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ΚΑΙΡΟΣ / Kairos Griechisches Unterrichtswerk Band 1
ΚΑΙΡΟΣ / Kairos
Griechisches Unterrichtswerk Band 1




Andreas Weileder, Herbert Meyerhöfer (Hrsg.), Thorsten Gatzky, Petra Haß, Rüdiger Hobohm, Gerorg Ott, Günther Vogel

CCBuchner
EAN: 9783766148414 (ISBN: 3-7661-4841-9)
256 Seiten, hardcover, 20 x 27cm, 2006, 1. Auflage

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Mit Kairos setzt der Buchner Verlag seine Bemühungen konsequent weiter fort, für das Fach Altgriechisch motivierende und den Schüler ansprechende Lehrwerke herauszugeben, die die Erkenntnisse der modernen Didaktik berücksichtigen.

Der Aufbau orientiert sich am Lehrwerk Hellas (ebenfalls Buchner) und ist nach geographischen Landschaften strukturiert. In Band I von Kairos sind dies: Kreta, Argolis, Lakonien - Messenien, Arkadien, Elis, Korinth - Achaia, Boiotien – Phokis. Die ersten fünf Lektionen machen mit der Schrift vertraut und ermöglichen einen behutsamen Einstieg in die neue Sprache. Die Lektionstexte ab Lektion sechs bieten den neuen Stoff (Grammatik und Vokabeln). Die Progression ist angemessen. Insgesamt scheinen die Lektionstexte leichter als im Lehrwerk Hellas zu sein. Die Vermittlung der neuen Strukturen und Inhalte steht im Vordergrund. Dementsprechend tritt die Berücksichtigung der Originaltreue in den Hintergrund. Dies dürfte insbesondere jüngeren Schülern sehr entgegenkommen, die in besonderer Weise auf eine didaktische Reduktion der Komplexität angewiesen sind.

Zahlreiche abwechslungsreiche Übungen ergänzen den Lektionstext. Die mit E gekennzeichneten Einführungssätze können zur Vorentlastung des Lektionstextes genutzt werden. Zehn Wiederholungslektionen (Band I) dienen zur Festigung und Wiederholung des Stoffes und wirken dem Eindruck entgegen, im Fach Altgriechisch mit Grammatik vollgestopft zu werden. Durch die Wiederholung kann gelerntes angewendet werden, was sich positiv auf die Motivation auswirken dürfte. In vier K-Teilen wird jeweils auf einen kulturellen Schwerpunkt eingegangen, der zu Auseinandersetzung mit der Antike einlädt. Eine Besonderheit des Lehrwerkes besteht in der recht ausführlichen Berücksichtigung des Neugriechischen. Hierdurch wird das Fortbestehen sowie der Wandel des Griechischen bis in Gegenwart verdeutlicht. Inwieweit dies im Schulalltag berücksichtigt werden kann, muss die Schulpraxis zeigen.

Der entscheidene Vorteil des Lehrwerkes Kairos im Vergleich zu anderen Altgriechisch-Lehrwerken liegt jedoch in seiner Begleitgrammatik, die im Buch integriert ist. Zum einen ermöglicht sie eine Konzentration auf den Stoff, der für die jeweilige Lektion erforderlich ist. Dies dürfte ebenfalls eine enorme Hilfe vor allem für jüngere Schüler darstellen. Zum anderen werden keine Lateinkenntnisse vorausgesetzt. Alle Strukturen, also auch die, die dem Lateinischen ähnlich sind, wie z.B. die Partizipialkonstruktionen, werden von Grund auf neu erklärt. Dies könnte dazu beitragen, völlig neue Schülerschichten für das Fach Altgriechisch zu erschließen. Warum soll denn nicht ein(e) Schüler(in), der/die Französisch als zweite Fremdsprache gewählt hat, über Altgriechisch den Zugang zu Antike finden? Doch auch Schüler, die bereits über Lateinkenntnisse verfügen, dürften hiervon profitieren. Ähnliche Strukturen können somit wiederholt, vertieft bzw. aus anderen Perspektiven betrachtet werden. Den Vorwurf, dass in den klassischen Sprachen der Stoff zu oft wiederholt wird, hat man ja noch nie gehört. Die Grammtik für die einzelnen Lektionen ist in einen A und B Teil aufgeteilt, so dass ein schritweises Vorgehen ermöglicht wird. Leider berücksichtigen die Lektionstexte diese Einteilung nicht, sondern setzen von Beginn an den ganzen Stoff voraus. Anhand der Übungen können die einzelnen Strukturen jedoch vertieft werden.

Fazit: Innovatives Lehrwerk, das einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, neue Schülerschichten für das Fach Altgriechisch zu erschließen und damit zum Fortbestand des Faches beitragen kann.

Björn Hillen, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Kairós steht im Griechischen für den rechten Zeitpunkt, die günstige Gelegenheit, die Chance – auch für rechtes Maß, günstigen Ort, Vorteil und Nutzen. Alle diese Bedeutungen sollen mitschwingen im Titel dieses Lehrbuchs für den Griechischunterricht aus dem Hause C.C. Buchner, das sich als gebotene Gelegenheit, als eröffnete Chance versteht, über die Erlernung der griechischen Sprache Einblick in die griechische Welt und ihre kulturellen Manifestationen zu gewinnen.
Während einer Reise durch die griechischen Landschaften lernen die Schülerinnen und Schüler in insgesamt knapp 100 Lektionen (50 in Band 1) nicht nur das Land selbst kennen, sondern zugleich die Entstehung, Entwicklung und Verbreitung der griechischen Kultur und Geisteswelt.
Das Unterrichtswerk berücksichtigt die Erkenntnisse der modernen Didaktik ebenso wie die veränderten Rahmenbedingungen des Unterrichts im achtjährigen Gymnasium. Statistische Voruntersuchungen führten zu sinnvollen Stoffreduktionen in den Bereichen Wortschatz und Formenlehre, alle Lesestücke und Übungen sind behutsam an die sich verändernde Schülergeneration angepasst.
Neben abwechslungsreichen Lesestücken und einer Fülle von Übungen innerhalb der einzelnen Lektionen bietet Kairós in regelmäßigen Abständen Wiederholungseinheiten, Informationsseiten zur Kultur sowie eigene Seiten zum Neugriechischen. Weitere kurze Vertiefungstexte zu jeder Lektion sind als Block am Ende angefügt.
Das durchgehend farbige Bildmaterial dient nicht nur der Illustration, sondern eröffnet stets auch Möglichkeiten der Interpretation und eines weiterführenden Verständnisses.
Wortschatz und Grammatik werden lektionenbegleitend in einem eigenen Block dargeboten, der an den Lektionenteil angeschlossen ist. Entsprechend dem Vorschlag, für die Behandlung einer Einzellektion zwei Unterrichtsstunden anzusetzen, ist auch innerhalb dieser Begleitgrammatik stets eine Zweiteilung in A und B erkennbar.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber 3

SCHRIFTKURS
1 Alphabet; Majuskel 10
Wortschatz 116
2 Minuskel I; Akut, Gravis 12
3 Minuskel II; Zirkumflex, Spiritus asper 13
4 Spiritus lenis, Satzzeichen 14
5 Besonderheiten der Schreibweise; Iota subscriptum 15
Neugriechisch I 16

KRETA
6 Griechische Götter – erhaben und menschlich 18
o-Deklination: Typ philos und Artikel; Dritte Person des Verbs; Gebrauch des Artikels; Satzverknüpfung; Elision 118
7 Ein selbstbewusster Herrscher 19
Konjugation des Verbs: Indikativ und Infinitiv; Präsens Aktiv; Negation; Wort- und Satzfragen 120
8 Ein Gottkönig sorgt für Brot und Spiele 20
o-Deklination: Typ anthropos, georgos, doylos; Genitivattribut 122
9 Europa und der Stier 21
o-Deklination: Neutra; Artikel; Neutrum Plural als Subjekt; Imperativ Präsens; Dativ des Mittels 124
W1 Theseus auf Kreta 22
Neugriechisch II 24

AGROLIS
10 Tragödie in Troizen 26
Verb: Indikativ und Infinitiv Präsens Passiv; Angabe des Handelnden beim Passiv; substantivierter Infinitiv 126
11 Nur einer kann helfen 27
Hilfsverb einai; Enklise, Prädikatssubstantiv; Akkusativ mit Infinitiv 128
12 Was ist das Beste für den Menschen? 28
a-Deklination: Typ anagke, time und Artike; ho de, he de, to de 131
13 Wunderheilung durch Asklepios 29
Dreiendige Adjektive der o- und a-Deklination; Adjektiv als Attribut; Prädikatsadjektiv; Substantivierung des Adjektivs 133
W2 Ikaros 30
14 Trotz gegen den Göttervater 32
Doppelstämmige Adjektive megas und polys; Partikel de; Medium 135
15 Gewissenskonflikt und Gnadenakt 33
Partizip Präsens Medium und Passiv; Partizip als Ersatz eines adverbialen Nebensatzes; weitere Sinnrichtungen des Partizips; Verneinung; Akkusativ der räuml. und zeitl. Ausdehnung 138
16 Doppelmord in Mykenai 34
a-Deklination: oika, genea, thypa; Adverb und Präpositionalausdruck als Attribut, Apposition 140
17 Der Rächer 35
Adjektive aischros, idios, theios, aytos und monos; Attributives und substantiviertes Partizip 142
K Mykene 36
K Das griechische Theater 37
W3 Griechenland im 19. Jh. 38
Neugriechisch III 40

LAKONIEN - MESSENIEN
18 Sparta – klein, aber ein Machtzentrum 42
Imperfekt von einai; Häufung von Verneinunge; a-Deklination: Maskulina 144
19 Vorbild oder Zerrbild von Erziehung? 43
Imperfekt Aktiv: syllabisches Augment und Sekundärendungen; Dativ der Art und Weise; temporales Augment; Funktion des Imperfekts; Zeitstufe und Aspekt Vollverben; Imperfekt zusammengesetzter Verben 146
20 Mädchenerziehung in Sparta 44
Imperfekt Medium und Passiv; Besonderheiten des Augments; Adjektive in prädikativer Stellung bei Vollverben; Imperfekt zusammengesetzter Verben 149
21 Eine Frau ohne Skrupel und ein König ohne Machthunger 45
Personalpronomen; Dativ des Grundes; Artikel bei Adverbien, Präpositionalausdrücken und Genitivattributen 151
W4 Telemachos bei Menelaos und Helena in Sparta 46
22 Spartanisch leben und lakonisch reden… 48
Reflexivpronomen; Auslassung von esti; Possessivpronomen und sein Ersatz; Prädikatsnomen beim Infinitiv 153
23 Erzwungene Studienreise 49
Aorist Aktiv und Medium der Verben mit vokalischem Stammauslaut; punktueller Aspekt des Aorist; Infinitiv und Partizip Aorist 156
24 Spartas Verfassung – gottgegeben und ungeschrieben 50
Aorist der T- und P-Stöcke; Imperativ Aorist; doppelter Akkusativ 159
25 Der alte Nestor erzählt von einer Skandal-Hochzeit 51
Aorist der K-Stöcke; Hauchdissimilation; historisches Präsens; Femina der o-Deklination 161
W5 Per Peloponesische Krieg 52
Neugriechisch IV 54

ARKADIEN
26 Eberjagd mit Hindernissen 56
Starker Aorist; Demonstrativpronomen oytos und ekeinos, Partikel de 163
27 Lässt sich die Erfüllung eines Orakelspruchs verhindern? 57
Verben mit starkem Aorist; hode, hede, tode; starker Aorist des Mediums 166
28 Irrungen, Wirrungen 58
a-Deklination: Feminina auf –a, Besonderheiten der a- und o- Deklination; Persönliches Passiv bei Verben des Meinens und Sagens 168
29 Werwölfe in Arkadien (und anderswo) 59
Interrogativpronomen tis; Indefinitpronomen tis; Partikel ge
W6 Die Rettung des Spartanerkönigs Theopompos durch seine Frau 60
Neugriechisch V 62

ELIS
30 Das Zeusheiligtum in Olympia und die Olympischen Spiele 64
Bestimmtes und verallgemeinerndes Relativpronomen; Deklination von Zeus 173
31 Das Kultbild des Zeus in Olympia 65
Weitere Pronomen; Korrelation der Pronomen und Pronominaladverbien 175
32 Pelops und Oinomaos 66
Schwaches Futur Aktiv und Medium (Indikativ und Infinitiv) der Verba vocalia, muta und eimi; Gebrauch des Futurs im Griechischen 177
33 Herakles und die Ställe des Augeias 67
Dritte Deklination: Liquida- und Muta-Stämme 180
34 Kein Zutritt für Frauen 68
Dritte Deklination: Liquida-Stämme auf –n; Adjektive; Adjektive mit a privativum 184
35 Wie viel wert ist ein sportlicher Sieg? 69
Substantive und Adjektive der dritten Deklination: nt-Stämme; zweiendige Adjektive der o-Deklination; Genitiv des Vergleichs 187
K Die olympischen Spiele 70
W7 Die Wirkung der Olympischen Spiele 72
Neugriechisch VI 74

KORINTH - ACHAIA
36 Handelt so ein weiser Mann? 76
Partizip Präsens Aktiv; adverbiale Verwendung; Besonderheiten 189
37 Ein Mann trotzt Tod und Teufel 77
Genitivus absolutus; Wiedergabemöglichkeiten 193
38 „Die Kraniche des Ibykos“ 78
Partizip Aorist Aktiv stark und schwach; pas, pasa, pan 195
39 Was ist stärker: Emotionen oder Verstand? 79
Partizip Futur Aktiv und Medium; prädikatives Partizip I 198
40 Der Isthmos von Korinth 80
Prädikatives Partizip II; Grundzahlen 1 – 12 202
K Griechische Vasen 81
W 8 Paulus in Korinth 82
Neugriechisch VII 84

BOITIEN - PHOKIS
41 Das Recht des stärkeren gilt nur im Tierreich 86
Dritte Deklination: Sigma-Stämme, Substantive und Adjektive; Eigennamen auf –es 205
42 Der Drachentöter 87
Aorist Passiv: Indikativ Infinitiv, Imperativ, Partizip, Genitiv des geteilten Ganzen 208
43 Niemand kann seinem Schicksal entgehen 88
Starker Aorist Passiv; Futur Passiv, Imperativ und Komposita von eimi 211
44 „Die herrlichste Gestalt, die auf Erden erschienen“ 89
Dritte Deklination: Vokalstämme auf –i und –y; Akkusativ der Beziehung 214
45 Eine Gottheit lässt sich nicht spotten 90
Dritte Deklination: Diphtongstämme, Substantive auf –eus, auf –ou und au, auf –oi und –ou 217
W 9 Mythos und Wirklichkeit 91
46 Sinnloser Widerstand gegen einen Gott? 93
Steigerung des Adjektivs; vom Adjektiv gebildetes Adverb, Steigerung des Adverbs 219
47 Überschwänglicher Kommentar zu einer historischen Wende 94
Perfekt Aktiv der Verba vocalia: Indikativ, Infinitiv und Partizip Perf. Akt., Perfekt medium und Passiv; resultativer Aspekt 222
48 Als Tourist in Delphi 95
Reduplikation im Perf.; Perf. Akt.. der Verba muta: T-, K- und P-Stöcke; Grundzahlen von 13 bis 10000 225
49 Die Orakelstätte des Apollon 96
Perf. Medium und Passiv der Verba muta: T-, K- und P-Stöcke, Dativ der handelden Person 228
50 Orakel-Test mit Schildkrötensuppe 97
Plusquamperfekt; einige besondere und wichtige Perfekte; Ordnungszahlen 230
W 10 Ein Dichterfürst 98
Das hast Du schon gelernt 100
Neugriechisch VIII 102

V-Stücke 103
Formentabelle 233
Grammatikregister 239
Verzeichnis der Eigennamen 241
Vokabelverzeichnis 248