lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Textur-Bildung Religionspädagogische Überlegungen zur Identitätsentwicklung im Kulturwandel
Textur-Bildung
Religionspädagogische Überlegungen zur Identitätsentwicklung im Kulturwandel




Beate-Irene Hämel

Schwabenverlag
EAN: 9783796613326 (ISBN: 3-7966-1332-2)
281 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2007

EUR 30,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Angesichts vielfältiger kultureller Wandlungsprozesse stellt sich die Frage nach personaler, kultureller und religiöser Identitätsbildung heute neu. Welchen Beitrag kann der Religionsunterricht leisten, wenn die »Text-Gewebe« Kultur, Identität und Religion bzw. Religiosität immer weniger eindeutig erscheinen?

Beate-Irene Hämel stellt im interdisziplinären Horizont religionspädagogische und religionsdidaktische Überlegungen an, die von Jugendlichen als Subjekten ihrer eigenen Bildung ausgehen. Zur Förderung und Begleitung ihrer Subjekt-Bildung schlägt sie vor, interkulturelles Lernen immer auch als intrakulturelles und intersubjektives Lernen zu verstehen.



Beate-Irene Hämel, Dr. phil., geboren 1966. Lehrerin für Deutsch, katholische Religion und Philosophie. Derzeit Akademische Rätin am Fachbereich Katholische Theologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Rezension
Diese katholisch-theologische, religionspädagogische Dissertation an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt/M. aus dem Jahr 2006 stellt die klassischen Thesen zur religiösen Entwicklung und Identität und deren Stufenmodelle (James W. Fowler, Fritz Oser / Paul Gmünder u.a.) in Frage aufgrund der postmodernen Entwicklungen; denn "Alles ist weben". Die Fragen nach dem Umgang mit Interkulturalität nach personaler und religiöser Identitätsbildung sind angesichts drängender gesellschaftlicher wie politischer Probleme eine Aufgabe unserer Zeit. Welchen Beitrag kann der Religionsunterricht leisten, wenn die »Text-Gewebe« Kultur, Identität und Religion bzw. Religiosität immer weniger eindeutig erscheinen? Die Verfasserin reflektiert unter religionspädagogischen Gesichtspunkten aktuelle Erkenntnisse der Kultur-, Sozial- und Identitätsforschung.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Fragen nach dem Umgang mit Interkulturalität, nach personaler und religiöser Identitätsbildung sind angesichts drängender gesellschaftlicher wie politischer Probleme eine Aufgabe unserer Zeit. Welchen Beitrag kann der Religionsunterricht leisten, wenn die »Text-Gewebe« Kultur, Identität und Religion bzw. Religiosität immer weniger eindeutig erscheinen?
Beate-Irene Hämel reflektiert unter religionspädagogischen Gesichtspunkten aktuelle Erkenntnisse der Kultur-, Sozial- und Identitätsforschung. Sie schlägt vor, interkulturelles Lernen immer auch als intrakulturelles und intersubjektives Lernen zu verstehen. Damit sieht sich der Religionsunterricht in der Pflicht, Jugendliche als Subjekte ihrer eigenen Bildung anzuerkennen und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

• Ein innovativer Ansatz zum Selbstverständnis des Religionsunterrichts
Inhaltsverzeichnis
VORWORT 5

1. ALLES IST WEBEN 11

2. BILDUNG IN UND VON TEXTUREN ALS RELIGIONSPÄDAGOGISCHE AUFGABE 13
2.1 Wenden zur Sprache, zum Text und zum Erzählen15
2.1.1 Die Wende zur Sprache 15
2.1.2 Die Wende zum Text 17
2.1.3 Die Wende zur Erzählung22
2.2 Annäherungen in religionspädagogischer und religionsdidaktischer Perspektive 23
2.3 Zur Konzeption dieser Arbeit 28

3. KULTUR: TEXTUREN DES WIR ALS TRADIERTER UND ZU GESTALTENDER TEXT 31
3.1 Zur Begriffsgeschichte von Kultur 32
3.2 Kultur aus kulturanthropologischer und ethnologischer Perspektive 34
3.2.1 Kultur als Text und der Ethnologe als Spuren-Leser (Clitfbrd Geertz) 34
3.2.1.1 Kultur als Textur und die Subjekte als Textur-Hrhalter und Textur-Gestalter 38
3.3 Kultur aus sozialphilosophischer Perspektive 39
3.3.1 Kultur als Hintergrundwissen und der Mensch als self-inteipreting animal (Charles Taylor) 40
3.3.1.1 Kultur als Textur der Gemeinschaft und des Selbst 42
3.4 Kulturbegegnung und Wandel der Kulturen 44
3.4.1 Kulturen und Kulturbegegnung: Differenzen, Transformationen, Textur-Bildungen 45
3.4.1.1 Multikulturalismus46
3.4.1.2 Interkulturalität 50
3.4.1.3 Transkulturalität 51
3.4.1.4 Hybridität
3.4.1.5 Differenz und Transdifferenz 53
3.4.2 Intertextueüe Texturen 55
3.5 Kultur in den Textwissenschaften - und in Theologie und Religionspädagogik. 57
3.5.1 Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft 57
3.5.2 Theologie und Religionspädagogik als Kulturwissenschaften 59
3.6 Kennzeichen unserer Wir-Textur 63
3.6.1 Die postmodeme bzw. reflexiv-moderne Wir-Textur 64
3.6.2 Unsere Wir-Textur und die Wertediskussion 69
3.6.2.1 Werteorientierung jugendlicher in Deutschland 72
3.7 Kulturelle Texturen: Herausforderung und Anliegen 76

4. RELIGION: VOM TEXT ZUR TEXTURGESTALTUNG 79
4.1. Religion. Perspektiven eines Begriffs 79
4.1.1 Zur Begriffsgeschichte von Religion 79
4.1.2 Religion in kulturanthropologischer und ethnologischer Perspektive 81
4.1.3 Religion in religionswissenschaftlicher Perspektive 83
4.1.4 Religion in christlich-theologischer Perspektive 84
4.2 Religion und Religiosität im Wandel 88
4.2.1 Privatisierung des Religiösen 89
4.2.2 Relativierungstendenzen in Christentum und Kirche 93
4.3 Religiosität von Jugendlichen heute 95
4.3.1 Zur Problematik empirischer Erhebung von Religiosität 97
4.3.2 Studienergebnisse und Deutungen in religionspädagogischer Absicht 99
4.3.2.1 Typologie jugendlicher Religiosität 105
4.4 Religiöse Texturen: Herausforderung und Anliegen 108

5. IDENTITÄT: IDENTIFIKATIONSPROZESSE UND TEXTUR-BILDUNGEN DES SELBST 113
5.1 Identität: Struktur der Persönlichkeit 113
5.2 Der traditionelle Identitätsbegriff und das Gefühl der Ich-Identität 115
5.2.1. Kritik am Identitätsbegriff 118
5.3 Patchwork-Identitäten und das Gefühl der Kohärenz 120
5.4 Individualisierung, Subjektivismus und Authentizität 128
5.4.1 Selbst-Textur-Bildung: Verwirklichung des Authentizitätsideals in und zur Gestaltung von Wir-Texturen 129
5.5 Selbstnarration: Der eigene Text als Ausdruck der Selbst-Textur-Bildung 132
5.6 Von der Identität zu Identifikationen und Texturen 141

6. ENTWICKLUNG INDIVIDUELLER, KULTURELLERUND RELIGIÖSER IDENTITÄT: SELBST-IDENTIFIKATIONEN UND TEXTUR-BILDUNGEN JUGENDLICHER IN TEXTEN UND KONTEXTEN 143
6.1 Kulturelle Identität: Selbst-Werdung im kulturellen Kontext144
6.1.1 Zur Bedeutung von Enkulturationsprozessen 144
6.1.2 Selbst-Identifikationen und Textur-Bildung im Pluralismus und zwischen den Texten 147
6.1.3 Entwicklung kultureller Identität oder kosmopolitischer Haltung? 152
6.2 Religiöse Identität: Religiöse Selbst-Textur-Bildung im Wandel 156
6.2.1 Religionsmündigkeit als Abschluss der Adoleszenz? 157
6.2.2 Stufenmodelle zur Entwicklung von Religiosität- Anfragen angesichts veränderter Bedingungen 159
6.2.2.1 Glaube (faith) und Sinnkonstruktion (James W. Fowler) 159
6.2.2.2 Religiöse Mutterstruktur und Autonomieentwicklung (Fritz Oser / Paul Gmünder) 161
6.2.2.3 Religiosität Jugendlicher — keine Entwicklungssackgasse 165
6.2.3 Zur Rolle der Religion in der Entwicklung 167

7. SELBST-TEXTUR-BILDUNG IN CHRISTLICHER PERSPEKTIVE -HERAUSFORDERUNGEN AN DEN RELIGIONSUNTERRICHT 171
7.1 Bildung als Selbst-Textur-Bildung 171
7.2 Christliche Religion als Bildungshorizont 176
7.2.1 Christliches Menschenbild und dialogische Selbst-Bildung 177
7.2.2 Religiöse Bildung heute? 180
7.3 Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen 183
7.3.1 Überlegungen zur bischöflichen Stellungnahme 184
7.3.2 Der Religionsunterricht in der Schule aus Sicht der Beteiligten 187
7.3.2.1 Die Perspektive von Schülerinnen und Schülern auf den Religionsunterricht 188
7.3.2.2 Die Perspektive von Religionslehrerinnen und Religionslehrem auf den Religionsunterricht 190
7.3.3 Selbst-Textur-Bildung im Religionsunterricht? 193

8. INTERKULTURELLE BILDUNG: SELBST-TEXTUR-BILDUNG IN WIR-TEXTUREN UND DIE GESTALTUNG VON WIR-TEXTUREN 199
8.1 Voraussetzungen und Anliegen interkultureller Bildung bzw. der Bildung in Texturen und deren Gestaltung 200
8.1.1 Exkurs: Bildung und soziale Ungerechtigkeit204
8.2 Elemente interkultureller Pädagogik für die Selbst-Textur-Bildung und die Gestaltung von Wir-Texturen 205
8.3 Interkulturelle Pädagogik bzw. das Anliegen der Selbst- und Wir-Texturgestaltung als Bestandteil des Schulprofils 207
8.4 Religionspädagogische Überlegungen in interkultureller Perspektive und der Beitrag des Religionsunterrichts zur Selbst-Textur-Bildung und zur Gestaltung von Wir-Texturen 210
8.4.1. Institutioneller Rahmen und Selbstverständnis des Religionsunterrichts — Situation und Perspektiven211
8.4.2 Begegnungen und Kooperationen im Rahmen des Religionsunterrichts als Beitrag 2ur Textur-Bildung 217
8.4.3 Der Beitrag des Religionsunterrichts zur interkulturellen Bildung bzw. zur Selbst- und Wir-Textur-Bildung 221

9. TEXTE IM RELIGIONSUNTERRICHT ZUR FORDERUNG VON TEXTURBILDUNG 229
9.1 Textur-Bildung an biblischen Texten 229
9.2 Textur-Bildung an literarischen Texten 233
9.2.1 Zum Interesse der Theologie an der modernen Literatur 236
9.2.2 Interkulturelle Literatur: literarische Textur-Bildungen 241
9.3 Dialogisch-kreativer Umgang mit literarischen und biblischen Texten 243
9.3.1 Zum Beispiel: Ein literarischer Text zu einem biblischen Text und seine Textur 249

10. RELIGIONSLEHRERIN UND RELIGIONSLEHRER: ARRANGEURE VON TEXTUR-BILDUNGS-CHANCEN IM RELIGIONSUNTERRICHT 253

LITERATURVERZEICHNIS 259