lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Berlin Biographie einer großen Stadt
Berlin
Biographie einer großen Stadt




Jens Bisky

Rowohlt
EAN: 9783871348143 (ISBN: 3-87134-814-7)
976 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, Oktober, 2019

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Berlin – wie es wurde, was es ist: Die faszinierende Geschichte einer Weltstadt

„Zukunftsentwürfe haben das Schicksal Berlins geprägt, seit mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges der Aufstieg des Nests an der Spree begann: zur preußischen Residenz, zur Hauptstadt des Kaiserreichs, zur Weltstadt, die sich an Paris und New York maß. Sie wurde ein Zentrum deutscher und europäischer Geschichte, blieb es über die Zerstörung im Nationalsozialismus, über Teilung und Wiedervereinigung hinaus. In dieser Großstadt konzentrieren sich die Widersprüche mehrerer Epochen. Das Neue galt und gilt mehr als das Beharren auf dem Gewohnten. Die Stadt, in der es eine ‚gute alte Zeit‘ nie gegeben hat, zog die Beweglichen an, die Quicken und Hellen und macht es ihnen doch nie leicht: ‚Du bist verrückt, mein Kind, du musst nach Berlin!“

Jens Bisky



„Faszinierend ... eine lustvolle Entdeckungsreise.“

Frankfurter Rundschau



„Ein Zauberwerk, ein Standardwerk. An diesem Buch wird man nicht vorbeikommen.“

Knut Elstermann



„Jens Bisky ist ein Erzähler, dem man gern lauscht.“

FAZ
Rezension
Preußische Residenzstadt, Spree-Athen, Stadt der Arbeit, Stadt der Künstler, Babylon, Metropolis, geteilte Stadt, Werkstatt der Einheit sind einige der Bezeichnungen für Berlin. Seit der 1848er-Revolution ist diese Stadt das Kristallisationszentrum deutscher Geschichte. Von 1900 bis 1930 fungierte die deutsche Hauptstadt als ein Experimentierfeld der Moderne. Schon seit der Umgestaltung durch die Hohenzollern nach Ende des Dreißigjährigen Krieges kann das pulsierende Berlin als Stadt der „Zukunftsentenwürfe“ angesehen werden. Dieses Interpretaments bedient sich Jens Bisky (*1966) in seinem monumentalen Buch „Berlin. Biographie einer großen Stadt“, erschienen bei Rowohlt Berlin.
In seinem Bestseller gelingt es dem Feuilletonredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ hervorragend, die historisch sedimentierten Widersprüche der Stadt zu veranschaulichen. Deutlich werden diese an ihren architektonischen Artefakten des geteilten Berlin, des nationalsozialistischen Berlin oder des Berlin der wilden Zwanziger, dem die Novemberrevolution mit der zweifachen Ausrufung der Republik vorausging. Aber auch weniger bekannte Ereignisse wie zum Beispiel der Bierboykott 1894 werden von dem Journalisten gebührend gewürdigt. Biskys Gesamtdarstellung der Geschichte Berlins von 1650 bis zum heutigen Tage zeugt von exzellenten historischen und topographischen Detailkenntnissen. Zurecht wird sein Panorama der faszinierenden Stadt zum historischen Standardwerk avancieren. Durch Biskys neues Buch werden die heutigen Gegensätze und Konflikte in der Stadt sehr gut verständlich. Lehrkräfte der Fächer Geschichte und Politik lädt das Werk dazu ein, in ihrem Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt - am besten mit Berlin-Exkursion – die Weltstadt in ihrer historischen Diversität zu thematisieren.
Fazit: Jens Bisky hat mit seiner glänzend geschriebenen Berlin-Biographie der Weltstadt ein würdiges, modernes Denkmal gesetzt, die verdient gelesen zu werden, nicht nur von Berlinerinnen und Berlinern, sondern von allen an deutscher Geschichte Interessierten.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Jens Bisky
Berlin
Biographie einer großen Stadt

Parvenü der Großstädte, Labor der Moderne, Symbol des zerrissenen
20. Jahrhunderts: In Berlin konzentriert sich nicht nur deutsche, son- dern auch europäische Geschichte. Beides hat Jens Bisky im Blick, wenn er die Entwicklung der Stadt seit ihrem Aufstieg zur preußi- schen Residenz schildert. Berlin war äußerst wandlungsfähig und offen: für die verfolgten französischen Hugenotten und die Denker der Aufklärung unter Hohenzollernherrschaft; später als Metropole der Proletarier und Großindustriellen, der Künstler und Journalisten und als «Place to be» der Goldenen Zwanziger. All das wird bei Bisky anschaulich erfahrbar, genauso aber auch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und die spannungsgeladene Atmosphäre nach 1945, als sich hier die großen Machtblöcke gegenüberstehen.

Jens Bisky legt eine Gesamtdarstellung der Geschichte Berlins vor, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gegeben hat, vom Dreißigjährigen Krieg bis in die Gegenwart. Eine faszinierende Erzählung über Auf- stieg, Fall und Neubeginn – und zugleich ein packendes Panorama deutscher wie europäischer Geschichte im Spiegel einer einzigartigen Metropole.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Vorbemerkung: Das Berlinische 11
1. «Hoffnung besserer Zeiten»: Die Residenzstadt 21
1650–1740
Händler am Flussübergang 23 – Unwille 27 – Memhardts Plan: Eine Mauer wird errichtet 34 – Hauptstadtpolitik 45 – Ein renitenter Lieder- macher 50 – Einwanderer 55 – Schlüter baut ein Schloss 61 – Bedeu- tende Köpfe 75 – Friedrich Wilhelm I. spart 83 – Johann Andreas Kraut wird reich 88 – Ordnung muss sein 91

2. Spree-Athen: Hauptstadt der Aufklärung 99
1740–1806
Apoll und Polizei 101 – Knobelsdorff baut eine Oper 107 – Drei helle Köpfe und viel Streit oder: Wie beginnt die Berliner Aufklärung? 115 – Der Krieg zerrüttet die Ordnung 131 – Friedrich Nicolai im Tiergarten 142 – Fried- richs Erbe 148 – Langhans baut ein Tor 155 – Vernunftmut und Gesellig- keit 160 – Schadows Menschen, Ifflands Theater 168

3. Neue Mächte 183
1806–1850
«Unser Dämel sitzt in Memel» 185 – Erste Wahl 194 – Gesinnungsfra- gen 200 – Akademische Freiheit 209 – Jahns Krieg 213 – Schinkelzeit 218 –

Dampf für die Stadt der Bürger 229 – Das trojanische Pferd 237 – Auf die Barrikaden 246

4. Die große Stadt 267
1850–1890
Werdet urban! Gas, Wasser, Litfaßsäulen 269 – Ein Feuer, das sich selbst nährt: Berliner Verkehr 276 – Hobrechts Plan 287 – Gründerpanorama oder Der Riese Nimmersatt 299 – Soziale Fragen und Sozialdemokra- ten 322

5. Berliner Moderne 333
1890–1918
Parvenupolis oder: Welches Berlin? 335 – Berlin W 345 – Stadt der Arbeit 356 – In der City: Durchbrüche, Warenhäuser, Zeitungen 373 – Kein Groß-Berlin 392 – Der Großstädter, das unbekannte Wesen 401 – Repräsentationswahn und Kunstwille 411 – Im Krieg 429

6. Ein neues Berlin 437
1918–1933
Revolution oder Die Stadt wird zum Hexenkessel 439 – Eine Kommune entsteht, und eine Gesellschaft gerät ins Rutschen 458 – Das Neue Ber- lin oder Die Freuden der Modernisierung 467 – Stadt der Künstler 483 – Goebbels greift an, eine Kommune wankt, die Verkehrsbetriebe strei- ken 511

7. Berlin wird zerstört 531
1933–1945
Machtergreifung: Eine deutsche Revolution 533 – Von Lippert zu Speer 551 – Verfolgung und Kriegsbeginn 575 – «Bleiben Sie übrig!» 591 – Das kurze letzte Jahr 608

8. Geteilte Jahre 621
1945–1961
Das Volk von Berlin 623 – Neubeginn in vier Sektoren 633 – Spaltung in Ruinen 652 – «Spitzbart, Bauch und Brille sind nicht des Volkes Wille» 670 – Rückblick auf den Aufbau 685

9. Zerschnittene Stadt 709
1961–1989
13. August 711 – Rebellen in Dahlem 727 – Die zwei Türme: Normalisierung vom Alex bis zum Steglitzer Kreisel 739 – Lebenskünstler, West 757 – Lebenskünstler, Ost 775 – Siebenhundertfünfzig Jahre 792

10. Wahnsinn der ersten Tage 809
1989 bis heute
«Die Zeit ist reif» 811 – «Wir fluten jetzt» 824 – Das wunderbare Chaos 836 – Stadt und Hauptstadt 850 – Bedeutende Falten: It’s Our Future 857 –
«Arm, aber sexy» 864 – Plätze, Denkmäler und ein Neubauschloss 873 – Wachstumsstress 885

Schluss: Baden in der Spree 899

Anhang Anmerkungen 906
Literatur 929
Personen 954
Dank 973
Bildnachweis 974