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Trauma und Persönlichkeitsstörungen Psychodynamisch-integrative Therapie
Trauma und Persönlichkeitsstörungen
Psychodynamisch-integrative Therapie




Wolfgang Wöller

Schattauer Verlag
EAN: 9783794524464 (ISBN: 3-7945-2446-2)
582 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2006

EUR 59,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang Wöller

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker, EMDR-Therapeut. Dozent an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Lehranalytiker und Dozent an der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf und an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie. Leitender Abteilungsarzt an der Rhein-Klinik, Krankenhaus für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bad Honnef.



Sind Persönlichkeitsstörungen das Ergebnis von traumatischen Erfahrungen? Dieses Buch erläutert mögliche Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeitsstörung eines Menschen und seinen traumatischen Erlebnissen in Kindheit und Jugend. Der Fokus liegt dabei auf chronischen Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen. Aufbauend auf Erkenntnisse der Psychoanalyse, Traumaforschung, Bindungstheorie und Neurobiologie wird eine psychodynamisch-integrative Behandlungsstrategie für Patienten mit Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Sequenzen aus therapeutischen Gesprächen helfen, am konkreten Fallbeispiel Interventionsmöglichkeiten praxisnah nachzuvollziehen. Der Autor stellt auch andere neuere Therapieansätze vor und vergleicht Punkt für Punkt diese mit dem eigenen Ansatz; somit erhält der Leser eine gute Orientierung in den aktuellen Therapieverfahren im Bereich der Persönlichkeitsstörungen und traumaassoziierten Störungen.
Rezension
Für so machen Zeitgenossen ist es nervig und albern, dass immer wieder versucht wird, in der Kindheit und Jugend eines Menschen zu graben, um so seine momentanen psychischen Probleme logisch erklären zu können. Wer sich jedoch ernsthaft auf diese Zusammenhänge einlässt, wird erkennen, dass es nicht in erster Linie um Ursachenforschung, sondern vor allem um Hilfe geht. Wolfgang Wöller versucht im vorliegenden Fachbuch die Bedeutung traumatischer Erlebnisse in Kindheit und Jugend für Persönlichkeitsstörungen zu ergründen. Wenn schwere Verhaltensauffälligkeiten so einen ursächlichen Sinn erhalten, gibt es vielfältige Chancen für therapeutische Interventionen. Der Autor überzeugt mit der Grundhaltung, dass auch schwer persönlichkeitsgestörte Patienten behandelbar sind, wenn die traumabedingten Schädigungen anerkannt und daraus Konsequenzen für die Therapie gezogen werden. Das Buch überzeugt vor allem durch die anschauliche und praxisorientierte Sprache, die es somit nicht nur zu einem Fachbuch für Experten, sondern auch zu einer hilfreichen Lektüre für Betroffene und Interessierte macht.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sind Persönlichkeitsstörungen das Ergebnis von traumatischen Erfahrungen? Dieses Buch erläutert mögliche Zusammenhänge zwischen der Persönlichkeitsstörung eines Menschen und seinen traumatischen Erlebnissen in Kindheit und Jugend. Der Fokus liegt dabei auf chronischen Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen.
Aufbauend auf Erkenntnissen der Psychoanalyse, Traumaforschung, Bindungstheorie und Neurobiologie wird eine psychodynamisch-integrative Behandlungsstrategie für Patienten mit Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Sequenzen aus therapeutischen Gesprächen helfen, am konkreten Fallbeispiel Interventionsmöglichkeiten praxisnah nachzuvollziehen. Die Autorinnen und Autoren stellen auch andere neuere Therapieansätze vor und vergleichen Punkt für Punkt diese mit dem eigenen Ansatz; somit erhält der Leser eine gute Orientierung in den aktuellen Therapieverfahren im Bereich der Persönlichkeitsstörungen und traumaassoziierten Störungen.

- Wichtiges Referenzwerk für psychotherapeutisch tätige Ärzte und Psychologen sowie Traumatherapeuten
- Fokussierung auf Persönlichkeitsstörungen und Traumaerfahrung sowie Bindungs- und Beziehungstraumatisierungen
- Integration von Beiträgen der Traumaforschung, Bindungstheorie, Neurobiologie und psychodynamischen Ansätzen
- Fachkundiger Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse und therapeutische Entwicklungen
- Praxisnah durch zahlreiche Interventionsbeispiele


Aus dem Inhalt
- Grundlagen und Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen und der psychischen Traumatisierungen
- Modell möglicher Zusammenhänge zwischen Bindungstraumatisierungen und schweren Persönlichkeitsstörungen
- Psychodynamisch-integratives Behandlungskonzept, das therapeutische Elemente psychodynamischer, kognitiv-behavioraler und hypnotherapeutischer Provenienz einbezieht und edukative sowie körpertherapeutische Aspekte berücksichtigt
- Bezugnahme auf andere aktuelle Therapiekonzepte (u. a. Psychodynamisch-imaginative Traumatherapie [PITT], Mentalisierungsorientierte Psychotherapie für Borderline-Patienten, Dialektisch-behaviorale Therapie von Borderline-Patienten, Interpersonelle rekonstruktive Lerntherapie) und hypnotherapeutische Verfahren
Inhaltsverzeichnis
I Grundlagen
Psychische Traumatisierungen -traumabedingte Persönlichkeitsveränderungen und Persönlichkeitsstörungen

1 Komplexe psychische Traumatisierungen und Persönlichkeitsstörungen _
Einführung in die Thematik dieses Buches
2 Was ist ein psychisches Trauma?
Das psychotraumatologische Paradigma
3 Verinnerlichung traumatischer Beziehungsmuster
Das psychoanalytische Paradigma
4 Trauma und Bindung
Das bindungstheoretische Paradigma
5 Bindungstrauma und das Gehirn
Das neurobiologische Paradigma

Grundlagen 2: Persönlichkeitsstörungen
6 Was sind Persönlichkeitsstörungen?
Konzepte von Persönlichkeitsstörungen
7 Gestörte Emotionsregulierung, Mentalisierungsdefizite und Desintegration der Persönlichkeit
8 Strukturelle Defizite bei schweren Persönlichkeitsstörungen
Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit
Störungsbilder mit schwerer dissoziativer Persönlichkeitsdesintegration mit der Wertigkeit einer Persönlichkeitsstörung Helga Mattheß und Ellert Nijenhuis
9 Bindungstrauma und Persönlichkeitsstörung
Wie hängen Bindungstrauma und Persönlichkeitsstörung zusammen?

III Diagnostik traumaassoziierter Phänomene
10 SymptomdiagnostikDas Spektrum posttraumatischer Störungsbilder
11 Ressourcen- und Traumadiagnostik
Die Erfassung von Ressourcen und psychischen Traumatisierungen
12 Diagnostik der Persönlichkeitsstörungen
Ansätze zur diagnostischen Erfassung der Persönlichkeitsstörungen

IV Therapeutische Möglichkeiten
13 Therapeutische Perspektiven.
Perspektivenvielfalt in der Behandlung traumatisierter Patienten mit Persönlichkeitsstörungen
14 Auf den Schultern von Riesen _
Konzepte zur Behandlung schwerer Persönlichkeitsstörungen und psychischer Traumatisierungen
15 Therapiekonzeption bei Bindungs-traumatisierungen und schweren Persönlichkeitsstörungen
Die Konzeptualisierung der Behandlung

V Stabilisierung und Strukturaufbau
1: Sicherheit, Halt und die Stärkung der Bewältigungskompetenz

16 Sicherheit und Kontrolle.
Maximaler Kontrast zur traumatischen Situation
17 Halten
Haltende Bindungsbeziehung als externe Form der Emotionsregulierung
18 Selbstwertstärkung und Validierung der psychischen Erfahrung
Wertschätzende Beziehungsgestaltung und die Anerkennung der subjektiven Realität
19 Symptomkontrolle
Techniken zur Symptomreduktion
20 Aufklärung und Information
Psychoedukation
21 Die Persönlichkeitsstile beachten
Beziehungsgestaltung entsprechend den Interaktionsmustern der Persönlichkeitsstörung

VI Stabilisierung und Strukturaufbau 2: Emotionsregulierung und Selbstfürsorge
22 Distanz zum traumatischen Affekt
Techniken zur Verbesserung der Emotionskontrolle
23 »Schneiden ist besser als zehn
Milligramm Valium«
Selbstverletzendes Verhalten
24 Ressourcen aktivieren
Techniken zur Ressourcenaktivierung
25 Affekte differenziert wahrnehmen
Techniken der Affektdifferenzierung
26 Für sich sorgen lernen
Vermittlung von Selbstfürsorge
27 Sich schützen und sich abgrenzen.
Stärkung des Selbstschutzes und der Selbstachtung

VII Stabilisierung und Strukturaufbau 3: Mentalisierung und die Entwicklung stabiler Repräsentanzen
28 Selbstreflexion und Mentalisierung
Die Förderung der Fähigkeit zur Selbstreflexion
29 Maladaptive Verhaltensmuster verstehen
Wozu dienen maladaptive Verhaltensmuster?
30 Therapeuten als Täter oder Retter?
Traumatische Übertragungen
31 Ohnmächtig und ausgeliefert
Gegenübertragung bei traumatisierten Patientinnen
32 Ego-States und die Arbeit mit dem inneren Kind
Selbstzustände und ihre therapeutische Nutzung

VIII Schonende Traumabearbeitung
33 Wann sollte traumaaufdeckend
gearbeitet werden?
Grundsätze und Voraussetzungen der Traumabearbeitung Wolfgang Wöllcr und Arne Hofmann
34 EMDR und andere traumakonfrontative Techniken
Schonende Formen der Traumabearbeitung Wolfgang Wöller und Arne Hofmann
35 Wie zuverlässig sind Erinnerungen?.
Erinnerungen an traumatische Ereignisse

IX Konfliktbearbeitung und die Arbeit an maladaptiven Beziehungsmustern
36 Auf dem Weg zu einer konfliktzentrierten Psychotherapie.
Abwehrdeutungen und neue Möglichkeiten der Übertragungsanalyse
37 »Ich bin wertlos, schuldig und unfähig«
Multimethodales Vorgehen am Beispiel der Arbeit mit negativen Überzeugungen
38 Die Arbeit an maladaptiven Verhaltensmustern
Wie können maladaptive Verhaltensmuster modifiziert werden?
39 Ursprünglich sollten sie stark sein und schützen
Aggressionen bei traumatisierten Patienten
Wolfgang Wöller und Helga Mattheß
40 Reviktimisierung und der so genannte »Masochismus«
Traumawiederholung und selbstschädigende Persönlichkeitszüge
41 Wie behandeln wir Patienten mit schwerer struktureller Dissoziation der Persönlichkeit?
Therapeutische Möglichkeiten bei schwerer dissoziativer Persönlichkeitsdesintegration
Helga Mattließ und Kliert Nijenhuis
42 Wie das Kaninchen vor der Schlange
Körper- und Bewegungsinterventionen bei traumatisierten Menschen
Marianne Eberhard-Kaechele

Schlussbetrachtung und Ausblick
Literatur
Sachverzeichnis.