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Tatsache Evolution Was Darwin nicht wissen konnte
Tatsache Evolution
Was Darwin nicht wissen konnte




Ulrich Kutschera

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423247078 (ISBN: 3-423-24707-X)
340 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2009, Mit 103 s/w-Abbildungen

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine Geschichte von 3500 Millionen Jahren

Neben der Bibel hat im christlichen Kulturkreis kaum ein Buch eine derartige Wirkung erzielt wie Charles Darwins Origin of Species. Das 1859 erstmals veröffentlichte Werk wird zwar häufig zitiert, aber im Gegensatz zur »Heiligen Schrift« selten im Detail studiert und oft missverstanden.

Im vorliegenden Buch legt der international ausgewiesene Evolutionsbiologe und Physiologe U. Kutschera dar, was Darwin wirklich sagte, wo er sich irrte und welche seiner fünf Theorien zum Artenwandel durch spätere Forschungen bestätigt werden konnten. Es wird begründet, welche Rolle der Zufall in der etwa 3500 Millionen Jahre andauernden Evolution gespielt hat und warum die Biologen das Andersartigwerden der Organismen heute als Tatsache akzeptieren. Zudem entwirft Kutschera eine neue Theorie zum Verlauf der Makroevolution in allen fünf Organismen-Reichen der Erde.
Rezension
In diesem Buch stellt der Autor eine neue integrative Theorie zum Verlauf der Evolution vor: das Synade-Modell basiert auf der Symbiogenese als Ursprung der Mehrzeller, der natürlichen Selektion und der sog. Dynamischen Erde (Kontinentaldrift und Vulkanismus). So entsteht eine Weiterentwicklung der Evolutionsbiologie Charles Darwins (1809-1882 / 200. Geburtstag am 12. Februar 2009), die zeigt, dass die Erde tatsächlich mehr als 4500 Mio Jahre alt ist und es in der Natur kein sog. intelligentes Design gibt, womit sich der Autor als Evolutionsbiologie engagiert gegen die Verbreitung des Kreationismus im deutschsprachigen Raum, einer Spielart des christlichen US-Fundamentalismus, die davon ausgeht, dass die wörtliche Interpretation des Alten Testaments (insbesondere Genesis) die tatsächliche Entstehung von Leben und Universum beschreibt. Der Kreationismus erklärt beides durch den unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes mit intelligentem Design in natürliche Vorgänge. Kreationismus meint anti-darwinistische Alternativ-Vorschläge hinsichtlich der Antriebskräfte der Evolutionsprozesse, quasi eine Evolution ohne Genetik, hinter der das intelligente Design Gottes stecke. Götter, Geister und Designer sind nicht Gegenstand der Wissenschaft. Die Wissenschaft beschäftigt sich vielmehr mit Dingen und Ereignissen, die experimentell und durch Dokumente nachweisbar sind. Wenn wir zwanzig Skelette des Tyrannosaurus Rex gefunden haben, die etwa 66 Millionen Jahre alt sind, dann muss man es als Faktum hinnehmen, dass es im Mesozoikum Populationen mit Riesendinosauriern gegeben hat, die später ausgestorben sind. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Evolution stattgefunden hat. Der international renommierte Wissenschaftler Ulrich Kutschera schildert die Geschichte der Evolutionstheorie bis zur modernen Evolutionsbiologie und ihrer Protagonisten. Er beschreibt das Leben und das wissenschaftliche Gesamtwerk von Charles Darwin einschließlich aller bedeutender Theorien des vielseitigen und genialen Naturforschers. Verständlich begründet er, warum die Evolutionsforscher das Andersartigwerden der Organismen im Verlauf der Jahrmillionen seit langem als Tatsache akzeptiert haben. Dabei erläutert der Evolutionsbiologe Kutschera Darwins Selektionsprinzip und warum altruistisches Verhalten dazu nicht im Widerspruch steht. Ebenso erklärt er, dass die sich stetig wandelnde Erde tatsächlich exakt 4527 Millionen Jahre alt ist und thematisiert in diesem Zusammenhang systematisch den Kreationismus. Im letzten Kapitel wird zudem eine neue integrative Theorie vom Verlauf und den Antriebskräften der Evolution in allen fünf Organismen-Reichen der Erde vorgestellt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ulrich Kutschera, Dr. rer. nat., ist Professor für Pflanzenphysiologie und Evolutionsbiologie an der Universität Kassel mit Forschungsprojekten und Zweit-Arbeitsplatz an der Carnegie Institution for Science (Stanford University, USA). Er ist Vorsitzender der AG Evolutionsbiologie, www.evolutionsbiologen.de, im Verband deutscher Biologen (VBIO) und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Buchveröffentlichungen u.a.: ›Prinzipien der Pflanzenphysiologie‹ (2. Aufl. 2002), ›Streitpunkt Evolution‹ (2. Aufl. 2007), ›Evolutionsbiologie‹ (3. Aufl. 2008).

»Zu Zeiten Darwins war die Evolution eine Hypothese. Heute kann sie als erwiesen betrachtet werden.« Theodosius Dobzhansky

»Noch nie hat sich eine von einem einzigen Mann aufgestellte Lehre als so wahr erwiesen wie die Abstammungslehre von Charles Darwin.« Konrad Lorenz

»Kein seriöser Biologe bezweifelt die Evolution.« Richard Dawkins

Götter, Geister und Designer sind nicht Gegenstand der Wissenschaft. Gegenstand der Wissenschaft sind Dinge und Ereignisse, die experimentell und durch Dokumente nachweisbar sind. Wenn wir zwanzig Skelette von Tyrannosaurus Rex gefunden haben, die etwa 66 Millionen Jahre alt sind, dann muss man es als Faktum hinnehmen, dass es im Mesozoikum Populationen mit Riesen-Dinosauriern gegeben hat, die später ausgestorben sind. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Evolution stattgefunden hat.
Die Evolutionstheorie erklärt diesen Prozess des Andersartigwerdens der Organismen. Was Evolution bedeutet, erläutert der international renommierte Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera in diesem Buch. Er schildert die Geschichte der Evolutionstheorie und ihrer Protagonisten, allen voran Charles Darwin, und stellt den aktuellen Stand der Forschung dar, die seit Darwin erhebliche Fortschritte gemacht hat.

Pressestimmen
»... ein Schatzkästlein für alle, die sich schon mit den Grundlagen der Biologie befasst haben und jetzt ein wenig tiefer blicken wollen.« www.3sat.de, 20.1.09

»Auch wenn die Erkenntnis hart zu verarbeiten ist, Adam begann als Mikrobe! Zugegeben hat das wenig Identifikationspotenzial und ist der Kreationismus-Renaissance, die mit steigender (Lebens-) Angst und zunehmender Bildungarmut einhergeht, abträglich. Gerade deshalb gelte undogmatisch: Wer lesen kann, der lese, und wer nicht verstehen will, der lasse es (frei nach Ezechiel, Kap. 3). Evolution ist Tatsache und ›Tatsache Evolution‹ ist definitiv eine Pflichtlektüre für alle, die sich mit Charles Darwin und seinem Werk auseinandersetzen wollen.« www.ebensolch.at, 13.1.09

»Besondere Aufmerksamkeit verdient auch seine neue Theorie zum Verlauf der Makroevolution in Gestalt des Synade-Modells. Man darf auf die Auseinandersetzungen damit gespannt sein.« humanistischer pressedienst, 8.1.09

»Der renommierte Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera beleuchtet zum 200. Geburtstag von Darwin, was er wirklich sagte, wo er recht behielt und wo er sich irrte. Warum die Organismen sich so vielfältig entwickelten: Eine spannende Geschichte, die auch mit den gewaltigen geologischen Kräften zu tun hat.« Bayernkurier, 10.1.09

»›Darwin hat die Biologie befreit.‹ Der Kasseler Biologe Ulrich Kutschera über die Leistungen und Irrtümer des Pioniers, den aktuellen Stand der Evolutionsforschung und warum er selbst nicht an einen Schöpfer glaubt.« Rheinischer Merkur, 08.01.09

»Ein anschauliches und zugleich grundlegend-aktuelles Werk zur Entwicklung der Lebewesen unserer Erde« Internetjournal kultur-punkt.ch, 02.01.09

»Was Darwin, der bahnbrechende Schöpfer der Evolutionstheorie (1809-1882) wirklich gesagt hat, wo er sich irrte und welche seiner fünf Theorien zum Artenwandel durch spätere Forschungen bestätig werden konnten - das legt Ulrich Kutschera in seinen neuen Buch dar.« tz München, 31.12.08

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11

1. Einführung: Charles Darwin, Alfred Wallace und das Selektionsprinzip 15


Populäre Irrtümer zu Darwins klassischem Theoriensystem 16
Darwin und Wallace: Literaturübersicht zu den Biographien 18
Charles Darwin und die Transmutation-Notebooks 21
Alfred Rüssel Wallace und der Ternate-Essay 29
Die Doppel-Publikation Darwin und Wallace 1858: Eine vergleichende Analyse 36
Spiritismus contra Wissenschaft: Das Darwin-Wallace- Prinzip der natürlichen Selektion 44

2. Tatsachen, Theorien und der Zufall in der Biologie 47

Darwin, Mozart und die Dokumentar-Biographie 48
Leben und Tod von Wolfgang Amadeus Mozart: Die drei Theorien 50
Eine kleine Mozart-Phylogenie 53
Methodischer Naturalismus und das Unsichtbare in der Biologie 56
Zufall, Chaos und die Wahrscheinlichkeitsgesetze 59
Arten als Zufallsprodukte der Evolution und der Mendelismus 63

3. Von Darwin zur Evolutionsbiologie: Design ohne intelligenten Planer 68

Evolutionskonzepte vor Charles Darwin 70
Das Axtenbuch 1859/1872: Fünf Theorien und die Abtrennung des Wissens vom Glauben 74
Die Darwinschen Theorien zum Artenwandel und deren Weiterentwicklung 79
Darwinismus, Weismannismus und Dobzhanskyismus 81
Evolutionsbiologie als Wissenschaftsdisziplin und Theorien-System 88
Darwin als Spezialist und Generalist 95
Darwins Widerlegung der Design-Hypothese und der Tod der Elefanten 98

4. Unbekannte Theorien des Biologen Charles Darwin:
Von den Rankenfüßern über Rankenbewegungen zur Riffbildung 103


Biogenese-Theorie zur Entstehung der ersten Zellen 104
Theorie zum Ursprung menschlicher Emotionen 107
Die Wuchsstoff-Hypothese und Begründung der Entwicklungsphysiologie 112
Circumnutations-Hypothese und Bewegungsvorgänge der Pflanzen 115
Die Wurzelspitzen-Hirn-Theorie und die Blütenbiologie 118
Bioturbations-Theorie und Begründung der Bodenbiologie 122
Darwins Korallen und die Synthese aus Geologie und Biologie 126
Darwins Selbsteinschätzung und der eitle Linnaeus 127

5. Einblicke in die Erdgeschichte und der blinde Käfermacher 131

Die Geschichte der Erde im Jahr 1890 und die Aufklärung 134
Definition des Begriffs Evolutionstheorie und die gefürchtete Darwinsche Abstammungslehre 135
Charles Darwin als Käfersammler und die geschlechtliche Zuchtwahl 138
Die vier Käfergruppen: Eine kurze Charakterisierung 141
Die Ur-Käfer-Kopfgeldprämie und eine neue Zwischenform 144
Der blinde Käfermacher: Warum gibt es so viele Coleopteren auf der Erde? 147
Fehlerkorrektur: Von Elefantenherden und Käferhorden 152
Darwins Selektionstheorie und Diskussionen zum Alter der Erde 154

6. Evolutionszeit, die Geochronologie und das Alter der Erde 156

Eine kurze Zeitreise und das Diluvium 158
Institut für Schöpfungsforschung und die deutschen Wort- und Wissen-Diluvianer 161
Das Rate-Resultat 2007: Wie alt ist der blaue Planet? 166
Charles Darwin, Lord Kelvin und der Grand Canyon 168
Die relative geologische Zeitskala: Entdecke das Devon! 173
George Darwin, der Mond und die Geochronologie 178
Clair C. Patterson, die Uran-Blei-Methode und der Tod von Ludwig van Beethoven 179
Das Salz der Meere und der Anti-Darwinsche Ur-Einschlag 187

7. Darwins Erdbeben-Schock: Paläobiologie, Pangaea und die dynamische Erde 192

Muscheln auf Bergen im Zentrum von Deutschland und eine Seligsprechung 194
Charles Darwins paläontologische Probleme 197
Richard Owen, homologe Organe und der erste Dinosaurier 199
Othenio Abel, die Begründung der Paläobiologie und ein vergessener Evo-Beweis 202
Trilobiten und Dinosaurier: Evolution ausgestorbener Langzeit-Urtiere 206
Der Darwin-Strauß und die mögliche Rückkehr der Dinosaurier 213
Abstammung der Landwirbeltiere und der Säuger 215
Darwins Erdbeben-Erlebnis und die Entdeckung der Kontinentaldrift 219
Dynamische Erde, Makroevolution und Massenaussterben 226

8. Makroevolution durch Integration, Kooperation und Versklavung:
Die Anti-Darwinsche Symbiogenesis-Theorie 231


Mitochondrien und Chloroplasten: DNA-haltige Organellen des Tier- und Pflanzenkörpers 233
Constantin S. Merezhkowsky: Darwins Gegen-Denker und dessen Theorien 235
Spiritistisch-kosmologische Visionen und Merezhkowskys Selbstmord-Pläne 246
Charles Darwin, Constantin S. Merezhkowsky und das Löwen-Gleichnis 247
Primäre und sekundäre Endosymbiose: Von der Kooperation zur Versklavung 249
Merezhkowskys Kronzeugen: Paulinella und Cyanophora paradoxa 255

9. Von Darwins Koralle zur DNA: Molekulare Archäologie des Genoms und der Tree of Life 260

Darwins Korallen und das moderne Baum-Denken 262
Chromosomen, Gene und Genome 266
Genomgröße, Genzahl und organismische Komplexität 269
Der Mensch und seine nächsten Affen-Verwandten 271
Elefanten, Wollhaar-Mammuts, Mastodons und Menschen 275
Das australische Schnabeltier: Eine Bauplan- Zwischenform 279
Darwins Selektionsprinzip und DNA-Sequenzanalysen: Ein Widerspruch? 283

10. Das Synade-Modell: Eine integrative Theorie zu den Antriebskräften der Makroevolution 286

Der Politologe, sein Kantor und die verborgene Welt der Mikroben 288
Evolution der Organismen als dokumentierte Tatsache 290
Drei Naturgesetze, eine Schlussfolgerung und die Makroevolution 294
Bakterien und Plankton-Organismen: Fünf Reiche und Darwins Urform 298
Fortpflanzung der Mikro- und Makroorganismen und das Artenproblem 301
Alischied von der Evolutionstheorie und den biologischen Ismen 305
Das Synade-Modell der Makroevolution 307
Symbiogenese, natürliche Selektion und die dynamische Erde 309
Die klassische Deszendenztheorie im Darwin-Jahr 2009 315
Schlussbemerkung: Charles Darwin - der Mozart der Biologie 317

Literatur 321

Internet-Adressen 334

Register 335