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Tricky Teens Ressourcenorientiertes Gruppentraining für Jugendliche mit ADHS
Tricky Teens
Ressourcenorientiertes Gruppentraining für Jugendliche mit ADHS




Doris Reveland, Jana Bastian

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783938187906 (ISBN: 3-938187-90-5)
216 Seiten, paperback, 21 x 30cm, 2013, Format DIN A4, Beigabe: Vorlagen auf CD-ROM, Klappenbroschur

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
„Endlich etwas Strukturiertes für Jugendliche mit AD(H)S!“, „So praxisnah und humorvoll“, „Es ist alles so anwendbar. Ich möchte sofort loslegen.“ Das sind einige Rückmeldungen von SeminarteilnehmerInnen, die sich zu Tricky Teens-TrainerInnen fortbilden.

Das Buch bietet ein in der Praxis erprobtes genau strukturiertes Trainingsprogramm für die Arbeit mit Jugendlichen mit AD(H)S.

Leitgedanken des Konzeptes sind, den Wunsch der Jugendlichen nach Selbstständigkeit ernst zu nehmen, sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken, sie schulisch zu unterstützen, den Spaß beim Training nicht zu vergessen und den Eltern Anregungen für einen entspannteren Umgang mit ihren Kindern zu geben.

Die Interventionen stützen sich auf eine große Bandbreite von systemischen und lösungsorientierten Methoden, die durch die klare Struktur geschickt mit verhaltenstherapeutischen Verfahren verknüpft sind.

Jede der insgesamt 13 Trainingseinheiten hat eine klare Dreiteilung:

• Soziale Kompetenz fördern, z.B. Zuhören, Bedeutung von Freundschaften, Kritik üben und annehmen, Gespräche mit Lehrkräften führen, Umgang mit Frustration und Ärger sowie mit Konflikten unter Jugendlichen

• Tipps und Tricks für die Schule und das Lernen z.B. zu Motivation, Zeitmanagement, Vokabeln lernen, Referate strukturieren und präsentieren, Mappenführung, Rechtschreibung, Verbesserung der Merkfähigkeit

• Verblüffende Tricks (Zaubern) z.B. Knotentricks, Kartentricks etc.

Mit diesem Buch kann sofort losgelegt werden. Die beiliegende CD enthält alle Arbeitsmaterialien und erleichtert die Umsetzung.

Es kann sowohl das Gesamtkonzept genutzt werden, oder es können auch einzelne Sequenzen in die unterschiedlichste Arbeit mit Jugendlichen integriert werden.

In jedem Fall werden viele Anregungen und Interventionen in diesem Buch die therapeutische und pädagogische Praxis mit allen Jugendlichen bereichern.



Studie

„Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurde das „Tricky Teens“-Konzept an der Hogeschool Zuyd unter der Fragestellung evaluiert, ob es sich für den Einsatz in der Ergotherapie eignet.

Methodisch wurden, eingebettet in eine qualitative Studie, Expertinneninterviews mit zwei Ergotherapeutinnen durchgeführt. Als Resultat stellten die Autorinnen fest, dass beide Ergotherapeutinnen positive Erfahrungen mit dem Konzept sammelten und durch deren Anwendung eine Qualitätsverbesserung ihrer therapeutischen Arbeit erlebten.

Sie schlussfolgern: „Der Einsatz des „Tricky Teens“ wird für die Ergotherapie empfohlen.“



Quelle:

Hegenberg, M., Huesmann, Chr., Schönenberger, K., Wieland, A.: Alles Tricky,… oder was?! Erfahrungen von Ergotherapeuten mit dem Konzept „Tricky Teens“. Hogeschool Zuyd, Heerlen, Niederland. Bachelorarbeit des Fachbereichs, September 2011“
Rezension
Nach knappen grundlegenden Bemerkungen und Einordnungen in Kap. 1 und 2 (vgl. Inhaltsverzeichnis) stehen im Zentrum dieses Gruppentrainings für Jugendliche mit ADHS die in Kap. 3 ausführlich beschriebenen 13 Sitzungen, das Vorgespräch und die dazwischen liegenden Halbzeitzielgespräche und Elternabende. Hier wird ein altersgerechtes Konzept für Pubertierende mit ADHS geboten. Das für die Sitzungen aufbereitete Material ist enthalten. Hier können Kinder und Jugendliche gute Erfahrungen mit Lernen und Sich-Konzentrieren machen. Konsequent sind die Sitzungen ausgerichtet auf Orientierung an Ressourcen und Kompetenzen, - deshalb auch der Untertitel: "Ressourcenorientiertes Gruppentraining". Der Schwerpunkt des Trainings liegt auf der konkreten, sofort umzusetzenden praktischen Arbeit, - nicht auf der theoretischen Grundierung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Doris Reveland, Diplom-Sozialpädagogin, Therapeutin und Elterntrainerin in einer Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Lüneburg, leitet seit November 2011 für das ISS in Hamburg den Weiterbildungsgang Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie.
Sie ist systemische Therapeutin, kreative Kinder- und Jugendlichentherapeutin und Ich schaff’s!-Trainerin. Probleme und Schwierigkeiten sieht sie als Herausforderungen. Aus dieser Einstellung ist das Konzept Tricky Teens entstanden. Gerne mit Jugendlichen zu arbeiten aber keine altersgerechten Konzepte für Pubertierende mit AD(H)S zu finden bedeutete für sie, selbst eines zu entwickeln.

Jana Bastian, Diplom Sozialpädagogin, schrieb ihre Diplomarbeit zu Jugendlichen und AD(H)S. Die gemeinsame Entwicklung des Konzeptes Tricky Teens ist der praktische Teil dieser Arbeit.
Seit 2006 führt sie wie Doris Reveland regelmäßig Tricky Teens-Kurse in der Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Lüneburg durch. Die positive Entwicklung der einzelnen Jugendlichen in den Kursen und deren spannende Ideen, die halfen das Konzept in der Praxis noch jugendgerechter zu gestalten, machten ihr Lust auf mehr.
Seit 2011 befindet sich Jana Bastian in der Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.

Rezensionen/Kommentare:

“Dieses Buch wartet gleich mit drei renommierten Vorwortschreibern auf: Kurt Ludewig, Manfred Vogt und Filip Caby. Ihnen gemeinsam ist die Betonung des auf Ressourcen und Kompetenzen ausgerichteten Trainings, in dem Kinder und Jugendliche mit der Ressource ADHS Konzentration und Selbstwirksamkeit erleben und erfahren können.
Die theoretische Einführung in den Themenkomplex systemisch-lösungsorientiert, ADHS, Selbstwertgefühl und auf die inhaltlichen Schwerpunkte des Trainings ‚Soziale Kompetenz’, ‚Tipps und Tricks für das Lernen’ sowie ‚Verblüffende Tricks (Zaubern)’ ist auf 14 Seiten sehr kompakt. In Kapitel 2 folgt eine Darstellung der Rahmenbedingungen und des Ablaufs im Überblick, Kapitel 3 beschreibt dann ausführlich die 13 Sitzungen, das Vorgespräch und die dazwischen liegenden Halbzeitzielgespräche und Elternabende. Das für die Sitzungen aufbereitete Material ist aufwendig und schön gestaltet, auch für Jugendliche ansprechend, die Informationen über ADHS sind anschaulich, verständlich und zur Selbstwahrnehmung anregend: z. B. der Selbstcheck, wie Lernblockaden entstehen können und wie man aus dem Kreislauf wieder aussteigen kann. Es werden viele Möglichkeiten vorgestellt, wie Kinder und Jugendliche eigene gute Erfahrungen mit Lernen und Konzentrieren, aber auch mit Kritisieren und Kritik-Annehmen machen können.
Eine konsequente Orientierung an Ressourcen und Kompetenzen und die Förderung von Selbstwirksamkeitserlebnissen gerade in Bereichen, in denen Kinder und Jugendliche viele Frusterfahrungen machen, durchzieht die gesamte Sitzungsreihe und das ganze Buch.
Das DIN-A4-formatige Buch und die CD mit den Kopiervorlagen, mit Titelbild und Zeichnungen von Bettina Bexte, Karin Baum und Claire le Touzé, sind eine Quelle für alle, die mit Kindern und Jugendlichen mit der Ressource ADHS zu tun haben. Schön gemacht!“ Cornelia Tsirigotis, systhema

„Vor allem die Vielzahl an didaktischen Hilfsmitteln, die dieses Programm den Jugendlichen bietet, lässt den Schluss zu, dass es für diese einen hohen motivationalen Anreiz darstellen sollte, daran teilzunehmen und auch bis zum Ende dabeizubleiben.
Trotz einiger kritischen Punkte erscheint mir dieses Manual als Füllhorn kreativer Ideen zum ressourcenorientierten Arbeiten mit Jugendlichen mit ADHS. Auch wenn das wissenschaftliche Fundament dieses Programms teilweise nicht ganz schlüssig erscheint, so bin ich der festen Überzeugung, dass sich hiermit sowohl im beschriebenen Gruppensetting als auch in der Einzeltherapie durchaus deutliche Therapieerfolge zeigen sollten.“ Alexander Tewes, socialnet.de
Inhaltsverzeichnis
Danksagungen 7
Vorwort von Dr. Kurt Ludewig 8
Vorwort von Dr. Manfred Vogt 9
Vorwort von Dr. Filip Caby 10
Einführende Worte der Autorinnen 11
Wichtige Hinweise 13

Teil 1: Theoretische Grundlage 15

1. Der systemische und lösungsorientierte Ansatz 15
2. Was ist besonders an Jugendlichen? 17
2.1 Exkurs: Was passiert im Gehirn von Jugendlichen? 17
2.2 Hilfreiches Verhalten in der Arbeit mit Jugendlichen 18
2.3 Was ist das Besondere an Jugendlichen mit ADHS? 18
Soziale Schwierigkeiten 19
Schulische Schwierigkeiten 19
Exkurs Selbstwertgefühl 20
Hilfreiche/ Förderliche Aspekte eines ADHS 21
Systemisch-evolutionäres Modell eines ADHS 21
Was brauchen Jugendliche mit ADHS? 23
3. Theoretischer Hintergrund der drei inhaltlichen Schwerpunkte des Trainings 25
3.1 Soziale Kompetenz 25
3.2 Tipps und Tricks für die Schule und das Lernen 26
3.3 Verblüffende Tricks (Zaubern) 27

Teil 2: Rahmenbedingungen, Aufbau und Überblick 29

1. Rahmenbedingungen 29
2. Aufbau des Praxisteils 29
3. Überblick der Erklärungen und Anleitungen 30
4. Überblick der Arbeitsblätter 31
5. Überblick der Seminarinhalte 33

Teil 3: Die Sitzungen 35

Das Vorgespräch 35
1. Sitzung – Kennenlernen und jugendgerechtes Verständnismodell eines ADHS 36
Ablaufplan der 1. Sitzung 38
Erster Elternabend 51
2. Sitzung – Selbstwahrnehmung / Fremdwahrnehmung und Lernvertrag 52
Ablaufplan der 2. Sitzung 54
3. Sitzung – Aktives Zuhören und wie funktioniert das Lernen? 64
Ablaufplan der 3. Sitzung 65
4. Sitzung – Motivation und mündliche Mitarbeit 85
Interventionsmöglichkeiten bei auffälligem Verhalten 87
Ablaufplan der 4. Sitzung 89
5. Sitzung – Zeitmanagement und Mappenführung 99
Ablaufplan der 5. Sitzung 101
6. Sitzung – Umgang mit Frustration und Vorbereitung von Referaten 114
Ablaufplan der 6. Sitzung 116
7. Sitzung – Präsentation der Referate 125
Ablaufplan der 7. Sitzung 127
Zielgespräch zur Halbzeit 133
Zweiter Elternabend 136
8. Sitzung – Gefühle einordnen und Planung von Hausaufgaben 137
Ablaufplan der 8. Sitzung 138
9. Sitzung – Konfliktlösungsstrategien und Durchführung von Hausaufgaben 147
Ablaufplan der 9. Sitzung 149
10. Sitzung – Kritik üben und die Mnemo-Technik 159
Ablaufplan der 10. Sitzung 161
11. Sitzung – Freundschaft, Mnemotechnik mit Zahlen 174
Ablaufplan der 11. Sitzung 175
12. Sitzung – Kritik annehmen, Rechtschreibung, Klassenarbeiten 183
Ablaufplan der 12. Sitzung 185
13. Sitzung – Abschlusssitzung und Endauswertung 196
Ablaufplan der 13. Sitzung 198

Literatur 211



Vorwort von Dr. Kurt Ludewig
Das vorliegende Buch ist unprätentiös. Darin aber liegt gerade sein Wert. Es hat nicht vor zu
belehren, wie man mit Jugendlichen umgehen soll, sondern vielmehr anzuregen, in die besondere
Welt der Jugendlichen einzutreten, um die Arbeit mit ihnen nach Möglichkeit aus einer
Binnensicht zu sehen. Es stellt ein systemisch orientiertes Behandlungsprogramm vor, in dem
die unterschiedlichen am Menschen beteiligten Systeme – Biologie, Psyche, Sozialität – einbezogen
werden.
Die Diagnose Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperkinetische-Störung ADHS ist derzeit im professionellen
Umgang mit Kindern und Jugendlichen eine äußerst populäre Bezeichnung für den
“Zappelphilipp” früherer Zeiten. Diese oft kontrovers diskutierte Bezeichnung wird hier nicht
nur nicht abgelehnt, sondern nach neuesten Erkenntnissen neu interpretiert und, vor allem,
nützlich gemacht. Denn anders als bei „normgesteuerten“ Jugendlichen finden die Autorinnen
bei jenen mit ADHS Fähigkeiten, die eben durch diese Besonderheit gefördert werden, nämlich
u. a. Kreativität, Leichtigkeit, Spontaneität, starke Energie sowie ein offenes Herz, Hilfsbereitschaft
und das Talent zur Schauspielerei. An diese Fähigkeiten knüpft ihr Arbeitskonzept an.
Doris Reveland und Jana Bastian gehen dabei von folgendem für sich sprechenden Satz aus:
„In der Phase der Identitätsbildung, in der die jungen Menschen sich selbst hinterfragen, macht
es Sinn, die Persönlichkeit zu stärken, die Zuversicht und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
und Ressourcen auszudrücken und wach zu halten. Nur wer an sich glaubt, wird aus
Eigenantrieb eine positive Entwicklung anstreben (S. 18)“. Denn auch Jugendliche mit ADHS
sind in erster Linie Teenager mit dem Bedürfnis, in ihrem Wunsch nach Selbständigkeit ernst
genommen und in ihrem Bedarf nach Unterstützung gefördert zu werden. Dabei ist die Meinung
der Gleichaltrigen altersgemäß von größter Bedeutung. Ausgestoßen zu werden ist das,
was sie am meisten fürchten.
Diese Aspekte leiten dann das Trainingsprogramm an, welches in Form eines Manuals mit vielen
Beispielen, Bildern und Fotos leicht eingängig und ansprechend dargestellt wird. Dazu wird
eine CD mit geliefert. Das Programm wird als Workshop für eine kleine Gruppe von 13 –16 Jährigen
unter Einbeziehung der Eltern angeboten. Es baut auf drei „Säulen“ auf: Stärkung des
Selbstvertrauens und so auch der sozialen Kompetenz, Tipps und Tricks für die Schule und das
Lernen und Erlernen „verblüffender Tricks“. Damit ausgerüstet sollen die Jugendlichen dann
erfolgreicher im Ungang mit den Gleichaltrigen werden, aber auch mit den Erwachsenen, von
denen ihre weitere Entwicklung abhängt.
Den Autorinnen ist auf wohltuende Weise gelungen, ihre jahrelange Erfahrung im hilfreichen
Umgang mit Jugendlichen mit ADHS in einer Weise darzustellen, die zur Nachahmung ermuntert.
Dr. Kurt Ludewig, Münster

8 Vorwort
Vorwort von Dr. Manfred Vogt
Therapeutische Interventionen mit Jugendlichen stellen eine besondere Herausforderung dar,
insbesondere, wenn es sich bei ihnen um „Superpubertierende“ (Neuhaus) handelt, die unter
einem AD(H)S leiden. Während für die Therapie mit jüngeren Kindern bereits unterschiedliche
Konzepte und Materialien vorliegen, finden wir hier ein Stück Pionierarbeit systemisch-lösungsorientierter
Praxis für die Therapie mit Jugendlichen mit der Diagnose AD(H)S. Das vorliegende
Trainingsmanual ist ein überzeugendes Konzept aus der Praxis für die Praxis.
Doris Reveland und Jana Bastian verknüpfen mit ihrem klaren Trainingsmodell für Tricky Teens
die jugendlichen Wünsche und Ansprüche nach Autonomie- und Selbstständigkeitsbestreben
mit den Prinzipien eines systemisch-lösungsfokussiert basierten Vorgehens, das auf Wertschätzung,
Ressourcenorientierung und Zielgerichtetheit aufbaut, und jede Menge Kreativität und
Humor führen zu einem beeindruckenden therapeutischen Training.
Im Zentrum stehen das Entwickeln sozialer Kompetenz, das Erlernen von persönlichem Zeitmanagement
im schulischen Leistungsverhalten und das Erlernen von kleinen Zauberkunststücken.
Die Autorinnen passen sich konsequent einer coolen, jugendlichen Sprache an und
nennen diese Tricks. Und den einen oder anderen Trick hat doch jeder gern einmal zur Verfügung.
Dabei lernen die jugendlichen Teilnehmer mit viel Spaß und Humor, sich zu konzentrieren, präzises
Handling mit kleinen Gegenständen und den Umgang mit eigenem Ehrgeiz und Frustrationen.
Freuen Sie sich auf eine detaillierte Werkzeugkiste des kreativen und strukturierten Trainingsmanuals
für insgesamt 13 Therapiesitzungen mit vielfältigen Methoden, interessanten
Arbeitsblättern und überraschenden kleinen und großen Tricks. Da möchte man am liebsten
selbst teilnehmen. Sie, liebe Leserin und lieber Leser, können mit dem Trainingsmanual sofort
loslegen und die beschriebenen Vorgehensweisen umsetzen und für Ihre therapeutische Praxis
anwenden. Dabei wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg!
Die beiliegende CD zum Nutzen der vorhandenen Arbeitsmaterialien macht die Umsetzung
noch einfacher und unterstreicht die Exklusivität dieses Trainingsmanuals.
Viel Spaß mit dem Tricky-Teens-Training für Ihre Praxis und auf dem eigenen Weg zum Tricky-
Therapeuten. Diesem Manual sei größte Verbreitung gewünscht, so dass viele Jugendliche und
Therapeuten davon erfolgreich, lustvoll und kreativ profitieren können!
Bremen, Juli 2011
Dr. Manfred Vogt
Norddeutsches Institut für Kurzzeittherapie, NIK

Vorwort 9
Vorwort von Dr. Filip Caby
Wie kriegt man Jugendliche dazu, sich etwas Gutes zu tun?
Indem man ihnen so viel Struktur anbietet wie erforderlich und so wenig wie möglich.
Erst recht, wenn sie eine Ressource mitbringen, die AD(H)S heißt.
Mit dem Tricky Teens-Programm ist Doris Reveland und Jana Bastian ein großer Wurf für die
Behandlung dieser Gruppe gelungen.
Wenn man die Gelegenheit hatte, durch aktive Selbsterfahrung ein „Extrakt“ des Programms
zu kosten, dann ahnt man, wie es den Jugendlichen geht. Ab der ersten Minute wird eine
Spannung erzeugt, die zur Konzentration einlädt, weil man nichts verpassen möchte.
Nahezu genial sind die Zaubertricks, die man natürlich können und weitergeben will. Das geht
nicht, wenn alles an einem vorbeizieht …
Faszinierend finde ich ebenfalls den psychoedukativen Part, womit die Jugendlichen ganz nebenbei
verstehen, was mit ihnen los ist und somit anfangen, ihre neurophysiologischen Fallstricke
zu antizipieren.
Die Arbeit in der Gruppe trägt ihr Übriges dazu bei. Die gruppeneigene Dynamik wirkt wie ein
Verstärker. So erschließt das Programm auf raffinierte Art und Weise mehrere Wege, womit
die Teilnehmer anfangen, neue Lösungen zu (er)finden in Richtung Erwachsenwerden.
Mit Tricky Teens wurde ein Instrument geschaffen, das wie ein Katalysator die Ressourcen der
Teilnehmer aktiviert.
Die Resonanz der Workshops und Seminare, die von den Autorinnen angeboten werden, lässt
ahnen, wie dieses Manual ankommen wird. Es muss dem Benutzer allerdings klar sein, dass
der gesamte Zyklus nicht verstanden werden kann als ein standardisiertes Trainingsprogramm,
sondern als ein von einer intensiven therapeutischen Beziehung getragener Ablauf, an dessen
Ende für die Teilnehmer ein gestärktes „Ich“ steht.
In diesem Sinne ist diesem Manual viel Erfolg zu wünschen. Wovon ich ausgehe.
Dr. Filip Caby

10 Vorwort
Einführende Worte der Autorinnen
Das vorliegende Konzept ist aus der konkreten Arbeit mit Jugendlichen mit ADHS in einer Praxis
für Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden. Seit der Erprobung 2006 entwickelten wir
dieses stetig fort. In seiner heutigen Form erscheint es uns erwachsen genug für eine Veröffentlichung.
Unsere folgenden Grundprinzipien sind aber die gleichen geblieben, darin fühlen wir uns
durch viele positive Rückmeldungen von Jugendlichen, Eltern, Lehrern und unseren Fortbildungsteilnehmerinnen
bestätigt.
Zunächst ist uns eine wertschätzende Haltung den Jugendlichen gegenüber selbstverständlich,
ebenso die Förderung einer solchen unter den Teilnehmenden. Dies erreichen wir vornehmlich
durch das Annehmen der individuellen Persönlichkeiten und immer wiederkehrendes positives
Feedback. (Auszug aus einem Gedicht, dass uns eine Tricky Teens Teilnehmerin zum Abschied
überreichte: „Freunde, die fand jeder, doch das Beste ist, dass jeder jedem Respekt verspricht.
Schade, es ist jetzt vorbei, doch alle haben wir gelernt: Keine Scheu, denn man kann selbst die
Freude sein!“).
Wir schließen uns der allgemeinen systemischen Sichtweise von der biologischen Individualität
und der sozialen Eingebundenheit der Menschen an und leiten hiervon unseren ganzheitlichen
Ansatz ab (vgl. Ludewig, 2001, S. 166, siehe auch Kapitel 1).
Wir lassen uns von den Jugendlichen und ihrer Kreativität immer wieder überraschen. Wir bestärken
sie, eigene Ideen zu entwickeln, und sind bereit, konstruktive Gedanken aufzunehmen
und umzusetzen. Wir lernen von den Jugendlichen und geben das Gelernte gerne an die folgenden
Tricky Teens-Gruppen weiter.