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Wut Plädoyer für ein verpöntes Gefühl
Wut
Plädoyer für ein verpöntes Gefühl




Heidi Kastner

Kremayr & Scheriau
EAN: 9783218009294 (ISBN: 3-218-00929-4)
128 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, September, 2014

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In unserer Gesellschaft wird Wut geächtet und negativ bewertet. Heidi Kastner weiß als Gerichtspsychiaterin nur zu genau, wohin Wut führen kann, wenn sie nicht ins Alltagsleben integiert ist. Anhand von Fallbeispielen und Rückgriffen auf Psychologie und Geschichte zeigt sie, wie sich die Spielregeln im Umgang mit Wut im Laufe der Zeit geändert haben und in welch engem Korsett der Gefühlsäußerungen wir heute leben.
Rezension
Oft liest man in der Presse von Straftaten, die Folge einer großen Wut sind. Dann fragt man sich als Leserin oder Leser, was wohl dahinter stecken mag und ist sehr befremdet. Die österreichische Psychiaterin und Gerichtsgutachterin Heidi Kastner hat darüber ein Buch geschrieben: Wut - Plädoyer für ein verpöntes Gefühl.

Wut ist eine von mehreren menschlichen Basisemotionen und damit Teil unseres ureigenen Verhaltensrepertoires. Dennoch ist sie in unserer heutigen Gesellschaft nicht anerkannt, sie wird oft zu den "negativen Emotionen" dazugezählt und viele Ratgeber beschäftigen sich damit, wie Wut unterdrückt werden kann. Heidi Kastner berichtet in ihrem Buch über verschiedene Aspekte der Wut. Nach einer theoretischen Auseinandersetzunge mit dem Thema Wut beispielsweise bei Seneca oder in der Ilias weist Kastner auf Menschen hin, die bei geringstem Anlass unverhältnismäßig heftig reagieren und sofort die Beherrschung verlieren; sie erzählt über eine sich nach innen richtende Wut; von Menschen, bei denen die Wut zu einem Verbrechen führt; über Wut, die bereits im Jugendalter entstehen kann und zu einer Wut, die der angeblichen Gerechtigkeit entspringt.

Alle Kapitel enthalten sowohl theoretische Aspekte als auch interessant zu lesende Fallbeispiele. Und besonders wichtig ist das Plädoyer des Buches für die Geradlinigkeit des Ausdrucks und die Anerkennung der eigenen Emotionen - der "guten" wie der "bösen".

Wut und der Umgang mit Wut sind in heutigen Schulen ein nicht wegzudenkendes wichtiges Thema. Da ist es besonders wertvoll, sich mit den Ursachen und Spielarten dieses Gefühls auseinander zu setzen. Insofern ist dieses Buch ein absoluter Gewinn für Pädagoginnen und Pädagogen.

Dr. Christa D. Schäfer für lbib.de
Verlagsinfo
Darf Wut sein? Ja, sie soll sogar. In unserer Gesellschaft ist Wut, diese heftige Gefühlsregung, geächtet und negativ bewertet. Sehr zum Schaden für ein gelingendes Zusammenleben. Denn wer dieses Gefühl immer im Zaum hält, schafft sich andere Ventile: Zynismus, der beleidigt und entwertet; psychosomatische Erkrankungen; chronisches Gekränktsein; oder der lange zurückgehaltene Wutstau entlädt sich in einem fatalen Affektdelikt. Heidi Kastner weiß als Gerichtspsychiaterin nur zu genau, wohin Wut führen kann, wenn sie nicht ins Alltagsleben integriert ist.

Anhand von Fallbeispielen und Rückgriffen auf Psychologie und Geschichte zeigt sie, wie sich die Spielregeln im Umgang mit Wut im Lauf der Zeit geändert haben und in welch engem Korsett der Gefühlsäußerungen wir heute leben.

Das Buch ist ein Plädoyer für die Geradlinigkeit des Ausdrucks und die Anerkennung der eigenen Emotionen – der „guten“ wie der „bösen“. Denn, so schrieb schon der französische Philosoph Montaigne: „Alle offen zutage tretenden Laster sind weniger schlimm; am gefährlichsten werden sie, wenn sie sich unter dem Mantel seelischer Gesundheit verstecken.“ Wie wahr!
Inhaltsverzeichnis
Wut?
Wut als Programm
Wut im Bauch
Wut - und sonst nichts mehr
Junge Wut
Wut und der Gerechte
Nachwort
Literatur