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Staat und Kirche Christsein in pluralistischer Gesellschaft
Staat und Kirche
Christsein in pluralistischer Gesellschaft




Christoph Seele

Evangelische Verlagsanstalt
EAN: 9783374031832 (ISBN: 3-374-03183-8)
128 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2014

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Immer wieder sind kritische Stimmen zu vernehmen, die die Rolle der Kirche in unserem Land und die Bedeutung des Religiösen für die Gesellschaft in Frage stellen. Doch weder die Kirchen noch der christliche Glaube sind aus unserer Gesellschaft wegzudenken. Die Kirchen sind geistliche Heimat für einen großen Teil unserer Bevölkerung, aber auch für nicht- oder andersreligiöse Bürger und Bürgerinnen ist das Christentum ein wichtiger gesellschaftlicher Bezugspunkt.

Christoph Seele will genau diese Situation in den Blick nehmen, Fragen zum Verhältnis von Staat und Kirche stellen, Positionen erläutern und Empfehlungen für ein Leben als Christ in unserer Welt geben. Dazu bietet er sowohl eine theologische Grundlegung als auch einen historischen Rückblick. Darüber hinaus wird die rechtliche Einordnung von Kirche in gesellschaftliche Strukturen erläutert und die Standortbestimmung der Kirche in der Gegenwart beschrieben. Als Buch für die kirchliche Praxis enthält es viele Anregungen und Empfehlungen.

Christoph Seele, Oberkirchenrat, Jahrgang 1964, studierte Evangelische Theologie in Berlin. Als Beauftragter der evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen vertritt er die Interessen der Kirchen gegenüber der Legislative und der Exekutive des Freistaates und ist damit unmittelbar eingebunden in die aktuellen Diskussionen über die Beziehungen von Staat und Kirche.
Rezension
U.a. der schulische Religionsunterricht kommt an einer bedeutsamen Schnittstelle von Staat und Kirche zu stehen. Dieses Büchlein zum Thema Staat und Kirche will auf verständliche Weise Fragen stellen, Positionen erläutern und Anregungen für ein zeitgemäßes Verhältnis zwischen Staat und Kirche geben. Ausgehend von einer theologischen Grundlegung und einem historischen Rückblick, wird die rechtliche Einordnung der Kirche in die gesellschaftlichen Strukturen erläutert und aus evangelischer Perspektive eine Standortbestimmung der Kirche in unserer gegenwärtigen Gesellschaft vorgenommen. - Die Reihe "Theologie für die Gemeinde (ThG)" der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig möchte mit schmalen (ca. 100 S.), verständlich verfassten, aber theologisch-wissenschaftlich verantworteten Büchern zu 6 Unterkategorien (1. Die Grundlagen kennen, 2. Die Quellen verstehen, 3. Gottesdienst feiern, 4. In der Welt glauben, 5. Gemeinde gestalten, 6. Geschichte wahrnehmen) den (evangelisch-)christlichen Glauben den interessierten Kirchen-Gemeindegliedern nahebringen. Und so eignen sich die überschaubaren Darstellungen z.B. zur gemeinsamen Lektüre in Gemeindegruppen oder im Kirchengemeinderat (Presbyterium). In ihrer didaktischen Reduktion und Beschränkung auf das Elementare können sie aber z.B. auch für unterrichtliche Zwecke Relevanz haben.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Theologie für die Gemeinde (ThG)
Im Gespräch mit Gemeindegliedern und besonders in der Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kirche und Diakonie lässt sich zunehmend ein sehr großes Interesse an theologischen Fragen beobachten. Viele wünschen sich, theologisch besser informiert zu sein. Vor allem kirchliche Mitarbeiter im Ehrenamt verstehen sich nicht als bloße „Helfer“ der Pfarrer, sondern als Partner auf Augenhöhe. Um sich aber mit ihren spezifischen Erfahrungen und Kompetenzen sinnvoll einbringen können, brauchen sie theologische Bildung. Erst theologische Sachkenntnis ermöglichst ein angemessenes Wirken nach innen und nach außen.
Und: Theologie ist eine spannende Sache, die Leidenschaft weckt und helfen kann, angstfrei in Gemeindegruppen Diskurse zu führen und zu leiten oder mit Menschen ohne jeden religiösen oder christlichen Hintergrund zu debattieren und ihnen den eigen Glauben zu erklären.
»Theologie für die Gemeinde« präsentiert die wichtigsten theologischen Themen
für Gemeindeglieder in 18 Taschenbüchern, von denen jeweils drei die Thematik eines Teilbereiches entfalten:
Die Grundlagen kennen,
Die Quellen verstehen,
Gottesdienst feiern,
In der Welt glauben,
Gemeinde gestalten und
Die Geschichte kennen.
Inhaltsverzeichnis
1 Theologische Grundlegungen 11

1.1 Altes Testament 12
1.2 Neues Testament 14
1.2.1 Die Verkündigung Jesu 14
1.2.2 Die Theologie des Apostels Paulus 16
1.2.3 Die Theologie der Evangelisten 18

2 Staat und Kirche — ein Gang durch die Geschichte 21

2.1 Das Werden und Wachsen der jungen Kirche 21
2.2 Die Konstantinische Wende 22
2.3 Reich und Kirche im Früh- und Hochmittelalter 29
2.4 Das Bemühen um neue Anfänge: Martin Luther und die Reformation 33
2.5 Staat und Kirche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts 43
2.6 Staat und Kirche in der Zeit von 1945 bis 1990 47
2.7 Staat und Kirche in der Gegenwart 54

3 Die Stellung der Kirche im demokratischen Rechtsstaat 57

3.1 Das Grundgesetz 57
3.1.1 Die Präambel 57
3.1.2 Die grundgesetzlichen Regelungen 60
3.2 Das Länderrecht 64
3.3 Das Staatskirchenrecht 66
3.4 Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechtes 67
3.5 Staatskirchenverträge 68
3.5.1 Staatsleistungen 69
3.5.2 Schutz des Sonntags und der Feiertage 72
3.5.3 Schulen in freier Trägerschaft 73
3.5.4 Religionsunterricht 74
3.5.5 Kirchensteuer 75
3.6 Soziale Marktwirtschaft und Kirche 78
3.7 Das Prinzip der Subsidiarität 80
3.8 Der Gottesbezug in der Europäischen Verfassung 81
3.9 Laizismus — Staat und Kirche getrennt 83
3.10 Säkularisation und Säkularisierung 84

4 Kirche in der Mitte der Gesellschaft 91

4.1 Worte, die Christen glaubhaft sagen können 95
4.2 An der Gesellschaft teilhaben 97
4.2.1 Demokratie mitgestalten 98
4.2.2 Sprachfähigkeit entwickeln 99
4.2.3 In der Öffentlichkeit präsent sein 100
4.2.4 An gesellschaftlichen Aufgaben mitwirken 102
4.2.5 Zeit für Menschen in besonderen Lebenssituationen haben 103
4.2.6 Kritische Solidarität im politischen Alltag leben 105
4.2.7 Politische Verantwortung übernehmen? 106
4.3 Zivilgesellschaftliches und bürgerschaftliches Engagement 107
4.4 Kirche als Kulturträgerin 109
4.5 Kirche und Soziale Medien 111
4.6 Missionarische Kirche sein 112
4.7 Das Problem einer Selbstsäkularisation 113

5 Impulse für die Praxis 116

5.1 Begegnungsräume schaffen 116
5.2 Gottesdienste mit politischen Verantwortungsträgern feiern 117
5.3 Verantwortung übernehmen 119
5.4 Dem Extremismus entgegentreten 121
5.5 Neue Schritte wagen — Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung 122
5.6 Kirche und Protokoll — vom Sinn der Ordnungen 124

6 Ausblick 126

Editorial zur Reihe 127