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Wer morgens lacht
Wer morgens lacht




Mirjam Pressler

Beltz&Gelberg
EAN: 9783407811431 (ISBN: 3-407-81143-8)
264 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 14 x 22cm, Juli, 2013

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Feinfühlig und intensiv wie selten erzählt Mirjam Pressler von zwei ungleichen Schwestern: Erst jetzt, Jahre nach Maries spurlosem Verschwinden, wagt Anne, sich den Erinnerungen zu stellen, die ihr fast den Atmen nehmen. Sie will der Wahrheit ins Gesicht sehen, will endlich wissen, was damals geschah. Dabei treten Familiengeheimnisse zutage, von denen sie nicht wusste. Doch wie weit kann man der eigenen Erinnerung wirklich trauen?



"Poetischer als Mirjam Pressler kann man kaum begründen, warum Geschichten erzählt werden müssen." Literarische Welt
Rezension
Marie und Anne: Marie ist schön, lebenslustig, fordernd und "bunt" - im Vergleich zu ihr kommt sich die drei Jahre jüngere Anne grau und unscheinbar vor. Brav ist sie und angepasst, fleißig und hilfsbereit, aber sie fühlt sich nicht beachtet und ungeliebt. Die Beziehung zu Marie wird immer mehr von Neid und Eifersucht bestimmt; als Zehnjährige will Anne ihre ältere Schwester mit einer Voodoo-Puppe verzaubern, doch sie erschrickt vor ihren eigenen überstarken Gefühlen, zumal Marie schwer erkrankt. Kurz vor ihrer Volljährigkeit verschwindet Marie spurlos. Doch aus Annes Leben ist sie jahrelang nicht wegzudenken: Ständig ist sie in ihren Gedanken präsent, in ihrer Vorstellung erscheint regelmäßig Marie mit ihren spöttischen Kommentaren. Das muss aufhören! Und so entschließt sich die erwachsene Anne, ihre Erinnerungen an Marie und an die damaligen Geschehnisse in der Familie aufzuschreiben, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie endlich zu verarbeiten. Dabei ist ihr sehr bewusst, dass Erinnerung nicht objektiv sein kann, dass jeder Beteiligte ein anderes Bild der gleichen Situation hat und dass auch sie selbst blinde Flecken beim Blick in ihre Vergangenheit hat. Mit Hilfe des Schreibens und durch Gespräche mit ihrer Freundin tastet sich Anne langsam an verschüttete Aspekte ihrer Kindheit heran; ein gemeinsamer Besuch bei ihren Eltern bringt wohl gehütete Familiengeheimnisse ans Licht. Und wenn Anne zum Schluss weint, kann sie endlich die lange zurückgehaltene Trauer um ihre Schwester und gleichzeitig ihre Schuldgefühle zulassen.

Anne interessiert sich als Biologie-Studentin besonders über die symbiotischen und parasitären Beziehungen der Pilze; das kann als Symbol für die schwierige Beziehung zwischen ihr und ihrer Schwester gedeutet werden: Äußerlich sind sie sich sehr ähnlich, doch ihre Charaktere sind sehr unterschiedlich; sie haben in ihrer Kindheit aneinander Halt gefunden und viele Erlebnisse geteilt, bis sie sich später so auseinander entwickelten, dass die Gemeinsamkeiten verloren gingen. In Annes Erinnerung waren nur noch die negativen Anteile vorhanden, und sie kann erst zum Schluss auch die positiven Seiten wieder sehen und Verständnis für ihre Schwester entwickeln.

Mirjam Presslers Beschreibung von Annes Gefühls- und Gedankenwelt ist empathisch und dicht; feinfühlig deutet sie das Beziehungsgeflecht an. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 14 Jahren; mit Gewinn lesen werden es wohl nur Jugendliche, die sich schon stark mit ihren Gefühlen auseinandergesetzt und einige Reife erlangt haben. Das Buch spricht auch ältere Jugendliche und Erwachsene an.

M. Houf für www.lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Feinfühlig und intensiv wie selten erzählt Mirjam Pressler von zwei ungleichen Schwestern: Erst jetzt, Jahre nach Maries spurlosem Verschwinden, wagt Anne, sich den Erinnerungen zu stellen, die ihr fast den Atmen nehmen. Sie will der Wahrheit ins Gesicht sehen, will endlich wissen, was damals geschah. Dabei treten Familiengeheimnisse zutage, von denen sie nicht wusste. Doch wie weit kann man der eigenen Erinnerung wirklich trauen?

»Ich muss sie loswerden, das ist meine einzige Chance, wieder nur ich zu sein. Bis heute sitzt sie mir im Genick, und wenn es mir mal gelingt, sie ein paar Tage zu verdrängen, taucht sie in meinen Träumen auf.«
Anne war erst fünfzehn, als ihre ältere Schwester Marie spurlos verschwand. Doch in Annes Gedanken ist sie geradezu unheimlich präsent. Marie war immer die, die alles bekam. Zu schön, zu besonders und zu willensstark. Anne war immer nur die Vernünftige und Unscheinbare. Jetzt, als Biologie-Studentin – sie forscht über die symbiotischen und parasitären Beziehungen der Pilze -, möchte sie endlich aus Maries Schatten treten. Anne weiß, es gibt nicht nur eine einzige Wahrheit. Und tatsächlich werfen ihre Nachforschungen ein neues Licht auf die beiden Schwestern und ihre Kindheit, die kein Paradies war.

Presse-/Leserstimmen

»In ›Wer morgens lacht‹ steckt so viel Symbolik wie in Eugen Drewermanns Märcheninterpretationen. Dass der Roman davon nicht erdrückt wird, das liegt an Mirjam Presslers unverwechselbarem melancholischem Erzählton, der zum Schwingen bringt, was bleischwer auf der Seele liegt.« Die Literarische WELT

»Feinfühlig erzählt der Roman von zwei ungleichen Schwestern.« WAZ

»Spannend erzählt, routiniert beschrieben und wie eigentlich immer bei einem Buch dieser großen Autorin, ein hoher Lesegenuss.« Stuttgarter Zeitung

»Eindringlich und packend beschreibt Mirjam Pressler den Kampf Annes, die endlich aus dem Schatten ihrer Schwester treten will. Eine anspruchsvolle Lektüre, die sich lohnt.« Westdeutsche Zeitung

»Feinfühlig und intensiv wie selten erzählt Mirjam Pressler – langjährige Literaturübersetzerin und eine der erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen – von der ambivalenten und dramatischen Beziehung zwischen zwei ungleichen Schwestern.« buch aktuell

»Ein wunderbarer Titel über die unterschiedliche Wahrnehmung ein und derselben Situation durch die verschiedenen Familienmitglieder mit einer nicht immer sympathischen Heldin.« BuchMarkt

»Mirjam Pressler hält bis zum Schluss die Spannung. (…) Das Buch ist das ideale Geschenk für Mädchen, die sich gerade in der verwirrenden Phase des Erwachsenwerdens befinden und sich selbst über Identität, Abgrenzung und Selbstfindung Gedanken machen.« Buchmedia Magazin