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Berthold Beitz: Die Biographie  Mit einem Vorwort von Helmut Schmidt
Berthold Beitz: Die Biographie


Mit einem Vorwort von Helmut Schmidt

Joachim Käppner

Berlin Verlag, Berlin
EAN: 9783827008923 (ISBN: 3-8270-0892-1)
668 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Juli, 2010

EUR 36,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Er gab nur wenige Interviews und erzählte nie viel von sich selbst - bis zu diesem Buch. Joachim Käppner hatte uneingeschränkten Zugang zum Archiv der Krupp-Stiftung sowie erstmalig zum Privatarchiv der Familie Beitz und beschreibt das faszinierende Leben von Berthold Beitz, des über Jahrzehnte wichtigsten Industriellen der Bundesrepublik. Er kam 1953 als Generalbevollmächtigter zu Krupp und machte aus dem Unternehmen, das zum Sinnbild von deutschen Kriegen und Kanonen geworden war, einen zivilen, modernen Konzern. Unbeirrt von Feinden und Ideologien, war Beitz einer der Vorreiter der neuen Ostpolitik und sprach sich schon früh für die Zwangsarbeiter-Entschädigung aus. Erst spät wurde bekannt, dass er 1942 bis 1944 in Polen Hunderten von verfolgten Juden das Leben gerettet hat. Von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wurde er dafür als „Gerechter unter den Völkern" geehrt.

Heute, in einer Zeit, in der Gier und Verantwortungslosigkeit das Vertrauen in die Marktwirtschaft zutiefst erschüttert haben, sind die Prinzipien aktueller denn je, für die Berthold Beitz ein Leben lang stand und noch immer steht: Ausgleich, soziale Gerechtigkeit und Verantwortung. Die Biographie eines Mannes, der Zeitgeschichte geschrieben hat.



"Was für ein Leben! Und was für eine Lebensleistung!" HELMUT SCHMIDT

"Eine Jahrhundertbiographie" PEER STEINBRÜCK

"Eine publizistische Sensation" (Handelsblatt )



Berthold Beitz hat Zeitgeschichte geschrieben. An der Spitze des Krupp-Konzerns war er über Jahrzehnte einer der einflussreichsten Männer der deutschen Wirtschaft, für den soziale Verantwortung stets im Mittelpunkt stand. Seit den fünfziger Jahren machte er Krupp wieder zu einem weltweit anerkannten Unternehmen. Gegen zahllose Widerstände war er einer der Vorreiter der neuen Ostpolitik. Er sprach sich früh für eine Zwangsarbeiter-Entschädigung aus. Erst spät wurde bekannt, dass er während des Krieges in Polen Hunderten von verfolgten Juden das Leben gerettet hat - eine Tat, für die er in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt wurde. Beitz' Leben ist geprägt von mutigem, entschiedenem und oft einsamem Handeln, ein Handeln, wie es nur eine große innere Freiheit möglich macht.
Rezension
Berthold Beitz war nicht nur lange Jahre einer der wichtigsten Wirtschaftsführer in Deutschland, er gehört auch zu den wenigen Deutschen, die sich mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ schmücken können, er war auch einer der Wegbereiter der neuen Ostpolitik Brands. Aber dennoch ist über ihn kaum etwas bekannt – wahrscheinlich, weil Beitz kaum Interviews gab und auch sonst wenig Aufhebens um seine Person machte. (Ein kleiner Einblick in sein Leben findet sich unten im Klappentext und der Verlagsinformation) Es ist das Verdienst von Joachim Käppner nun erstmals über diese Leben zu berichten.
Er tut das in einem sehr anschaulicher spannender Weise und lässt dabei auch die Schilderung der geschichtlichen Rahmenbedingungen nicht aus, so dass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu lesen. Käppner scheint Beitz sehr nahe gekommen zu sein, so werden die Konflikte in denen Beitz stand, fast ausschließlich aus seiner Sicht geschildert, so dass die Schilderung der Kontrahenten leider blass bleibt.
Dennoch ein faszinierender Buch, das einem die (Wirtschafts)geschichte Deutschlands besser verstehen lässt. Zur Grundlage von Referaten und Präsentationen, wie auch zur Hintergrundinformationen des Lehrers ist es gut geeignet.
VPfueller, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Berthold Beitz hat Zeitgeschichte geschrieben. An der Spitze des Krupp-Konzerns war er über Jahrzehnte einer der einflussreichsten Männer der deutschen Wirtschaft, für den soziale Verantwortung stets im Mittelpunkt stand. Er machte Krupp wieder zu einem weltweit anerkannten Unternehmen. Gegen zahllose Widerstände war er einer der Vorreiter der neuen Ostpolitik.
Er sprach sich früh für eine Zwangsarbeiter-Entschädigung aus. Erst spät wurde bekannt, dass er während des Krieges in Polen Hunderten von verfolgten Juden das Leben gerettet hat — eine Tat, für die er in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als »Gerechter unter den Völkern« geehrt wurde.
Beitz’ Leben ist geprägt von mutigem, entschiedenem und oft einsamem Handeln, ein Handeln, wie es nur eine große innere Freiheit möglich macht.
»Was für ein Leben! Und was für eine Lebensleistung!«
HELMUT SCHMIDT
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort von Helmut Schmidt Bundeskanzler a. D. 11
11 Zur Einführung: In Jerusalem (1990) 15

Kindheit und Jugend 23
Zemmin: Ein kleines Dorf in Pommern 23 – Sonnige Jahre: Schulzeit 28 – Das respektierte Kind: Prägung 32 – Der Aufstieg 35
»Er hat alles versucht«: Berthold und Else Beitz’ Rettungsaktionen in Boryslaw 45
Ein Klavier aus Deutschland 45 – »Eine Zeit großer Traurigkeit«: Das Grauen in der Panskastraße 47 – Der Manager und die Mörder 53 – Die erste Aktion: August 1942 67 – Denunzianten: Bei der Gestapo 77 – »Hätte ich noch mehr tun können?« Schwindende Spielräume 80 – Todesspiel: Beitz und der SS-Mann 92 – Unter Wölfen: Die Einsamkeit des Retters 97 – »Lauft in die Wälder«: Das Ende 1944 105 – Die Überlebenden 109

Der Aufstieg eines Unbescholtenen: Kriegsende und Neubeginn 114
Ostfront 1945: Flucht aus Tirschtiegel 114 – »Ich erschieße nicht einfach so Leute«: Die Militärjustiz 120 – Mai 1945: Rückkehr nach Hamburg 123 – »Mensch Berthold!« Ein folgenreiches Wiedersehen 127 – Die Könige von Hamburg 131

Alfried Krupp: Der stille Stahlkönig 143
Ein Mädchen am Meer 143 – Ein Mann mit Vergangenheit 145 – Ein nächtlicher Handschlag 152
Beitz in Essen: »Was Krupp nicht sagt, sage ich« 155 - »Und jetzt den Deckel drauf!« 155 – Ein Empfang, so kalt wie Eis 156 – Polen: Die schwierige Erinnerung 163 – »Man muss die Macht zu gebrauchen wissen«: Der neue Besen 167 – Gold aus Alexandria, Abrechnung in Essen 171 – Fremde oder Freunde? Die Familie von Bohlen 178 – »Ihr Zerberusse, wahrt nur euer Reich«: Kampf um Krupp 184 – 150 Jahre Krupp: Jubelfeiern in Essen 198

Der Pionier: Beitz und das neue Gesicht des Konzerns 201
»Kinder statt Kanonen«: Abschied von der Waffenproduktion 201 – Gegen alle Widerstände: Berthold Beitz und die Entschädigung für jüdische KZ-Häftlinge (1959) 207 - Wegbereiter der Ostpolitik (1956–1969) 221 - Ein Brief aus Polen 221 – Zu Gast bei Freunden: Charmeoffensive nach
Osten 223 – »National unzuverlässig«: Konflikt mit Kanzler Adenauer 229 – »Ich bin ein Vorkämpfer«: Motive 232 – Die polnische Mission (1958–1962) 235 – Krupps Mann im Kreml: Der Besuch bei
Chruschtschow 246 – »Ich bitte Sie …«: Humanitäre Aktionen 260

Ein Kruppianer in Kampen: Berthold Beitz privat 267

»Was soll nur einmal aus Krupp werden?«: Das Jahr der Entscheidung (1966) 285
Der traurige Prinz: Arndt von Bohlen 285 – »Doch Sie sind da, um mir zu helfen«: Vater zwei 289 – »Gründen Sie doch eine Stiftung«: Die Zukunft des Konzerns 294 – Nacht der Entscheidung 297 – »Das ist unverantwortlich!«: Kampf um die Stiftung 302 – Der letzte Ritter 307

Ein Kampf um Krupp: Die große Krise (1966–1972) 311
Schulden und Sühne: Konzern in Not (1966/ 67) 311 – »Wir sind bescheiden «: Die Krupp-Krise 1967 320 – Totenwache auf dem Hügel: Alfried Krupps Tod 326 – Der Bund: Berthold Beitz und Alfried Krupp 329 – Der Verbannte vom Hügel 337 – Der Freund von der anderen Seite: Otto Brenner 340 – »Wir wählen Sie jetzt ab«: Der Aufstand gegen Abs 343 – Späte Abbitte in Essen: Abs’ letztes Geschenk 352

Der Retter und der Henker: Die Hildebrand-Prozesse 355
Ein Mann ohne Vergangenheit 355 – »Halten Sie sich fest«: Der Entlastungszeuge (1952/53) 357 – »Mensch Hilde!«: Wiedersehen in Saal 131 (1966) 365 – »Ich bin unschuldig«: Das Urteil 369 – Gerüchte und Gerechte: Epilog in Jerusalem 371

»Einmal sehen ist besser als hundertmal hören«: Von Essen um die Welt 375
Brandts Kniefall in Warschau: Berthold Beitz und die Entspannungspolitik 375 – Yes-Man und No-Man: Machtkämpfe bei Krupp 385 – In einem unbekannten Land: Die Chinareise 1973 389

Einsame Entscheidungen: Der Konzernlenker (1973–1983) 393
»Majestät, haben Sie das Spiel gesehen?«: Beitz’ Coup im Iran (1974/1976) 393 – Das Haupt des Ungeheuers: Immer neue Vorstände 403 – »Zu müde diesem Gegenstand gegenüber«: Golo Mann und Berthold Beitz 406

Der Herr der Ringe: Berthold Beitz und die Olympischen Spiele 414
Spiel der großen Entwürfe: Olympia 1972 414 – »Diese Idioten«: Zwischen Sport und Politik (1980–1988) 421

Eine Art Heimkehr: Berthold Beitz und die DDR 433

Tausend Feuer, Ofen aus: Rheinhausen 454
Der Drache und die Funken: Erinnerungen im »Reichsadler« 454 – Der Weg in den Konflikt: Cromme und die Stahlkrise 456 – »Auge um Auge!«: Aufstand der Stahlarbeiter (1987) 462 – 1989: Ein Abschied, der keiner ist 467

»Das bauen wir alleine«: Förderer und Geehrter 474

Der Patriarch 488
Der Pakt der alten Herren 488 – Das Duell der Stahlriesen 489 – Die »schützende Hand« 506 – Im Hause des Patriarchen: Die »Essener Erklärung « 510 – Gerhard Cromme: Der zweite Mann 514 – Das Vermächtnis 522 – Das Geheimnis der Freiheit: Anstelle eines Nachworts 527

Anhang 529
Dank 531
Anmerkungen 535
Literatur und Quellen 599
Bildnachweis 609
Personenregister 611