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Urchristliche Wundergeschichten Ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien 7. Auflage 1998
Urchristliche Wundergeschichten
Ein Beitrag zur formgeschichtlichen Erforschung der synoptischen Evangelien


7. Auflage 1998

Gerd Theissen

Gütersloher Verlagshaus
EAN: 9783579044781 (ISBN: 3-579-04478-8)
319 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 1998

EUR 44,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Studie entwickelt Methoden klassischer Formgeschichte weiter, indem sie eine synoptische Gattung unter drei Aspekten formgeschichtlicher Fragestellung analysiert: sie betrachtet Wundergeschichten synchronisch als strukturierte Formen, diachronisch als reproduzierte Erzählungen und funktional als symbolische Handlungen, in denen Grenzerfahrungen der Aussichtslosigkeit gedeutet und bewältigt werden.
Rezension
Das Wunderbuch von Gerd Theißen darf als DER Klassiker zu den urchristlichen Wundergeschichten gelten: 1972 erschienen, nunmehr in 7. Auflage. Wundererzählungen gehören – neben Gleichnissen – zum neutestamentlichen Grundbestand religionspädagogischer Arbeit und schulischer Religionsunterrichtslehrpläne in allen Alterstufen. Theißen verdeutlicht Wundergeschichten unter formgeschichtlicher Fragestellung: er zeigt ihre Struktur auf, analysiert, wie sie als Erzählungen reproduziert werden und dabei gelegentlich anwachsen – und vor allem: er zeigt ihren (soziologischen) Sitz im Leben auf, er zeigt, wo und wie Wundergeschichten funktionieren, indem sie in menschlich aussichtslosen Situationen Mut machen und dadurch die Aussichtslosigkeit überwinden. Jeder religionspädagogische Unterricht zum Thema Wunder sollte Theißens Buch jedenfalls wahrgenommen haben.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Technische Hinweise. 10

Aufgabe und Methode 11

A. Die synchronische Betrachtungsweise 13

B. Die diachronische Betrachtungsweise 28

C. Die funktionale Betrachtungsweise 35

1. Die soziale Funktion urchristlicher Wundergeschichten: Ihre literatursoziologische Analyse 38
2. Die religionsgeschichtliche Funktion urchristlicher Wundergeschichten 41
3. Die existenzielle Funktion urchristlicher Wundergeschichten 42

Erster Teil: Wundergeschichten als strukturierte Formen (Synchronische Betrachtungsweise). 53

I. Personen: Inventar, Feld und Kompositioa 53

II. Motive. 57

A. Das Inventar der Motive 57

1. Das Kommen des Wundertäters 58
2. Das Auftreten der Menge 58
3. Das Auftreten des Hüfebedürftigen 59
4. Das Auftreten von Stellvertretern 59
5. Das Auftreten von Gesandtschaften 59
6. Das Auftreten von Gegnern 60
7. Motivierung des Auftretens von Gegenspielern 60
8. Charakterisierung der Not 61
9. Erschwerung der Annäherung 62
10. Niederfallen 63
11. Hilferufe 63
12. Bitten und Vertrauensäußerung 64
13. Mißverständnis 65
14. Skepsis und Spott 66
15. Kritik durch Gegner 66
16. Gegenwehr und Unterwerfung des Dämons 66
17. Pneumatische Erregung 67
18. Zuspruch 68
19. Argumente 69
20. Sich-Entziehen des Wundertäters 69
21. Szenische Vorbereitung 70
22. Berührung 71
23. Heilende Mittel 72
24. Wunderwirkendes Wort 73
25. Gebet 74
26. Konstatierung des Wunders 75
27. Dokumentation 75
28. Entlassung 77
29. Geheimhaltungsgebot 77
30. Admiration 78
31. Akklamation 80
32. Ablehnende Reaktion 81
33. Ausbreitung des Rufes 81

B. Die Komposition der Motive 81

C. Das Feld der Motive. 83

III. Themen. 90

A. Das Inventar der Themen 94

1. Exorzismen 94
2. Therapien 98
3. Epiphanien 102
4. Rettungswunder 107
5. Geschenkwunder 111
6. Normenwunder 114

B. Die Komposition der Themen 120

C. Das Feld der Themen 121

IV. Gattungen 126

Zweiter Teil: Wundergeschichten als reproduzierte Erzählungen (Diachronische Betrachtungsweise) 129

I. Die Variation der Motive 129

A. Ein einleitendes Motiv: Das Kommen des Wundertäters 129

B. Ein grenzüberschreitendes Motiv: Der Glaube. 133

C. Ein grenzbetonendes Motiv: Die Schweigegebote. 143

D. Ein finales Motiv: Die Akklamation 154

1. Funktionale Gesichtspunkte 156
2. Diachronische Gesichtspunkte 160
3. Anwendung auf das Neue Testament 163

II. Die erzählerische Reproduktion der Einzelgeschichten 175

A. Tendenzen der Überlieferung: Raffung, Entfaltung, Affinität . . 176
B. Überlieferungsmedien: Mündlichkeit und Schriftlichkeit. 189

III.Die Komposition innerhalb der Rahmengattung . . 197

A. Verbindende Komposition. 198
B. Typisierende Komposition. 205
C. Gliedernde Komposition 208
D. Übergreifende Komposition. 211

1. Die aretalogische Evangelienkomposition des Markus 211
2. Die biographischen Evangelienkompositionen des Matthäus und Lukas 221
3. Die mythische Evangelienkomposition des Johannesevangeliums (Exkurs) 224

Dritter Teil: Wundergeschichten als symbolische Handlungen - (funktionale Betrachtungsweise) 229

I. Die soziale Funktion urchristlicher Wundergeschichten 229

A. Soziale Bedingungen urchristlicher Wundergeschichten 229

1. Sozioökologische Faktoren 244
2. Sozioökonomische Faktoren 247
3. Soziokulturelle Faktoren 251

B. Die soziale Intention urchristlicher Wundergeschichten. 256

II Die religionsgeschichtliche Funktion urchristlicher Wundergeschichten 262

A. Religionsgeschichtliche Bedingungen urchristlicher Wundergeschichten 262

B. Die geschichtliche Intention urchristlicher Wundergeschichten. . 273

1. Die Wundertätigkeit Jesu 274 -
2. Die urchristlichen Wundergeschichten 277

III.Die existenzielle Funktion urchristlicher Wundergeschichten 283

A. Existenzielle Bedingungen urchristlicher Wundergeschichten . . .283
B. Der existenzielle Sinn urchristlicher Wundergeschichten 287


Literaturverzeichnis 299
Sachregister. 315
Stellenregister 318