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Das MoMA in Berlin
Meisterwerke aus dem Museum of Modern Art, New York
John Elderfield
Hatje Cantz Verlag
EAN: 9783775713894 (ISBN: 3-7757-1389-1)
375 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 25 x 30cm, Februar, 2004, 395 Abbildungen, davon 386 farbig
EUR 39,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Das Museum of Modern Art, New York, gilt weltweit als die bedeutendste Sammlung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Kein anderes Museum verfügt über eine solche Fülle hochkarätiger Meisterwerke der Moderne - jeder große Name, jede Epoche und Stilrichtung sind hier vertreten. Auch wurde von Anfang an Wert darauf gelegt, die Kollektion nach didaktischen Gesichtspunkten aufzubauen, sodass die Exponate beispielhaft für die Entwicklung der Kunst stehen.
Der vorliegende Band präsentiert in ganzseitigen Reproduktionen über 200 Highlights: von Bahnbrechern der Moderne wie Paul Cezanne, Vincent van Gogh und Claude Monet über die Helden der neuen amerikanischen Malerei wie Jackson Pollock oder Andy Warhol bis hin zu herausragenden zeitgenössischen Künstlern wie Bruce Nauman und Gerhard Richter. Alle Werke werden von Texten führender Kunsthistoriker erläutert und können teilweise erstmals in deutscher Sprache vorgelegt werden. Eine Chronologie informiert über die eindrucksvolle Erfolgsgeschichte der Institution MoMA.
Paul Cezanne | Georges-Pierre Seurat | Vincent van Gogh | Paul Gauguin | James Ensor | Edvard Munch | Gustav Klimt | Henri Rousseau | Andre Derain | Wassily Kandinsky | Claude Monet | Henri Matisse | Pablo Picasso | Georges Braque | Juan Gris | Marc Chagall | Robert Delaunay | Fernand Leger | Giacomo Balla | Carlo Carrà | Umberto Boccioni | Constantin Brancusi | Kasimir Malewitsch | Ljubow Sergejewna Popowa | Iwan Puni | Alexander Rodtschenko | Läszlö Moholy-Nagy | Piet Mondrian | Theo van Doesburg | Georgia O'Keeffe | Marcel Duchamp | Francis Picabia | Man Ray | Giorgio de Chirico | Paul Klee | Rene Magritte | Max Ernst | Yves Tanguy | Salvador Dali | Joan Miro Jean Arp | Andre Masson | Matta | Alberto Giacometti | Meret Oppenheim | Alexander Calder | Joseph Cornell | Louise Bourgeois | Auguste Rodin | Aristide Maillol | Gaston Lachaise | Elie Nadelman | Amedeo Modigliani | Jacques Lipchitz | Otto Dix | Max Beckmann | George Grosz | Pierre Bonnard | Balthus | Edward Hopper | Willem de Kooning | Arshile Gorky | Clyfford Still | Jackson Pollock | Mark Rothko | Barnett Newman | Ad Reinhardt | Bradley Walker Tomlin | Robert Motherwell | Franz Kline | David Smith | Adolph Gottlieb | Hans Hofmann | Helen Frankenthaler | Robert Rauschenberg Jasper Johns | Cy Twombly | Ellsworth Kelly | Alejandro Otero | Ed Ruscha | Andy Warhol | Roy Lichtenstein | Jim Dine | Tom Wesselmann | Claes Oldenburg | Frank Stella | Kenneth Noland | Agnes Martin | Robert Ryman | Donald Judd | Dan Flavin | Walter De Maria | Tony Smith | Carl Andre | Sol LeWitt | Richard Serra | Eva Hesse | Richard Artschwager | Bruce Nauman | Philip Guston | Gerhard Richter
Rezension
Die langen Warteschlangen am Eingang zur laufenden Ausstellung unterstreichen die Bedeutung dieses Jahrhundertereignisses: "Old Europa" zeigt eine Fülle von Exponaten aus der wohl bedeutendsten Sammlung von Meisterwerken der Moderne. Dass die Ausstellung - trotz der Fülle von hochkarätigen Exponaten unter didaktischen Gesichtspunkten die Entwicklung der Kunst aufzeigt (und nicht der Versuchung erlegen ist, alles Wertvolle aneinanderzureihen) macht aus dem Katalog, der ohnehin ein Schmuckstück für jedes Kunstregal ist, auch ein reich bebildertes Lehrbuch und Nachschlagewerk für den Kunstunterricht.
Christoph Ranzinger, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das MoMA in Berlin
Der repräsentative Bildband zur spektakulären Ausstellung des MoMA in Berlin reiht nicht nur große Meisterwerke des 20. Jahrhunderts aneinander wie Perlen auf eine Kette, er lässt auch Sammlungsschwerpunkte der verschiedenen Kuratoren und Museumsleiter erkennen.
Das Museum of Modern Art, kurz MoMA, in New York gilt unbestritten weltweit als die bedeutendste Sammlung zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Kein anderes Museum verfügt über eine solche Fülle hochkarätiger Meisterwerke aus dieser Zeit. Jeder große Name, jede Epoche und Stilrichtung sind hier vertreten.
Und so ist es ein ganz besonderer Glücksfall, dass die Glanzlichter dieser Kollektion, 205 Prunkstücke von Cézanne bis Gerhard Richter, in einer grandiosen und absolut einmaligen Schau nun in Berlin zu sehen sein werden. Wir freuen uns, Ihnen mit diesem repräsentativen Bildband die einzige deutschsprachige Publikation zur Ausstellung des Jahres sowie zum MoMA und seiner Geschichte präsentieren zu können. Neben großformatigen, ganzseitigen Reproduktionen der Kunstwerke bietet sie eine Chronologie des Hauses und eine Vielzahl von begleitenden, erläuternden Texten führender Kunsthistoriker, die teilweise erstmals in deutscher Sprache vorgelegt werden können.
Nachauflage Anfang April 2004
Ausstellung: Neue Nationalgalerie, Berlin 20.2.-19.9.2004
Inhaltsverzeichnis
Vorworte
6 Peter Raue
8 Tessen von Heydebreck
9 Glenn D. Lowry, Ronald S. Lauder, Peter-Klaus Schuster
13 Die Pforte zum Verständnis
John Elderfield
Abbildungen
24 Moderne Anfänge
29 Postimpressionismus
38 Symbolismus
42 Fauvismus
46 Spätere symbolistische Strömungen
50 Matisse Picasso
55 Matisse
65 Picasso
74 Kubismus und abstrakte Kunst
78 Kubismus
90 Futurismus
94 Brancusi
96 Russland und das Bauhaus
103 De Stijl
108 Zwei amerikanische Modernisten
110 Fantastische Kunst, Dada, Surrealismus
114 Dada in New York
120 Zwei Fantasten
128 Surrealistische Traumbilder
134 Abstrakter Surrealismus
140 Surrealistische Skulptur
148 Neue Menschenbilder
153 Frühe figurative Skulptur
161 Gegenständliche Malerei zwischen den Weltkriegen
172 Die neue amerikanische Malerei
176 Gorky und de Kooning
179 Abstrakte Expressionisten — Field Painting
192 Abstrakte Expressionisten — Bild und Bewegung
200 Proto-Pop-Art
206 Geometrische Abstraktion
208 Die Kunst des Realen
212 Pop Art
220 Abstrakte und minimalistische Malerei
224 Minimalistische Skulptur
230 Postinimmalismus
236 Offenes Ende
240 Nauman
241 Artschwager 243 Guston
248 Richter
261 Texte zu den Werken
346 Textanmerkungen
352 Auswahlbibliografie
356 Chronologie
370 Register
373 Abbildungs- und Textnachweis
375 Dank
Leseprobe
Mit der Ausstellung »Cézanne, Gauguin, Seurat, van Gogh« im Heckscher Building an der Fifth
Avenue wurde das Museum of Modern Art eröffnet. Im eindeutigen Unterschied
zur europäischen Tradition, der auch die meisten amerikanischen Museen der damaligen Zeit
mit Vorliebe nacheiferten, hingen die Werke – durchgehend Leihgaben – nicht hoch oben an
seidenbespannten Galerien, sondern in Augenhöhe an neutralen Wänden. Mit dieser bewusst
modernen, ja demokratischen Ästhetik wurden die vier bedeutenden Vertreter der Moderne
dem amerikanischen Publikum erstmals vorgestellt.
Der Ausstellungskatalog, verfasst vom MoMA-Gründungsdirektor Alfred H. Barr Jr., ließ
bereits sehr deutlich dessen zukünftige Handschrift erkennen, indem er die Kunstwerke in die
Teleologie der Moderne einschrieb, die über eine Reihe formaler Entwicklungen letzten Endes
zur Abstraktion führen musste. Zwar machte sich Barr nicht das griffige Etikett des »Postimpressionismus
« zu Eigen, das der englische Kunsttheoretiker Roger Fry geprägt hatte,
doch auch für ihn waren Cézanne, Gauguin, Seurat und van Gogh Künstler, die das Werk der
vorangegangenen Generation um formale und metaphysische Dimensionen bereichert hatten
und damit zu direkten Vorläufern der künstlerischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts
wurden.
Die Neuerungen Cézannes sind, so Barr, »denjenigen eines Giotto, Rogier van der Weyden,
Donatello oder Michelangelo vergleichbar«. Doch dadurch, dass Cézanne diese Bildtradition,
für die das Illusionistische eine so entscheidende Rolle spielte, infrage stellte, lieferte er ein
Modell für den Kubismus – und darin liegt für Barr seine vorrangige Bedeutung: »War es nicht
Cézanne, der festgestellt hatte, dass die Grundformen der Natur Kugel, Kegel und Zylinder
sind? Die früheste Phase des Kubismus geht nur noch einen Schritt darüber hinaus.« Cézanne
strebte danach, die flüchtigen Formen des Impressionismus zu konkretisieren, indem er die
traditionelle Vorstellung des Bildes als Fenster zu einer anderen Welt verwarf und stattdessen
ganz auf flache Ebenen und die Unmittelbarkeit der Leinwand setzte. Und genauso zielte
Seurats wissenschaftliche Methode darauf ab, dem Interesse des Impressionismus am Ephemeren
und Flüchtigen ein fassbares Fundament zu verschaffen. Für Barr hatte Seurats pointillistische
Malweise Auswirkungen auf die Fauvisten, während seine prägnante Formgebung und
sein Neoklassizismus die Kubisten beeinflusste.
Sowohl Barr als auch der Kunsthistoriker John Rewald – Letzterer in seinem Buch Post-
Impressionism: From van Gogh to Gauguin – nähern sich van Gogh biografisch, wobei sie
betonen, dass seine psychischen Qualen zugleich Triebkraft und Folge seines Genies sind. Van
Gogh, »der Künstler, der Seher, der Mystiker«, wird letzten Endes zum Opfer seiner eigenen
Biografie, die verschleiert, worum es dem Künstler eigentlich ging: Er wollte, und das durchaus
bewusst, Bilder des Trostes und der Verzauberung schaffen, als Gegengift zu den Leiden der
Moderne – Entfremdung, Entmündigung, Verstädterung. Barr, der immer wieder der Frage von
Ursache und Wirkung nachspürt, siedelt van Goghs Nachwelt im Norden an, wobei er einräumt,
dass dieser zwar »ein französischer Maler zu sein versuchte [. . .], dass es aber der Norden
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