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Vom Verschwinden der Arten Der Kampf um die Zukunft der Menschheit
Vom Verschwinden der Arten
Der Kampf um die Zukunft der Menschheit



Klett-Cotta
EAN: 9783608986693 (ISBN: 3-608-98669-3)
256 Seiten, hardcover, 13 x 21cm, April, 2023

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
”Der Klimawandel bestimmt, wie wir als Menschheit in Zukunft leben, das Artensterben, ob wir auf der Erde überleben.”



Die Natur ist unsere Lebensversicherung; sie versorgt uns mit Luft, Wasser, Rohstoffen und Erholung. Und doch kündigen wir diese täglich auf: Der rasante Artenschwund vernichtet unsere eigenen Lebensgrundlagen und nimmt uns u.a. die wichtigsten natürlichen Ressourcen für medizinische Wirkstoffe. Unser Leben ist bedroht wie nie zuvor – ein hochaktuelles Buch, das konkrete Wege aufzeigt, wie wir den Artenreichtum und dessen Leistungen für uns Menschen erhalten.
Rezension
Wann haben Sie das letzte Mal einen Zitronenfalter gesehen? Wenn Sie Schwierigkeiten besitzen, diese Fragen genau zu beantworten, sollte Ihnen klar geworden sein, dass Artensterben ein Problem ist, dessen wir schon im Garten gewahr werden. Immer mehr Tier- und Pflanzenarten auf der gesamten Welt sterben aus. Dieses hat radikale Folgen für unser Leben auf unserem immer weniger blauen Planeten.
Den Folgen, Ursachen des Artenschwunds und den Möglichkeiten, diesem zu begegnen, widmet sich das Buch ”Vom Verschwinden der Arten. Der Kampf um die Zukunft der Menschheit”. Verfasst wurde der bei Klett-Cotta publizierte Band von Katrin Böhning-Gaese (*1964), Professorin am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität an der Goethe-Universität Frankfurt/Main sowie Direktorin am "Senckenberg Biodiversity and Climate Research Centre", und von der Journalistin Friederike Bauer (*1963). Die preisgekrönte Wissenschaftlerin und die ausgewiesene Journalistin identifizieren einen dreifachen – schleichenden - Verlust an Biodiversität: bei der Artenvielfalt, bei der Vielfalt innerhalb unterschiedlicher Arten und bei der Vielfalt der Ökosysteme. Artenvielfalt bildet, so die Autor:innen, ”unsere Lebensgrundlage”, vollbringt sie doch existenzielle Leistungen für den Menschen. Sie folgen dabei der Erkenntnis, die Alexander von Humboldt in seinem mexikanischen Reisetagebuch 1803 notierte: ”Alles ist Wechselwirkung.”
Als Ursachen für den Artenschwund idenfizieren Böhning-Gaese und Bauer u.a. die veränderte Landnutzung - insbesondere durch den Anstieg landwirtschaftlicher Flächen - die Ausbeutung von Arten und den Klimawandel. Um Biodiversität zu erhalten, fordern die Autor:innen ”10 Punkte für einen besseren Umgang mit der Natur”, zum Beispiel: Stellung von 30% der Erde unter Naturschutz, Erhöhung des Ökolandbaus, radikale Reduktion des Fleischkonsums und eine mindestens zweistündige Beschäftigung des Menschen mit der Natur pro Woche. Lehrkräfte der Fächer Biologie und Ethik erhalten durch den Band fundiertes Wissen, um sich mit ihren Schüler:innen differenziert mit dem Artensterben im Fachunterricht oder in einem fächerübergreifenden Projekt auseinandersetzen zu können.
Fazit: Das augenöffnende Buch „Vom Verschwinden der Arten“ ist ein überaus gelungenes - auf biologischen Fakten basierendes - Plädoyer für Artenschutz. Die Lektüre des Werks kann nicht nur ökologisch Interessierten, sondern auch allen Politiker:innen unbedingt empfohlen werden.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Nomniert für das WISSENSBUCH DES JAHRES von Bild der Wissenschaft
Die Natur ist unsere Lebensversicherung; sie versorgt uns mit Luft, Wasser, Rohstoffen und Erholung. Und doch kündigen wir diese täglich auf: Der rasante Artenschwund vernichtet unsere eigenen Lebensgrundlagen und nimmt uns u.a. die wichtigsten natürlichen Ressourcen für medizinische Wirkstoffe. Unser Leben ist bedroht wie nie zuvor – ein hochaktuelles Buch, das konkrete Wege aufzeigt, wie wir den Artenreichtum und dessen Leistungen für uns Menschen erhalten.
Wir stehen an einem Wendepunkt der Erdgeschichte – und doch ignorieren wir ihn. Die natürlichen Ökosysteme sind weltweit um die Hälfte zurückgegangen. Wir erleben gerade das sechste Massenaussterben der Erdgeschichte. Wir Menschen sind die treibende Kraft dieses Massensterbens. Der Verlust an Biodiversität heizt nicht nur den Klimawandel an. Die Autorinnen beschreiben zum ersten Mal, welche ungeheure Tragweite das Artensterben für uns Menschen hat, wenn es künftig nicht mehr genügend Pflanzen und Tiere gibt, die uns u.a. lebenswichtige Werk- und medizinische Wirkstoffe liefern und die auch zu unserem physischen und psychischen Wohlbefinden beitragen. Die Lage ist ernst, aber nicht aussichtslos – wir können das Artensterben noch aufhalten. Doch dafür müssen wir es als globale Herausforderung begreifen. Ernsthaft in der Sache, lösungsorientiert und zukunftsgewandt zeigt dieses Buch, wo die tieferen Ursachen der globalen Krise liegen, was Wirtschaft, Politik und auch jeder Einzelne tun kann, um diesen existenziell gefährlichen Trend umzukehren.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
11 Vorwort
15 Kapitel 1 – Am Wendepunkt der Erdgeschichte
Beispielloser Verlust der Artenvielfalt
Die Bedürfnisse des Menschen im Mittelpunkt (18) ∙
Umweltbewusstsein wächst langsam (22) ∙ Das Thema
aus der Nische holen (24)
27 Kapitel 2 – Das große Sterben
Eine schleichende Entwicklung
Eine Million Arten vom Aussterben bedroht (29) ∙
Nicht nur Arten, auch Lebensräume (33) ∙ Der Schwund
geschieht leise und unauffällig (37) ∙ Krankheiten als
Folge des Naturverlusts (40) ∙ Umweltprobleme als große
Risiken (42)
44 Kapitel 3 – Wozu die ganze Pracht?
Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage
Die Leistungen der Natur (47) ∙ Biodiversität als
Maschinenraum der Natur (51) ∙ Sauerstoff produzieren,
Schadstoffe filtern, CO 2 speichern (54) ∙ Quell der
Erholung und Inspiration (57) ∙ Die Natur überlebt –
so oder so (59) ∙ Das Arche-Noah-Prinzip funktioniert
nicht (64)
66 Kapitel 4 – Nein, es ist nicht Plastik
Die Landwirtschaft als größte Vernichterin von Biodiversität
Veränderung der Erdoberfläche (69) ∙ Ausbeutung von
Tieren und Pflanzen (74) ∙ Klimawandel, künftig ein
wichtiger Faktor (79) ∙ Verschmutzung der Umwelt (84) ∙
Invasive Arten – ein unterschätztes Problem (87) ∙ Mehr
Menschen verbrauchen mehr (91) ∙ Technischer Fort-
schritt genügt nicht (92)
95 Kapitel 5 – Essen für alle! Aber ohne Artenverlust
Ein anderer Umgang mit Lebensmitteln
Hohe Produktivität auf Kosten der Artenvielfalt (99) ∙
Agrarlandschaften diverser gestalten (102) ∙ Die Agrar-
politik der EU (105) ∙ Vor- und Nachteile des Ökoland-
baus (109) ∙ Weniger Fleisch, weniger Flächenver-
brauch (111) ∙ Produktivität in Entwicklungsländern
steigern (113) ∙ Eine Agrarwende ist überfällig (117)
119 Kapitel 6 – Der Natur Raum geben
Schutzgebiete haben sich bewährt
Was zählt dazu, was nicht? (121) ∙ Die Natur erholt sich,
wenn man sie lässt (124) ∙ Artenreichtum vor allem in
Entwicklungsländern (127) ∙ Bedürfnisse von Mensch
und Natur in Einklang bringen (129) ∙ Die Bedeutung
indigener Völker (134) ∙ Schutzgebiete gut managen (137) ∙
Ökosysteme wiederherstellen (139) ∙ Städte grüner
machen (142)
145 Kapitel 7 – Hoffentlich der ersehnte Aufbruch
Neue internationale Ziele vereinbart
Der lange Weg zum Global Biodiversity Framework (147) ∙
Unklare Finanzierung (150) ∙ 23 Ziele – viele offene
Fragen (152) ∙ Vage Vorgaben für die Wirtschaft (156) ∙
Biodiversität und Klima: eine komplexe Beziehung (158) ∙
Win-Lose- und Lose-Lose-Ansätze (161) ∙ Jetzt kommt es
auf die Umsetzung an (165)
168 Kapitel 8 – Vom Wissen zum Handeln
Wie wir gegensteuern können
Das Naturverständnis überdenken (171) ∙ Biodiversität in
den Nachhaltigkeitsdiskurs aufnehmen (173) ∙ Politische
Rahmenbedingungen ändern (176) ∙ Die richtigen Anreize
setzen (177) ∙ Die wahren Kosten offenlegen (179) ∙ Berichts-
pflichten für Unternehmen einführen (182) ∙ Digitalisie-
rung nutzen (184) ∙ Neue Finanzprodukte auflegen (187) ∙
Rechtsprechung anpassen (188) ∙ Forschung und Bildung
ausweiten (191) ∙ Bei sich selbst anfangen (193) ∙ Als
gemeinsame Aufgabe begreifen (197)
198 Kapitel 9 – 10 Punkte für einen besseren Umgang
mit der Natur
Wir alle können etwas beitragen
205 Anmerkungen
255 Danksagung