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Zwei Bärinnen
Zwei Bärinnen




Meir Shalev

Diogenes Verlag
EAN: 9783257069112 (ISBN: 3-257-06911-1)
464 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 19cm, Oktober, 2014

EUR 22,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Auge um Auge, Zahn um Zahn – ein Roman über Leidenschaft und Untreue, über Verlust, Rache und deren Sühne. Die Familie Tavori betreibt im Norden Israels in der dritten Generation eine Gärtnerei. Es sind Menschen, die ihren Instinkten und Emotionen folgen: ihrer Liebe ebenso wie ihrem Hass. Eine erschütternde Familiensaga und ein unkonventioneller literarischer Thriller von archaischer Wucht.
Rezension
Die Rahmenhandlung besteht aus einem Interview. Eine junge Journalistin möchte über eine Moschawa schreiben und trifft auf Ruta Tavori, deren Familie seit Gründungszeiten der Siedlung dort lebt. Die Recherchen entpuppen sich zu einer Offenbarung ihrer eigenen Familiengeschichte, in der zahlreiche Verbrechen vertuscht und ungesühnt blieben. Meir Shalev entwirft nicht nur ein Sittenbild der familiären Umstände, verwoben in ein emotionales Netz aus Lug, Betrug, Hass, Liebe und Verzweiflung, sondern spielt zugleich mit dem Leser durch den Einsatz verschiedenster Erzählebenen. Die Sprünge durch die Generationen ergeben ein Puzzle, dessen Gesamtbild sich erst zum Ende hin erschließt. Zugleich fließen unterschiedlichste Stilebenen ein, wie beispielsweise die (Kinder)geschichten für den kleinen Netta. In ihnen treffen die Symbole, tragendes Grundgerüst der gesamten Erzählung, exponiert auf den Leser. Verwoben sind auch die Themen. Neben der Rolle der Frau, dem Verständnis der Liebe und Gemeinsamkeit und dem Umgang mit Schicksalsschlägen gewährt der Autor auch Einblicke in das Leben in einer jüdischen Siedlung. Zugleich nutzt er seine Ambitionen für botanische und zoologische Erscheinungen für eine atmosphärische Kulisse, in die der Rezipient eintaucht. Als Meister des modernen Erzählens hat Shalev einen festen Platz im literarischen Leben der Gegenwart und sollte daher auch Oberstufenschülern ein Begriff sein.

Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
In einem Dorf im Norden Israels begehen im Jahr 1930 drei Bauern Selbstmord. So steht es in den Akten, aber alle im Dorf wissen, dass nur zwei der angeblichen Selbstmörder Hand an sich gelegt haben. Der dritte wurde ermordet. Siebzig Jahre sind seither vergangen. Ruta Tavori, Lehrerin am örtlichen Gymnasium, weiß, wer diesen Mord begangen hat, und will nun davon erzählen. Davon und von den Männern ihrer Familie: ihrem Großvater, ihrem Mann, ihrem Bruder und ihrem Sohn – den Männern, die sie liebt, denen sie zürnt, nach denen sie sich sehnt und denen sie zu verzeihen versucht. Eine Geschichte über Männerfreundschaften und die Liebe einer Frau, über Leidenschaft und Untreue, über Verlust, Rache und deren Sühne.