lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Trauma, Bindung und Familienstellen Seelische Verletzungen verstehen und heilen Leben lernen 177
Trauma, Bindung und Familienstellen
Seelische Verletzungen verstehen und heilen


Leben lernen 177

Franz Ruppert

Klett-Cotta
EAN: 9783608897425 (ISBN: 3-608-89742-9)
280 Seiten, kartoniert, 13 x 21cm, 2005

EUR 23,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Psychische Verletzungen entstehen meist aus Traumatisierungen und werden in Familiensystemen mit ihren komplexen Kommunikations- und Interaktionsdynamiken weitergegeben - oft über mehrere Generationen. Das Buch zeigt diesen Zusammenhang von Traumatisierung und Bindungsstörung an vielen Fallbeispielen sehr differenziert auf und gibt Einblick in das Verfahren der Familienaufstellung, das wie kein anderes geeignet ist, familiäre Verstrickungen sichtbar zu machen und heilsame Prozesse in Gang zu bringen.

Die Reihe »Leben lernen« stellt auf wissenschaftlicher Grundlage Ansätze und Erfahrungen moderner Psychotherapien und Beratungsformen vor; sie wendet sich an die Fachleute aus den helfenden Berufen, an psychologisch Interessierte und an alle nach Lösung ihrer Probleme Suchenden.
Rezension
Krankmachende Beziehungsmuster aufzudecken und zu bearbeiten ist eine schwierige therapeutische Arbeit. Vor allem die Traumatisierung der Menschen ist eine fast unüberwindbare Hürde. Das vorliegende Buch von Franz Ruppert stellt die Familienaufstellung als Methode zur Aufdeckung psychischer Prozesse vor. Anhand vieler Fallbeispielen wird die Methode vorgestellt. Dabei wird neben der Chance vor allem auch das Risiko bei der Aufdeckung der Lebens- und Familiengeschichte deutlich. Familienaufstellungen sind nicht unumstritten. Der Autor versteht es aber, dem interessierten Leser einen Zugang zu einem neuen Verständnis seelischer Zusammenhänge zu erleichtern. Dazu trägt vor allem die verständliche Sprache bei, die sehr sparsam mit wissenschaftlicher Terminologie umgeht.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Bindung und Lösung - die Kraft der Familienaufstellung

Psychischen Erkrankungen liegen oft traumatische Erlebnisse zu Grunde, die bereits Eltern oder Großeltern gemacht haben. Über die traumabedingte Störung des frühkindlichen Bindungsprozesses wird bei den Kindern die Wahrscheinlichkeit erhöht, die vielfältigen Symptome psychischer Krankheiten zu entwickeln. Familienaufstellungen können Klarheit über deren Ursachen und Sinn schaffen und den Weg zu ihrer Heilung weisen.

Der Autor begibt sich auf die Suche nach dem Ursprung panischer Ängste, Depressionen, Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen. Das Konzept der »Bindung«, der Begriff »Trauma« und das Verfahren der Familienaufstellung haben sich dabei als hilfreich erwiesen.

Psychische Probleme, so der innovative Grundgedanke, entstehen in Beziehungssystemen mit ihren komplexen Kommunikations- und Interaktionsdynamiken. So wird eine Mutter, die ein Trauma erlitten hat, diese Erfahrung in der einen oder anderen Form an ihr Kind weitergeben. Familienaufstellungen - das Verfahren, mittels Stellvertretern Beziehungsstrukturen in Familien darzustellen - führen vor Augen, wie sich frühkindliche Beziehungsmuster in späteren Beziehungen fortsetzen und eventuell selbst wieder Traumatisierungen auslösen können. Es entsteht ein fataler Kreislauf von der Traumatisierung zur Bindungsstörung zur erneuten Traumatisierung. Diesen zu durchbrechen ist die große Chance des Psychotherapeuten, der mit Familienaufstellungen arbeitet. Denn hierbei können mehrgenerationale Bindungsverstrickungen symbolisch einer guten Lösung zugeführt werden. Ein interessanter Diskussionsansatz für die Fachwelt und gleichzeitig eine Verstehenshilfe für Betroffene.

Mit über 80 Fallbeispielen!

Zum Buch
Das Buch »... richtet sich sowohl an Fachpublikum, als auch an Betroffene, die an Trauma, Verletzung und psychischen Symptomatiken leiden, sowie an interessierte Laien und wird diesem Anspruch auch voll gerecht. Es finden sich zum einen sehr viele anschauliche Fall-Beispiele, zum anderen aber neben einer erfreulichen "normalen" Sprache auch genügend Verweise auf die gängigsten Fachtermini. ...«
Antje Jaruschewski (Systemische AufstellungsPraxis, 1/2005)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

1. Panische Ängste, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Schizophrenien
1.1 Die rätselhaften Erscheinungsweisen seelischer Störungen
1.2 Unzureichende Theorien und erfolglose Behandlungen

2. Grundannahmen einer mehrgenerationalen systemischen Psychotraumatologie
3. Seelische Bindung
3.1 Bindungsbeziehungen als Grundlage menschlicher Existenz
3.2 Wesentliche Arten von Bindungsbeziehungen

4. Psychisches Trauma
4.1 Grundlegende Erkenntnisse
4.2 Die Weitergabe von Traumaerfahrungen über die Generationen
5. Existenztraumen und ihre Folgen
5.1 Weglaufen oder Standhalten
5.2 Existenztraumen und ihre Wirkungen in den folgenden Generationen

6. Verlusttraumen und ihre Folgen
6.1 Gefühle festhalten oder das Vergangene loslassen
6.2 Verlusttraumen und ihre Wirkungen in den folgenden Generationen

7. Bindungstraumen
7.1 Enttäuschte Liebe, ohnmächtige Wut oder das Wagnis, wieder zu vertrauen
7.2 Die Auswirkungen von Bindungstraumen in den folgenden Generationen

8. Bindungssystemtraumen
8.1 Verheimlichen oder offenbaren
8.2 Die Wirkungen von Bindungsystemtraumen in den folgenden Generationen
8.3 Mehrfache und überlagerte Traumatisierungen
9. Die Aufstellungsmethode
9.1 Vorgehen beim Einsatz der Aufstellungsmethode
9.2 Bert Hellinger und die Entwicklung des Familienstellens
9.3 Methode, Situationskontext, Theorie und Person
9.4 Eine kleine Studie zur Wirkungsforschung

10. Aufstellungen in der Therapie von Bindungsstörungen und Traumatisierungen
10.1 Therapie von Bindungsstörung
10.2 Traumatherapie

11. Ausblick

Literatur