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Weltunordnung Die globalen Krisen und das Versagen des Westens
Weltunordnung
Die globalen Krisen und das Versagen des Westens




Carlo Masala

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406720239 (ISBN: 3-406-72023-4)
192 Seiten, paperback, 13 x 21cm, März, 2018

EUR 14,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nach dem Ende des Kalten Krieges hofften die USA und ihre Verbündeten, das internationale system gemäß den eigenen Vorstellungen umgestalten zu können. Doch anstatt Ordnung zu stiften wurde Chaos geschaffen. Der Traum von der Verwestlichung der Welt ist heute ausgeträumt. Zurück blieb die neue Weltunordnung, die die internationale Politik noch lange Zeit kennzeichnen wird. Carlo Masala analysiert die aktuelle Lage und plädiert für einen realistischen Blick auf die Außenpolitik, der nicht bei den Kategorien Gut und Böse stehen bleibt.

Aktualisierte Neuauflage. Mit einem Kapitel zur Lage der Welt unter Donald Trump.



Carlo Masala ist Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr und gefragter Kommentator für deutsche und ausländische Medien.
Rezension
In der Neuauflage des Buches von Carlo Masala geht es (nach wie vor) um eine möglichst objektive, und bewusst provozierende Darstellung und (Be-)Wertung der aktuellen globalen Krisenherde - und es werden nicht weniger. Hinzugefügt wurde ein Kapitel, das die Position der globalen Führungsmacht USA unter ihrem aktuellen Präsidenten Donald J. Trump beleuchtet.

Nach dem Ende des Kalten Krieges feierte der Westen. Hatte er doch einen "Krieg" gewonnen, ohne einen Schuss abzufeuern (zumindest nicht direkt gerichtet). Von den Illusionen der westlichen Mächte handelt den auch das erste Kapitel. Es zeigt aber auch die Defizite zwischen Denken und Handeln auf und zeigt das Scheitern der "Verwestlichung" der Welt auf. Krisen wenn notwendig militärisch beeinflussen ist das Eine, das zwanghafte Schaffen einer Staatsordnung im Sinne der westlichen Demokratien das Andere. Musste es scheitern? Gab es Chancen zu geeigneteren Lösungen?
Ein Scheitern der angestrebten neuen Weltordnung im Sinne des Westens wird an vielen Stellen des Buches aufgezeigt und der Finger in die Wunde gelegt: letztendlich entstand eine Welt-Unordnung - und der Westen kapituliert bzw. muss kapitulieren. Hiervon handelt das zweite Kapitel und es zeigt Veränderungen in der alten und gewohnten Staaten-Hierarchie. Die USA verabschiedet sich aus ihrer Führungsrolle, aber wer kann nachfolgen?
Im abschließenden Kapitel werden die Folgen der gescheiterten Verwestlichung aufgezeigt und dessen Folgen auf den Zerfall der bisherigen Staatenwelt näher eingegangen. Der Weg in eine Renaissance des Nationalstaats scheint unaufhaltbar. Moderne Informationspolitik beschleunigt die Prozesse. Lässt sich dank moderner Medien doch alles in Bruchteilen von Sekunden in die ganze Welt posaunen - Fluch oder Segen?

Mein Fazit: ein durchweg lesenswertes Buch, das die aktuellen globalen politischen Entwicklungen unter einem Aspekt beleuchtet, der "dem Westen" vielfach nicht schmecken dürfte. So hat es der Autor beabsichtigt: provozierende Thesen aufstellen und den Leser zu ermuntern eigene Positionen zu finden.
Mit der Betrachtung der US-Amerikanischen Außenpolitik unter Trump wird ein hochaktueller Bezug hergestellt, der auch über die Frage:" Wie geht es weiter?" spekuliert und den Leser zu Spekulationen ermuntert.

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek
Verlagsinfo
Weltunordnung
DIE GLOBALEN KRISEN UND DAS VERSAGEN DES WESTENS
Afghanistan, Irak, Libyen, Ukraine, Syrien, Türkei, Nordkorea – wir scheinen in einer neuen Weltunordnung zu leben. Carlo Masala fragt, wie es so weit kommen konnte und sucht nach Antworten auf die globalen Krisen. Im Westen werden für das Chaos zumeist die Handlungen von mehr oder minder bösen Gegnern verantwortlich gemacht, sei es der IS, Russland oder China. Tatsächlich jedoch trägt der Westen ein gerüttelt Maß an Verantwortung dafür, dass die Welt aus den Fugen geraten ist – und zwar nicht erst seit dem Amtsantritt Donald Trumps. Carlo Masala analysiert die aktuelle Lage und plädiert für einen realistischen Blick auf die Außenpolitik, der nicht bei den Kategorien Gut und Böse stehen bleibt.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

1. Die Illusionen des Westens 18
Die Illusion der Demokratisierung 21
Die Illusion der militärischen Interventionen 32
Die Illusion der Institutionalisierung 47
Die Illusion der Verrechtlichung 61

2. Die großen Mächte in der Weltunordnung 66
Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts? 80
Aufstrebende Mächte im 21. Jahrhundert 84
Ad-hoc-Koalitionen als Alternative 95

3. Neue Herausforderungen 100
Staatszerfall 100
Nationalismus und Re-Nationalisierung 110
Hybride Herausforderungen 122
Eine Welt auf Wanderung 132
Digitalisierung 137

Fazit 149

Danksagung 162
Anmerkungen 164
Literaturverzeichnis 168