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Abschied vom Kinderglauben Ein Kursbuch für aufgeklärtes Christsein
Abschied vom Kinderglauben
Ein Kursbuch für aufgeklärtes Christsein




Wolfgang Pauly

Publik-Forum
EAN: 9783880951730 (ISBN: 3-88095-173-X)
256 Seiten, kartoniert, 15 x 21cm, 2008

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Den christlichen Glauben verantwortungsvoll und aufgeklärt in der Moderne zu leben und seine zentralen Inhalte kritisch zu reflektieren: Darum geht es in diesem Buch. Die Ergebnisse der modernen theologischen Forschung werden berücksichtigt, ohne diese im Einzelnen immerfort zu erwähnen. Die Ausführungen basieren auf der Grundlage der jüdischchristlichen Bibel und auf der theologischen Tradition. Anhand von zehn zentralen theologischen Begriffen referiert Wolfgang Pauly in zehn entsprechenden Kapiteln die offizielle Position des römischkatholischen Lehramtes und weist dabei auf Engführungen und Verobjektivierungen hin. Der Autor sucht nach kreativen neuen Möglichkeiten der Interpretation, die existenzielle Fragen der Menschen von heute beantworten und dem differenzierten Weltbild der Moderne gerecht werden. Das Buch ist ökumenisch ausgerichtet und schaut über den europäischen Horizont hinaus, indem es zum Beispiel auf theologische Ansätze in Lateinamerika hinweist.
Rezension
Der christliche Glaube muss immer wieder neu vermittelt und erläutert werden. Besonders in Zeiten des religiösen Analphabetentums, in denen der Menschen aber trotzdem nach Antworten auf ihre existenziellen Fragen suchen, ist dies eine Notwendigkeit. Wolfgang Pauly hat in seinem Buch „Abschied vom Kinderglauben“ diesen nicht einfachen Versuch unternommen. Der Untertitel „Ein Kursbuch für aufgeklärtes Christsein“ gibt die Richtung an. Im Mittelpunkt steht nicht eine reißerische Kritik der christlichen Lehre, sondern eine kritische Reflexion der zentralen Inhalte. Auf der Grundlage der jüdisch-christlichen Bibel und der theologischen Tradition werden zehn zentrale theologische Begriffe (Glauben, Schöpfung, Heiliger Geist, Wunder, Gnade, Kirche, Kreuz, Teufel, Gebet, Reich Gottes) vorgestellt. Dabei referiert Pauly zunächst die offizielle Sicht des römisch-katholischen Lehramtes. Das eigentlich Spannende aber an diesem Buch sind seine Interpretationen und Deutungen, die den Glauben in unsere Zeit hinein nimmt und verortet. Leider gelingt es ihm nur ansatzweise, konsequent bei den wichtigen existenziellen Fragen der heutigen Menschen zu bleiben. Hier wäre ein wenig mehr Mut wünschenswert gewesen. Aber trotzdem beeindruckt das Buch durch seine Horizonterweiterung, die Auseinandersetzung mit modernen theologischen Ansätzen und den ökumenischen Ansatz.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Welt, in der wir leben, entfernt sich geradezu in dramatischem Tempo von den Glaubenslehren der Kirchen. Mit seinem Buch zeigt der Autor an zehn thematischen Brennpunkten auf, wie diese gewaltige Lücke mit kreativer Aufklärung geschlossen werden kann.

Die Kirchen und die Gläubigen können die Fragen von heute nicht mehr mit Antworten beantworten, wie sie im Mittelalter formuliert wurden. Im Stil der Vergangenheit lassen sich auch die biblischen Bilder nicht mehr ohne Weiteres für die Menschen unseres Zeitalters in ihrer Aussage erschließen. Neue Fragen verlangen zeitlich konkrete Antworten. Zum Beispiel: Was heißt Schöpfung in heutiger Sicht im Dialog mit den Naturwissenschaften? Welchen Wahrheitswert haben biblische Geschichten im Kontext der Moderne? Was hat es mit dem Teufelsglauben und der Teufelsaustreibung auf sich? Kann man heute noch an Wunder glauben? Wie ist der Erlösungstod Jesu zu verstehen? Ist Beten eine magische Beschwörung? Zu guter Letzt: die Glaubenszweifel der Mutter Teresa.

Worum geht es dem Autor? Kreativ denkend mit den Mitteln der aufklärenden Wissenschaft in gläubiger Sicht den Kern der Botschaft des Jesus von Nazaret zu erschließen und von geschichtlich gewachsenen Engführungen und Verobjektivierungen zu befreien.

Dr. Wolfgang Pauly, Jahrgang 1954, ist Akademischer Direktor am Institut für katholische Theologie der Universität Koblenz-Landau.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT

Glauben
Die Tiefendimension unserer verzweckten Welt freisetzen
Glauben - ein missverständliches Wort
»Glauben« nach der biblischen Schrift
Jesus lehnte »Gottesbeweise« ab
Mittelalterliche Gottesbeweise
Gott ist keine Sache
Glauben als Erfahrung der Transzendenz
Der Gott des Lebens
Über den Glauben nachdenken

Schöpfung
Die ältere Schöpfungserzählung der Bibel
Die priesterliche Neukonzeption
Geschichte der Textdeutung
Kommt alles aus nichts?
Das Beispiel Teilhard de Chardin
Was aber ist das Neue an dieser Sicht der Schöpfung?
Versuch einer Neubesinnung

Heiliger Geist
Leben spendender Geist in der Hebräischen Bibel
Jesus - der Mann mit Esprit
Dogmatische Verengung
Den Geist erfahrbar machen

Wunder
Asklepios-Kult
Wundererzählungen im Alten Testament
Wundererzählungen im Neuen Testament
Theologische Annäherung

Gnade
Ohnmacht oder Quelle des Lebens?
Modelle der Theologiegeschichte
Wie heute von Gnade reden?

Kirche
Biblische Orientierung
Paulus: die Einheit des Leibes
Matthäusevangelium: versöhnte Vielfalt
Deuteropauline: vom Bild der Leiblichkeit zur »Verkopfung«
Zwischen Alternative und Anpassung
Aktueller Problemhorizont

Kreuz
Beispiele aus der Religionsgeschichte
Das Kreuz Jesu von Nazareth
Die Sinnlosigkeit des Todes am Kreuz
Das Kreuz als Symbol der Rettung und des Heils
Im Kreuz ist Leben

Teufel
Der Mensch im »Zwischen«
Das Böse als Dimension des Lebens
Liebe statt Dämonen
Das Problem des Exorzismus
Die Realität des Bösen

Gebet
Kann man über Gebet überhaupt nachdenken?
Gebet ohne magische Beschwörung
Vom Beten des modernen Menschen gemäß dem Evangelium
Der Reichtum der Aussprache
Gebet: Selbstgespräch oder Gottesdienst?
Das Beispiel Mutter Teresa
Gebet

Reich Gottes
»Reich Gottes« zwischen Realpolitik und Hoffnungsvision
Jesu Rede vom »Reich Gottes«
Das Gleichnis vom Vater und seinen zwei Söhnen
Neue Maßstäbe für das Leben
Christsein bedeutet Perspektivwechsel

Abkürzungsverzeichnis der zitierten biblischen Bücher
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