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Bewegungsförderung in der Schule
Handbuch des Sportförderunterrichts
Sigrid Dordel
Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808004470 (ISBN: 3-8080-0447-9)
680 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, 2003
EUR 29,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Rezension
Das Buch ist sehr gut geeignet für alle Sportförderunterricht - LehrerInnen.
Es bietet genügend theoretische Hintergründe und Information. Anschließend sind Beispiele aufgezeigt, wie der Sportförderunterricht, in die Praxis umgesetzt werden kann. Auch für SonderschullehrerInnen ist das Buch geeignet, da es Verhaltensauffälligkeiten beschreibt und hierzu Interventionsmaßnahmen angibt.
B.Bühler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Eine Möglichkeit gezielter Förderung von Kindern mit körperlichen und motorischen Entwicklungsrückständen und psychomotorischen oder psycho-sozialen Auffälligkeiten stellt der Sportförderunterricht dar. Als Zielsetzung des Sportförderunterrichts steht eine ganzheitliche Förderung der Persönlichkeitsentwicklung durch Bewegung, Spiel und Sport im Vordergrund. Soziale Kompetenzen können gefördert und die schulische Lern- und Leistungsfähigkeit unterstützt werden. Dieses Handbuch des Sportförderunterrichts bietet grundlegende Informationen für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften, aber auch ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und ÜbungsleiterInnen, die sich das Anliegen motorischer Förderung zu eigen machen. Ausgehend von der Bedeutung von Wahrnehmung und Bewegung im Kindesalter im Zusammenhang mit einer Standortbestimmung aktueller Entwicklungsbedingungen und der Wirksamkeit motorischer Intervention im Vorschul- und Schulalter werden Grundlagen von Haltung und Bewegung sowie der Verlauf der motorischen Entwicklung, motorische Auffälligkeiten und mögliche Fördermaßnahmen – nicht nur in der Schule – dargestellt. Vorwort Der Gesundheitsförderung kommt traditionell im Rahmen schulischer Förderung ein hoher Stellenwert zu. Für deren Realisierung gilt der Bewegungs- und Sportunterricht bzw. der Schulsport als besonders geeignetes Feld. Spätestens seit der Einführung der ersten Kurse des orthopädischen Schulturnens Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts findet die Idee einer gezielten Förderung durch Bewegung für einzelne, in ihrer Gesundheit gefährdete Kinder auch ihren Niederschlag in schulischen Richtlinien und Lehrplänen sowie in besonderen Bestimmungen für die Ausbildung von Lehrkräften in diesem Fach. Das Konzept einer Bewegungsförderung in Kleingruppen – zusätzlich zum regulären Sportunterricht, erteilt durch Lehrer, die hierfür eine besondere Qualifikation erworben haben, – hat sich im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts stetig fortentwickelt: Diese Entwicklung folgt den vielfältigen Veränderungen in der Gesellschaft, auf die die Institution Schule reagieren muss; hinzu kommen Veränderungen im Verständnis von Gesundheit, mit dem sich auch veränderte Anforderungen an die Gesundheitsförderung ergeben. Je nach Herkunft, Lebensraum und individueller Sozialisation bieten sich dem einzelnen Kind heute gute Chancen für seine Entwicklung; es bestehen aber auch erhebliche Gefahren. Als besondere Gefährdung wird der weit verbreitete Bewegungsmangel hervorgehoben, insbesondere ein Mangel an elementaren Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen im Zusammenhang mit einer Reduzierung der Selbsttätigkeit und einseitigen Belastungen / Überlastungen zum Beispiel bei übermäßigem Medienkonsum. Bewegungsmangel kann zu körperlichen und motorischen Entwicklungsrückständen führen; diese wiederum sind häufig mit psychomotorischen und psychosozialen Auffälligkeiten sowie Auffälligkeiten im Lern- und Leistungsverhalten der Kinder verbunden. Dem Sportförderunterricht – als Nachfolger des orthopädischen Schulturnens, der vorbeugenden und ausgleichenden Leibesübungen und des Schulsonderturnens – liegt heute das Konzept einer umfassenden Bewegungsförderung, einer Förderung durch Bewegung zu Grunde. Ziel ist eine ganzheitliche Entwicklungsförderung, die sich an der individuellen Lebenssituation eines jeden Kindes orientiert. Über Bewegung, Spiel und Sport werden Impulse gesetzt zur Prävention bzw. Kompensation körperlicher Leistungsschwäche und motorischer bzw. psychomotorischer und psychosozialer Auffälligkeiten, um Gesundheit und Wohlbefinden eines Kindes zu steigern. Durch Unterstützung der Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts und Stärkung sozialer Kompetenz können Kinder besser in das Schulleben eingebunden, ihre Schulzufriedenheit gefördert und damit auch ihre Lern- und Leistungsfähigkeit günstig beeinflusst werden. Positive Entwicklungstendenzen sollten nach Möglichkeit auch in den außerschulischen Lebensbereich der Kinder hineinwirken. Hierfür sind Austausch und Kooperation der Lehrer mit den Bezugspersonen eines Kindes erforderlich; Tendenzen und Angebote des öffentlichen Sports und Bewegungslebens müssen wahrgenommen und in den Sportförderunterricht integriert werden. Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in den Problemkreis körperlicher Leistungsschwäche und motorischer Auffälligkeiten. Dabei finden biologische Grundlagen, mögliche Ursachen und Erscheinungsformen sowie Fördermaßnahmen gleichermaßen Berücksichtigung; besonderes Gewicht wird auf Verfahren der Haltungs- und Bewegungsbeurteilung gelegt. Eine erfolgreiche Förderung durch Bewegung setzt zwingend grundlegende Kenntnisse über den Bewegungsapparat sowie über Steuerung und Regelung der Motorik sowie die Bedeutung der Motorik für allgemeine Entwicklungsprozesse voraus; erst auf dieser Basis können sorgfältige und umfassende Haltungs- und Bewegungsbeobachtungen zu einer sinnvollen Interpretation individuellen Bewegungsverhaltens führen und Planung und Durchführung einer gezielten motorischen Intervention gelingen. Zielgruppe des Sportförderunterrichts sind hauptsächlich Grundschulkinder, da präventive wie auch kompensatorische Maßnahmen möglichst frühzeitig Einsatz finden sollten, um die Entwicklung bestmöglich unterstützen zu können. Es empfiehlt sich, schon im Elementarbereich auf Entwicklungsauffälligkeiten und -störungen zu achten und betroffene Kinder gezielt zu fördern. Das Handbuch versteht sich in erster Linie als Grundlage der Aus- und Fortbildung im Bereich Sportförderunterricht für Studierende der Studiengänge Sport sowie für Sport unterrichtende Lehrkräfte. Es werden aber generell Prinzipien der Prävention und Kompensation durch Bewegung, Spiel und Sport vermittelt, die auch außerhalb der Schule und über das Schulalter hinaus Gültigkeit haben. Das Konzept einer Förderung durch Bewegung sollte über die schulische Institution Sportförderunterricht hinaus in viele Felder des Freizeit- und Breitensports Eingang finden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Zur Bedeutung motorischer Förderung im Kindesalter
1.1 Ein historischer Exkurs
1.2 „Kindheit heute“
1.3 Gesundheit/ Gesundheitsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport
1.4 Sportförderunterricht als Maßnahme der Schule
1.4.1 Institutionelle Vorgaben und organisatorischer Rahmen
1.4.2 Motorische Auffälligkeiten im Schulalter – Reduzierte motorische Kompetenz infolge veränderter Entwicklungsbedingungen?
1.4.3 Zur Wirksamkeit motorischer Förderung
2. Grundlagen von Haltung und Bewegung
2.1 Motorik – grundlegende Aspekte der Bewegungslehre
2.2 Steuerung und Regelung von Haltung und Bewegung
2.2.1 Struktur und Funktion des Nervensystems
2.2.2 Der Muskel
2.2.3 Die Sinnesorgane
2.2.4 Das Zentralnervensystem
2.2.5 Das vegetative Nervensystem
2.2.6 Steuerung und Regelung der Motorik
2.2.7 Wahrnehmung
2.3 Bereitstellung und Umwandlung von Energie
2.3.1 Das Herz-Kreislauf-Atmungs-System
2.3.2 Zur Energieversorgung im Muskel
2.4 Der Bewegungsapparat
2.4.1 Funktionell-anatomische Grundlagen im Bereich von Fuß und Bein
2.4.2 Funktionell-anatomische Grundlagen im Bereich des Rumpfes
2.5 Zum Phänomen „Haltung“
3. Entwicklung der Motorik
3.1 Zur Bedeutung der Motorik für die Entwicklung des Kindes
3.2 Motorische Entwicklung als Funktion von Reifung und Übung
3.3 Entwicklung der Wahrnehmung
3.4 Entwicklung koordinativer Fähigkeiten und motorischer Fertigkeiten
3.5 Entwicklung von Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität
3.6 Entwicklung der Haltung
4. Motorische Auffälligkeiten – Ursachen, Erscheinungsformen, Beurteilungsverfahren und Maßnahmen der Intervention
4.1 Zum Problem der Norm
4.2 Mögliche Ursachen und Auswirkungen motorischer Auffälligkeiten
4.3 Erscheinungsformen motorischer Auffälligkeiten
4.3.1 Motorisches Verhalten – Verhaltensauffälligkeiten
4.3.2 Wahrnehmung – Wahrnehmungsstörungen
4.3.3 Koordination – Koordinationsschwäche und –störung
4.3.4 Haltung – Haltungsschwäche und –schaden
4.3.5 Ausdauer – Ausdauerschwäche
4.4 Beurteilung von Haltung und Bewegung
4.4.1 Grundlagen der Haltungs- und Bewegungsbeurteilung
4.4.2 Motodiagnostik
4.4.3 Aspekte der Verhaltensbeurteilung
4.4.4 Verfahren der Haltungsbeurteilung
4.4.5 Verfahren zur Beurteilung der Ausdauerleistungsfähigkeit
4.4.6 Beurteilung von Haltung und Bewegung im Rahmen des Sportförderunterrichts – Auswahl- und Kontrollverfahren
4.5 Förderung motorischer Leistungsfähigkeit im Sportförderunterricht
4.5.1 Motorisches Lernen - Üben – Trainieren
4.5.2 Koordinationsschulung – Wahrnehmungsschulung
4.5.3 Förderung von Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Flexibilität
4.5.4 Haltungsschulung
5. Didaktisch-methodische Überlegungen zum Sportförderunterricht
5.1 Zielsetzungen und Schwerpunkte der Bewegungsförderung
5.2 Zur Planung und Durchführung des Sportförderunterrichts
5.2.1 Voraussetzungen für die Planung
5.2.2 Jahresplanung
5.2.3 Planung der Unterrichtseinheit
5.2.4 Bewegungslandschaften im Sportförderunterricht
5.3 Lehrerverhalten – Schülerverhalten
5.3.1 Zur Person des Lehrers
5.3.2 Aspekte einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung
5.3.3 Zum Umgang mit auffälligem Verhalten
5.3.4 Behinderte und chronisch kranke Kinder im Sportförderunterricht
5.4 Bewegungsförderung im Rahmen einer „Bewegten Schule“
6. Vorschläge für die Unterrichtspraxis
6.1 Förderung der Bewegungskoordination
6.2 Förderung der Haltungsleistungsfähigkeit
6.2.1 Zur Haltungsleistungsfähigkeit im Bereich Fuß und Bein
6.2.2 Zur Haltungsleistungsfähigkeit des Rumpfes
6.3 Förderung der Ausdauerleistungsfähigkeit
Anhang: KMK – Empfehlungen
Literatur
Stichwortverzeichnis
Glossar
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