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Spielmaterial zur Entwicklungsförderung von der Geburt bis zur Schulreife 6., völlig überarb. und erweiterte Aufl. 2005  /  1. Aufl. 1978
Spielmaterial zur Entwicklungsförderung
von der Geburt bis zur Schulreife


6., völlig überarb. und erweiterte Aufl. 2005 / 1. Aufl. 1978

Helga Sinnhuber

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783808005798 (ISBN: 3-8080-0579-3)
182 Seiten, Spiralbindung, 16 x 23cm, 2005

EUR 19,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Über die Autorin:



Helga Sinnhuber, Heilpädagogin, von 1973-1998 Leiterin der Heilpädagogischen Abteilung im Westfälischen Institut Hamm, einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Heilpädagogik.

Dort widmete sie sich u.a. der Frühförderung mehrfach behinderter Kinder mit dem Schwerpunkt soziale Behinderung.

In der klinisch-heilpädagogischen Praxis hat sie Spiele und Materialien auf ihren pädagogischen und therapeutischen Wert für das gesunde und behinderte Kind in Zusammenarbeit mit den Eltern erprobt und systematisiert.

Weitere Veröffentlichungen im gleichen Verlag:

- Optische Wahrnehmung und Handgeschick 3. Aufl. 1993

- Sensomotorische Förderdiagnostik 2. Aufl. 2002



Über dieses Buch:



Welche Fähigkeiten durch gezielte Spielangebote gefördert werden können, ist vom Alter des Kindes abhängig. Spielzeug, das dem Entwicklungsalter und den Fähigkeiten des Kindes entspricht, übt einen positiven und anregenden Einfluss auf die weitere Entwicklung aus.

In diesem Buch werden die Entwicklungsschwerpunkte - optische und akustische Wahrnehmung, Feinmotorik, Körpermotorik, Sprache und emotional-soziale Entwicklung - beschrieben und entsprechende Förderangebote empfohlen.

Da der Spielzeug-, Bilder- und Kinderbuchmarkt in seiner Vielfalt unüberschaubarer geworden ist, soll diese Neuauflage Wegweiser zur gezielten Auswahl von Spiel- und Lernmaterialien, Bilder-, Vorlese- und Sachbüchern sowie CDs für den Kleinkind- und Vorschulbereich sein.



Mit vielen Abbildungen, einem Herstellerverzeichnis und einer Aufstellung praxisorientierter

Literatur zu den einzelnen Entwicklungsbereichen gibt das Handbuch Eltern und Fachleuten wertvolle Anregungen.
Rezension
Dieser Klassiker aus dem Kleinkind- und Vorschulbereich verhilft Erzieher/inne/n, Eltern, Sozialpädagog/inn/en und Therepeut/inn/en zu einem Überblick über den unüberschaubaren Spielzeug-, Bilder- und Kinderbuchmarkt und ermöglicht die Auswahl geeigneten Spielmaterials für die Entwicklungsförderung in den Bereichen: Wahrnehmung, Motorik, Sprache und soziale Entwicklung. Denn Spielzeug, das dem Entwicklungsalter und den Fähigkeiten des Kindes entspricht, übt einen anregenden Einfluss auf die weitere Entwicklung aus. Entwicklung und Spielfähigkeit sind eng miteinander verbunden. Manche Kinder werden durch verfrühte Spielzeuggeschenke überfordert. Das Ergebnis ist Misserfolg, Enttäuschung, Unlust und Zerstörungswut. Aber auch Unterforderung durch Spielzeug kann zu Enttäuschungen und Ablehnung führen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Prof. Dr. Ernst J. Kiphard
Vorwort
Das Kind wird in eine ihm zunächst fremde, unverständliche und rätselhafte Umwelt geboren. Erst nach und nach lernt es diese Welt mit Hilfe seiner Sinne kennen und verstehen. Schon ein Baby beginnt die verschiedenen Erscheinungen um sich herum zu unterscheiden. Es erkennt gleichartige Tasteindrücke und Temperaturempfindungen wieder. Es sortiert optische und akustische Sinnesreize, d.h. Gesehenes und Gehörtes aus. Schließlich begreift der Säugling den Sinn bestimmter, immer wiederkehrender Umweltsignale. Er blickt beim akustischen Wahrnehmen von Schritten oder Stimmen erwartungsvoll in die Richtung, aus der seine Mutter immer an sein Bettchen herantritt. Und wenn sich ihr Gesicht über ihn beugt, lächelt er freudig erregt zurück. Zeigt sie ihm sein Fläschchen, so zappelt der ältere Säugling in froher Erwartung der nachfolgenden Nahrungsaufnahme.
Damit hat das Kind bereits ein Intelligenzniveau erreicht, auf dem es einzelne Zusammenhänge begreift. Mit anderen Worten: Die Außenwelt sendet ”Signale” in Form von Düften, Berührungsreizen, Licht- und Schallwellen, die das Kind über seine Sinnesorgane aufnimmt. Aber erst die Kindliche Gehirntätigkeit leitet die eigentliche Intelligenzarbeit, nämlich diese Signale richtig zu deuten, zu verstehen und zu verarbeiten. Zu diesem Zweck werden die nunmehr ”entschlüsselten” Umweltmeldungen in bestimmten Hirnabschnitten gespeichert. D. h., sie werden fein säuberlich voneinander getrennt – die Gehörseindrücke für sich und die Gesichtseindrücke für sich – als persönlicher Gedächtnisbesitz registriert. Das hat den Vorteil, dass neu eingehende Meldungen jedes Mal mit den schon in der Erinnerung vorhandenen verglichen werden können. So lernt das Kind Gleiches als gleich, Ähnliches als ähnlich und Verschiedenes als verschieden anzusehen bzw. ”anzuhören”. Es kann sich in der Welt zurechtfinden.
Um diese Welt bewusst wahrnehmen und sich darin orientieren zu können, muss es seine Aufmerksamkeit auf das jeweilige Wahrnehmungsobjekt allein richten. Dadurch wird der gesehene Gegenstand oder das gehörte Geräusch in seiner ”Figur” vom verwirrenden Hintergrund abgehoben, herausgelöst. Je klarer das geschieht, desto exakter wird der Erkenntnisvorgang sein.
Handeln setzt Begreifen voraus
Erst wenn es die in seiner Umgebung vorhandenen Dinge, Elemente, Erscheinungen und Lebewesen in seine Vorstellung einzubauen vermag – und sei dies noch so unvollkommen – kann es für ein Kind sinnvoll sein, tätig zu werden.
In den ersten Wochen und Monaten seines Lebens ist das Baby dazu noch nicht in der Lage. Es reagiert reflexhaft und ohne Verständnis auf bestimmte Empfindungen. Es schließt bei grellem Licht die Augen; es zuckt bei lautem Geräusch zusammen; es beginnt auf Berührungs- und Geschmacksreize zu saugen, zu schlucken oder auszuspucken. Diese primitiven Automatismen sind mit einfachen Lust-Unlustgefühlen gekoppelt. Die Außenwelt wird dabei nur schemenhaft wahrgenommen.
Handlungsabsichten dagegen setzen ein differenziertes Umweltverständnis voraus. Das Kind muss schon über einen gewissen Erfahrungsschatz an Einsichten in Zusammenhänge, wie bereits erwähnt, verfügen. Dann nämlich wird es in der Lage sein, schon im Voraus zu wissen, was z.B. passieren wird, wenn es den Klingelknopf oder den Lichtschalter betätigt.
Wenn Ein- oder Zweijährige diese oder ähnliche Handlungen wieder und wieder vollführen, so testen sie damit die Wirklichkeit der Dingwelt. Sie wollen sich vergewissern, ob auch tatsächlich jedes Mal das Licht auf Knopfdruck angeht, so wie sie es vorhergesehen, vorausgedacht haben. Die kleinen Forscher stellen sich die beabsichtigte Wirkung zunächst in Geist vor und werden nicht müde, die Wirkung ihrer Handlung immer wieder zu kontrollieren. Dass die Wirkung mitunter anders ausfallen kann als geplant, dass der Ball in eine Fensterscheibe statt gegen die Garagenwand fliegt, müssen selbst ältere erfahren….
Mit der Welt umgehen lernen
So lernen Kinder im Laufe ihrer Entwicklung, mit immer komplexeren und schwierigeren Situationen fertig zu werden. Indem sie sich den wechselnden Bedingungen des Lebens mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln anpassen, schulen sie probierend und kontrollierend ihre Intelligenz. Dabei werden immer neue Eigenschaften und Fähigkeiten erworben. Diese vielfältigen Lernprozesse ermöglichen eine immer weitgehendere Aneignung neuer Verhaltensweisen, die den Umgang mit der Welt erleichtern.
Nun bestehe die kindliche Welt nicht nur aus Gegenständen, aus toter Materie. Es sind vor allem die erwachsenen Mitmenschen, die dem Kind die Umwelt nahe bringen. Und es ist die menschliche Sprache, die dabei eine außergewöhnliche Rolle spielt. Mit Hilfe von Worten lassen sich alle Dinge und Erscheinungen der Umwelt, alle Eigenschaften und Tätigkeiten besser ordnen und begreifen.
So vollzieht sich die kindliche Entwicklung in einem ständigen, sich gegenseitig beeinflussenden Prozess von Wahrnehmen, Denken, Handeln und Sprechen. Eltern und Früherziehern fällt dabei die beglückende Aufgabe des behutsamen Führens, Lenkens und Anleitens zu.
Gesunde Säuglinge und Kleinkinder brauchen keine ”Schulung” und kein mühevolles ”Trimm-Programm”. Sie lernen ganz nebenbei, einfach, weil es ihnen Spaß macht. Sie lernen auch nicht für den Erwachsenen, sondern aus eigenem Interesse. Deshalb braucht man sich auch keine Gedanken darüber zu machen; wie man kleine Kinder für etwas Neues begeistert.
Der erwachsene Wissensvermittler arrangiert nur die dem Alter des Kindes entsprechenden Lernsituationen. Er regt an, weist den Weg. Niemals darf er aber zuviel helfen oder gar das Kind gängeln. Durch ein solchermaßen direktives, forderndes und einengendes Vorgehen würde man leicht die natürliche kindliche Entdeckerfreude zunichte machen. Wenn ein Kind die Lösung heute nicht allein findet, so entdeckt es sie vielleicht morgen oder nächste Woche oder einen Monat später. Vielleicht war das Lernangebot verfrüht, oder die Lernzeit war schon zu lang, und das Kind hätte gerade jetzt Ruhe gebraucht.
Man hüte sich vor dauernder Einmischung in das freie Spiel der Kleinen. Es muss auch Verarbeitungszeiten geben, in denen das Kind keine neuen Lernerfahrungen macht, sondern erst einmal andere, bisher unvollständig verarbeitete Eindrücke spielerisch zu festigen sucht. Bald wird es wieder bereit sein, Neues in sich aufzunehmen und sich neue Fertigkeiten anzueignen
Will der Erwachsene das kindliche Entwicklungsgeschehen anregen und fördern, so müssen entsprechende Situationen geschaffen werden, die geeignet sind, Lernerfahrungen zu vermitteln. Dabei können Spielzeuge gezielt eingesetzt werden. Die diesbezüglichen Warenangebote sind heute für Laien unüberschaubar geworden. Es lag deshalb auf der Hand, eine kleine übersichtliche Spielzeugauswahl unter entwicklungspädagogischen Gesichtspunkten zusammenzustellen. Das vorliegende Buch wurde von einer erfahrenen Heilpädagogin zusammengestellt und nach den folgenden Funktionsbereichen gegliedert:
1. Optische Wahrnehmung (das Gesehene unterscheiden)
2. Handgeschick (Zusammenspiel von Auge und Hand)
3. Körpergeschick (allgemeine Bewegungskontrolle)
4. Sprache (gute Aussprache und Wortfindung)
5. Akustische Wahrnehmung (Hörfähigkeit und Wortverständnis)
6. Gefühlsentwicklung und Sozialität (mit anderen in Verbindung treten)
In jedem einzelnen Bereich lohnt es sich, gezielte Spielangebote bereitzustellen. Das gilt besonders in den ersten drei Lebensjahren und natürlich umso mehr für entwicklungsrückständige oder behinderte Kinder. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass ein vollkommen isoliertes Üben einer einzigen Sinnes- oder Bewegungsfunktion niemals ganz streng durchgeführt werden kann. Jede spielerische Tätigkeit stellt immer ein lebendiges Ganzes dar, bei dem Informationen aus der Umwelt aufgenommen, verarbeitet und über entsprechende Handlungsreaktionen oder über die Sprache wieder an die Umwelt abgegeben werden.
Das Buch soll interessierten Eltern und ErzieherInnen als Leitfaden zur systematischen Entwicklungsförderung im Kindesalter dienen. Sein besonderes Anliegen ist es, eine gezielte Auswahl funktionsgeordneter Spiel- und Lernangebote zu ermöglichen.

Vorwort zur 6. Auflage
Seit Erscheinen der ersten Auflage sind 25 Jahre vergangen. Der Spielzeugmarkt ist seitdem nicht kleiner, sondern weitgehend unüberschaubar geworden. So wird die Auswahl schwer. Gute Beratung beim Spielzeugkauf ist selten und man kann den schön verpackten Dingen nicht unbedingt ansehen, ob sie das Richtige für das Kind sind.
Was aber ist das Richtige?
Immer geht es dabei um das Spiel und das Spielzeug des Kindes. Spielen bedeutet für das Kind Lernen. Jedes Kind entdeckt und erforscht seine Welt durch das Spiel. In den ersten Lebensjahren spielen Kinder mit allem, was sich in Reichweite ihrer Umgebung befindet. Jeder Gegenstand wird ergriffen, intensiv angeschaut, gedreht, zerdrückt, in den Mund genommen und beleckt. Dabei lernt das Baby sich und seine Umwelt kennen.
Entwicklung und Spielfähigkeit sind eng miteinander verbunden. Das Spiel fördert die Entwicklung des Kindes, die sich auf mehreren Ebenen vollzieht:
– die motorische Entwicklung
– die kognitive Entwicklung
– die emotionale Entwicklung
– die soziale Entwicklung.
Diese vier Ebenen wirken zusammen und stellen die Basis für den Entwicklungsverlauf des Kindes dar.
Um das richtige Spielzeug auszuwählen, muss man die Lernausgangssituation des Kindes kennen und um seine Vorlieben und Bedürfnisse wissen.
Manche Kinder werden durch verfrühte Spielzeuggeschenke überfordert. Das Ergebnis ist Misserfolg, Enttäuschung, Spielunlust und oft Zerstörung des Spielzeugs. Aber auch Spielzeuge, die das Kind unterfordern, führen zu Enttäuschungen und Ablehnung. Also ist auch der richtige Zeitpunkt für ein neues Spielzeug wichtig.
Ich hoffe, dass Sie in der Neuauflage meines Buches hilfreiche Hinweise zur Auswahl von Spielmaterialien erhalten. Durch entsprechende Förderangebote helfen Sie Ihrem Kind Freude am Spielen und Lernen zu haben.

Dezember 2004 Helga Sinnhuber


Rezensionen/Kommentare:

(1.5.2005) “Ein hilfreiches Nachschlagewerk, vor allem für Berufsanfänger ohne eigene Kinder. Es ist übersichtlich gegliedert, überflüssiger Fachjargon wurde vermieden und durch Fotos, Herstellerverzeichnis und Literaturverweise gibt dieser Leitfaden sinn- und wertvolle Spielideen. Das Buch eignet sich hervorragend zur Elternarbeit!” Sybille Knodt, ergoXchange
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorwort
Vorwort zur 6. Auflage

Einführung

1. Förderung in der optischen Wahrnehmung

1.1 Sehen
1.2 Gegenstandserkennung
1.3 Bilderkennung
1.4 Körperkenntnis
1.5 Größenzuordnung
1.6 Formenzuordnung
1.7 Farbenzuordnung
1.8 Bildzuordnung
1.9 Mengenzuordnung
1.10 Kategoriezuordnung
1.11 Einzelheiterfassung (Optisches Differenzieren)
1.12 Logisches Denken
1.13 Optische Schulreife

2. Förderung in der Sprachfähigkeit und im Wortverständnis

2.1 Hörfähigkeit
2.2 Lautäußerung – Lautnachahmung
2.3 Wortverständnis
2.4 Wortnachahmung
2.5 Tätigkeitsbegriffe – Eigenschaftsbegriffe
2.6 Zahlenbegriffe
2.7 Sprachlicher Ausdruck – Satzbildung
2.8 Farbenbegriffe
2.9 Zuhören
2.10 Zeitbegriffe
2.11 Oberbegriffe – Merkmalbeschreibung
2.12 Gegensatzerfassung
2.13 Scherzaufgaben – Rätsel
2.14 Formenbegriffe
2.15 Akustische und sprachliche Schulreife

3. Förderung in der Handmotorik

3.1 Greifen und Loslassen
3.2 Pinzettengriff
3.3 Fingerausdifferenzierung
3.4 Materialbeherrschumg beim Bauen
3.5 Schreibvorübungen
3.6 Werkzeuggebrauch
3.7 Handgelenkbeweglichkeit
3.8 Mechanisches Funktionsspiel
3.9 Ballwerfen und Fangen
3.10 Knöpfen – Knoten – Schnüren

4. Förderung in der Körpermotorik

4.1 Kopfdrehen und Kopfheben
4.2 Lage- und Bewegungsgefühl
4.3 Arm- und Beinbewegungen
4.4 Körperdrehung
4.5 Sitzen und Fahren
4.6 Kriechen und Krabbeln
4.7 Stehen und Gehen
4.8 Treppensteigen – Klettern
4.9 Hüpfen und Springen
4.10 Gleichgewichtskontrolle

5. Förderung im Sozialbereich

5.1 Emotionale Entwicklung
5.2 Gestaltungsfähigkeit
5.3 Rollenspielfähigkeit
5.4 Regelspielfähigkeit
5.5 Soziale Schulreife

Herstellerverzeichnis der Materialaufstellung
Spielmaterial-Verzeichnis
Bilderbücher- und Bücherverzeichnis
Kassetten und CDs
Praxisorientierte Literatur zur Entwicklungsförderung
Literatur