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Äpfel und Birnen Das Gesamtwerk Mit einem Vorwort von Julia Voss.
Äpfel und Birnen
Das Gesamtwerk


Mit einem Vorwort von Julia Voss.

Judith Schalansky (Hrsg.), Korbinian Aigner

Reihe: Naturkunden


Matthes & Seitz
EAN: 9783882210514 (ISBN: 3-88221-051-6)
512 Seiten, hardcover, 22 x 33cm, 2013

EUR 98,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehr als 900 Apfel- und Birnensorten, gemalt von dem katholischen Pfarrer und leidenschaftlichen Pomologen Korbinian Aigner (1885 - 1966). Ein unermesslicher Schatz - Wissenschaft und Kunst, Archiv und Poesie.
Rezension
Rudolphs Zwiebelborsdorfer, Steyerischer Machansker, Sondergleichen von Hubbardston, Zéphirine Louis, Triumph von Jodoigne: Was für Namen! Es sind die Namen von Äpfeln und Birnen, die der katholische Pfarrer Korbinian Aigner (1885 - 1966) gemalt hat, insgesamt 649 Apfelsorten und 289 Birnensorten. Aigners Werk ist in den Blick eines breiteren Publikums gekommen, nachdem seine Bildtafeln 2012 auf der Documenta 13 als 'Konzeptkunst' gezeigt wurden. Der vorliegende großformatige Prachtband aus der Reihe 'Naturkunden' des Matthes-und-Seitz-Verlages dokumentiert das Gesamtwerk Aigners. Pro Seite werden zwei Apfel- oder Birnensorten vorgestellt. Aigner hat sich sicher nicht als 'Konzept-Künstler' verstanden, wie im Vorwort von Julia Voss deutlich wird. Als Pfarrer in Hohenbercha, einem kleinen Ort in der Nähe von Dachau, ohne kirchlichen Ehrgeiz und in zölibatärer Hinsicht ein unsicherer Kandidat, war das Malen eine Nebenbeschäftigung, die ihm offenbar oft wichtiger war als sein Amt: 'Mehr Pomologe als Pfarrer', urteilten seine Vorgesetzten. Andererseits vertrat er auf der Basis seiner Glaubensüberzeugung eine klare Linie, die ihn 1941 in den Pfarrerblock im KZ Dachau brachte. Schon 1934 bekam er eine Geldstrafe, weil er gesagt haben sollte, den SA-Leuten sehe man an "dass keine Gescheiten dabei" seien. Vielleicht kann man auch seine 'Obst-Besessenheit' in diesem Zusammenhang interpretieren: als ein Festhalten von Schönheiten und Individualitäten, ein Beharren auf dem Konkreten, das in den Zeitläuften unter die politischen und wirtschaftlichen Räder zu kommen droht. Ein schöneres Denkmal für einen ungewöhnlichen Mann als dieses Apfel- und Birnenbilderbuch kann man sich kaum vorstellen.

Matthias Wörther, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein pomologischer Prachtband
In knapp achthundert Aquarellen zeichnete Korbinian Aigner Apfelsorten aus aller Welt. Seine Bildtafeln zeigen in Originalgröße kleine, große, gestreifte, gefleckte, gepunktete, runde, spitze, plattgedrückte, grüne, gelbe, rote, glänzende, blasse, schiefe, glatte oder schrumpelige Äpfel. Wegen ihrer Exaktheit und Systematik dienen Aigners Abbildungen noch heute als Grundlage für pomologische Lexika. Ihr künstlerischer Wert wurde durch ihre Ausstellung auf der Documenta 2012 erstmals einem breiten Publikum bekannt. Die systematische Erfassung eines Einzelbereichs der Welt, der Natur, ist immer auch der Versuch, Ordnung und Struktur zu schaffen. In ihrer fast unüberschaubaren Fülle bieten die Äpfel- und Birnenbilder eine prächtige Einladung zum Schauen, zur Beschäftigung mit der uns umgebenden alltäglichen Natur. Kein Apfel gleicht dem anderen, jeder besitzt einen eigenen Charakter, eine eigene Schönheit. »Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute ein Apfelbäumchen pflanzen«, soll Martin Luther gesagt haben. Der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner hat eben dies getan.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ... 5
Äpfel ... 23
Birnen ... 353
Index ... 507