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Übergänge von der Schule in Ausbildung und Beruf bei jugendlichen Migrantinnen und Migranten Herausforderungen und Chancen
Übergänge von der Schule in Ausbildung und Beruf bei jugendlichen Migrantinnen und Migranten
Herausforderungen und Chancen




Katharina Scharrer, Sibylle Schneider, Margit Stein (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781518636 (ISBN: 3-7815-1863-9)
256 Seiten, paperback, 15 x 21cm, 2012

EUR 18,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Übergang in Ausbildung und Beruf stellt insbesondere junge Menschen mit Migrationshintergrund vor besondere Herausforderungen.

In diesem Buch werden zunächst in einem ersten Teil Grundlagen des Übergangs junger Menschen mit Migrationshintergrund in die Ausbildung geschildert. Basierend auf aktuelle Studien und die Berichterstattung von Bund, Ländern und Kommunen werden aktuelle Daten zum Übergang von Menschen mit Migrationshintergrund dargelegt. Die Schulleistungen und Sprachkompetenzen junger Menschen mit Migrationshintergrund werden neben anderen individuellen und strukturellen Ursachenbündel für eine erfolgreiche oder misslingende Einmündung in Ausbildung und Beruf thematisiert. Daneben werden die Ansätze und Hilfemöglichkeiten der Gestaltung des Übergangs von jungen Migrantinnen und Migranten in die Ausbildung und den Beruf systematisiert.

Als Hilfestellungen werden im zweiten Teil des Buches die Zusammenarbeit mit Migranteneltern, insbesondere die Elternberatung, die Förderung interkultureller Kommunikation, Interkulturalität und Konfliktfähigkeit, die interethnische Schulung von Lehrkräften, die Sprachförderung sowie unterschiedliche Coachingprogramme vorgestellt. Auch alternative Wege zum Schulabschluss werden aufgezeigt.
Rezension
Das Buch-Titelbild verheißt eine schöne neue (Ausbildungs- und Arbeits-)Welt, - für viele jugendliche Migrant/inn/en sieht die Wirklichlkeit beim Übergang von der Schule in die Ausbildung leider anders aus; denn der Übergang in Ausbildung und Beruf erweist sich insbesondere für junge Menschen mit Migrationshintergrund als eine nicht geringe Hürde - und das liegt nicht nur an z.T. vorhandenen Sprachproblemen. Dieses Buch bietet in Teil 1 quasi eine "Diagnose" und in Teil 2 quasi eine "Therapie": Im 1. Teil werden umfassend individuelle und strukturelle Ursachen für eine erfolgreiche oder misslingende Einmündung in Ausbildung und Beruf erhoben, im 2. Teil werden diverse Hilfestellungen beschrieben: Zusammenarbeit mit Migranteneltern und Elternberatung, Förderung interkultureller Kommunikation, Interkulturalität und Konfliktfähigkeit, interethnische Schulung von Lehrkräften, Sprachförderung sowie unterschiedliche Coachingprogramme.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort 8
Vorwort der Herausgeberinnen 12

1 Grundlagen des Übergangs junger Menschen mit Migrationshintergrund in die Ausbildung

Daniela Steenkamp
1.1 Menschenrechte auf (Aus)Bildung und Arbeit – zwischen Anspruch und Wirklichkeit:
Zur aktuellen Situation in der „Bildungsrepublik“ Deutschland 17

Martin Stummbaum
1.2 Übergänge in wandelnden Zeiten im Kontext von Biographie und Lebenslauf 26

Margit Stein
1.3 Die Bildungs- und Ausbildungsbeteiligung junger Menschen mit Migrationshintergrund:
Daten und Fakten 35

Tilly Lex
1.4 Jugendliche aus Zuwandererfamilien am Übergang von der Schule in den Beruf:
Ergebnisse einer regionalen Längsschnittstudie 55

Sibylle Schneider
1.5 Schulleistungen und Sprachkompetenzen junger Menschen mit Migrationshintergrund als Vorbedingungen eines erfolgreichen Übergangs 66

Margit Stein und Carmen Corleis
1.6 Berufswahlentscheidungen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund 92

Katharina Scharrer
1.7 Ursachen für die Einmündungsschwierigkeiten junger Menschen mit Migrationshintergrund in eine berufliche Ausbildung 102

Margit Stein
1.8 Systematisierungen der Gestaltungs- und Hilfemöglichkeiten für junge Menschen mit Migrationshintergrund am Übergang in die Ausbildung: Makro- und Mikrostrukturelle Ansätze 121

2 Ansätze zur Gestaltung des Übergangs von jungen Migrantinnen und Migranten in die Ausbildung

Handlungswege für erfolgreiche berufliche Integration


Klaus Kohlmeyer
2.1 Interkulturelle Berufsorientierung – Die Kampagne Berlin braucht Dich! 146

Hans G. Bauer und Claas Triebel
2.2 Die KomBI-Laufbahnberatung als Hilfe für berufliche Übergangssituationen – auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund 154

Anna Wojciechowicz
2.3 Zwischen Freundschaft und Professionalität – Zum Spannungsverhältnis von Nähe und Distanz in Bildungsberatungsbeziehungen am Beispiel des MiCoach-Projektes 164

Sabine Reiter
2.4 Erfahrungen aus der Praxis – Integration junger Asylsuchender und jugendlicher Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt 176

Gabriele Reglin
2.5 Mit Brief und Siegel – Alternative Wege zum Schul- oder Berufsabschluss 183

Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung

Nicole Kimmelmann
2.6 Sprachförderung im Fachunterricht – Möglichkeiten in der beruflichen Bildung 190

Ute Pascher
2.7 Interkulturelle Kommunikation und Konfliktmanagement für Ausbildungs- und Lehrkräfte – Erfahrungen und Beispiele aus einem Modellprojekt im Handwerk 203

Elternarbeit und Kooperation

Ursula Boos-Nünning
2.8 Zusammenarbeit mit Migrationsfamilien in der Phase des Übergangs von der Schule in die berufliche Ausbildung 216

Mahmut Gergerli
2.9 Elternberatung von Jugendlichen mit (türkischem) Migrationshintergrund am Übergang von der Schule in die Berufsausbildung 227

Sibylle Schneider
2.10 Regionales Übergangsmanagement am Beispiel der Stadt Augsburg 234


Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 254


Leseprobe:

Vorwort der Herausgeberinnen
Da die Ursachen für die Übergangsschwierigkeiten jugendlicher Migrantinnen
und Migranten von der Schule in das deutsche Ausbildungssystem meist
einseitig den Jugendlichen selbst und ihren Familien oder dem Schul- und
Ausbildungssystem zugesprochen werden, soll in diesem Band anstatt einer
monokausalen eine stärker multikausale bzw. systemische Betrachtungsweise
zur genannten Übergangsthematik eingenommen werden. Seine Relevanz
ergibt sich daraus, dass trotz des derzeitigen Ausbildungsüberhangs ein nicht
unbedeutender Anteil Jugendlicher mit Migrationshintergrund keinen Ausbildungsplatz
findet. Außerdem zeichnet diese Thematik eine Vielschichtigkeit
und Vielfältigkeit in den Ursachen sowie den Lösungs- und Handlungsansätzen
aus. Diese Gründe haben dazu geführt, individuelle, interaktionale
und strukturelle Einflussfaktoren, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren in
den Mittelpunkt dieses Bandes zu stellen. Ziel dieses Buches ist es, Theorie
und Praxis stärker miteinander zu verzahnen, indem ein Einblick in theoretische
und wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Handlungsansätze
gegeben wird. Daher erwarten die Leserinnen und Leser einerseits eine Darstellung
und Diskussion zu den Daten, Fakten und Ursachen der Einmündungswege
junger Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und
andrerseits praktische Lösungsansätze und Handlungswege zur erfolgreichen
Gestaltung des Übergangs dieser Personengruppe in die berufliche Ausbildung.
Zudem ist es ein wichtiges Anliegen der Herausgeberinnen, die referierten
Vorträge und Workshop-Ergebnisse der Fachtagung „Berufliche Integration
von jugendlichen Migrantinnen und Migranten – Herausforderungen
und Chancen“, die im Jahr 2011 durch das Frohsinn Bildungszentrum
Augsburg e.V. durchgeführt wurde, einer breiteren Leserschaft zukommen zu
lassen.
Mit diesem Buch sollen alle Personen angesprochen werden, die in dem heterogenen
Handlungsfeld des Übergangs von der Schule in Ausbildung und
Beruf tätig sind und neueste theoretische und praktische Kenntnisse sowie
Impulse für die eigene berufliche Praxis inmitten dieser Übergangspassagen
gewinnen möchten. Adressatinnen und Adressaten dieses Bandes sind somit
Schulleiter/innen bzw. Lehrkräfte allgemeinbildender und beruflicher Schulen,
Beschäftigte aus den Bereichen Jugendsozialarbeit, Jugendberufshilfe,
Beratung und der berufsbezogenen Benachteiligtenförderung sowie Ausbilderinnen
und Ausbilder und Studierende erziehungswissenschaftlicher Studiengänge.
Der Aufbau des Bandes gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Abschnitt stehen
theoretische und empirische Grundlagen zur Übergangsproblematik
jugendlicher Migrantinnen und Migranten im Mittelpunkt. Den zweiten
Schwerpunkt stellen anwendungs- und lösungsorientierte Handlungsmöglichkeiten
dar, welche in systematisierter Reihenfolge im zweiten Teil des
Bandes vorgestellt werden.
Zu Beginn der ersten Hälfte dieses Buches mit Schwerpunkt Theorie und
Empirie zeigt Daniela Steenkamp in ihrem Beitrag über den Anspruch und
die Wirklichkeit der Menschenrechte auf (Aus)bildung und Arbeit die Kontroverse
um deren politische und rechtliche Umsetzung sowie die Diskussion
zur Normierung sozialer Grundrechte in Deutschland auf.
Anschließend betrachtet Martin Stummbaum Migration und Übergänge im
Kontext von Biographie und Lebenslauf und formuliert Eckpunkte für eine
Neugestaltung von Maßnahmen im Übergang von Schule in Ausbildung und
Beruf.
Margit Stein gibt neben einer Begriffsbestimmung relevanter Konstrukte
einen Überblick über aktuelle Daten zur Bildungs-, Ausbildungs- und Erwerbsbeteiligung
jugendlicher Migrantinnen und Migranten.
Im Rahmen des vom Deutschen Jugendinstitut e.V. durchgeführten Münchener
Schulabsolventen-Längsschnitts stellt Tilly Lex die Ergebnisse ihrer Analysen
zu den Wegen in Ausbildung und Beruf jugendlicher Migrant/innen aus
neunten Klassen an Münchener Hauptschulen vor. Dem schulischen Werdegang,
den Einstellungen der Jugendlichen zur Schule und ihren beruflichen
Plänen sowie deren Realisierung wird dabei eine besondere Aufmerksamkeit
geschenkt.
Neben beruflichen Zukunftsvorstellungen sind gerade Schulnoten und
Sprachkenntnisse wichtige „Eintrittskarten“ dafür, einen Ausbildungsplatz zu
erhalten. Aus diesem Grund gibt Sibylle Schneider nach einer Übersicht über
die wichtigsten Erklärungsansätze zum Bildungs(miss)erfolg jugendlicher
Migrantinnen und Migranten einen Einblick in deren Leistungsstand in den
schulischen Kernfächern am Ende ihrer Schulzeit unter besonderer Berücksichtigung
des Nachmigrationsstatus und beschreibt abschließend die Einbettung
der Bildungs(miss)erfolge jugendlicher Migrant/innen in einem erweiterten
Rahmenmodell.
Margit Stein und Carmen Corleis stellen in ihrem Beitrag „Berufswahlentscheidungen
von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund“ einen
Überblick über diejenigen Faktoren und Determinanten dar, welche beeinflussen,
für welchen Ausbildungen und Berufe sich jungen Menschen ent-
scheiden. Es wird dargelegt, welche Charakteristika des Berufs und der Ausbildungsstelle
(z.B. Berufsprestige, Betriebscharakteristika), strukturelldemographische
(z.B. Geschlecht), soziokulturelle (z.B. Migrationshintergrund)
und sozioökonomische Aspekte (z.B. Finanzkraft im Elternhaus),
(entwicklungs)psychologische Faktoren (z.B. Identitätsentwicklung) und
Personengruppen wie Eltern, peer-groups, Schule und außerschulische Einrichtungen
in welchem Umfang und auf welche Weise Einfluss auf die jugendlichen
Berufswahlentscheidungen nehmen.
Katharina Scharrer beschäftigt sich im Anschluss daran mit den Ursachen
dafür, warum es Jugendlichen mit Migrationshintergrund weniger gut als
einheimisch deutschen Jugendlichen gelingt, in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
einzumünden. Dazu werden verschiedene Erklärungsansätze dahingehend
vorgestellt und diskutiert, inwieweit die beschriebenen Ansätze
die niedrige Ausbildungsbeteiligung junger Migrantinnen und Migranten
erklären können.
An der Ursachenzuschreibung für die Einmündungsschwierigkeiten Jugendlicher
mit Migrationshintergrund setzt der Beitrag von Margit Stein an, der
auch als Brücke zum zweiten Abschnitt des Buches betrachtet werden kann.
Darin werden praktische Gestaltungs- und Hilfeansätze am Übergang von der
Schule in eine berufliche Ausbildung in Anlehnung an die ökologische Systemtheorie
von Uri Bronfenbrenner systematisiert und beschrieben.
Erfolgreiche Handlungsansätze für die berufliche Praxis stellen neben theoretischen
und empirischen Grundlagen den zweiten Schwerpunkt dieses Buches
dar und werden im zweiten Teil in drei Abschnitten systematisiert:
1. Handlungswege für erfolgreiche berufliche Integration
2. Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung
3. Elternarbeit und Kooperation
Im ersten Abschnitt wird ein Überblick über wichtige pädagogische Konzepte
und Handlungswege aus der beruflichen Praxis für einen gelungenen
Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung gegeben. Damit der
Einmündungsprozess in das berufliche Ausbildungssystem erfolgreich verlaufen
kann, ist es notwendig, dass Schülerinnen und Schülern für die Berufswahlentscheidung
Orientierung, die Reflexion der eigenen Stärken und
Interessen und Beratung ermöglicht werden. Daher wird zu Beginn dieses
Abschnitts die Kampagne „Berlin braucht Dich!“ zur interkulturellen Berufsorientierung
von Klaus Kohlmeyer vorgestellt.
An der Problematik der Berufsorientierung und Kompetenzfeststellung setzen
ebenso Hans C. Bauer und Claas Triebel in ihrem Beitrag zur KomBI
Laufbahnberatung an und stellen darin die Prozessschritte und Wirkprinzipien
dieses Verfahrens sowie dessen Unterstützungsmöglichkeiten für junge
Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Bewältigung der Übergangssituation
in den Vordergrund.
Mentoring und Coaching für junge Migrantinnen und Migranten an Bildungsübergängen
sowie die Beziehungsstruktur in der Bildungsberatung
befinden sich im Zentrum des Beitrags von Anna Wojciechowicz, der mit der
Analyse eines Coaching-Fallbeispiels aus dem MiCoach-Projekt zum Spannungsverhältnis
von Freundschaft und Distanz (Professionalität) in einer
Bildungsberatungsbeziehung zur Studienorientierung abgerundet wird.
Weitere Erfahrungen aus der Praxis im Rahmen der Integration junger Asylsuchender
und jugendlicher Flüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
thematisiert Sabine Reiter. In ihrem Beitrag werden die Ziele und Unterstützungsleistungen
des Projekts BAVF, dem Westbayerischen Netzwerk
für Beratung und Arbeitsmarktvermittlung von Flüchtlingen, sowie Meilenund
Stolpersteine in der beruflichen Ausbildung jugendlicher Flüchtlinge
geschildert.
Praxisrelevante Erkenntnisse aus Jugendlehrgängen bei BIB Augsburg am
Beispiel des Lehrgangs „Neustart“ zum Nachholen des Schulabschlusses und
der geförderten Ausbildung „BaE-Berufsausbildung in außerbetrieblichen
Einrichtungen“ werden in einem weiteren Beitrag von Gabriele Reglin beschrieben.
Auch die Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung sowohl auf Seite
der Lernenden als auch auf Seite der Lehrenden hat einen entscheidenden
Einfluss auf den Zugang zu einem Ausbildungsplatz und den erfolgreichen
Abschluss einer Ausbildung. Vor diesem Hintergrund werden im zweiten
Abschnitt die Sprachförderung in der beruflichen Bildung und die Förderung
von interkultureller Kompetenz und Konfliktlösungsfähigkeiten bei Ausbildungs-
und Lehrkräften behandelt.
Nicole Kimmelmann diskutiert Sprachkompetenzen als entscheidender Faktor
eines erfolgreichen Übergangs in Ausbildung und Beruf von Lernenden mit
Migrationshintergrund sowie Sprachanforderungen in der beruflichen Bildung
und gibt einen anwendungsorientierten Überblick über Bedeutung und
Elemente einer integrierten Sprachförderung im Fachunterricht.
Erfahrungen und Beispiele aus einem Fortbildungsprojekt zur Entwicklung
interkultureller Kompetenzen und konstruktiver Konfliktbewältigung als
Präventionsmaßnahmen in interkulturellen Anforderungssituationen von
Ausbilder/innen im Handwerk und Lehrkräften beschreibt Ute Pascher.
Wichtige Voraussetzungen eines erfolgreichen Übergangs in Ausbildung und
Beruf stellen auch die Einbindung der Eltern der Jugendlichen sowie die
Kooperationen von Akteuren im Übergangsprozess dar. Diese Themen werden
im dritten Abschnitt zu Elternarbeit und Kooperationen aufgegriffen.
Ursula Boos-Nünning behandelt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit
Migrationsfamilien und diskutiert die Relevanz der Familie für den Berufswahlprozess
sowie die daraus resultierende Haltungen und Handlungsspielräume
von Eltern mit Migrationshintergrund am Übergang ihrer Kinder von
der Schule in die berufliche Ausbildung. Dabei beschreibt sie Hindernisse
und Lösungsansätze zu einer verbesserten Kooperation mit Eltern.
An langjährige praktische Erfahrungen in der Elternberatung von Schülerinnen
und Schülern türkischer Herkunft knüpft Mahmut Gergerli an. Er erörtert
in seinem Beitrag die Bedeutung der Beratungstätigkeit, die Stolpersteine in
der Beratung türkischer Eltern sowie die Faktoren einer erfolgreichen Einbindung
der Eltern in den Übergangsprozess ihrer Kinder.
Der letzte Beitrag dieses Bandes von Sibylle Schneider gibt im ersten Abschnitt
Befunde aktueller Studien zu Übergangspassagen jugendlicher Migrantinnen
und Migranten zwischen Schule, Ausbildung und Erwerbsbeteiligung
als Gerüst für Anforderungen an ein regionales Übergangsmanagement
wieder, bevor im zweiten Teil Zielsetzungen und Handlungsstrategien eines
regionalen Übergangsmanagements im Allgemeinen und am Beispiel der
Stadt Augsburg inklusive der empirischen Ausgangslage dort vorgestellt
werden.

Die Herausgeberinnen
Augsburg und Vechta im Juli 2012