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Verhaltensprobleme in der Schule Lösungsstrategien für die Praxis mit einem Vorwort von Uwe Grau

7. Aufl. 2002 / 1. Aufl. 1990
Verhaltensprobleme in der Schule
Lösungsstrategien für die Praxis


mit einem Vorwort von Uwe Grau



7. Aufl. 2002 / 1. Aufl. 1990

Alex Molnar, Barbara Lindquist

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783861450443 (ISBN: 3-86145-044-5)
211 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2002

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Über die Autoren:

Alex MOLNAR, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität von Wisconsin in Milwaukee, und Familientherapeut am Brief Family Therapy Center, Milwaukee.

Barbara LINDQUIST, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin, Washington County Mental Health Center in West Bend, Wisconsin und Koordinatorin des „Beratungsprogramms für ältere Menschen".



Über dieses Buch:

Auch der erfolgreichste Pädagoge ist irgendwann einmal mit „seinem Latein am Ende": zum Beispiel, wenn ein Kind immer wieder seine Hausaufgaben nicht macht, ständig zu spät kommt oder dauernd in Streitigkeiten mit anderen verwickelt ist. Obwohl diese Probleme oft gar nicht so schwerwiegend erscheinen, zermürben sie und untergraben die Effektivität der schulischen Arbeit.

Die Autoren zeigen, wie eine andere Sichtweise der Probleme eingesetzt werden kann, um Veränderungen zu bewirken: Dabei wurde ihr Ansatz stark von den Erfahrungen der Familientherapeuten beeinflußt, die auf der Basis verschiedener Modelle der Kybernetik, Systemtheorie und Hypnose praxisbezogenes Wissen darüber gesammelt haben, wie Menschen bei ihren Problemlösungen geholfen werden kann. Da diese Ideen darauf abzielen, bei der Veränderung der Problemsituation selbst zu helfen, statt eine bestimmte Art von Problem zu diagnostizieren oder zu behandeln, sind sie bei einer großen Anzahl sehr unterschiedlicher Probleme in Schulen einsetzbar.



„Komplizierte Probleme erfordern nicht notwendigerweise komplizierte Lösungen. Um ein kompliziertes Schloß zu öffnen, so eine Metapher von Steve DE SHAZER, braucht man einen Dietrich. Lösungen sind einfach -die Schwierigkeit besteht darin, wie und wo wir nach ihnen suchen. Dabei können Techniken der ökosystemischen Methode helfen - Techniken, die erkenntnistheoretisch begründet sind und eine entsprechende Haltung erfordern, sollen sie nicht zu Utensilien einer Trickkiste verkommen."

Uwe GRAU

(Professor für Pädagogische Psychologie an der Universität Kiel) in seinem Vorwort
Rezension
Welche/r Lehrer/in kennt sie nicht: die verhaltensproblematischen Schüler/innen, die Störenfriede, die Zuspätkommer, die Verweigerer, die Querulanten … Dieses Buch sucht nach Lösungsstrategien für Verhaltensprobleme in der Schule auf unorthodoxe Art und Weise. Auf Basis von familientherapeutischen, kybernetischen und systemtheoretischen Voraussetzungen wird versucht, Techniken zu entwickeln, die Änderungen bewirken, indem z.B. anders über ein Problem gedacht wird, indem es umgedeutet wird und sich damit neue Zugangsmöglichkeiten ergeben (vgl. S. 63ff), indem das Problem positiv konnotiert wird (S. 101ff) oder indem man sich auf das konzentriert, was kein Problem ist (S. 151ff). – Ob solch ein Ansatz gelingen kann? Einen Versuch ist es wert – und Richtlinien für den zweiten Versuch werden gleich mitgeliefert (S. 176ff) …

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Rezensionen/Kommentare

„Mit Verhaltensproblemen von Schülern hat jeder Lehrer zu tun. Es sind nicht nur die ganz schwierigen Fälle, die ihn belasten; auch die kleinen Streitigkeiten, Reibereien und Disziplinlosigkeiten wirken zermürbend und mindern die Effektivität schulischer Arbeit. Die Autoren, profilierte amerikanische Vertreter dieses stark von familientherapeutischen Erfahrungen beeinflußten Konzeptes, stellen den systemischen Ansatz im Kontext Schule und seine Techniken mit vielen Fallbeispielen anschaulich und überzeugend dar. Schulen und Klassen werden dabei als Ökosysteme betrachtet, in denen jeder mit seinem eigenen Verhalten das problematisierte Verhalten beeinflußt und seinerseits von ihm beeinflußt wird. Das Buch gibt Lehrern viele - auch ungewöhnliche - Anregungen.“ Lehrer Journal Hauptschulmagazin
„Für LehrerInnen, die bereits Erfahrungen mit anderen Theorieansätzen haben, z.B. mit dem Konzept der Verhaltensmodifikation oder der Gesprächstherapie, bietet das Buch interessante Anlässe zum Nachdenken, z.B. darüber, warum, den Fallgeschichten nach, SchülerInnen öfters einen Rückfall in das frühere (Fehl-)Verhalten zeigen, wenn es verstärkt wird; inwieweit die auftretenden Veränderungen auch mit anderen Konzepten erklärt werden können; was die eigentliche Ursache für die auftretenden Veränderungen ist, usw. Es gibt also gute Gründe, das Buch auf jeden Fall zu lesen und auch eigene Erprobungen vorzunehmen.“ Päd. Institut des Bundes in Wien
„Die anschauliche und auf den Punkt bringende Darstellungsweise fördert schon bei der Lektüre die Wahrnehmung eigener, bislang nicht genügend entfalteter Kompetenzen, um in Schule, Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und Heimerziehung mit schwierigen Situationen besser fertig zu werden. Das aus dem Amerikanischen übersetzte Buch liefert zudem die Erklärung dafür, warum bestimmte Techniken funktionieren bzw. bisweilen nicht angewendet werden: Wer eine Situation verändern will, muß sich zunächst selbst verändern, vornehmlich in Wahrnehmung und Einstellungsweise sowie Lösungen an neuen Orten finden, wobei einige ökosystemische Kenntnisse hilfreich sind, die im ersten Teil des Buches, unter Grundlagen und Konzepte vermittelt werden.“ Literaturdienst
„Will der Lehrer in der Klasse etwas ändern, dann fängt er bei demjenigen an, den er am besten kennt: bei sich selbst und damit bei seiner eigenen Sichtweise. Gelingt es, schwierige Situationen und Schüler anders zu sehen, wird er anders handeln und damit auch bei den Schülern andere Handlungsweisen auslösen. Das System bewegt und verändert sich. Schrittweise kann so das System Schulklasse im Sinne des Lehrers verändert werden. Die beiden Autoren haben sehr viele Fallbeispiele zusammengetragen, an denen die Methode beschrieben und diskutiert wird. Sie machen Mut und geben konkrete Anleitungen, sich auf die Methode einzulassen. Strukturierte Übungen und Hilfen bei eventuellen Rückschlägen runden das Buch ab. Wer bereit ist, bei Problemen mit Schülern Abstand zu nehmen von dem Gedanken, daß nur der Schüler sich ändern muß, kann in dem Buch viele Anregungen finden.“ Landesinstitut für Praxis und Theorie der Schule
„Die Autoren zeigen, wie sich bei Verhaltensproblemen durch relativ ungewöhnliche Strategien, die sich aus einer ökosystemischen Sichtweise ergeben, u.U. verblüffende Änderungen einleiten lassen. Auf jeden Fall eine ausgezeichnete Anregung.“ Das gute Buch in der Schule/Bayern
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Uwe Grau 9

Einleitung 11

Teil 1: Grundlagen und Konzepte

1. Warum ist es so schwer, Verhaltensweisen zu ändern ? 19

Soziales Milieu und Wahrnehmung • Wahrnehmung und Verhalten • Auflösung widersprüchlicher Wahrnehmungen • Der Einfluß frühen Lernens • Der stützende Einfluß der sozialen Gruppe • Der Einfluß des Ursache/Wirkung-Denkens

2. Wenn Sie etwas ändern wollen, müssen Sie etwas ändern 28

Eine Ökologie der Ideen • Eine Änderung in Gang setzen • Interpunktion von Verhaltensweisen • Probleme und Lösungen • Fallbeispiel: Unerwünschte Aufmerksamkeit • Eine kooperative Perspektive einnehmen • Fallbeispiel: Zwei neue Perspektiven • Fallbeispiel: Der Läufer • Fallbeispiel: Eine wertvolle Quelle • Eine vielversprechende Möglichkeit

3. Lösungen an neuen Orten finden 47

Probleme als Geheimnisse: Erzieher als Detektive • Welche Fragen man sich stellt • Hinweise • Fallbeispiel: Der Spielmacher • Veränderungen wahrnehmen • Fallbeispiel: Trommeln in der Ferne • Fallbeispiel: Die Schwätzerin • Humor darf nicht fehlen • Paradoxien • Ökosystemische Techniken ins rechte Licht setzen • Ändern Sie sich selbst: Sie sind die Expertin

Teil 2: Techniken, mit denen man Änderungen bewirkt

4. Anders denken über Problem 63

Umdeutungen • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Faule Störenfriede oder dicke Freunde ? • Fallbeispiel: Störender Teufel oder fleißiger Engel ? • Fallbeispiel: Streitsüchtiger Kerl oder unbeholfener Jugendlicher ? • Fallbeispiel:

Wundertäter • Fallbeispiel: Sarah ist traurig - aus gutem Grund • Fallbeispiel: Schmollerin, Kontrahentin und Petztante oder gute Fee, mitfühlende Klassenkameradin und wahre Freundin? • Überblick über die wesentlichen Merkmale des Umdeutens • Vorgehensweise bei Umdeutung

5. Auf der Suche nach positiver Motivation 81

Die Technik der positiven Konnotation des Motivs • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Der Denker • Fallbeispiel: Mitfühlende Klassenkameraden • Fallbeispiel: Die gewissenhafte Lehrerin • Fallbeispiel: Harte Arbeit während der Abwesenheit
• Fallbeispiel: Sich Zeit nehmen für eine Mitarbeiterin • Fallbeispiel: Exaktheit ist wichtig • Überblick über die wesentlichen Merkmale der positiven Konnotation eines Motivs • Vorgehensweise bei positiver Konnotation des Motivs

6. Positive Funktionen problematischer Verhaltensweisen erkennen 101

Die Technik der positiven Konnotation der Funktion • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Lebloses Objekt oder enthusiastisches Mädchen ? • Fallbeispiel: Das Opferlamm • Fallbeispiel: Ernsthafte Schülerin im Clowns-Kostüm • Fallbeispiel: Die Routine durchbrechen • Fallbeispiel: Eine wichtige Modellfunktion • Überblick über die wesentlichen Merkmale der positiven Konnotation der Funktion • Vorgehensweise bei positiver Konnotation der Funktion

7. Problemverhalten ermuntern - aber anders 120

Die Technik der Symptomverschreibung • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Ständiger Ratgeber im Klassenzimmer- Fallbeispiel: Gewissenhafte Rechnerin • Fallbeispiel: Zeit zum Arbeiten • Fallbeispiel: Eine ausgezeichnete Assistentin • Fallbeispiel: Zu Fuß zur Arbeit gehen • Fallbeispiel: Schulaufgaben als Privileg • Überblick über die wesentlichen Merkmale der Symptomverschreibung • Vorgehensweise bei Symptomverschreibung

8. Indirekte Beeinflussung des Problems 139

Eine neue Technik: Durch die Hintertür stürmen • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Wem gehört das ? • Fallbeispiel: Der immer Zuverlässige • Fallbeispiel: Du siehst heute hübsch
aus • Fallbeispiel: Auf meinen Adjutanten ist Verlaß • Überblick über die wensentlichen Merkmale des "Durch die Hintertür stürmen" • Vorgehensweise beim "Stürmen durch die Hintertür"

9. Sich auf das konzentrieren, was kein Problem ist 151

Die Technik der Lokalisierung von Ausnahmen • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Immer im Dienst • Fallbeispiel: Das Positive hervorheben • Fallbeispiel: Erfolg strukturieren • Fallbeispiel: Rufen Sie mich nicht an; ich rufe Sie an • Überblick über die wesentliche Merkmale des Lokalisierens von Ausnahmen • Vorgehensweise beim Lokalisieren von Ausnahmen

Teil 3: Strategie zur Festigung des Erfolgs

10. Wie man Rückfälle vorhersagt und mit ihnen umgeht 164

Die Technik, einen Rückfall vorherzusagen • Analyse der Fallbeispiele • Fallbeispiel: Die Frage ist nur, wann der Rückfall eintreten wird • Fallbeispiel: Gewissenhafte Rechnerin • Fallbeispiel: Mitfühlende Klassenkameraden • Falibeispiel: Zu Fuß zur Arbeit gehen • Fallbeispiel: Der Pedant • Fallbeispiel: Das Rückfall-Abkommen • Überblick über die wesentlichen Merkmale der Rückfall-Vorhersage

11. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt: Richtlinien für den zweiten Versuch 176

12. Wie Sie Ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen und Verhaltensweisen zu
verändern, verfeinern können 180

Rücken Sie Ihre Perspektive ins rechte Licht • Analysieren Sie Ihre Fähigkeiten • Anstoßen und am Ball bleiben • Entwickeln Sie einen Plan • Ziehen Sie andere als Berater hinzu, um Ihre Kreativität zu steigern • Was wir von unseren Kursteilnehmer/innen gelernt haben

Hilfen: Strategien zur Verhaltensänderung einüben 192

Literatur 199

Personenverzeichnis 205

Sachverzeichnis 207