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Umgang mit konfessioneller Differenz im Religionsunterricht Eine Studie zur Didaktik des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts
Umgang mit konfessioneller Differenz im Religionsunterricht
Eine Studie zur Didaktik des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts




Christiane Caspary

LIT
EAN: 9783643133663 (ISBN: 3-643-13366-9)
248 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2016

EUR 34,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht wird in Baden-Württemberg seit 2005 in einem landesweiten Modellversuch erprobt. Die Untersuchung zeigt anhand von Unterrichtsanalysen Schritt für Schritt, wie dieser Unterricht Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen stärkt, ohne die Unterschiede zu verwischen, und Differenzkompetenz im Umgang mit konfessioneller Pluralität aufbaut. Sie legt sowohl Schwierigkeiten wie Chancen der Unterrichtspraxis dieses für die Zukunft des Religionsunterrichts wegweisenden Konzepts offen.

Dr. phil. Christiane Caspary hat mit vorliegender Studie im Fach Evangelische Theologie/Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten promoviert; derzeit ist sie als Lehrerin tätig.
Rezension
Wie wird und wie kann es mit dem Religionsunterricht in Deutschland, der nach Art.7 GG ein konfessioneller Unterricht ist, weitergehen - nicht nur angesichts schwindender Kirchenmitgliedschaften und zunehmend konfessioneller Gleichgültigkeit, sondern auch hinsichtlich Migration, Interkulturalität und religiöser Pluralisierung? Baden-Württemberg erprobt seit 2005 in einem landesweiten Modellversuch den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht, der im Mittelpunkt dieser Studie steht. (Ob dabei eine Kooperation ev./kath. überhaupt hinreichend ist angesichts der anstehenden Probleme, sei hier einmal hinten angestellt, - oder ob nicht eher soetwas für eine allgemeine Religionskunde für alle notwendig wäre ...) Die Untersuchung zeigt anhand von Unterrichtsanalysen Schritt für Schritt, wie dieser Unterricht Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen stärkt, ohne die Unterschiede zu verwischen, und Differenzkompetenz im Umgang mit konfessioneller Pluralität aufbaut. Von besonderem Interesse ist dabei der Blick auf den Umgang mit konfessioneller Differenz, da dieser eine Herausforderung und gleichzeitig eine Lern- und Begegnungschance dieser besonderen didaktischen Konstellation mit sich bringt.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ökumenische Religionspädagogik
Herausgegeben von
Prof. Dr. Astrid Dinter, Prof. Dr. Lothar Kuld, Prof. Dr. Hilary Mooney, Prof. Dr. Elisabeth Naurath
Inhaltsverzeichnis
DANKSAGUNG 5

EINLEITUNG 9

I. FORSCHUNGSFRAGE UND FORSCHUNGSSTAND 12

1. Hinführung zur Fragestellung der Arbeit 15

2. Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht in Baden-Württemberg 21

2.1 Denkschriften der Kirchen zum Religionsunterricht in Baden-Württemberg 21
2.2 Vereinbarungen der Kirchen zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Baden-Württemberg 27
2.3 Aus der Perspektive der religionspädagogischen Didaktikforschung 30
2.4 Modelle der konfessionellen Kooperation in Baden-Württemberg 31
2.5 Rechtlicher Rahmen für den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht: Grundgesetz, Landesgesetz und Schulgesetz 32
2.6 Der baden-württembergische Bildungsplan und die Vereinbarungen 2005/2007 zur konfessionellen Kooperation und zu explizit genannten konfessionsübergreifenden Themengebieten 35
2.7 Der baden-württembergische Modellversuch als Referenzmodell 39

3. Studien zu Konzepten und Realisierungen konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts 41

3.1 Ergebnisse des Tübinger Modells (Schweitzer et al. 2002/2006) 41
3.2 Ein konfessionell-kooperatives Modell in Wien (Jäggle et al. 2001/2002) 44
3.3 Konzeptionelle Überlegungen und Appelle für konfessionell-kooperativen Religionsunterricht (Ziller 2004) 46
3.4 Die Evaluation des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts in Baden-Württemberg (Kuld et al. 2009) 47
3.5 Konfessionell-kooperative Seminare in der Religionslehrerbildung (Feige et al. 2007, Ritzer et al. 2014, Pemsel-Maier et al. 2014) 56

4. Zuspitzung der Problemstellung und Forschungsfrage 60

4.1 Heterogenität der Lerngruppe als didaktisches Hindernis 60
4.2 Desiderat einer Didaktik religiösen Lernens in konfessionell heterogenen Lerngruppen 62
4.3 Forschungsfragen 68

II. METHODISCHE ORIENTIERUNG UND FORSCHUNGSDESIGN 72

1. Datenmaterial 74

1.1 Sample der Studie 74
1.2 Die Datenerhebung und Datenaufbereitung 76

2. Methodik und Übersicht der Datenanalyse 79

2.1 Forschungsmethodische Verankerung der codegeleiteten, strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse 80
2.2 Forschungsmethodische Verankerung der Dichten Beschreibung 96

3. Exkurs: Die Codes im Hinblick auf gegenwärtige religionspädagogische Konzepte 115

III. DIE INSZENIERUNG VON DIFFERENZ UND HETEROGENITÄT IM LICHT DER CODEANALYSEN 118

1. Der Code Lehre: Beispiele für das Spektrum der Vermittlung und Erarbeitung religiöser Inhalte auf reflexiver Ebene 120
2. Der Code Sprache: Beispiele für das Spektrum liturgischer Formen, narrativer Darstellung und metaphorischer Sprache 129
3. Der Code Ethos: Beispiele für das Spektrum ethischer Reflexion und Diskussion religiöser Inhalte 136
4. Der Code Raum: Beispiele für das Spektrum der Inszenierung, des Religiösen 147

IV. KONFESSIONELLE HETEROGENITÄT, DIFFERENZ UND KONVIVENZ - DICHTE BESCHREIBUNG EINER UNTERRICHTSSTUNDE IN DER SECHSTEN JAHRGANGSSTUFE DER REALSCHULE 150

1. Formales Vorgehen 150

2. Dichte Beschreibung 151

2.1 Unterrichtsverlauf in Stichworten (wichtigste Sequenzen) 151
2.2 Arrival story 151
2.3 Die Unterrichtsstunde 152
2.4 Kommentierende Ergänzungen des Lehrernachgesprächs 176

V. DIFFERENZKOMPETENZ ALS BILDUNGSZIEL —GEMEINSAMKEIT IM ERLEBEN, DIFFERENZ IN DER LEHRE 179

1. Vorbemerkung 179
2. Gemeinsamkeit im Erleben, Differenz in der Lehre 180
2.1 Der Akzent Raum wird stark zurückgedrängt 180
2.2 Differenzbearbeitung bevorzugt in der Dimension Lehre 186
2.3 Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht führt zu einem veränderten Typus religiösen Lernens 189
2.4 Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht braucht eine eigene Didaktik 191

VI. LITERATUR 194

VII. ANHANG 213

1. Leitfaden für die Transkription von Unterrichtsstunden und Interviews 213
2. Ergänzungen zum Leitfaden ‚Transkription' 219
3. Codebaum mit Kommentaren zur Zuordnung 221
4. Leitfaden zur Codierung von Transkripten mit MAXQDA 233