Mittelalter - das Wort ruft bekannte Stereotypen in unseren Köpfen hervor: Ritter in Schlachtengetümmel, unglücklich verliebte Minnesänger und eine das Geistesleben völlig dominierende Kirche.
Doch diese Ansichten aus der Perspektive späterer Zeitalter werden der Epoche nicht gerecht. Das Mittelalter, das waren gut tausend Jahre Wandel und Übergang - eine Zwischenzeit, die das Erbe der Antike vor dem Zerfall bewahrte und dabei die Grundlagen des modernen Europas legte. In dieser Periode entwickelten Gelehrte den logischen Diskurs, das Bildungsmodell Universität und schufen auf Basis griechischer und arabischer Schriften eine praxisorientierte Medizin, frühe Formen der Mathematik, Physik und Chemie. Technische Erfindungen wie Uhrwerke oder Mühlen waren neben dem ausgeprägten Handel die Grundlage für das florierende Leben in den Städten. Auch wenn Kirche und Glaube stets den Rahmen für neue Ideen setzten, gingen die Gelehrten doch am Ende darüber hinaus - die Scholastiker ersannen die experimentelle Wissenschaft, das Mittelalter gebahr die Neuzeit.
Inhaltsverzeichnis
Tausend Jahre Europa
Astronomie und Mathematik
Astronomie: Ex Oriente Lux
Sphärenharmonien: Die Welt als Klangbild
Kugel oder Scheibe? Das Bild von der Erde im Mittelalter
Geometrie: Gelehrte Kreise
Naturphilosophie und Naturwissenschaften
Scholastik Theologie plus Philosophie
Physik der Bewegung: Der Pfeil des Aristoteles
Hochschulen: Universitas und Universität
Meteorologie: Vom Donner der Erde zur Sternschnuppe
Medizin und Pharmazie
Medizin: Säfte und Symbole
Heilberufe: Doctores, Bader, Scharlatane
Arzneien:Simplizia und Composita
Alchemie und Technologie
Alchemie: Naturlehre, Philosophie und Laborpraxis
Maschinen: Die Kunst des Mühlenbaus
Schiff- und Hafenbau: Kauffahrer erobern die Meere
Kathedralen: Bauen zum Lobe Gottes
Zeitmesser: Wem die Stunde schlägt
Medientechnik Vom Pergament zum Papier