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Bilderkrieger: Von jenen, die ausziehen, uns die Augen zu öffnen - Kriegsfotografen erzählen
Takis Würger, Michael Kamber, Fred Grimm
Ankerherz Verlag
EAN: 9783940138446 (ISBN: 3-940138-44-4)
287 Seiten, hardcover, 17 x 22cm, Juni, 2013
EUR 29,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Ein Tod, den niemand dokumentiert, ist ein vergessener Tod. Man kann das auch umdrehen: Wenn du einen Tod dokumentierst, wirst du ihn nicht vergessen können." Takis Würger, Spiegel
Die Presse, die Politik, wir alle brauchen ihre Fotos. Ihre Fotos sagen: Seht hin. Sie sagen: Tut was.
Ob Amerikaner, Italiener, Franzose oder Deutscher – wer als Kriegsfotograf sein Leben riskiert, um der Welt die Augen zu öffnen, kämpft auch gegen den Zynismus der Medien. Und zahlt privat einen hohen Preis.
20 der berühmtesten Fotografinnen und Fotografen erzählen, warum es sie an die gefährlichsten Orte der Welt zieht. Sie schildern ihre Ängste, beschreiben ihre Hoffnungen. Sie erinnern sich an Momente unvorstellbarer Barbarei und Augenblicke berührender Menschlichkeit.
"Wenn man den Horror aus der Kriegsbereichterstattung herausnimmt, dann fehlt ein großer Teil dessen, was den Krieg nun einmal ausmacht." Christoph Bangert, U.A. Spiegel, Stern, Time, New York Times Magazine, Geo
"Je mehr Gleichgültigkeit Ich spüre, desto motivierter bin ich." Francesco Zizola, Siebenfacher Gewinner des World Press Photo Award.
Rezension
Das Vorwort des Buchs beginnt mit: "Die Idee für dieses Buch entstand ... im Irak. ... Kamber hatte noch seinen Mut und Silva hatte noch seine Beine." Und es endet: "Sie standen im Halbkreis um den Sarg, einer von ihnen öffnete den Karton und stellte den Fuß auf den Sarg. ... Das Licht fiel gut. Die Menschen weinten. Es war ein Bild für den Titel der New York Times ... Kamber stand vor dem Sarg und dem Fuß, seine Kamera hing um seinen Hals. Kamber hob sie nicht einmal hoch."
Diese Zitate machen deutlich, worum es in dem Buch geht: Die Arbeit der Kriegsfotografen zu schildern und zugleich darzustellen, was diese Arbeit aus den Fotografen macht. Aber es geht auch darum deutlich zu machen, warum Menschen in diesem Beruf ihr Brot verdienen wollen.
Die 20 Interviews, die den größten Teil des Buchs ausmachen, liefern einen guten Eindruck in die Arbeit der Kriegsberichterstattung, auch wenn sie natürlich nur aus einer Perspektive, der der Reporter beschrieben wird. (Interessant wäre es gewesen, wenn auch andere - zum Beispiel Soldaten - darüber berichtet hätten, wie sie die Fotografen erleben.) Angesprochene Themen sind hier zum Beispiel: Parteilichkeit, Abstumpfen, Risiko, Abenteuerlust, Beeinflussung und Kontrolle durch Kriegsparteien, Konkurrenz, Abhängigkeit von Auftraggebern und Bildabnehmern ...
Wer über Möglichkeiten und Grenzen des Journalismus im Unterricht sprechen will, wird mit diesem Band viel Material in die Hand bekommen.
VPfueller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Michael Kamber arbeitet seit 25 Jahren als Fotojournalist, vor allem in den Krisengebieten dieser Welt. Seine aufwühlenden Bilder aus Ländern wie Somalia, dem Kongo, Afghanistan oder dem Irak wurden weltweit veröffentlicht und mit dem renommierten World Press Photo Award ausgezeichnet. Viele dieser Bilder bleiben für immer in seinem Kopf, erinnern ihn an das Leid und die Grausamkeiten, die Menschen einander zufügen, und an die schwer kalkulierbaren Risiken seines Berufs, denen einige seiner besten Freunde zum Opfer gefallen sind. Aber welche Wirkung kann die Arbeit eines Kriegsfotografen in Zeiten medialer Übersättigung heute noch haben? Wie geht man mit den körperlichen und seelischen Wunden um?
Michael Kamber, geboren 1963 in Brunswick, Maine, arbeitet seit über 25 Jahren als Fotojournalist. Vor allem für die New York Times fotografierte er in Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, Somalia, Irak, dem Kongo, Haiti oder Darfur. Seine Bilder wurden weltweit veröffentlicht, u.a. in Time, Paris Match, dem Spiegel oder dem Stern. Für seine Arbeit wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem World Press Photo Award und dem American Photo Image of the Year. 2011 gründete Kamber das »Bronx Documentary Center« in New York, ein Ausbildungszentrum samt Galerie, das Jugendlichen aus der unmittelbaren Umgebung hilft, ihr Leben dokumentarisch aufzuzeichnen. Michael Kamber lebt in der Bronx, New York.
Takis Würger, Jahrgang 1985, aus dem niedersächsischen Hohenhameln. Nach dem Abitur arbeitete er als Koch für eine Nonne in Peru. Seine ersten Reportagen schrieb er für die BILD-Zeitung in Hannover. 2006 volontierte er bei der Abendzeitung in München, war Polizei- und Wiesn-Reporter, besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und ging anschließend zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 2012 wurde er mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet.
Fred Grimm, geboren 1963 in Hamburg, arbeitet seit 1988 als Journalist, u. a. für den Stern, Tempo, Max, EMMA oder Enorm. Beim Stern leitete er das Auslandsressort. Seit 2006 arbeitet er vor allem als Buchautor sowie als Entwickler für Magazine und TV. Er lebt in Hamburg.
"Der Krieg aus Sich derer, die ihr Leben riskieren, uns darüber zu informieren. Ein aufrüttelndes und wichtiges Buch!"
Campino, Die Toten Hosen
Michael Kamber hat über all diese Fragen immer wieder mit seinen Kollegen gesprochen. Vor sechs Jahren begann er, diese intensiven Gespräche systematisch aufzuzeichnen. Entstanden sind dabei keine Interviews im klassischen Sinn: So offen, wie es nur unter Freunden und engen Kollegen möglich ist, erzählen einige der berühmtesten Kriegsfotografinnen und -fotografen von den ganz persönlichen Motiven für ihren Beruf, ihren Ängsten und Hoffnungen, von der dreckigen Seite des Krieges, dem Zynismus der Medienbranche und dem privaten Preis, den sie für ihre Leidenschaft zahlen: der Welt mit ihrer Kamera zu zeigen, wie sie wirklich ist.
Inhaltsverzeichnis
8 Vorwort von Takis Wurger
20 Einleitung: Gespräche unter Freunden
MISSION
24 Christoph Bangert
34 Marco Di Lauro
46 Ed Kashi
58 Peter Van Agtmael
70 Franceso Zizola
KRIEG
80 Patrick Chauvel
92 Chris Hondros
106 Stephanie Sinclair
118 Yuri Kozyrev
130 Rita Leistner
142 Stanley Greene
150 Andrea Bruce
166 Anja Niedringhaus
182 Joao Silva
NARBEN
194 Joao Silva
200 Todd Heisler
212 Nina Berman
222 Eugene Richards
236 Jerome Delay
246 Ashley Gilbertson
256 Don McCullin
EPILOG
268 Ein Bild vom Krieg - in neun Fotografien
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