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Systemtheorie und Religion Mit einer Religionstypologie im Anschluß an Niklas Luhmann
Systemtheorie und Religion
Mit einer Religionstypologie im Anschluß an Niklas Luhmann




Andreas Kött

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826025754 (ISBN: 3-8260-2575-X)
458 Seiten, 16 x 24cm, 2003

EUR 68,00
alle Angaben ohne Gewähr

Rezension
Die Systemtheorie Niklas Luhmanns gilt in religionspädagogischen Kreisen als gleichermaßen schwierig wie erhellend. Religionssoziologisch ist sie im gegenwärtigen Diskurs grundlegend – erhebt sie doch den Anspruch, eine Universaltheorie zu sein und alle gesellschaftlichen Teilsysteme, so auch die Religion, zu erfassen und zu behandeln. Der vorliegende Band bietet – auf hohem Niveau – eine Darstellung der Grundlagen der soziologischen Systemtheorie Luhmanns und speziell der Systemtheorie der Religion. Dabei werden auch alternative philosophische und soziologische Theorien zur Religion vorgestellt sowie alternative Religionstypologien der Religionsphilosophie und der Religionswissenschaft.

G.B. für lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis

EINGRENZUNG DES THEMAS 11

I. GRUNDLAGEN DER SOZIOLOGISCHEN SYSTEMTHEORIE 13

1. Die funktionale Methode
Extrem Ungleiches wird vergleichbar 13

2. Beobachten
Der Zwang zu unterscheiden 26

3. System und Umwelt
Zur Zweisamkeit verdammt 44

4. Komplexität
Der Zwang zu selektieren 52

5. Autopoiesis und Selbstreferenz
Die Vormünder 55

6. Sinn
Der Zwang zu wählen 64

7. Kommunikation und Bewusstsein
Für immer geschieden und doch unzertrennlich 72

8. Binärer Code und
symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium
Kommunizieren leicht gemacht 86

9. Wissen
Man muss es haben, um es zu bekommen 93

10. Der Mensch
Ein sozial exkommuniziertes Systemarrangement 100

11. Die Systemtheorie im Fazit
Universales Paradigma der Welterklärung auf Kosten der Freiheit107

II. SYSTEMTHEORIE DER RELIGION 121

1. Einführung
Vermeidungvon Vorverständnissen 121

2. Religion als Kommunikation
Vom Ritual zum Mythos 126

3. Die Funktion
Von der Negation des Unnegierbaren 130

4. Funktionale Äquivalente
Konkurrenz unter, aber nicht neben den Göttern 142

5. Der binäre Code
Das Tor zur gesellschaftlichen Unabhängigkeit 145

6. Das Medium
Die Sünde hält Gott und die Seelen zusammen 159

7. Der Ursprung
Am Anfang war die Reflexion 164

8. Die Ausdifferenzierung
Von einer über vielen zu einer unter vielen 173

9. Religion als System
Zwischen Dogmatik und Diakonie 179

10. Gott
Transzendenz und Kontingenzformel 185

11. Kommunikation mit Gott
Beten ah erklärtes Wünschen 192

12. Religion heute und morgen
Zwischen Ritus und Transparenz 196

13. Kritik der Religionstheorie
Empirische Wissenschaften halten sich zurück 206

14. Zwischenfazit zur Systemtheorie der Religion
Funktional notwendig und doch obsolet 215

III. DIE SYSTEMTHEORIE DER RELIGION VOR DEM HINTERGRUND
PHILOSOPHISCHER UND SOZIOLOGISCHER ALTERNATIVEN 221


1. Einführung 221

2. Emile Durkheim
Religion als soziales Bindemittel 224
2.1 Die Theorie 224
2.2 Resümee und Kritik 232

3. Bronislaw Kaspar Malinowski
Religion als kultureller Ausdruck biologischer Bedürfnis 237
3.1 Die Theorie 238
3.2 Resümee und Kritik 242

4. Jürgen Habermas
Am Anfang war Religion, am Ende ist kommunikatives Handeln 245
4.1 Die Theorie245
4.2 Resümee und Kritik 253

5. Rodney Stark
Wer unterprivilegiert ist, betet mehr 257
5.1 Die Theorie 259
5.2 Resümee und Kritik 264

6. Thomas Luckmann
Die Religion macht den Menschen zum Menschen 269
6.1 Die Theorie 270
6.2 Resümee und Kritik 278

7. Hermann Lübbe
Religion als Lebensfähigkeit 280
7.1 Die Theorie 281
7.2 Resümee und Kritik 287

8. Ludwig Wittgenstein
Religion als Jenseits des Begründbaren 290
8.1 Die Theorie 291
8.2 Kritik und Resümee 300

9. Auswertung der paradigmenorientierten Auseinandersetzung mit
Luhmanns Religionstheorie 303

IV. RELIGIONSTYPOLOGIEN IM VERGLEICH 311

1. Konstruktion einer evolutionären Religionstypologie auf der
Basis der Systemtheorie
Religionsgeschichte der reflexiven Nachbesserungen oder
Geschichte der religiösen Kunst des Verschleierns 311

1.1 Die Religionstypen 315
1.1.1 Präreligiöses Beobachten 315
1.1.2 Die archaische Religion 317
1.1.3 Die mythische Religion 325
1.1.4 Die moralisierende Religion oder der Beobachtergott 330
1.1.5 Die kanonisierende Religion 335
1.1.6 Die hermeneutische oder plurale Religion 346
1.1.7 Die funktional differenzierte Religion 349
1.2 Resümee 351

2. Religionstypologien der klassischen Religionsphilosophie 354

2. l Immanuel Kant
Der moralische Imperativ als die Stimme Gottes 355
2.1.1 Der Ursprung der Religion 355
2.1.2 Die wahre Religion 357
2.1.3 Der Kirchenglaube 360
2.1.4 Die Religionstypen 362
2.1.5 Einordnung der historischen Religionen 365
2.1.6 Resümee und Kritik 368
2.2 Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Die Religion ah Bewegung von der Substanzialität zur Subjektivität 3 74
2.2.1 Einführung 374
2.2.2 Die Naturreligionen 381
2.2.3 Die Religionen der geistigen Individualität 396
2.2.4 Die absolute Religion 404
2.2.5 Resümee und Kritik 410

3. Sozio-evolutionäre Religionstypologie (Robert Bellah)
Die Evolution der Religion als Selbstwerdung des Menschen 414

3.1 Begrifflichkeiten und Prämissen 414
3.2 Die Religionsstufen 415
3.3 Resümee und Kritik 420

4. Religionstypologie der aktuellen Religionswissenschaft
(Carsten Colpe)
Ausdifferenzierung der Religion
anhand der Dialektik von heilig und profan 424

4.1 Die Religionstypen 425
4.2 Resümee und Kritik 427

5. Originalität der systemtheoretischen Religionstypologie 429

SCHLUSSFAZIT 432

LITERATURVERZEICHNIS 441