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Umschlagtext
Klagen über "schlechtes Deutsch" in den Medien oder bei Schülern und Studenten sind heute keine Seltenheit. Gern geschimpft wird auch über den Sprachgebrauch der Politiker und ein Versagen des Deutschunterrichts. Analog zur Rechtschreibung wünschen sich viele Sprachbenutzer allgemeinverbindliche Orientierungen. Während sich die Linguistik nur ungern auf Normsetzungen einlässt, weil sie um Wandel und Vielfalt der Sprache und ihrer Regeln weiß, versuchen populäre Sprachkritiker, den Drang der Öffentlichkeit nach normativen Aussagen auf z. T. sehr vereinfachende Weise zu befriedigen.
Das vorliegende Buch will wissenschaftlich begründeter Anstoß sein, wieder vermehrt über die Frage der Sprachnormen nachzudenken und zu diskutieren. Die 29 Beiträge geben aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf die Frage, was gutes Deutsch in den verschiedenen Bereichen des Sprachsystems bzw. der Sprachpraxis sein kann oder sein könnte. Die großen Leitfragen des Bandes sind: - Was galt als gutes Deutsch in früheren Epochen? - Was ist gutes Deutsch in Bereichen wie Aussprache, Grammatik, Wortschatz und Stil? - Was ist gtues Deutsch auf verschiedenen Feldern der Sprachpraxis wie Medien, Werbung, Literatur, Schulunterricht oder politische Sprache? - Was ist gutes Deutsch aus der Sicht von Sprachpflege, Sprachkritik und Sprachvermittlung? Das Buch richtet sich an alle, die etwas über die Möglichkeiten des richtigen und angemessenen Umgangs mit Sprache erfahren wollen und denen gerade die deutsche Sprache besonders am Herzen liegt. Rezension
Inhaltlich betrachtet werden unterschiedliche Fragen beantwortet (siehe Inhaltsverzeichnis). Beispielsweise geht es in einigen Beiträgen darum, was in früheren Epochen als gutes Deutsch erachtet wurde oder was Deutsch in verschiedenen Bereichen (Aussprache, Grammatik, Wortschatz, Stil) und Feldern (Medien, Werbung, Literatur, Schulunterricht, Politik) ist. Man kann in diesem Buch durch die Unterschiedlichkeit der Beiträge auch sehr gut selektiv lesen.
Sehr gelungen ist zudem das Inhaltsverzeichnis, woraus man bereits Thema und Richtung der einzelnen Artikel gut erkennen kann. Diese Beiträge unterscheiden sich nicht nur in Thema und Intention sondern auch im Anspruch. Zahlreiche Literaturhinweise wie auch ein ausführliches Autorinnen- und Autorenverzeichnis runden das Buch gelungen ab. Fazit: Fundiert recherchierte und viele verschiedene Aspekte aufzeigende Artikel bester Autoren zusammengefasst in diesem Kompendium zum Thema "Was ist gutes Deutsch". Bestens zu empfehlen für alle Personen, denen die deutsche Sprache am Herzen liegt. R. Lukas, lbib.de Verlagsinfo
Der heutige Sprachgebrauch sowie Sprachnormen sind ein in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiertes Thema. In diesem Band beleuchten Experten die Sprachpraxis unterschiedlicher Felder wie Medien, Politik, Werbung oder Schule. Der Leser findet fundierte Antworten auf Fragen nach einem angemessenen Umgang mit Sprache in Bereichen wie Grammatik, Wortschatz, Aussprache und Stil und erfährt, was in früheren Epochen als gutes Deutsch galt. Inhaltsverzeichnis
Vorwort
0 Einleitung des Herausgebers ARMIN BURKHARDT: Sprachkritik und „gutes Deutsch“ 1 Rücksichten: Was war gutes Deutsch? HIROYUKI TAKADA: „Er spricht gut, so wohl richtig, als rein.“ Was war gutes Deutsch im Barock und in der Aufklärung? DIETER CHERUBIM: Gutes Deutsch im 19. Jahrhundert? Anspruch und Wirklichkeit GOTTFRIED KOLDE: Zur Sprachkritik und Sprachpflege von 1945 bis 1968. Neuorientierung, Restauration und unerbetene Einmischungen von Sprachwissenschaftlern 2 Einsichten: Was ist gutes Deutsch? URSULA HIRSCHFELD, BALDUR NEUBER, EBERHARD STOCK: Was ist eine „gute“ Aussprache? KIRSTEN SOBOTTA: Was ist gutes Deutsch im Bereich der Wortbildung? HANS-WERNER EROMS: Grammatisch gutes Deutsch – mehr als nur richtiges Deutsch JÖRG KILIAN: Gibt es gute Bedeutungen? Linguistische Anmerkungen zum Schönen, Guten und Bösen, Wahren und Falschen im Reich der Semantik ANGELIKA BERGIEN: Der Name zählt! – Reflexionen über gute und weniger gute Namen PETER BRAUN: Was sind gute Entlehnungen bzw. gute Verdeutschungen? BARBARA SANDIG: Guter Stil MARGOT HEINEMANN: Was ist ein guter Text? FRANK LIEDTKE: Was ist ein gutes Alltagsgespräch? 3 Hinsichten: Was ist gutes Deutsch in der Sprachpraxis? WERNER HOLLY: Medienspezifik und Ethik. Deutsch in Hörfunk und Fernsehen KORNELIA POLLMANN: Gutes Deutsch für Zeitungsleser? Ein Medienereignis im Spiegel der Pressesprache HAJO DIEKMANNSHENKE: *lol*. Gutes Deutsch in Neuen Medien? NINA JANICH: Da werden Sie geholfen? Zur Frage eines „guten“ Deutsch in der Werbung JOSEF KLEIN: Gepflegt kontra funktionsgerecht? Deutsch in der Politik WILHELM VESPER: Ist gutes Deutsch heutzutage schon das weniger schlechte Deutsch? Einige Überlegungen zu der Frage nach dem guten Deutsch im schulischen Unterricht UTA HAASE: Was ist gutes Deutsch im Bereich Deutsch als Fremdsprache aus der Perspektive der Interkulturellen Kommunikation? ANGRIT JANAKIEV: Was ist gutes Deutsch im Bereich Deutsch als Fremd-/Zweitsprache? WOLFGANG BRAUNGART: Gut und schön, schön und gut. 20 Fragmente zur Frage: Was ist gutes Deutsch in Literatur? HANS-R. FLUCK: Zum (,guten‘) Stil in Fachtexten STEPHANIE THIEME: Was ist gutes Deutsch in der Rechts- und Verwaltungssprache? Eine Gratwanderung zwischen Fachsprache und Verständlichkeit URSULA FÖLLNER, SASKIA LUTHER: Was ist gutes Niederdeutsch? 4 Ansichten: Was wäre gutes Deutsch? RUDOLF HOBERG: Besseres Deutsch. Was kann und soll eine wissenschaftlich begründete Sprachpflege tun? MATTHIAS WERMKE: Und wie würden Sie entscheiden? Richtiges und gutes Deutsch in der Sprachberatung JÜRGEN SCHIEWE: Angemessenheit, Prägnanz, Variation. Anmerkungen zum guten Deutsch aus sprachkritischer Sicht DIETER E. ZIMMER: Gutes Deutsch SANDRO M. MORALDO: Steht die deutsche Sprache vor dem Ausverkauf? – Einige Bemerkungen zum gepflegten Sprachgebrauch aus der Sicht der Auslandsgermanistik 5 Autorinnen und Autoren Weitere Titel aus der Reihe Thema Deutsch |