lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Auf Wasser gebaut Der Deutsche Pavillion auf der Biennale Venedig 2022 2019 2017 2015 2013 2011 2009
Auf Wasser gebaut
Der Deutsche Pavillion auf der Biennale Venedig 2022 2019 2017 2015 2013 2011 2009



Schirmer-Mosel
EAN: 9783829609531 (ISBN: 3-8296-0953-1)
320 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 23 x 28cm, April, 2020

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die Biennale in Venedig ist die älteste internationale Kunstausstellung und eine der berühmtesten. Seit 1895 findet sie alle zwei Jahre statt, wie der Name schon sagt – unterbrochen nur durch die Weltkriege und die Corona-Pandemie. Mit den künstlerischen Beiträgen verschiedener Länder auf der Biennale verfolgen die einzelnen Künstler:innen und Kurator:innen das Ziel, Reflexionsprozesse über aktuelle Spannungsfelder anzuregen, Diskurse anzustoßen und gesellschaftliche Transformationsprozesse zu ermöglichen. Das Institut für Auslandbeziehungen (ifa) übernimmt seit 50 Jahren die Organisation des Deutschen Pavillons in der Lagunenstadt, seit 2009 hat es die Rolle des Kommissars, des Beauftragten, inne. Lässt man die letzten sieben Gestaltungen des Deutschen Pavillons Revue passieren, so sind - neben der diesjährigen von Maria Eichhorn – drei in besonderer Weise im Kunstgedächtnis verankert: Anne Imhofs beeindruckende Faust-Inszenierung aus dem Jahr 2017, Ai Weiweis augenöffnende skulpturale Installation aus antiken Hockern aus dem Jahre 2013 sowie Christoph Schlingensiefs mahnende Rauminstallationen über Afrika aus dem Jahre 2011.
Auch die anderen deutschen Beiträge zur Biennale aus den Jahren 2009 bis 2022 werden ästhetisch ansprechend in dem Album „Auf Wasser gebaut. Der Deutsche Pavillon auf der Biennale Venedig – Built on Water. The German Pavilion at the Venice Biennale“ gewürdigt. Der Titel des Buches spielt auf die bauliche Basis der Stadt Venedig an und dient zugleich als Metapher zur Beschreibung des dynamischen Kunstcharakters der Biennale. Herausgegeben wird der bei Schirmer/Mosel publizierte zweisprachige Band von dem Präsidenten des ifa, Ulrich Raulff, von der Leiterin des ifa, Ellen Strittmater, und von der Generalsekretärin des ifa, Gitte Zschoch.
Für das Buch wurden die Künstler:innen und Kurator:innen gebeten, ihre persönlichen Erinnerungen an die Kunstaustellungen mittels Bildern oder Texten zu dokumentieren. So finden sich in dem Band u.a. 120 farbige Abbildungen, aufschlussreiche Texte und Interviews zu den einzelnen Deutschen Pavillons und zur Biennale als Kunstausstellung. Ihre besondere Atmosphäre wird in „Auf Wasser gebaut“ durch die ausgewählten Materialien sehr gut eingefangen. Lehrkräfte des Faches Bildende Kunst werden durch die Lektüre des Werks motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit einzelnen Biennalen problemorientiert auseinanderzusetzen.
Fazit: Der Band „Auf Wasser gebaut“ ist ein empfehlenswertes Album, nicht nur für Besucher:innen der Biennale, sondern für alle, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Der Deutsche Pavillon auf der Biennale Venedig
1895 fand die erste Biennale in den Giardini von Venedig statt. Erst später kamen Länderpavillons auf dem Gelände hinzu, so 1909 der Deutsche Pavillon, den die Nationalsozialisten 1938 radikal umbauen ließen und mit einem unübersehbaren GERMANIA-Schriftzug an der Fassade versahen – ein faschistisches Erbe, das den Ausstellern immer wieder zu schaffen macht. Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart koordiniert seit 50 Jahren den Deutschen Pavillon und begeht dieses Jubiläum mit einer Publikation, die sich mit den deutschen Biennale-Beiträgen ab 2009 – ein Vorgängerband von 1895 bis 2007 war vorausgegangen –, und mit Venedig als Ort und Mythos auseinandersetzt. Aus unterschiedlichen Perspektiven – kunsthistorischen, literarischen, atmosphärischen – wird das Phänomen Biennale beleuchtet, reich haltig illustriert mit Foto-Essays, Texten und Interviews. Unter dem Titel Auf Wasser gebaut. Venedig, ein Album kommen die beteiligten Künstler:innen und Kurator:innen, Schriftsteller:innen, Kunstwissenschaftler:innen und Publizist:innen zu Wort. Sie stecken das Terrain Biennale nach seinen Spannungsverhältnissen ab: Performance und Partizipation, die Biennale-Besucher, Ein- und Zugänge des Deutschen Pavillons, Venedig und das Mittelmeer, Venedig als Umschlagplatz zwischen Orient und Okzident, der Maskenball … Der 320 Seiten umfassende Band enthält 120 Abbildungen und Text- sowie Bildbeiträge von über 20 Autor:innen.
Schirmer/Mosel. Hrsg. vom ifa Institut für Auslandsbeziehungen. Mit Texten von Anne Carson, Niklas Maak, Shwetal Patel u.a. 320 Seiten, 120 farbige Abbildungen. Format: 22,5 x 28 cm, gebunden. Deutsch/englische Ausgabe.
Inhaltsverzeichnis
IM LICHT
Venedig, ein wenig 21
Anne Carson
Flatterndes Denkmal 29
dermelancholischen Art
Thomas Steinfeld
DerInternationale Moment 37
Venedig und die Kunst der Anderen
Niklas Maak
Für den Erhalt des Ökosystems 51
Shwetal A. Patel
DER VENEZIANISCHE MOMENT
2022 67
Maria Eichhorn
Kuratiert von Yilmaz Dziewior
Wir wollen die Geschichte 81
des Pavillons verstehen
Yilmaz Dziewior, Sabine B. Vogel
2019 91
Natascha Süder Happelmann
Ankersentrum (survivingin the
ruinousruin)
Kuratiert von Franciska Zolyom
2017 105
Anne Imhof
FAUST
Kuratiert von Susanne Pfeffer
In Faust 121
Susanne Pfeffer
2015 123
OlafNicolai, Hito Steyerl, Tobias
Zielony,Jasmina Metwaly/Philip Rizk
Fabrik
Kuratiert von Florian Ebner
Überzirkulierende Bilder 135
undrecyceltes Material
Florian Ebner
2013 151
Ai Weiwei, Romuald Karmakar,
Santu Mofokeng, Dayanita Singh
Kuratiert von Susanne Gaensheimer
2011 165
Christoph Schlingensief
Kuratiert von Susanne Gaensheimer
Kunst als Antrieb 179
für Veränderung
Susanne Gaensheimer,
Heike Catherina Mertens
2009 193
Liam Gillick
Wie werden Sie sich verhalten?
Eine Küchenkatze spricht.
Kuratiert von Nicolaus Schafhausen
Wie wir uns verhalten werden 207
Liam Gillick,
Nicolaus Schafhausen
AUF WASSER GEBAUT
Venedig als Umschlagplatz 219
zwischen Orient und Okzident
Lena Bopp
Planetim Kleinen 223
Roger Martin Buergel
Die ewige Wiederkehr 227
Ann Mbuti
Bewegung als Sprache 231
derFremdheit
Enos Nyamor
Zerbrechlichkeitder Zeit 233
Barbara Klemm
Venezianische Überforderungen 241
Max Glauner
Der Garten der(perversen) 245
Lüste
Mladen Miljanovic
Die Commedia dellArte und
die Semi-Peripherie 249
Sanja Kojic Mladenov
Feminismusim Deutschen
Pavillon: für(und von)
Fährtenleserinnen 253
Dorothee Richter,
False Hearted Fanny
Die Biennale als
„Museum ohne Mauern“ 263
Christian Morgner
Von der Biennale hinaus
in die Welt 267
Dayanita Singh
Die Nationenpavillons
im Wandel 269
Katerina Gregos
ANHANG
Autorinnen und Autoren,
Künstlerinnen und Künstler 281
Werke 284
Literatur 287
Impressum 288