Liebe Leserinnen und Leser,
Altersgrenzen! Sie sind in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens nicht mehr scharf gezogen. Die Sneakers passen allen gut, auch denen, die noch Turnschuhe dazu sagen. Eine Altersgrenze aber bezeichnet eine echte Kluft: die nämlich, die im Gefolge einer Analyse von Marc Prensky die »Digital Natives « von den »Digital Immigrants« trennt, also die Generationen derer, die mit digitaler Technologie und Kommunikation aufgewachsen sind, von den Generationen derer, die dies erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben. Diese Kluft spielt auch in religionspädagogischen Arbeitsfeldern eine Rolle. Stefan Altmeyer und Helena Stockinger, die das Ihnen vorliegende Heft besorgt haben, bauen Brücken: Joachim Theis und Christina Schachtner skizzieren mit einer digital sensibilisierten Perspektive pädagogische Herausforderungen der Gegenwart. Anna Neumaier und Viera Pirker beschreiben Transformationen des Religiösen im Horizont von Digitalisierung. Deutlich wird dabei: Es geht nicht nur um eine methodische Erweiterung des religionspädagogischen Repertoires, sondern um die Reflexion von religiöser Identität und Subjektwerdung unter den Bedingungen der Gegenwart. Die Praxisbeiträge entwickeln – angenehm professionell jenseits von Kulturpessimismus oder unkritischer Euphorie – Unterrichtsideen und befragen religionspädagogische Praxis angesichts eines längst gewandelten Medienumgangs. Die Bildserie mit Arbeiten der Künstlerin Charlie Stein setzt dabei ganz eigene Akzente.
Vieles, was in diesen Beiträgen zu »Individualisierung«, zur Bedeutung von »Erfahrung«, zu erweiterten Dimensionen von »Kommunikation«, zu neuen Räumen von »Begegnung« und »Gemeinschaft« gesagt wird, gilt auch für das Thema des zweiten Heftschwerpunkts. Stefan Altmeyer stellt Ergebnisse einer Online-Befragung von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu »Katechese 2025« vor und macht nachdrücklich deutlich, dass in diesem so oft krisenhaft beredeten Handlungsfeld positive Zukunftsvisionen längst schon »in der Mache« sind. – Und bei Ihnen? Möge pfingstlicher Geist auch bei Ihnen manches in Bewegung bringen: im Kopf, im Herz und in der Cloud!
Rita Burrichter
Inhaltsverzeichnis
DIGITAL NATIVES
AUFTAKT
JOACHIM THEIS
DIGITAL NATIVES: WER SIE SIND UND WAS SIE BRAUCHEN
REFLEXION
CHRISTINA SCHACHTNER
SUBJEKT WERDEN IN EINER DIGITALISIERTEN WELT
ANNA NEUMAIER
DIE BEDEUTUNG DIGITALER MEDIEN FÜR GEGENWÄRTIGE RELIGIOSITÄT
VIERA PIRKER
IDENTITÄT UND INSZENIERUNG AUF INSTAGRAM
PRAXIS
KATHRIN S. KÜRZINGER
SO BIN ICH – BIN ICH SO? IDENTITÄTSARBEIT MIT SELFIES
CHARLIE STEIN
ZUR BILDSERIE
FLORIAN BACHOFNER-MAYR
DIE DIGITALE ERZÄHLUNG – RELIGIÖSE NARRATION AUF SOCIAL MEDIA GESTALTEN
TOBIAS KNOLL
PRESS »X« TO PRAY
DAGMAR E. REIFENBERGER
DIGITAL ERSCHÖPFT: WEGE ZUM AUFATMEN
MICHAEL BREIT, RITA HUHN-WÜRTZ, BÄRBEL ORBEN-KEHREIN
DIGITAL ORIENTIERT: MEDIENSCOUTS HELFEN
MANUEL KRUMBIEGEL
»GIBT’S DA NICHT ’NE APP FÜR?!«
ZUKUNFTSFÄHIGE KATECHESE
BLICKPUNKT
STEFAN ALTMEYER
KATECHESE 2025 – ERGEBNISSE EINER DEUTSCHLANDWEITEN UMFRAGE IM ÜBERBLICK
STEFAN ALTMEYER
WORAN SICH MITARBEITERINNEN IN DER KATECHESE ORIENTIEREN
NORBERT BRIEDEN
GELIEBT? – DER KATH. KINDERUND JUGENDBUCHPREIS 2018
AKZENT
SICHT.BAR
EMPFEHL.BAR
LITERATUR