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Zwäg Worauf es (in der Schule) wirklich ankommt - Oder: das Konzept der multiplen Fitness
Zwäg
Worauf es (in der Schule) wirklich ankommt - Oder: das Konzept der multiplen Fitness




Andreas Müller

hep der bildungsverlag
EAN: 9783035507560 (ISBN: 3-03-550756-2)
216 Seiten, paperback, 21 x 27cm, 2017

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
«Zwäg» – vier Buchstaben für einen ganzen Bildungsplan: Eine theoretische und praxisbezogene Darstellung der Konzepte multiple Fitness, edukative Sozialpädagogik und personalisiertes Lernen.

Junge Menschen sind ihre eigene Zukunft. Dafür müssen sie fit sein, fit in einem umfassenden, einem multiplen Sinne. «Zwäg» heisst das in Berner Mundart. «Zwäg» ist, wer vorbereitet ist auf das, was kommen mag – in jeder Beziehung. Und ein «zwäger» Typ geniesst als Mensch Respekt und die Wertschätzung. Das fällt nicht vom Himmel. Wer fit oder eben «zwäg» werden will – mental, emotional, sozial, fachlich, körperlich – muss etwas tun dafür, muss die Komfortzone verlassen. Daraus ergibt sich ein Auftrag an die Schule: Begriffe wie Leistung, Anstrengung, Fleiss aus der gesellschaftlichen Versenkung holen und zum Programm erheben – konstruktiv und lustvoll. Dazu muss die Schule pädagogisch Einfluss nehmen auf das Verhalten der Lernenden. Erziehung wird das genannt.

Andreas Müller hat nach einigen Jahren der Lehrtätigkeit an einer Handelsschule und einem Studiengang in angewandter Psychologie (Berufsberatung) eine journalistische Laufbahn eingeschlagen. Dann zog es ihn wieder zurück in den Bildungsbereich. Er erwarb das Institut Beatenberg und baute es zusammen mit seinem Team zu einer der innovativsten Modellschulen auf. Andreas Müller plädiert für eine «Freude am Lernen, die ein Leben lang anhält.» Und das gilt auch für ihn. Die Erkenntnisse seiner intensiven praktischen und theoretischen Auseinandersetzung mit den relevanten Fragen des Lernens in einer sich rasant verändernden Gesellschaft finden sich in mehreren Fachbüchern und einer grossen Anzahl von weiteren Publikationen. Zudem ist Andreas Müller Leiter der Learning Factory, einer Organisation zur Unterstützung von Kompetenz- und Qualitätsentwicklungsprozessen in Bildungsinstitutionen.
Rezension
"Zwäg" heißt im Berner Dialekt "fit","zwäg" ist, wer vorbereitet ist auf das, was kommen mag – in jeder Beziehung: mental, emotional, sozial, fachlich, körperlich! Wie das geht, - das zeigt dieses Buch in der Darstellung dreier Konzepte auf: multiple Fitness, edukative Sozialpädagogik und personalisiertes Lernen. Das Buch fordert dazu auf, auch in der schulischen pädagogik Begriffe wie Leistung, Anstrengung, Fleiss und Erziehung aus der gesellschaftlichen Versenkung zu holen und zum Programm erheben; denn Fitness gibt es nicht ohne Anstrengung. Kurz: Schulisches Lernen ist primär Persönlichkeitsentwicklung - und nicht die Erteilung irgendwelcher Unterrichtsfächer; wer fördern will, muss fordern können. Eine der wichtigen Aufgabe der Schule ist es, Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorzubereiten. Wir wissen nicht, wie die Welt in einigen Jahren aussehen wird und welches Fachwissen gefordert sein wird, aber eines ist klar: Sich selber nehmen die Schüler mit in ihre Zukunft. Sie sind gleichsam ihre eigene Zukunft. Und wenn sie dafür fit sind, in einem umfassenden, multiplen Sinne fit, dann können sie ihrer Zukunft sehr zuversichtlich entgegengehen. Das ist das Credo dieses Buchs.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort: Dem Dreisatz ist es wurst, was man mit ihm macht 7

2 Eine Art Zusammenfassung: Vier Buchstaben – ein kompletter Lehrplan 11

In der Kürze liegt die Würze 17
I am my future 18
Wettstreit gegen den Zerfall 19
Die Welt schuldet einem nichts 20
Stress lass nach 21
Lernen ist anstrengend 23

3 Verhalten: Gute Gewohnheiten – gute Aussichten 25

Zeig mir deine Freunde und ich zeige dir deine Zukunft 27
Der Unterschied: Gute Gewohnheiten 28
Autopilot auf dem Weg zum Erfolg 30
Kleinvieh macht Mist 31
Bandenergie 33
Einfluss nehmen 35

4 Erziehung: Im Dauerringkampf mit der Bequemlichkeit des Augenblicks 39

Erziehung – ein Reizwort 42
Überforderung macht sich breit 44
Burnout – eine neue Kinderkrankheit 47
Verlockung auf allen Kanälen 50
Rausch des Dabeiseins 53
Im digitalen Würgegriff 54
Der digitale Pranger kennt keine Grenzen 56
Opfersein immunisiert 58
Wischen ersetzt das Denken nicht 59
Ruhe auf Pump 61
Um die Kurve blicken 63
Man kann auch sitzend über der Sache stehen 65
Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen 66

5 Schule: «Ahead to the roots» – Vorwärts zu den Wurzeln 71

Flucht in Worthülsen 74
Strukturdominanz erschwert Veränderungen 77
Es braucht mehr Spieler als Schiedsrichter 78
Neusprech – Klassenkampf von oben nach unten 81
«Ahead to the roots» 84
Geld schiesst keine Tore 85

6 Personalisiertes Lernen: Das Lernen organisieren – nicht das Lehren 89

Überforderte Lehrer unterfordern die Schüler 92
Individualisierung führt schnustracks ins Lehrerelend 94
Vom Objekt zum Subjekt 95
Ermöglichen statt vereinheitlichen 97
Bei Schulnoten hört der Spass auf 100
Dreh- und Angelpunkt: der einzelne Lernende 102
Pädagogische Streuverluste 105
Sechs Faktoren personalisierten Lernens 107

7 Edukative Sozialpädagogik – Man kann nicht nicht erziehen 125

Man kann nicht nicht erziehen 128
Pädagogik ist immer Sozialpädagogik 130
Blend-in 133
Bildung und Erziehung gehen ineinander über 134

8 Pädagogische Souveränität: Identifikation stiften 137

Kohärenzfaktoren 143
Aktivierungsfaktoren 145
Persönlichkeitsfaktoren 153
Motivationsfaktoren 154
Spreu und Weizen 156

9 Fit fürs Leben: Menschen sind ihre eigene Zukunft 163

Mehr Investition, weniger Aufwand 167
Blaue Flecken 170
Besser sein als die Ausreden 172
Das Konzept der multiplen Fitness 175
Mentale Fitness 178
Soziale Fitness 190
Emotionale Fitness 196
Fachliche Fitness 202
Körperliche Fitness 208

10 Nachwort: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte 213