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Christlicher Religionsunterricht im religionsneutralen Staat? Unterrichtliche Zielvorstellungen und religiöses Selbstverständnis von ev. und kath. Religionslehrerinnen und -lehrern in Baden-Württemberg. Eine empirisch-repräsentative Befragung In Zusammenarbeit mit
Bernhard Dressler, Ingrid und Wolfgang Lukatis, Michael Schramm,
Katja Boehme, Elvira Feil-Götz, Lothar Kuld, Hartmut Rapp, Clauß-Peter Sajak
Christlicher Religionsunterricht im religionsneutralen Staat?
Unterrichtliche Zielvorstellungen und religiöses Selbstverständnis von ev. und kath. Religionslehrerinnen und -lehrern in Baden-Württemberg. Eine empirisch-repräsentative Befragung


In Zusammenarbeit mit

Bernhard Dressler, Ingrid und Wolfgang Lukatis, Michael Schramm,

Katja Boehme, Elvira Feil-Götz, Lothar Kuld, Hartmut Rapp, Clauß-Peter Sajak

Andreas Feige, Werner Tzscheetzsch

Schwabenverlag , Kohlhammer
EAN: 9783796612206 (ISBN: 3-7966-1220-2)
172 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2005

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn an öffentlichen Schulen wie etwa in Erfurt 2002 die Gewalt regiert, wird von allen Seiten schnell nach mehr und besserer >Werte-Weitergabe< gerufen. In den Schulen reichen die meisten dann gern (>zuständigkeitshalber<) diese Frage an die Kolleginnen und Kollegen weiter, die das Fach Religion erteilen. Zugleich wird die Frage der Religionsneutralität unseres allgemeinen und berufsschulischen Bildungswesens durchaus in Frage gestellt; von der Frage nach der Konfessionalität des Unterrichts ganz zu schweigen. Wer sind diese Religionslehrer/innen? Was denken und was wollen sie?

Über 4000 evangelische und katholische Religionslehrer/innen aller Schularten in Baden-Württemberg wurden nach ihren Zielvorstellungen und Motivationen für den Religionsunterricht befragt. Die Ergebnisse dieser religionssoziologisch wie religionspädagogisch hoch aktuellen Untersuchung bieten Perspektiven für die zukunftsfähige Gestaltung des christlichen Religionsunterrichts im religionsneutralen Staat. Damit werden in Staat und Kirche alle für den Religionsunterricht Verantwortlichen ebenso angesprochen wie die Religionslehrer/innen selbst. Ein in der konfessionellen Kooperation in Deutschland bisher einmaliges Projekt.



Autoren

Andreas Feige, Dr. disc. pol. et phil. habil.,

Professor für Soziologie, Braunschweig.

Werner Tzscheetzsch, Dr. theol., Dipl.-Päd.,

Professor für Religionspädagogik und Katechetik, Freiburg.



In Zusammenarbeit mit

Bernhard Dressler, Ingrid und Wolfgang Lukatis, Michael Schramm,

Katja Boehme, Elvira Feil-Götz, Lothar Kuld, Hartmut Rapp, Clauß-Peter Sajak
Rezension
Dieses Buch gibt das aktuelle Ergebnis einer jüngsten umfassenden Befragung von mehr als 4000 evangelischen und katholischen Religionslehrer/inne/n aller Schularten in Baden-Württemberg nach deren Zielvorstellungen und Motivationen für den Religionsunterricht wieder – und dürfte damit für alle Religionslehrkräfte in Deutschland von wesentlicher Bedeutung sein, sowohl in religionssoziologischer wie in religionspädagogischer Hinsicht. Wie soll ein zukunftsfähiger christlicher Religionsunterricht in einem religionsneutralen Staat aussehen – das ist die Schlüsselfrage. Religionslehrer/innen zeigen sich dsbzgl. verunsichert, z.B. durch den sog. Kopftuchstreit, durch die Frage der Aufnahme der Türkei in die EU (und damit die Frage nach der europäischen (Christlichen?) Identität), durch die Frage nach der expliziten Aufnahme des Begriffs Gott in die EU-Verfassung etc. Welche Aufgabe kommt dem RU zu? Werte-Weitergabe angesichts von Erfurt 2002 oder Nineeleven 2001? Faktisch ist der RU weitaus mehr als Wissensvermittlung in Sachen des Traditionsgutes Religion. Bildung hat immer eine religiöse Komponente.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Über 4000 evangelische und katholische Religionslehrer/ innen aller Schularten in Baden-Württemberg wurden nach ihren Zielvorstellungen und Motivationen für ihren Religionsunterricht befragt. Die Ergebnisse dieser religionssoziologisch wie religi-onspädagogisch hoch aktuellen Untersuchung bieten Perspektiven für die zukunftsfähige Gestaltung des christlichen Religionsunterrichts im religionsneutralen Staat. Damit werden in Staat und Kirche alle für den Religionsunterricht Verantwortlichen ebenso angesprochen wie die Religionslehrer/ innen selbst. Ein in der konfessionellen Kooperation in Deutschland bisher einmaliges Projekt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Zeichen und Wunder 7

Überblick: Die Highlights der Befragung in 'Schlagzeilen' 11

Teil I: Die Profession in der Ansicht der RU-Lehrenden:
Alle Befragungsergebnisse in einfacher Auszählung 23


I.1 WAS SIE WOLLEN: Unterrichtsziele, Gestaltungsvorstellungen, Fortbildungsinteressen, Unterrichts(nicht-)behinderungen und -belastungen 23
I.1.1 Zwischen konfessionell-dogmatischen Lehrinhalten und Hilfen bei der Persönlichkeitsfmdung der Schülerinnen auf der Basis christlicher Lebensethik: Ziele des RU23
I.1.2 Zwischen gesteigerter personeller Zuwendung und speziellen Ausdracksarrangements: Gestaltungsformen des RU 33
I.1.3 Wovon RL Hilfe für ihren Unterricht erwarten:
Themenschwerpunkte bei Fortbildungsinteressen 38
I.1.4 Behinderungsfaktoren des Religionsunterrichts 44
I.1.5 Besondere Belastungen im Zusammenhang mit dem
'Unterrichts-Thema Religion' 47
I.1.6 Motive der Berufsmüdigkeit 50
I.2 Wo SIE STEHEN: Einstellungen zur konfessionellen Kooperation, zum Verhältnis Kirche-Schule, zu den Aufgaben der Kirche in der Gesellschaft und religiöse Praxiselemente in der Schule 54
I.2.1 Einstellungen zu ökumenischen Kooperationsmodellen... 54
I.2.2 Zur Einschätzung faktischer konfessioneller Kooperationsmöglichkeiten 'vor Ort'62
I.2.3 Entspannt und von einem offenen Kooperationsinteresse getragen: Das Verhältnis zwischen Kirche und Schulischem Religionsunterricht in der Beurteilung der RL 65
I.2.4 Einstellungen zu Aufgaben der Kirche in der Gesellschaft 67
I.2.5 'Religion' im Spiegel von Möglichkeiten religiöser Praxis an der Schule durch Andachten und Gottesdienste 72
I.3 WAS SIE MEINEN: Elemente christlichen Glaubens und die konfessionellen Akzente des Schulischen Religionsunterrichts 79
I.3.1 Elemente christlichen Glaubens 79
I.3.2 Der Schulische Unterricht von Religion:
Welcher konfessionelle Akzent wird ihm gegeben? 83

Teil II: 'Was gehört wie zusammen?' Thematische Sinnzusammenhänge des Problemfeldes 'Religionsunterricht' in der Wahrnehmung der ev. und kath. Religionslehrerlnnenschaft. Ausgewählte Ergebnisse der Faktorenanalysen 91

II. l Sich Religion durch religiöse Bildung individualitätspraktisch anverwandeln können: Strukturelle Charakteristika der Unterrichtszielvorstellungen der ev. und kath. Religionslehrerlnnenschaft 91
II.2 Zwischen 'Religion(en)unterricht für alle' und 'Beibehaltung des Status quo' - Dimensionen der Beurteilung ökumenischer Kooperation 105
II.3 Fähig machen für einen Schulischen Religionsunterricht als eine religiöse Kommunikationsform sui generis: Die Funktion der Fortbildung 108
II.4 Eine freundlich-konstruktive Symbiose:
Das Verhältnis 'Kirche - Schulischer Religionsunterricht' 112
II.5 Kritische Selbstreflexion der Institution Kirche zur Steigerung ihrer Problemverarbeitungs-Fähigkeit: Ihre Aufgaben in Kultur und Gesellschaft 116
II.6 Die Verwobenheit 'gelehrter' und 'gelebter' Religion
im Licht der „Profile christlichen Glaubens" 124
II.7 'Katholisches' und 'Protestantisches' in den Schulklassen:
Konfessionelle Akzente des Religionsunterrichts 128

Teil III: 'Wofür das Herz am meisten schlägt': Die tragenden
Kräfte in dem Bemühen, 'Religion' zu unterrichten 137


III.1 Präferenz-Analysen zu ausgewählten Bereichen 137
III.2 Die drei Ebenen des Handelns, Wollens und Einschätzens:
Gibt es eine Gesamt-Signatur der kath. und ev. RL? 154

Ausblick: Christlicher Religionsunterricht an den öffentlichen Schulen eines religionsneutralen Staates: Worauf kommt es dabei den Religionslehrerinnen heute an? 164

Zu den Projektleitern dieser Studie 171