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Bob Dylan Die Geschichte seiner Musik Aktualisierte Taschenbuchausgabe
Bob Dylan
Die Geschichte seiner Musik


Aktualisierte Taschenbuchausgabe

Olaf Benzinger

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423346733 (ISBN: 3-423-34673-6)
368 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2011, Mit 40 s/w-Abbildungen

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Forever young

Ikone der Protestbewegung, Nonkonformist, Rockpoet und Verwandlungskünstler - seit fünfzig Jahren begeistert Bob Dylan ein Millionenpublikum. Viele seiner Lieder sind längst Klassiker, »Like A Rolling Stone« wurde sogar zum besten Rocksong aller Zeiten gewählt.

Ein Buch über Bob Dylan und seine Musik mit Informationen über

- sämtliche Studio-Sessions seit 1962

- jeden Song, den Bob Dylan bis heute geschrieben, aufgenommen und veröffentlicht hat

- alle bisher noch unveröffentlichten Songs

- alle Auftritte in Deutschland, Österreich und der Schweiz

- die wichtigsten Bootlegs (Schwarzmarktplatten)



Aktualisierte Taschenbuchausgabe
Rezension
Der US-amerikanische Dichter, Folk- und Rockmusiker Bob Dylan (*1941 in Duluth, Minnesota, USA, als Robert Allen Zimmerman), der Gitarre, Mundharmonika und Klavier spielt, gilt als einer der einflussreichsten Musikschaffenden des 20. Jahrhunderts. Er begann Ende der 1950er Jahre als Folkmusiker und wandte sich Mitte der 1960er Jahre der Rockmusik zu. Seit fast einem halben Jahrhundert tourt Bob Dylan mit seinen Liedern um die Welt, mit Songs, die aufrütteln, sich einprägen und Maßstäbe setzen. Neben seiner Musik sind besonders seine Texte beachtenswert, die zu Beginn seines Schaffens von den Inhalten der Folkbewegung und deren Vertreter Woody Guthrie, später auch von symbolistischen Dichtern wie Arthur Rimbaud oder Dylan Thomas oder auch der Bibel beeinflusst sind. Sein Leben und Werk sind von zahlreichen Brüchen und Wendungen durchzogen. Olaf Benzinger befasst sich ausführlich mit den Songs, Alben und Aufnahmesessions, erläutert die Schaffensperioden, beleuchtet die wesentlichen biografischen Stationen und eröffnet einen fundierten Zugang zu dem wohl komplexesten Gesamtwerk, das die Popkultur zu bieten hat.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Forever young

Seit nunmehr 50 Jahren prägt Bob Dylan die Musikszene und begeistert die Fans. Dabei ist der Musiker und Songwriter immer für eine Überraschung gut, gestaltet jeden Auftritt anders, variiert Melodien, Texte, Arrangements und wirbelt die Hörgewohnheiten durcheinander. Olaf Benzinger befasst sich ausführlich mit den Songs, Alben und Aufnahmesessions, erläutert die Schaffensperioden, beleuchtet die wesentlichen biografischen Stationen und eröffnet so einen fundierten Zugang zu dem wohl komplexesten Gesamtwerk, das die Popkultur zu bieten hat.

Olaf Benzinger, geboren 1956 in München, studierte Sinologie, Geschichte der Naturwissenschaften, Philosophie und Musik. Seit 1988 ist er in der Buchbranche tätig, zunächst als Lektor, seit 1996 auch als Publizist und Inhaber eines Verlagsbüros. Als Freizeitausgleich widmet er sich seit seiner Jugend der Musik und der Zauberkunst.

Neue Braunschweiger
»Ein komplexes, strukturiertes Werk, das sowohl als Zugang wie auch Wiederentdeckung überzeugt.«
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
Abkürzungen 9

Einleitung: Erste Annäherung 10
Talkin’ New York 29
A Hard Rain’s A-Gonna Fall 37
The Times They Are A-Changin’ 52
It Ain’t Me 65
Mr. Tambourine Man 76
Like A Rolling Stone 86
Visions Of Johanna 97
All Along The Watchtower 109
Lay Lady Lay 120
Minstrel Boy 127
New Morning 137
Forever Young 149
Tangled Up In Blue 156
Hurricane 166
Changing Of The Guards 177
Gotta Serve Somebody 185
Saved 191
Shot Of Love 196
Jokerman 203
Never Gonna Be The Same Again 211
Brownsville Girl 219
Political World 225
Under The Red Sky 234
Not Dark Yet 239
Things Have Changed 249
Million Miles – Dylan live in Concert 257
World Gone Wrong – Bob Dylans Coveralben 275

Beyond The Horizon – Nachwort zur Neuausgabe 285

Anhang 313

Bob Dylans Bootlegs 313
Masked & Anonymous – Bob Dylan und der Film 318
Diverse offiziell veröffentlichte Liveaufnahmen 330
The Bootleg Series Vol. 1–9 – ein Überblick 334
Literatur 340
Songregister 345


Leseprobe:

Vorwort
Rockpoet – ungekrönter König der Protestbewegung in den sechziger
Jahren – Stimme, ja Herzschlag einer ganzen Generation –
Rimbaud des Rock – Mann mit den Masken – der verkörperte Wider
spruch – Prediger – Pokerface – Typ, der kein Wort zu viel sagt
– der Mann, der den amerikanischen Folk im Alleingang auf Rock
umpolte – der bedeutendste Rockkünstler Amerikas – genialer
Songwriter – Moralist der Popkultur – Rebell – Tambourine Man:
Die Slogans und Klischees, mit denen man Bob Dylan immer wieder
zu charakterisieren versucht, sind Legion.
Was ist nicht alles über diese Ikone der Popkultur geschrieben
worden – fast alles, auch das Gegenteil! Und merkwürdig: Beides
ist irgendwie wahr. Doch wer kennt Dylan wirklich? Welche
Quel le ist zuverlässig, wo werden seine eigenen Mythenbildungen
bloß kolportiert, wo hinterfragt, wo berichtigt, wo bestätigt? Beim
Versuch, sich dem Werk und der Person Bob Dylans zu nähern,
bewegt man sich über so viel Glatteis, dass es gar nicht möglich
ist, an der einen oder anderen Stelle nicht auszurutschen.
Dylans Werk ist in keinem goldenen Büchlein gesammelt, das
auf dem Hochaltar der Kunstkritik verlesen werden kann. Dylans
Werk besteht aus Steinen und Glasscherben, die im Sonnenlicht
grell aufblitzen. Die Auseinandersetzung mit seiner Kunst findet
nicht auf einem kulturästhetisch abgesicherten Fundament statt,
im Gegenteil: Dylan zwingt durch seine Lieder geradezu zur Subjektivität.
Gewiss wird niemand nach einer ernsthaften Beschäftigung mit
seinem Werk Alben wie ›The Freewheelin’ Bob Dylan‹, ›Bringing It
All Back Home‹, ›Highway 61 Revisited‹, ›Blonde On Blonde‹,
›Blood On The Tracks‹, vielleicht auch ›Oh Mercy‹ und ›Time Out
Of Mind‹ abqualifizieren können. Diese Arbeiten sind Meisterwerke
und unbestrittener Teil der absoluten Spitze dessen, was in dem
Genre Folk- bzw. Rockmusik erschienen ist. Auch ein paar uninspirierte
Ausreißer »nach unten« sind nicht wirklich umstritten, etwa
›Self Portrait‹, ›Knocked Out Loaded‹ oder ›Down In The Groove‹.
Doch was ist mit den Alben zwischen diesen extremen Polen?
Ein auch nur flüchtiger Blick auf die Beurteilungsskala namhafter
Dylankenner bestätigt das Fehlen objektiver Kriterien. So
gehört für Michael Gray beispielsweise ›Street Legal‹ zu den bes -
ten Arbeiten Dylans in den siebziger Jahren, Greil Marcus wertet
die Platte dagegen als »lediglich tote Luft« ab. Über ›MTV Un -
plug ged‹ fällt Michael Gray das vernichtende Urteil als »schlimmstes
und schrecklichstes Produkt eines großen Künstlers überhaupt
«, Nigel Williamson konzediert der Platte im Gegensatz dazu
den Status eines »konzentrierten, stimmigen und gelungenen Live-
Albums«. Wer hat Recht? Jeder? Keiner?
Auch das vorliegende Buch ist nicht mehr, aber auch nicht weniger
als eine weitere Zugangsmöglichkeit zum wohl komplexesten
Gesamtwerk, das bisher aus der Popkultur heraus entstanden ist.
Dabei werde ich Bob Dylan nicht weltanschaulich zu analysieren
oder gar zu erklären versuchen, keine geschlossene Biografie seines
Lebens anbieten, nicht den Künstler und seine Motive psychologisch
hinterfragen. Ich versuche, einen sachlichen Zugang zu
Dylans Werk zu ebnen, biete quasi einen Reiseführer zu seinem
künstlerischen Kosmos an. Wichtig ist mir das Verständnis seiner
Songs, Alben und Schaffensperioden. Technische Details zu den
jeweiligen Aufnahmesessions gehören hier genauso dazu wie konkrete
Songinformationen, Angaben zu wesentlichen Coverversionen,
biografische Hintergründe, ein Überblick über unveröffentlichtes
Material und so weiter. Mein Fokus gilt dem Plattenwerk
Dylans, andere künstlerische Aktivitäten wie Filmarbeiten oder
Buchpublikationen werden nur am Rande gestreift.
Eine Warnung sei frühzeitig ausgesprochen: Dies ist kein Fanbuch.
Ich nehme mir bei aller Wertschätzung von Dylans Werk die
Freiheit, Zweitrangiges und künstlerisch Nachstehendes aus seiner
Feder – und davon gibt es eben auch eine Menge – als solches
entsprechend zu benennen. Ich halte es also mit jenem Kritiker
der ›New York Times‹, der glaubhaft versichert: »Dylan ist so gut
wie Shakespeare!«, ohne den Nachsatz zu vergessen, »auch Shakespeare
hat ’ne Menge Mist geschrieben«. Mir ist bewusst, dass ich
damit natürlich diejenigen vor den Kopf stoße, die jedes Räuspern
auf einem Dylan-Bootleg zur Message erhöhen und jeden Song,
sei er auch noch so lieblos heruntergeleiert, genial finden wollen.
Das ist das gute Recht eines jeden, doch mein Ansatz ist es nicht.
8 Vorwort
Insofern ist bei allem Bemühen um Sachlichkeit auch der vorliegende
Guide zu Dylans Werk grundsätzlich subjektiv.
Dieses Buch erschien im Jahr 2006 anlässlich Bob Dylans 65. Geburtstag.
Die Reaktionen darauf waren bis auf einige wenige unvermeidlich
hämische Kommentare durchwegs so positiv, dass der
Verlag beschlossen hat, es zu Dylans nun siebzigstem Geburtstag
neu aufzulegen. Da das Buch in seiner ursprünglichen Form erhalten
bleiben sollte, wurde der Hauptteil bis auf einige Korrekturen
nicht verändert. Auf Dylans Aktivitäten der vergangenen fünf Jahre,
die geprägt waren von einer äußerst kreativen Phase und erstaunlichen
Schaffenskraft, gehe ich in einem ausführlichen Nachwort
(ab Seite 285) ein. Der ursprüngliche Titel des Buches ›Bob
Dylan – Seine Musik und sein Leben‹ löste bei manchen Rezensen -
ten Irritationen aus, da Dylans Musik eindeutig im Vordergrund
steht und seine Vita vergleichsweise stiefmütterlich behandelt wird.
Diesen Ansatz habe ich seinerzeit ganz bewusst gewählt, deshalb
ist der jetzige Untertitel ›Die Geschichte seiner Musik‹ sehr viel
zu treffender.