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"Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden."
Leben nach AuschwItz




Jehuda Bacon, Manfred Lütz

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579070896 (ISBN: 3-579-07089-4)
192 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, 2016

EUR 16,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Lebe dafür, solange du kannst, bei den anderen noch ein Lächeln zustande zu bringen."

JEHUDA BACON



Bei meiner Befreiung war ich fünfzehn Jahre alt, aber hatte die Erfahrungen eines Achtzigjährigen. Jehuda Bacon ist einer der letzten Überlebenden von Auschwitz und was er zu sagen hat, ist ein Ereignis! Der bekannte Künstler, dessen Zeichnungen im Frankfurter Auschwitzprozess Beweismittel waren, erzählt, wie er aus tiefer Erschütterung heraus zum Humanisten wurde.



Woher das Böse kommt, wie man sogar im Leiden Sinn erleben kann und was wirklich trägt im Leben, darüber spricht Jehuda Bacon in einem existenziellen Dialog mit dem deutschen Psychiater und Theologen Manfred Lütz.



"Seit ich Jehuda Bacon begegnet bin, lebe ich anders, mein Leben ist heller geworden.

MANFRED LÜTZ
Rezension
Wir müssen darauf achten, dass die menschenverachtende Zeit des Nationalsozialismus in unserem Land nicht in Vergessenheit gerät. Vor allem die große Katastrophe der Ermordung von vielen Millionen Juden darf nicht aus unserer Erinnerung gelöscht werden. Daher sind alle medialen Zeugnisse, die darüber berichten wichtig und unbedingt notwendig. In dem Buch „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden“ interviewt der Theologe und Psychiater Manfred Lütz einen der letzten Überlebenden des größten nationalsozialistischen Vernichtungslagers in Auschwitz. Er heißt Jehuda Bacon. Es geht in diesem Buch nicht nur darum, die Grausamkeiten des Systems nochmals detailgenau zu beschreiben. Dazu gibt es bereits sehr viele Veröffentlichungen. Vielmehr steht für mich ein Mann im Mittelpunkt, der Auschwitz überlebt hat und der darüber spricht, wie er trotz Auschwitz weiterleben konnte. Allein diese Frage erschüttert den Betrachter beim Nachdenken darüber. Doch Jehuda Bacon hat trotz seiner Erfahrungen den Glauben an das Gute im Menschen nicht verloren. Das ist ein wichtiger Aspekt in diesem aufschlussreichen Gespräch, dass man den Bösen nicht den großen Raum geben darf, sondern der Hoffnung und dem Mut, die wir Menschen brauchen, um diese Welt täglich besser zu machen. Manchmal wünsche ich mir, dass Herzensbildung zu einem Schulfach wird. Ein beeindruckendes Lehrbuch der Menschlichkeit!

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sinn erfahren im Leid: Das bewegende Vermächtnis eines Auschwitz-Überlebenden

»Dieses Buch ist kein Buch über Auschwitz. Da gibt es schon viele eindrucksvolle Berichte. Dieses Buch bringt die Weisheit eines Menschen zur Sprache, der Entsetzliches erlebt hat, aber darunter nicht zerbrochen ist. Bevor einer seiner Lehrer nach Auschwitz deportiert wurde, erzählte er seinen Schülern davon, dass es in jedem Menschen einen unauslöschlichen Funken gebe. An diesen Funken erinnerte Jehuda Bacon sich, als er selbst nach Auschwitz kam. Und diesen Funken hat er in seinem Leben durch seine ganze Existenz zum Leuchten gebracht.«
Im Gespräch mit Manfred Lütz erzählt Jehuda Bacon auf berührende Weise erstmals ausführlich über seine Erlebnisse im KZ und lässt uns teilhaben an den eindrucksvollen Konsequenzen, die er daraus gezogen hat.

Jehuda Bacon, geboren 1929 in Mährisch-Ostrau (Ostrava, Tschechoslowakei) ist ein israelischer Künstler. Im Herbst 1942 kam er mit seiner Familie in das Ghetto Theresienstadt. Im Dezember 1943 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er als einer der “Birkenau-Boys“ Gelegenheit hatte, in alle Bereiche des KZ zu gelangen. Als einziger seiner Familie überlebte er und wurde nach mehreren Todesmärschen am 5. Mai 1945 in Österreich befreit. 1946 wanderte Jehuda Bacon nach Palästina aus, begegnete dort u.a. Martin Buber und Max Brod und studierte an der Bezalel-Kunstakademie in Jerusalem. Dort arbeitete er später als Professor für Grafik und Zeichnen. Seine Werke hängen in vielen bedeutenden Museen auf der ganzen Welt. Jehuda Bacon lebt mit seiner Frau in Jerusalem.

Manfred Lütz, Dr. med., Dipl. theol., ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenarzt und Theologe. Der Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln ist Autor mehrerer Bestseller. Neben seinem langjährigen sozialen Engagement für eine Behindertengruppe ist er Kolumnist und nimmt als Autor mehrerer überregionaler Zeitungen regelmäßig zu aktuellen Themen Stellung. Zuletzt erschien sein Buch „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden. Eine Psychologie des Gelingens“.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

»Von wo kommt das Böse?« 15

»Meine Bilder haben mich gerettet!« 29

»Ich hatte noch kein Gespür dafür, dass Antisemitisches schmerzhaft ist.« 39

»Dum Spiro, spero solange ich atme, hoffe ich.« 49

»In jedem Menschen ist dieser göttliche Funke, auch in einem solchen Verbrecher.« 65

»In Grenzsituationen bleibt nur die Herzensbildung übrig.« 85

»Die größte Versuchung meines Lebens.« 105

»Denn ich wollte nicht, dass es den Nazis gelingt, aus mir einen kleinen Nazi zu machen, einen Menschen, der voller Hass ist.« 121

»Jeder Künstler und jeder Mensch betet, wenn er etwas von ganzem Herzen macht.« 143

»Lebe dafür, solange du kannst, bei den anderen noch ein Lächeln zustande zu bringen.« 163

Biographische Notizen zu Jehuda Bacon 188