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Sprechapraxie im Kindes- und Erwachsenenalter Herausgegeben von Luise Springer / Dietlinde Schrey-Dern
Sprechapraxie im Kindes- und Erwachsenenalter
Herausgegeben von Luise Springer / Dietlinde Schrey-Dern




Norina Lauer, Beate Birner-Janusch

Thieme Verlag
EAN: 9783131424518 (ISBN: 3-13-142451-6)
188 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, 2007

EUR 34,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Informationen zum Forschungsstand -praxisnah vermittelt

Für wen ist dieses Buch geschrieben?

Logopäden in Klinik und Praxis, Klinische Linguisten, Sprachtherapeuten, Sonderpädagogen sowie Studierende dieser Fachrichtungen.

Auch Neurologen, Phoniater und Pädiater können sich einen Überblick über praxisrelevante modelltheoretische Konzepte und Therapieansätze verschaffen.

Was möchte das Buch vermitteln?

Das komplexe Störungsbild der Sprechapraxie ist durch die häufige Kombination mit phonologischen Störungen schwer zu diagnostizieren. Das Buch vermittelt einen umfassenden Überblick über die modelltheoretischen Grundlagen sowie konkrete diagnostische Möglichkeiten zur Erfassung der Symptomatik. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der erworbenen Sprechapraxie bei Erwachsenen und der kindlichen Sprechapraxie - häufig als verbale Entwicklungsdyspraxie bezeichnet - herausgestellt. Verschiedene Therapiekonzepte zur Behandlung der Störungsbilder werden beschrieben und deren praktische Umsetzung exemplarisch dargestellt. Hilfreich sind insbesondere für den praktizierenden Logopäden/Sprachtherapeuten die ausführlichen Materialien zur Anamnese und Befunderhebung.

Wie wird dies erreicht?

Das Buch fasst die Thematik strukturiert und verständlich zusammen und bietet konkrete Hilfe für die Umsetzung in Diagnostik und Therapie. Informationen zum Forschungsstand werden praxisnah vermittelt.
Rezension
Trotz jahrzehntelanger Forschung bereitet auch heute noch die Diagnose der Sprechapraxie Probleme. Diese charakteristische Sprechschwierigkeiten nach abgeschlossenem Spracherwerb zeigt sich besonders als Störung der Planung und Programmierung von Sprechbewegungen, die die phonetisch-motorischer Ebene der Sprachmotorik betrifft. Das vorliegende Fachbuch ist in zwei Teile gegliedert. Im Teil A Steht die Sprechapraxie bei Erwachsenen im Mittelpunkt, in Teil B die der Kinder. Von theoretischen Grundlagen über Symptomatik und Diagnostik bis hin zur Therapie werden die wichtigsten Punkte in Bezug auf Sprechapraxie behandelt. In beiden Teilen findet sich ein separater Anhang mit Untersuchungs- und Anamnesebögen. Nützlich sind vor allem die übersichtlich gestalteten Tabellen und Abbildungen. Beim Lesen und Suchen ist besonders die gute und übersichtliche Strukturierung des Buches sehr hilfreich.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung

Modelltheoretische Grundannahmen
Teil A Sprechapraxie bei Erwachsenen
1 Theoretische Grundlagen der erworbenen Sprechapraxie
Definition der Sprechapraxie10
Lokalisation und Ätiologie11
Prävalenz und Prognose11
Assoziationen mit anderen Störungsbildern 12
Einordnung in Sprachverarbeitungsmodelle 13

2 Symptomatik der erworbenen Sprechapraxie
Artikulation17
Phonetische Fehler17
Phonologische Fehler19
Phonetisch-phonologische Fehler 19
Merkmale der Artikulationsfehler 20
Einflussfaktoren20
Prosodie 22
Prosodische Störungen 23
Sprechverhalten 24
Ausprägungsgrade sprechapraktischer Störungen 24

3 Diagnostik der erworbenen Sprechapraxie
Perzeptive Verfahren 27
Spontansprachbeurteilung 27
Verständlichkeitsmessung 27
Systematische Untersuchungsverfahren 28
Apparative Verfahren33
Zungensonographie 34
Elektromyographie (EMG) 35
Elektropalatographie (EPG) 35
Elektromagnetische Artikulographie (EMA) ___36
Röntgen-Microbeam 36
Magnetresonanztomographie (MRT) 37
Differenzialdiagnostik38
Abgrenzung zur Aphasie38
Abgrenzung zur Dysarthrie 40
Abgrenzung zu weiteren Störungsbildern 42

4 Therapie der erworbenen Sprechapraxie
Therapieindikation 44
Ziele der Sprechapraxietherapie 44
Leitlinien der Sprechapraxietherapie 44
Kriterien zur Lautauswahl für die Artikulationstherapie 45
Vermittlungstechniken und
Feedbackprozesse 46
Vermittlungstechniken 46
Therapeutisches Feedback
und motorisches Lernen 48
Sprachliche versus
nichtsprachliche Motorik49
Therapieansätze 49
Rhythmisch-melodische Ansätze50
Segmentbasierte Ansätze 56
Wortstrukturelle Ansätze60
Cueing-Techniken63
Alternative und/oder augmentative Kommunikationsstrategien 65
Praxisorientierter Einsatz von Therapiemethoden in Rehabilitationskliniken 68
Fazit68

Teil B Sprechapraxie im Kindesalter
1 Theoretische Grundlagen der kindlichen Sprechapraxie
Begriffsklärung 72
Definitionen 73
Mögliche Pathogenese 74
Genetische Ursachen 74
Metabolische Ursachen75
Neurologische Ursachen75
Prävalenz 76
Symptomatik 77
Entwicklung der Praxie beim sprechgesunden Kind 80
Erklärungsansätze anhand modelltheoretischer Entwürfe
Sprechmotorische Behandlungshierarchie (Motor Speech Hierarchy) von Hayden
und Square (1994)82
Sprechverarbeitungsmodell von Stackhouse und Wells (1997)85

2 Diagnostik der kindlichen Sprechapraxie
Überblick über
die diagnostischen Möglichkeiten 88
Standardisierte Verfahren 88
Normierte Verfahren 89
Vorschlag zum Vorgehen im Deutschen 89
Anamnese 89
Neuromotorische Entwicklung 90
Verhältnis zwischen rezeptiver und expressiver Sprachentwicklung 90
Konsistenzermittlung und Fehlerquote 90
Durchführung von Nachsprechaufgaben 92
Ermittlung der diadochokinetischen Rate93
Automatisierte Sprache94
Prosodie94
Differenzialdiagnostik 95
Spezifische Sprachentwicklungsstörung 95
Zentral-auditive Verarbeitungsstörung 95
Myofunktionelle Störung 96
Stottern 96
Dysarthrien/Dysglossien 96
Phonologische Störungen 97
Phonetische Störungen 97
Poltern 98
Kindliche Aphasie 98
(S)elektiver Mutismus 99
Autismus 99
Schweregradeinteilungen 100

3 Therapie der kindlichen Sprechapraxie
Allgemeine Grundsätze101
Überblick über
therapeutische Konzepte104
Einzellautorientierte Ansätze 104
Silben- und wortorientierte Ansätze112
Therapiebegleitende nonverbale Ansätze 122
Hinweise zur Überprüfung des Therapiefortschrittes 124

4 Prognose/ausgewählte Falldarstellungen

Anhang A
Untersuchungsbogen - Leichte bis mittelschwere Sprechapraxie
1. Überprüfung auf
bukkofaziale Apraxie 131
2. Spontansprache und Lesetext132
3. Artikulation auf Wortebene133
a) Wörter (Laute aller Artikulationszonen und -arten) 133
b) Konsonantenverbindungen 134
c) Vokale und Diphtonge 134
4. Diadochokinese 135
5. Prosodie 135
6. Floskeln 135
7. Wortlängeneffekte
und Silbenkomplexität 136
a) Zusammengesetzte Wörter
(einfache Silbenstruktur)136
b) Zusammengesetzte Wörter
(komplexe Silbenstruktur) 136
Lesetext136
Der Nordwind und die Sonne 136
Untersuchungsbogen - Schwere Sprechapraxie
1. Inspektion137
2. Überprüfung auf bukkofaziale Apraxie 138
3. Artikulation auf Lautebene (ggf. mit affektiv stimulierendem Bildmaterial) 139
4. Automatisierte Äußerungen 140

Anhang B
Anamnesebogen Kindliche Sprechapraxie
Stammdaten142
Eltern und Familie142
Geschwister 142
Schwangerschaft und Geburt 143
Erkrankungen/Unfälle 143
Untersuchungen 143
Entwicklung des Kindes 144
Diagnostikbogen Kindliche Sprechapraxie
Vorbereitung 148
Persönliche Daten des Kindes 148
Diagnostik 148
Literatur 161
Sachverzeichnis 171