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Anna und der Schwalbenmann
Gavriel Savit
Random House
EAN: 9783570164044 (ISBN: 3-570-16404-7)
272 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 20cm, Februar, 2016
EUR 16,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann.
Rezension
Anna wächst als einzige Tochter und Halbwaisin bei ihrem Vater, einem Professor für Sprachen auf. Auch sie ist in der Lage, akzentfrei in vielen Sprachen zu reden. Dies alleine wäre bereits der Stoff für eine Geschichte. Doch es kommt anders. Annas Vater lässt Anna bei einem befreundeten Apotheker, verschwindet. Es ist die Zeit des Nationalsozialismus. Es herrscht Krieg. Menschen verschwinden. Es ist gefährlich, alleine auf der Straße zu sein. Der Apotheker mag anna nicht zu sich nehmen, ist froh, als sie geht. In ihre Wohnung zurück kommt sie nicht. So trifft sie auf der Straße den Schwalbenmann. Er ist groß, hager, dunkel gekleidet und sehr eigen. Er redet kaum und kann doch ebenso wie Annas Vater in allen Sprachen reden. Und er kann Schwalben anlocken. So erhält er seinen Namen, denn einen anderen nennt er Anna nicht. Die beiden machen sich auf die Reise. Laufen und laufen. Tag für Tag und Jahr für Jahr. Sie bleiben nie für längere Zeit an einem Ort, denn wer geht, wird gefunden. Anna schloss sich dem Schwalbenmann an, da sie dachte, er führe sie zu ihrem Vater. Doch davon ist bald keine Rede mehr. Es geht alleine ums Überleben.
Die Geschichte von Anna ist eine sehr traurige, freudlose Geschichte, obgleich Anna nie klagt und alles still hinnimmt. Nur einmal zeigt sich ihre Sehnsucht nach Fröhlichkeit, als sie Reb Hirschl treffen, den Juden, der viel herzlicher ist als der Schwalbenmann.
Es ist eine Geschichte ohne Ziel, auf dessen Happy End man lange warten muss. Nach der letzten Seite hat man das gute Gefühl, eine schöne und poetische Geschichte gelesen zu haben, auf dessen Fortsetzung man dringend wartet.
Ina Lussnig, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ab 14 Jahren
Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan - als Musicaldarsteller - zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. "Anna und der Schwalbenmann" ist sein erster Roman. |
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