„Das realitätsnahe Drama spielt durch den klugen Aufbau geschickt mit den Erwartungen der Zuhörer. Je länger das Hörspiel dauert, desto fesselnder wird es.“ Hörzu

Es handelt sich eigentlich um eine recht einfache Verwechlungsgeschichte. Zwei Frauen behaupten die jeweilig andere zu sein. Das ganze wurde kombiniert mit einer Entführungsstory. Es entstand ein unglaublich packendes und spannendes Hörspiel! Es war so mitreißend, dass ich mir den Schluss nochmal anhören musste, um auf des Rätsels Lösung zu kommem. Leider dauert das Ganze nur 51 Minuten, aber länger würde man die Spannung auch nicht aushalten. Einen kleinen Dämpfer erhält das WDR-Hörspiel durch die etwas schlecht geratene Tonqualität; ich musste (zu) oft die Lautstärke regulieren. Sonst aber echt genial.
tmeindl, lehrerbibliothek.de

Zum wahnsinnig werden …

Petra Hammesfahr begann mit 17 Jahren zu schreiben – meistens von Mord und Totschlag, manchmal aber auch „nur“ von Psychodramen wie im Falle des WDR-Hörspiels „Albtraum“. Auf ihre kriminelle Seite angesprochen antwortete die Autorin einst: Ich bin so furchtbar gemein, ich weiß, aber ich kann nicht anders.
Und so geht es auch in diesem Kriminalhörspiel der Protagonistin an den Kragen (oder besser an die Nerven): Judy Winkler parkt ihr Auto vor dem Bahnhof, um ihre Mutter schnell auf den Zug zu bringen. Als sie zurückkehrt, ist nicht nur ihr Auto, sondern auch ihr darin befindliches Baby verschwunden. Und der Alb wird immer schlimmer, als sie zuhause in ihren eigenen vier Wänden eine Frau vorfindet, die Kind, Auto und Wohnung für sich beansprucht...

Die Hörspielproduktionen des WDR sind für ihre hohe Qualität bekannt, was sich auch bei dieser Produktion aus dem Jahr 2008 wieder zeigt. Regisseur Christoph Pragua setzt ausgezeichnete Sprecher wie Karoline Eichhorn oder Andreas Pietschmann ein – eine Strategie, die sich bewährt.

Petra Hammesfahr lebt als Schriftstellerin und Drehbuchautorin bei Köln. Mit Romanen wie Die Sünderin, Der Puppengräber und Die Mutter eroberte sie sich einen Platz auf den Bestsellerlisten und forderte immer wieder Vergleiche mit Patricia Highsmith und Steven King heraus. Viele ihrer Bücher wurden verfilmt und mit Preisen ausgezeichnet (u. a. Rheinischer Literaturpreis 1995, FrauenKrimiPreis 2000).

Karoline Eichhorn (geb. 1965 in Stuttgart) spielte bis Mitte der 90er Jahre an der Schaubühne Berlin und am Schauspielhaus Bochum Theater. Filmproduktionen wie Der Sandmann (zusammen mit Götz George) oder Der Felsen machten sie einem breiten Publikum bekannt. Eichhorn erhielt mehrere Preise, u.a. den Adolf-Grimme-Preis und den Bayerischen Filmpreis.

Andreas Pietschmann (geb. 1969 in Würzburg) hatte Engagements am Schauspielhaus Bochum und am Thalia Theater in Hamburg. In den letzten Jahren war er häufig in Kriminalfilmen wie GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben oder Fettkiller aus der Reihe Tatort zu sehen.