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Das Jesusbild des Papstes Über Joseph Ratzingers kühnen Umgang mit den Quellen
Das Jesusbild des Papstes
Über Joseph Ratzingers kühnen Umgang mit den Quellen




Gerd Lüdemann

zu Klampen! Verlag
EAN: 9783866740105 (ISBN: 3-86674-010-7)
157 Seiten, hardcover, 13 x 19cm, Juli, 2007

EUR 9,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Eine eingehende Antwort auf Ratzingers Jesusbuch erweist sich aus zwei Gründen als notwendig. Zum einen belegt die weithin begeisterte Reaktion auf das Buch, dass selbst unter Akademikern das kleine Einmaleins des historischkritischen Umgangs mit der Bibel unbekannt ist. Zum anderen halten sich viele römisch-katholische Exegeten aus verständlichen Gründen mit negativen Äußerungen zurück. Aus aktuellem Anlass soll das vorliegende Buch daher mit dazu beitragen, dass die Stimme historisch-kritischer Vernunft auch im Bereich der Bibelauslegung deutlich vernehmbar bleibt.«

Gerd Lüdemann
Rezension
Joseph Ratzinger (in nicht-bürgerlicher, voraufklärerischer Attitüde: Papst Benedikt XVI.) tut sich im Jahr 2007 nicht nur durch (erwartbare) Äußerungen hervor, die anderen Kirchen als der römisch-katholischen (z.B. den orthodoxen und protestantischen) auf verwegene und historisch wie theologisch nicht haltbare Art und Weise das Kirchesein absprechen, er fällt auch inner-katholisch hinter das Vaticanum II (1962-1965) zurück, präsentiert sich deutlich anti-konziliaristisch und papalistisch, indem er die lateinische Messe wieder zuläßt, - er veröffentlicht in 2007 auch den ersten Teil eines Jesus-Buches: Joseph Ratzinger, Jesus von Nazareth. Erster Teil. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung. Freiburg 2007. Dieses wird von dem aus der ev. Kirche gedrängten Göttinger ex-Theologen und jetzigen Religionswissenschaftler und Neutestamentler Gerd Lüdemann einer vernichtenden Kritik unterzogen: In geradezu philologischer Art und Weise wird das Papst-Buch über Jesus referiert, einer präzisen (historisch-kritischen) Kritik unterzogen und kapitelweise mit einem jeweiligen Haupteinwand versehen. Diese Haupteinwände lauten z.B.: "Ratzingers Ausgangspunkt, dass man den Evangelien historisch trauen kann, ist ein Holzweg" (S. 23). "Die konsequent christologische Deutung der Gleichnisse geht an den Texten vorbei" (S.94) etc. - Fazit: Bürger Ratzinger ist nicht nur dogmatisch auf dem Holzweg, sondern auch exegetisch!

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Papst Benedikt XVI. will Glauben und Vernunft versöhnen. Wird sein Jesusbild diesem Anspruch gerecht?

Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, wird als »Der Intellektuelle auf dem Heiligen Stuhl« verehrt, weil er Glauben und Vernunft nicht als Gegensätze sieht. Wie aber steht es um den Vernunftgebrauch des Heiligen Vaters? Im Frühjahr 2007 veröffentlichte er ein Jesusbuch, das den Jesus der Evangelien als den wirklichen, historischen Jesus darstellt. Er hält die Evangelisten für zuverlässige Zeugen und verwirft den allgemeinen kritischen Konsens, daß zahlreiche Jesusworte und -taten erst später erfunden wurden und daß wir demgemäß nur wenig Sicheres über Jesus wissen.

Gerd Lüdemann – selbst Verfasser einer umfassenden Untersuchung aller erhaltenen Jesustraditionen aus den ersten beiden Jahrhunderten – überprüft die Ausführungen Joseph Ratzingers in einer auch für Nicht-Theologen verständlichen Weise. Seine Untersuchungen zum Jesusbild von Joseph Ratzinger erweisen, daß der Papst in seinen Auslegungen biblischer Texte die Vernunft vor den Karren des Glaubens spannt. Auch der Intellektuelle Benedikt XVI., so Lüdemanns Resultat, muß historisch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse um der Rettung des kirchlichen Dogmas willen verbiegen.

Gerd Lüdemann, Jahrgang 1946, ist Professor für Geschichte und Literatur des frühen Christentums an der Universität Göttingen. Er leitet die Abteilung "Frühchristliche Studien" am Institut für Spezialforschungen sowie das Archiv "Religionsgeschichtliche Schule" der Theologischen Fakultät Göttingen.
Ihm wurde als ausgewiesenem Neutestamentler die Bezeichnung seines Lehrstuhls als Lehrstuhl für Neues Testament vom Präsidenten der Universität Göttingen als Folge der Beanstandung seiner Lehre durch die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen verboten, weil er sich in seinen Veröffentlichungen und in seiner wissenschaftlichen Arbeit kritisch mit Fragen des evangelischen Bekenntnisses auseinandergesetzt hat und die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit den evangelischen Kirchen in Niedersachsen und der Leitung der Universität Göttingen nicht genehm sind.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Einleitung 10

Das Jesusbuch Joseph Ratzingers: Referat und Kritik 13

Das Vorwort 14
Die Einführung (»Ein erster Blick auf das Geheimnis Jesu«) . 24
Das 1. Kapitel (»Die Taufe Jesu«) 27
Das 2. Kapitel (»Die Versuchungen Jesu«) 34
Das 3. Kapitel (»Das Evangelium vom Reich Gottes«) 44
Das 4. Kapitel (»Die Bergpredigt«) 55
Das 5. Kapitel (»Das Gebet des Herrn«) 71
Das 6. Kapitel (»Die Jünger«) 77
Das 7. Kapitel (»Die Botschaft der Gleichnisse«) 84
Das 8. Kapitel (»Die großen Johanneischen Bilder«) 95
Das 9. Kapitel (»Petrusbekenntnis und Verklärung«) 121
Das 10. Kapitel (»Selbstaussagen Jesu«) 132

Das Jesusbild Joseph Ratzingers: Worauf beruht es? 148

Epilog:
Zehn Einwände gegen das Jesusbuch Joseph Ratzingers 150

Personen 153
Bibelstellen 154