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Wie die Murmeltiere murmeln lernten 77 neue Wortgeschichten
Wie die Murmeltiere murmeln lernten
77 neue Wortgeschichten




Klaus Bartels

Philipp von Zabern Verlag
EAN: 9783805327947 (ISBN: 3-8053-2794-3)
174 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, August, 2000

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was hat der Bratenfond mit dem Aktienfonds, die Medizin mit der Meditation, die Kondition eines Spitzensportlers mit den Konditionen seines Sponsorvertrags, der Text mit den Textilien, die Mode mit den Models, ein ratzekahler Radikaler mit einem frischgerupften Radieschen zu schaffen? Und wie ist es mit »virtuos« und »virtuell«, und was soll es, daß die beiden buchstäblich ein Mannsbild im Schilde führen?

In seinen amüsanten »Wortgeschichten« verfolgt Klaus Bartels die Beziehungskisten und Bedeutungssprünge eines quicklebendigen Wortes aus den Alten Sprachen bis in den modernen Euro-Wortschatz und die geläufige Alltagssprache. Apropos »amüsant«: Dahinter steckt ein lateinisches »musellum«, französisch »museau«: ein vor Staunen aufgesperrtes Maul.
Rezension
Klaus Bartels hat sich wie wenige andere um die Vermittlung der antiken Kultur für für eine breite Öffentlichkeit verdient gemacht. Beispielsweise sein Zitatenlexikon „Veni, vidi, vici: Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen” ist für mich nach wie vor das beste Kompendium dieser Art. Bekannt und beliebt sind auch seine „Streiflichter aus der Antike”, die aus einer NZZ-Kolumne hervorgegangen sind, sowie seine „Wortgeschichten”, von denen hier der dritte Band vorliegt. Es handelt sich um Sammlungen aus seiner seit 1982 erscheinenden Kolumne „Auf deutsch” in der Stuttgarter Zeitung.
„Es geht da jeweils um den oft hakenschlagenden Lebenslauf eines Wortes aus dem Altgriechischen oder Lateinischen in die neuen Sprachen, aus der griechischen oder römischen Kultur in die jüngste Gegenwart.”
„Was hat der Bratenfond mit Aktienfonds, die Medizin mit der Meditation, die Kondition eines Spitzensportlers mit den Konditionen seines Sponsorvertrags zu tun? Oder was hat der Text mit den Textilien, die Mode mit den Models, ein ratzekahler Radikaler mit einem knackigfrischen Radieschen zu schaffen? Was spielt da zwischen der ‚Virtuosität’ einer Violinistin und der ‚Virtualität’ des Cyberspace, und was soll es, dass diese ‚Virtuosin’ wie dieses ‚Virtuelle’ buchstäblich ein Mannsbild im Schilde führt?” Dabei geht es um viel mehr als um Etymologie. Wenn Bartels also beispielsweise den Unterschied zwischen ‚condicio’ und ‚conditio’ erklärt, die Entstehung der übertragenen Bedeutung von ‚textus’ (Gewebe) bei Quintilian und Ammianus Marcellinus erläutert oder die altrömische ‚virtus’, dann gelingt es ihm en passant auf unterhaltsame Weise, dem Leser auch einiges an Philologie, an Kultur- und Geistesgeschichte zu vermitteln.
Altphilologen finden hier nicht nur vieles Bekannte auf amüsante Weise dargestellt, sondern sie können auch noch einiges Neue – aus alten und neuen Sprachen – dazulernen.

Andreas Müller, lehrerbibliothek.de


»Als sprachforschender Kolumnist ist Bartels längst eine Institution. ... In locker geschriebenen Ausflügen verfolgt er die ›Bedeutungssprünge und Beziehungskisten‹, die ›Höhenflüge und Abstürze‹ in den Lebensläufen von Wörtern, von ihrer Herkunft aus dem Altgriechischen und Latein bis hin zu ihren überraschenden Auftritten im anglizistisch und medial beeinflussten Alltagsdeutsch von heute.«
Monika Burri, Tagesanzeiger

Verlagsinfo
In seinen amüsanten »Wortgeschichten«, die seit fast zwanzig Jahren im Feuilleton der »Stuttgarter Zeitung« erscheinen, verfolgt Klaus Bartels die Beziehungskisten und Bedeutungssprünge eines quicklebendigen Wortes aus den Alten, »toten« Sprachen bis in den modernen Euro-Wortschatz und die geläufige Alltagssprache. Apropos »amüsant«: Dahinter steckt ein vor Staunen aufgesperrtes Maul, lateinisch »musellum«, französisch »museau«. Diese »Wörterlebensläufe«, halb Sprachgeschichte, halb Kulturgeschichte, stecken tatsächlich voller Überraschungen und Aha-Erlebnissen, und die geneigten Leser und Leserinnen seien gewarnt: Die Lektüre dieser Wortgeschichten könnte ihre Milz gefährden; in der Milz, griechisch »splen«, hat der »Spleen« seinen Sitz.
Die graphische Ausgestaltung des Buches ist ansprechend, das Format den früheren Bänden angepasst; ein Anhang auf der letzten Seite verweist auf die früheren Wortgeschichten, so dass mittlerweile ein stattliches etymologisches Kompendium entstanden ist. Bewundernswert ist, dass der Elan und der Witz, welche Bartels Wortgeschichten auszeichnen, in keiner Weise erlahmt sind; im Gegenteil, sie sprühen von sprachlichen und nicht selten gesellschaftspolitischen Pointen… Der ausführliche Wortindex verleiht dem Ganzen … zusätzlich den Charakter eines Nachschlagewerkes, den die philologisch Interessierten sehr schätzen werden. [Bulletin des Schweizerischen Altphilologenverbandes]
Inhaltsverzeichnis
Zu der neuen Sammlung 9

Wörterlebensläufe 11

Absolut
Affekt
Aktualität
Alles klar!
Ano(r)mal
Ball
Bank
Bio-
Boulevard
Brief
Brutal
Condicio sine qua non
Creme
Design
Dialog
Drama
Drastisch
Engel
Examen
Finale
Fonds
Golf
Helikopter
Horizonte
Instanz
Instinkt
Interesse
Isolieren
Kabinett
Kabrio
Kapital
Karriere
Kategorie
Katheder
Koketterie
Kolportage
Kompliment
Konsortium
Kosten
Kredit
Lakonisch und lapidar
Literatur
Makkaroni
Meditation
Millennium
Mode
Modern
Murmeltier und Schmetterling
Ökosteuer
Orientierung
Panzer
Perle
Person
Philotechnie
Pilger
Pionier
Plutonium
Post(h)um
Privat
Profi
Radikale
Rezept
Saison
Sanktionen
Spendenaffäre
Stentorstimme
Stipendium
Stoische Ruhe
Subventionen
Teint
Terawattstunde
Text
Trophäe
Trumpf
Virtuell
Weiher
Zentrum

Etymologische Nachschlagewerke 169
Register 171