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Weltarmut und Menschenrechte Kosmopolitische Verantwortung und Reformen Übersetzt von Anna Wehofsits
Weltarmut und Menschenrechte
Kosmopolitische Verantwortung und Reformen


Übersetzt von Anna Wehofsits

Thomas Pogge

Reihe: Ideen & Argumente


Walter de Gruyter
EAN: 9783110227352 (ISBN: 3-11-022735-5)
401 Seiten, paperback, 16 x 23cm, September, 2011

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Warum sind viele Wohlhabende der Ansicht, keine Verantwortung für die Beseitigung der Weltarmut tragen zu müssen, obwohl eine Einkommensverschiebung moralisch zwingend scheint? Die Theorien der Vermögenden koppeln sie scheinbar von der Armut im Ausland ab. Pogge erklärt und beseitigt diese Illusion und schlägt einen realistischen Standard globaler ökonomischer Gerechtigkeit vor.

Das Buch ist eine Übersetzung des in Großbritannien und den USA sehr erfolgreichen und hoch gelobten englischen Titels "World Poverty and Human Rights: Cosmopolitan Responsibilities and Reforms" (Polity Press, 2002).
Rezension
Dieses Buch zur globalen Gerechtigkeitstheorie, das seit 2002 weltweit unter dem englischen Titel "World Poverty and Human Rights: Cosmopolitan Responsibilities and Reforms" (Polity Press, 2002) sehr erfolgreich ist (2. Auflage 2008) und breit diskutiert wird, liegt seit 2011 in dieser deutschen Übersetzung vor. Die Weltarmut wird von vielen Menschen in der sog. 1. Welt kaum als ethisches Gerechtigkeitsproblem angesehen und sie begreifen ihren Reichtum nicht als ethisch problematisch. Dieses Buch zeigt die Mechanismen auf, warum das so ist, warum das so funktionieren kann und warum es zu keiner weltweit gerechteren Einkommensverschiebung kommt. Zugleich entwickelt der Verfasser unter Zugrundelegung verschiedener Gerechtigkeitstheorien (u.a. von John Rawls, vgl. Kap. 4) eine realistische und umsetzbare Theorie einer globalen Gerechtigkeit. - Fazit: Unbedin gt empfehlenswert für alle, die sich in der Schule mit "Dritte-Welt"-Problematik, Welt-Hunger und Welt-Armut beschäftigen.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ideen & Argumente
Hrsg. v. Hinsch, Wilfried / Wingert, Lutz

Die englische Ausgabe "World Poverty and Human Rights" (2. Auflage 2008) ist eines der derzeit einflussreichsten und meistdiskutierten Bücher zur globalen Gerechtigkeitstheorie
Deutsche Ausgabe wurde erweitert und aktualisiert
Neues Kapitel zum Health Impact Fund
gut lesbare, realistische und umsetzbare Theorie einer globalen Gerechtigkeit

Thomas Pogge, Yale University, CT, USA, Universität Oslo, Norwegen, und Australian National University, Canberra, Australien.

Schlagworte:
Armut; Globale Gerechtigkeit
Zielgruppe:
Studierende, NGOs, Wissenschaftler, Institute, Bibliotheken
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Einleitung

I Skepsis gegenüber unseren moralischen Urteilen 1
II Vier bequeme Gründe, die Weltarmut zu ignorieren 9
III Geschickte Verteidigungen 17
IV Fügt unsere neue Weltwirtschaftsordnung den Armen wirklich keinen Schaden zu? 23
V Verantwortung und Reformen 33

1 Das gute Leben und universelle Gerechtigkeit

1.0 Einleitung 41
1.1 Soziale Gerechtigkeit 45
1.2 Paternalismus 49
1.3 Gerechtigkeit – eine erste Annäherung 53
1.4 Grundlegende Differenzierungen 55
1.5 Menschenrechte 61
1.6 Menschenrechte und Verantwortung – nähere Bestimmungen 65
1.7 Fazit 68

2 Zum Verständnis der Menschenrechte

2.0 Einleitung 70
2.1 Vom Naturrecht zu natürlichen Rechten 72
2.2 Von natürlichen Rechten zu Menschenrechten 75
2.3 Offizielle Missachtung der Menschenrechte 78
2.4 Die libertäre Kritik an sozialen und ökonomischen Rechten 84
2.5 Die Kritik an sozialen und ökonomischen Rechten als ‚Manifest-Rechten‘ 89
2.6 Zur Kontroverse über verschiedene Gruppen von Menschenrechten 92

3 Schlupflöcher in der Moral

3.0 Einleitung 94
3.1 Anreize 97
3.2 Schlupflöcher 99
3.3 Soziale Konstellationen 100
3.4 Erster Fall: Der Umbau einer Wohnanlage 101
3.5 Zweiter Fall: Die Homeland-Politik in Südafrika 104
3.6 Ein Einwand 107
3.7 Verstärkung 108
3.8 Fiktive Vorgeschichten 110
3.9 Parallele Szenarien 112
3.10 Fazit 115

4 Moralischer Universalismus und globale ökonomische Gerechtigkeit

4.0 Einleitung 117
4.1 Moralischer Universalismus 118
4.2 Die unterschiedliche moralische Beurteilung nationaler und globaler Wirtschaftsordnungen 121
4.3 Grundlegende Fakten zur Weltwirtschaftsordnung 123
4.4 Nationale und globale ökonomische Gerechtigkeit im Vergleich 127
4.5 Moralischer Universalismus und David Millers Kontextualismus 129
4.6 Der kontextualistische moralische Universalismus und John Rawls’ moralische Position 133
4.7 Unterschiedliche moralische Beurteilungen: Rationalisierung mit Doppelstandard 137
4.8 Unterschiedliche moralische Beurteilungen: Rationalisierung ohne Doppelstandard 139
4.9 Die kausale Rolle globaler Institutionen für das Fortbestehen schwerer Armut 143
4.10 Fazit 147

5 Die Grenzen des Nationalismus

5.0 Einleitung 150
5.1 Der gewöhnliche Nationalismus: Priorität für die Interessen von Landsleuten 152
5.2 Der gehobene Nationalismus: Priorität für Gerechtigkeit gegenüber Landsleuten 164
5.3 Der explanatorische Nationalismus: Die tiefe Bedeutung nationaler Grenzen 177
5.4 Fazit 183

6 Die Chancen auf Demokratie verbessern

6.0 Einleitung 186
6.1 Die Struktur des Problems junger Demokratien 188
6.2 Keine Belohnung für Putschversuche 193
6.3 Kein Kreditprivileg für autoritäre Herrscher 194
6.4 Kein Rohstoffprivileg für autoritäre Herrscher 205
6.5 Fazit 210

7 Kosmopolitismus und Souveränität

7.0 Einleitung 211
7.1 Institutioneller Kosmopolitismus auf Basis der Menschenrechte 212
7.2 Die Idee staatlicher Souveränität 222
7.3 Vier wichtige Gründe für eine vertikale Teilung der Souveränität 227
7.4 Gestaltung und Umgestaltung politischer Einheiten 237
7.5 Fazit 243

8 Systembedingte Armut beseitigen: Argument für eine Globale Rohstoffdividende

8.0 Einleitung 245
8.1 Radikale Ungleichheit und unsere Verantwortung 246
8.2 Drei Gründe für das Bestehen von Ungerechtigkeit 248
8.3 Ein maßvoller Reformvorschlag255
8.4 Moralisches Argument für diesen Reformvorschlag 260
8.5 Ist der Reformvorschlag realistisch? 263
8.6 Fazit 267

9 Warum die Menschenrechte die Einrichtung des Health Impact Fund verlangen

9.0 Einleitung 269
9.1 Bewertung des Status quo durch selektive Vergleiche mit Alternativen 270
9.2 Status quo im Vergleich zur Regelung vor TRIPS 271
9.3 Wie der Health Impact Fund funktionieren würde 274
9.4 Status quo im Vergleich zu Status quo + HIF 277
9.5 Menschenrechte als weltweit gültiger Minimalstandard zur Bewertung sozialer Institutionen 283
9.6 Die Anwendung von Menschenrechten auf überstaatliche Regelsysteme 286
9.7 Erste Entgegnung: „Die Armen sind ohnehin verloren“ 289
9.8 Zweite Entgegnung: „Volenti non fit iniuria“ 291
9.9 Dritte Entgegnung: Libertär verstandene Eigentumsrechte 293
9.10 Fazit 304

Schlusswort 306

Anmerkungen 310
Bibliographie 362
Personenregister 377
Sachregister 381