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Wem gehört das schwarze Gold? Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Erdölprojekt Tscad-Kamerun. Erfahrungen eines internationalen Netzwerks
Wem gehört das schwarze Gold?
Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Erdölprojekt Tscad-Kamerun. Erfahrungen eines internationalen Netzwerks




Brot für die Welt (Hrsg.), Martin Petry

Brandes & Apsel
EAN: 9783860997857 (ISBN: 3-86099-785-8)
216 Seiten, kartoniert, 13 x 21cm, 2003

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wo das Erdöl aus dem Boden sprudelt, vergoldet es die Konten der Reichen und entpuppt sich als Fluch für die Armen. So geschehen in Nigeria, Angola, Gabun: Dort brachte die Erdölförderung Gewalt, Umweltzerstörung, Korruption und Unterentwicklung.

Im Fall des Tschad-Kamerun-ÖI- und Pipelineprojekts konnten in zähem Ringen mit der Weltbank, ExxonMobil und den Regierungen der beiden Länder substanzielle Verbesserungen für die lokale Bevölkerung erreicht werden -hinsichtlich der Verwendung und Kontrolle der Erdöleinnahmen, des Umweltschutzes und der Entschädigungsfrage. Doch der Konflikt ist für die Betroffenen nicht gelöst, ihre Lage bleibt bedrohlich.

Als Insider gewährt der Autor Einblicke in praktische Friedensarbeit. Das Buch zeigt Perspektiven für das Engagement zu lokalen Konflikten in einer globalisierten Welt auf. Eine spannende Lektüre über die Erfolge und Niederlagen.
Rezension
Dieses Buch wird in Kooperation mit BROT FÜR DIE WELT herausgegeben. Es behandelt exemplarisch am Erdöl-Projekt Tschad-Kamerun die weltweite Ausbeutungsstruktur von Bodenschätzen in der sog. Dritten Welt. Der Reichtum der Bodenschätze verwandelt sich in Armut für die Masse der Bevölkerung: Erdölförderung bringt nicht selten Gewalt, Umweltzerstörung, Korruption und Unterentwicklung mit sich, - nur wenige Reiche, die Machteliten der Dritt-Welt-Länder, werden immer reicher – und natürlich profitieren die Industrieländer. – Wer sich in der Schule mit den Themen „Eine Welt“, „Unterentwicklung“, „Brot für die Welt“, „Globalisierung“, „Afrika“ oder „Umweltzerstörung“ o.ä. beschäftigt, dem sei dieses Buch als exemplarische Auseinandersetzung empfohlen!

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein bemerkenswertes Buch über den mutigen Einsatz für Menschenrechte und Entwicklung im Konflikt mit Weltbank, Exxon-Mobil und den Regierungen in Tschad und Kamerun.
Wo das Erdöl aus dem Boden sprudelt, vergoldet es die Konten der Reichen und entpuppt sich als Fluch für die Armen. So war es in Nigeria, Angola, Gabun: dort brachte die Erdölförderung Gewalt, Umweltzerstörung, Korruption und Unterentwicklung.
Wie entwickelt sich ein solcher Konflikt, wenn die Opfer Empörung und Hilflosigkeit überwinden? Im Ringen mit den mächtigen Akteuren des Tschad-Kamerun-Öl- und Pipelineprojekts, der Weltbank, ExxonMobil und den Regierungen der beiden Länder, konnten substanzielle Verbesserungen für die Bevölkerung erreicht werden hinsichtlich der Verwendung und Kontrolle der Erdöleinnahmen, der Umwelt und der Entschädigungen.
Das Buch stellt eine besondere Aufarbeitung internationaler Netzwerkarbeit vor. Es zeigt auf, wie im Süden und Norden zivilgesellschaftliche Organisationen ihre vermeintlichen Grenzen überwinden und zu selbstbewusst Handelnden in einem konfliktreichen Prozess werden.
Inhaltsverzeichnis
9 Geleitwort

11 Vorwort

13 Prolog

15 Einführung

17 1. Vom Weißen Gold zum Schwarzen Gold:
Die Ausgangslage und die Akteure

17 Tschad: Rang 165 von 175 auf der Armutsskala der Vereinten Nationen
22 »Das Erdölprojekt«
22 Kamerun: Der andere Schauplatz des Erdölprojektes
22 ExxonMobil: ein mächtiger und einflussreicher Konzern
26 Die Pipelinebetreiber TOTCO und COTCO
26 Weltbank: »Unser Traum ist eine Welt frei von Armut«
27 Armutsbekämpfung durch Erdölförderung

29 2. Die verschlungenen Pfade zur internationalen
Netzwerk- und Advocacyarbeit - Mai 1996 bis Dezember 1997

29 Anknüpfungspunkte
32 Die wichtigsten Knoten in Europa und USA und die ersten Schwerpunkte
41 »Erdölförderung ja, aber zugunsten einer Entwicklung im Tschad«
41 Advocacyarbeit im Tschad beginnt trotz der Gefahr
46 Netzwerkknoten in Kamerun. NRO fordern von Weltbank den Verzicht auf das Projekt
49 Advocacy in der Gewaltarena: Massaker am Rande des Erdölgebiets im Tschad
52 Die Herausforderung schweißt zusammen: Die AG Erdöl formiert sich
54 Erste Bilanz: Das Networking gegen Ende 1997

59 3. Euphorie und Rückschlag - Januar bis August 1998

59 Konferenzen und Verhandlungen
68 Unterdrückung und wachsender Terror in der Erdölregion
74 Esso schafft Tatsachen in Kamerun, aber die Erdöl-Koordinationsgruppe kann national und
international mobilisieren
79 Neuer Netzwerkknoten in den Niederlanden: Eine Regierungskommission verlangt
Informationen
80 Das Netzwerk Mitte 1998

87 4. Erneute Bewährungsprobe für das internationale Netzwerk:
Der Kampf um die Befreiung Yorongars. - Juni 1998 bis Februar 1999

87 Die Position der deutschen Weltbankpolitik wird auf nachhaltige Entwicklung und
Armutsbekämpfung festgelegt
88 Funkstille im Tschad und die Verhaftung des Oppositionspolitikers Yorongar
90 Weltbank und Menschenrechte

93 5. Neubeginn im Tschad und Krise in Kamerun - November 1998 bis Mai 1999

93 Während die Zivilgesellschaft ihre Handlungsoptionen abwägt, werden die Vorbereitungen des
Erdölprojekts beschleunigt
102 Kamerun - Zugeständnisse der Weltbank und interne Widersprüche im Netzwerk
108 Networking im April 1999: Besser informiert, doch von den Ereignissen überrannt

109 6. Von der Moratoriumsforderung zur Weltbankentscheidung - Juni 1999 bis Juni 2000

109 Die tschadische Zivilgesellschaft in der Offensive
115 Kampf um die Meinungsführerschaft: Advocacy des Netzwerkes und Lobbyarbeit von Esso,
Weltbank und tschadischer Regierung
119 Der heiße Herbst 1999 - Die Weltbank macht Druck
124 Kompensationsstudien der Zivilgesellschaft im Tschad
128 Druck auf die Menschenrechte in Tschad und Kamerun
130 Das tschadische Netzwerk gerät unter Druck und in eine schwere innere Krise
133 Die Entscheidung der Weltbank
142 Bilanz der Netzwerkarbeit

147 7. Arbeit an den Auflagen und Instrumenten - Juni 2000 bis Sommer 2002

147 Überwachung (Monitoring) und Kontrolle
157 Das internationale Engagement nach der Entscheidung
161 Neuaufbau und Reorganisation der Netzwerke im Tschad
163 Die Instrumente zur Armutsbekämpfung und Abfederung der negativen Wirkungen des
Erdölprojekts greifen nicht
169 Bilanz des Networking von Juni 2000 bis 2002

173 8. Redynamisierung des deutschen Networking und kleine Fortschritte im Tschad - Juni 2002
bis Juni 2003

173 Die AG Erdöl und die Akteure der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
179 Die Bank ist weit entfernt vom großen Wurf. Der kritische Bericht des Inspection Panels

187 9. Neuere Entwicklungen, Schlussfolgerungen und Ausblick

187 Entwicklungen kurz bevor das erste Erdöl vermarktet wird
191 Globales Handeln ist Friedensarbeit
196 Ausblick: Die Erdölära hat gerade erst begonnen

201 Abkürzungsverzeichnis
205 Wichtige Internetadressen zum Erdölprojekt
207 Verzeichnis der verwendeten Dokumente und Literatur