauf - Juden und Christenjuden
94. Von Hoffnung auf Erbschaft - Wer eines anderen Tod begehrt
95. Den Feiertag nicht heiligen - Habsucht aller Laster Anfang ist
96. Schenken und Bereuen - Mit frohem Mut und Dank
97. Von Trägheit und Faulheit - Die Müßiggänger straft der Herr
98. Von ausländischen Narren - Mohren, Türken, Heiden und andere
99. Vom Verfall des Glaubens - "Mohmeds böser Sinn" schwächt das Reich
100. Den falben Hengst streicheln - Wenn jeder wäre, wie er sich stellt
101. Von Ohrenblasen - Verleumdung und Leichtgläubigkeit
102. Von Fälschen und Betrug - Der Unteru voll ist jetzt die Welt
103. Sankt Peters Schiff - Es schwankt wegen Büchern und Ablass
104. Wahrheit und verschweigen - Gegen Schmeicheln und Drohen
105. Verhinderung des Guten - Dass wir Mönche werden und Pfaffen?
106. Von Versäumnis guter Werke - Ein Baum muss gute Früchte tragen
107. Vom Lohn der Weisheit - Freude und Lust ohne Tugend
108. Das Schlaraffenschiff - Ohne Sorg und Vernunft
109. Verachtung der Gefahr - Wer Weisheit sowie Tugend fand
110. Verleumdung des Guten - Nicht persönlich nehmen
111. Entschuldigung des Dichters - Zu Gottes Ehr und Nutz der Welt
112. Der weise Mann - verwirft, was schlecht, und lobt, was gut

Ende des Narrenschiffes
Anmerkungen
Epilog
Index