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"Was uns unbedingt angeht"
Studien zur Theologie und Philosophie Paul Tillichs


4., erweiterte Auflage 2015

Werner Schüßler

LIT
EAN: 9783825841676 (ISBN: 3-8258-4167-7)
438 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2015

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die vorliegende Aufsatzsammlung bietet anhand zentraler Themen eine gute Einführung in das theologische und philosophische Denken Paul Tillichs. Es wird so deutlich, dass Tillich, der - im Gegensatz zu Karl Barth - das Gespräch mit der Kultur, der Philosophie und den nicht-christlichen Religionen ausdrücklich sucht, dem modernen Menschen auch noch zu Beginn des dritten Jahrtausends Entscheidendes zu sagen hat.

Diese vierte erweiterte Auflage weist die folgenden drei zusätzlichen neuen Beiträge auf: "Gott als ,Tiefe des Seins`", "Kairos" sowie "Healing Power". Gegenüber der ersten Auflage von 1999 hat sich damit der Umfang des Bandes um insgesamt acht neue Beiträge erweitert.

Prof. Dr. Dr. Werner Schüßler ist Ordinarius für Philosophie an der Theologischen Fakultät Trier und derzeit Stellv. Vorsitzender der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft.
Rezension
Schon im Titel dieses Sammelbands, der seit 1999 nun in 4., erweiterter Auflage 2015 erscheint, wird das Faszinierende an Paul Tillichs (1886-1965) Religionsphilosophie deutlich: Er übersetzt traditionelle theologische Begriffe durch neue philosophische: Gott wird zum Grund des Seins oder dem, "was uns unbedingt angeht" ("the ultimate concern"), Christus zum Ermöglichungsgrund des "Neuen Seins", Glaube wird als "Mut zum Sein" interpretiert usw. Wie kein zweiter Theologe hat Paul Tillich auch die deutsche ev. Religionspädagogik des 20. Jhdts. geprägt: zum einen mit seiner Korrelation von Situation und Tradition den problemorientierten Religionsunterricht der 1970er Jahre, zum anderen mit seiner Symboltheorie die symboldidaktische Religionspädagogik der 1980er Jahre. Die Symbolsprache ist nach Paul Tillich die entscheidende Sprache von Religion überhaupt; Religion kann nur in Symbolen sprechen und die religiöse Verständnisebene ist eine symbolische Ebene. Tillich ist ein Grenzgänger zwischen den Welten, nicht nur Deutschlands und der USA (wohin er wegen der Nazis emigrieren mußte), sondern auch zwischen den Welten Philosophie (Denken) und Theologie (Gott), ein Grenzgänger auch zwischen Existenz und Essenz, zwischen Geschichte und Offenbarung, zwischen den beiden Polen einer Ellipse, mit der er seine Methode der Korrelation erläutert, zwischen rational-eindeutiger philosophischer Sprache und Betonung der notwendig mehrdeutig-symbolischen Sprache der Religion. Die vorliegende Aufsatzsammlung bietet anhand zentraler Themen eine gute Einführung in das theologische und philosophische Denken Paul Tillichs.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Tillich-Studien
begründet und bis Band 22 herausgegeben von
Prof. Dr. Dr. Werner Schüßler (Trier) und Prof. Dr. Erdmann Sturm (Münster)
in Verbindung mit der Deutschen Paul-Tillich-Gesellschaft

Die "Tillich-Studien" wollen eine Plattform bieten für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk des deutsch-amerikanischen evangelischen Theologen und Philosophen Paul Tillich (1886 - 1965), sei dies in Form von Monographien, Aufsatzsammlungen oder Symposions-Beiträgen, wobei auch englisch- und französisch-sprachige Forschungsarbeiten willkommen sind. Kleinere Beiträge können in einer eigens hierfür eingerichteten "Abteilung Beihefte" Aufnahme finden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur vierten Auflage 5
Hinweis zur Zitation 11

Erster Teil: Theologie

Paul Tillich zum Problem der Säkularisierung 15

„Der Mensch ist unheilbar religiös." Zu Paul Tillichs dynamischem Glaubensbegriff 33

„Theologie muß Angriff sein." Das Religions- und Theologieverständnis Paul Tillichs 47

Zum Verhältnis von Autorität und Offenbarung bei Karl Jaspers und Paul Tillich 63

Das Paradox des Gebetes. Zu Paul Tillichs theonomer Gebetstheologie 79

Das Kopernikanische Prinzip und die Theologie der Religionen. Zu Paul Tillichs religionsphilosophischem Beitrag zum interreligiösen Dialog 87

Das Fortwirken des christologischen Paradoxes in der Religionsphilosophie und Religionstheologie Paul Tillichs 107

Paul Tillich und Karl Barth. Ihre erste Begegnung in den zwanziger Jahren 119

Zweiter Teil: Philosophie

„Gott über Gott". Ein Zentralbegriff Paul Tillichs 133

„Was uns unbedingt angeht." Aspekte des religionsphilosophischen Denkens Paul Tillichs 143

Protestantisches Prinzip versus natürliche Theologie? Zu Paul Tillichs Problemen mit einer natürlichen Theologie 161

Metaphysik und Theologie. Zu Paul Tillichs „Umwendung" der Metaphysik in der „Dogmatik" von 1925 175

„Als protestantischer Theologe in philosophischem Material." Tillich, Frankfurt und die Philosophie 187

Ontologie der Macht. Zur philosophischen Bestimmung der Macht im Denken Paul Tillichs 201

Paul Tillich zur Zweideutigkeit des Fortschritts 231

Existentielle Wahrheit. Ein Grundthema des Denkens von Karl Jaspers und Paul Tillich 247

Gott denken nach Nietzsche am Beispiel von Karl Jaspers und Paul Tillich 259

Eros und Agape. Ein Beitrag zum Verhältnis von Philosophie und Theologie am Beispiel von Anders Nygren und Paul Tillich 273

Chiffer oder Symbol? Die Stellung von Karl Jaspers und Paul Tillich zur Frage nach der „analogia entis" 287

Kunst und Religion. Zu Paul Tillichs Religionsphilosophie der Kunst 309

Der Begriff des Dämonischen. Zu einer zentralen Kategorie von Paul Tillichs Denken 331

Gott als „Tiefe des Seins." Zum Verhältnis von Immanenz und Transzendenz im Denken Paul Tillichs 345

Kairos — Dimensionen eines zentralen Begriffs im philosophisch-theologischen Werk Paul Tillichs 369

„Healing Power" — zum Verhältnis von Heil und Heilen im Denken Paul Tillichs 383

Textnachweise 419
Personenregister 423
Sachregister 430