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Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie
Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie




Lauren Oliver

Carlsen
EAN: 9783551582317 (ISBN: 3-551-58231-9)
448 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, September, 2010

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten?

Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter...

(Klappentext)
Rezension
Ein Tag im Leben eines amerikanischen Teenagers: Freitag, der 12. Februar. In der Schule ist Valentinstag, und die beliebte Samantha erwartet viele Rosen. Nach der Schule will sie mit ihren Freundinnen abhängen, danach auf eine Party, und dann will sie zum ersten Mal mit ihrem Freund schlafen. Der perfekte Tag soll es werden; statt dessen wird es ihr letzter - auf dem Heimweg von der Party stirbt sie bei einem Autounfall.

Aber der Leser merkt gleich, dass der Tag auch vorher schon nicht perfekt war. Samantha beteuert immer wieder, wie sehr sie Rob liebt - aber sein Verhalten, seine Küsse und sein Geruch stoßen sie ab. Samantha und ihre Freundinnen, besonders Lindsay, sind die führende Clique, doch sie nutzen ihre Macht, um andere Mitschüler unter Druck zu setzen und sogar zu quälen. Samantha erweist sich als oberflächlich, arrogant und egozentrisch. Aber hat sie deswegen den Tod verdient?

Dann wacht Samantha auf - und es ist der 12. Februar. Und alles läuft ab wie gestern. Hat Samantha ein déjà-vu? Nach und nach erkennt sie leichte Veränderungen. Doch das Ende ist gleich: Wieder stirbt sie.

Insgesamt durchlebt Samantha den 12. Februar sieben Mal. Sie versucht den Ablauf zu verändern und erkennt, dass alle ihre Handlungen Einfluss auf andere Menschen haben. Alles ist miteinander verbunden - wie beim Schmetterlingseffekt. Das heißt aber nicht, dass sie alles nach ihren Wünschen beeinflussen kann. An jedem Tag macht Samantha neue Erfahrungen, die sie mit in den nächsten Durchlauf nimmt. So muss sie sich eingestehen, dass auch sie andere Menschen verletzt hat - aus Gleichgültigkeit, aus Übermut und aus Angst, sonst selbst zum Underdog zu werden. Sie stellt fest, dass sie viele Menschen in ihrer Umgebung nicht wirklich kennt, sondern falsch beurteilt hat: Da sind die angebliche Schlampe Katie, der angehimmelte Lehrer, ihr perfekter Freund, der unscheinbare Freund aus Kindertagen. Und diese Menschen sind nicht einfach gut oder schlecht, sie haben Stärken und Schwächen. Lindsay, die Cliquenführerin, die andere Mädchen schikaniert, erweist sich selbst als unsicher und zutiefst verletzt; sie ist Täterin und Opfer in einem.

Wie Samantha aus dem Kreislauf des 12. Februars entkommt und wie das Buch endet, soll hier nicht verraten werden. Auch wenn es sich siebenmal um den gleichen Tag dreht, gibt es doch so viele Veränderungen, dass es durchgehend spannend bleibt. Die Entwicklung von Samantha ist tiefgreifend und in der Kürze der Zeit sicher unrealistisch - doch im Bewusstsein des nahenden Todes wirkt es glaubwürdig, einmal ganz andere Verhaltensweisen auszuprobieren.

Über die vordergründige Spannung hinaus wirft das Buch viele Fragen auf, die dem Leser nachgehen: Wie würde man sich selbst verhalten, wenn man wüsste, dass der Tod naht? Sollten so gewonnene Prioritäten nicht auch ohne Wissen um ein konkretes Datum Einfluss haben? Kann man einen anderen Menschen wirklich kennen? Wie komplex sind die Beweggründe von Menschen? Welchen Einfluss hat das eigene Verhalten? Wie wird man durch eigenes Tun oder Unterlassen schuldig am Nächsten? Trägt jeder Mensch Verantwortung für die anderen? Die Autorin Lauren Oliver, die Philosophie studiert hat, bringt ethische Fragen ins Spiel. Damit stößt sie auf das Interesse jugendlicher Leser: Dieses Buch ist von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert worden. Das spricht für sich - und auch dafür, das Buch in den oberen Klassen im Unterricht einzusetzen.

M. Houf, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten?
Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte ...
Inhaltsverzeichnis
S. 5 Prolog
S. 10 EINS
S. 79 ZWEI
S. 124 DREI
S. 176 VIER
S. 255 FÜNF
S. 324 SECHS
S. 394 SIEBEN
S. 444 EPILOG
S. 446 DANKSAGUNG