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Soziales Lernen in der Grundschule das Praxisbuch
Soziales Lernen in der Grundschule
das Praxisbuch




Hanns Petillon

Beltz Verlag
EAN: 9783407257772 (ISBN: 3-407-25777-5)
280 Seiten, kartoniert, 17 x 24cm, Oktober, 2017

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Soziales Lernen gewinnt in der Grundschule zunehmend an Bedeutung. Oft bringen Kinder Defizite in ihrer sozialen Entwicklung mit, was die Arbeitsmöglichkeiten in der Klasse und im Unterricht für alle Beteiligten erschwert. Darüber hinaus ist ein inklusiver un interkultureller Unterricht auf ein friedliches, kooperatives und respektvolles Miteinander angewiesen. Dieses Buch hält ein reichhaltiges "Menü" an erprobten Praxismöglichkeiten bereit, aus dem - je nach Klassensituation - zu folgenden Themenbereichen Anregungen, Ideen und Beispiele ausgewählt werden können:



• Interaktionsregeln und gemeinschaftsstiftende Rituale

• Kontakte anbieten und annehmen (Kontakt)

• Sprechen und Hören (Kommunikation)

• Vertrauen geben und erhalten

• Gemeinsam aufgabenbezogen handeln (Kooperation)

• Fair streiten und Kompromisse finden (Konflikt)

• Mit Gefühlen achtsam umgehen

• Achtsamer Umgang mit Verschiedenartigkeit (Toleranz)

• Selbstbehauptung und Rollenfindung (Ich-Identität)

• Gemeinschaft, Gruppenzusammenhalt und Demokratie



Die Förderung des sozialen Lernens bedeutet dabei kein Mehr an Belastung, sondern eröffnet langfristig die Perspektive, Lehrerinnen und Lehrer zu entlasten. Dem Autor ging es in seiner Forschungstätigkeit und als Lehrer stets darum, in Schulklassen ein soziales Klima zu schaffen, in dem Kinder, Lehrerinnen und Lehrer motiviert arbeiten können.
Rezension
Teamkompetenz wird in der heutigen globalisierten Welt zu einem immer wichtigeren Bestandteil der pädagogischen Mündigkeit junger Menschen. Sowohl in der Schule als auch später im Beruf sind Problemlösekompetenzen in Gruppen von enormer Wichtigkeit. Nachfragen, Informationen bei anderen besorgen, zusammen Strategien entwickeln sowie die Vorstellungen anderer akzeptieren – nur ein paar Beispiele, die es zu entwickeln gilt. Die letzten Pisa Ergebnisse zeigen, dass gerade in Deutschland diese Kompetenzen im Vergleich mit anderen europäischen Ländern gut ausgebildet sind.

Das vorliegende Buch stellt eine große Auswahl an Möglichkeiten dar, diese Kompetenzen bei Grundschulkindern zu schulen und zu entwickeln. Viele Praxisbeispiele und kreative Ideen machen den Band zu einem Sammelsurium voller Ideen. Von Morgenkreisritualen über Achtsamkeitsübungen, Bewegungsspiele und Pantomime ist darin alles vertreten. Ein klasse Buch für die aktuelle ko-konstruktive Unterrichtsdidaktik.

Frank Düring, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Insbesondere im aktuellen Kontext des Vielfalt-Diskurses, in der Umsetzung von Inklusion und der Arbeit mit Kindern mit Fluchterfahrung, rückt das soziale Lernen ins Zentrum pädagogischer Praxis. Neben Differenzierung gilt es, eine Gemeinschaft zu festigen, in der Kinder erkennen können, dass jede/r zur Gruppe gehört, und in der sie lernen, sich selbst und andere in ihrer Individualität zu achten. Ein gutes Sozialklima schafft darüber hinaus die Grundlage für ein gelingendes, entspanntes gemeinsames Lernen und bietet für alle Kinder gerechte Beteiligungsmöglichkeiten.
Dieses Buch zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, diese pädagogische Aufgabe zu bewältigen. Es stellt die theoretischen Grundlagen zum sozialen Lernen in Verbindung mit einer umfassenden Methodensammlung zur Verfügung, die es Grundschullehrer/innen erlaubt, die Praxisbausteine individuell an den eigenen Unterricht anzupassen.

Aus dem Inhalt
Praxis:
• Interaktionsregeln und gemeinschaftsstiftende Rituale, z. B. Regeln einführen und vertiefen
• Kontakte anbieten und annehmen, z. B. Kontakte zwischen Jungen und Mädchen
• Sprechen und Hören (Kommunikation), z. B. Türöffner und Straßensperren
• Gemeinsam aufgabenbezogen handeln (Kooperation), z. B. Spielend Zusammenarbeit lernen
• Fair streiten, z. B. Wut-weg-Spiele
• Respektieren von Andersartigkeit und Rücksichtnahme, z. B. Interkulturelles Lernen
• Mit Gefühlen achtsam umgehen, z. B. Empahtie und Rollenübernahme
• Gemeinschaft, Gruppenzusammenhalt und Demokratie, z. B. Wir-Gefühl stärken
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 11
I. Grundlagen
1. Einleitung 18
1.1 Soziales Lernen: ein mehrdeutiger und vielschichtiger Begriff 18
1.2 Bedeutung sozialen Lernens 19
1.3 Soziales Lernen: wichtiger und schwieriger 21
1.4 Übersicht: der rote Faden 22
2. Die Schulklasse als sozialer Erfahrungsraum 24
2.1 Systemische Betrachtung 24
2.2 Die Sozialwelt der Kinder (peer culture) 25
3. Perspektive Kind 27
3.1 Lernen als Konstruktion und Ko-Konstruktion 27
3.2 Die Entwicklung sozialer Kompetenz 28
4. Perspektive Interaktion 36
4.1 Teilprozesse einer Interaktion 36
4.2 Freundschaftsbeziehungen: Erfahrungen mit Gegenseitigkeit 39
5. Perspektive Gruppe: Die Schülergruppe als zentraler Raum sozialen Lernens 41
5.1 Gruppennormen 42
5.2 Gruppenstrukturen 42
5.3 Sozialklima 43
5.4 Einfluss der Lehrerin auf das Sozialleben der Kinder 43
6 Was Kinder über ihre Sozialerfahrungen berichten 45
7 Ein Blick in die Schülergruppe (Soziometrie) 52
8 Ziele sozialen Lernens 62
9 Spezielle pädagogische Handlungsfelder 66
9.1Soziales Lernen und offener Unterricht 66
9.2 Soziales Lernen – das »Herzstück« gelingender Inklusion 67
9.3 Interkulturelles Lernen: Ergänzung und Bereicherung 69
10 Methoden 71
10.1 Alltagsgestaltung 71
10.2 Interaktionsspiele 72
10.3 Rollenspiel 73
10.4 Nachdenkliche Gespräche, Philosophieren, Gedankenexperimente 75
10.5 Einsatz von Bilderbüchern 79
II. Praxis: Anregungen, Ideen, Beispiele
11 Regeln und Rituale 86
11.1 Regeln einführen 86
11.2 Regelverletzung und Konsequenzen 89
11.3 Über Regeln, Rechte und Gerechtigkeit ins Gespräch kommen 90
11.4 Rituale: Merkmale und Funktionen 92
11.5 Rituale im Kreis 94
11.6 Ruhe erleben, leise sein 97
11.7 Rituale gegen Streit und Unruhe 99
11.8 Mitsprache, Beteiligung, Dokumentationen 101
11.9 Besondere Anlässe 102
12 Kontakt anbieten und annehmen 104
12.1 Kennenlernen 105
12.2 Gemeinsamkeiten entdecken, Wissen über andere erweitern und vertiefen 107
12.3 Gruppenzusammensetzung wechseln 110
12.4 Nähe erleben 111
12.5 Freundliche Begegnungen 114
12.6 Helfen und sich helfen lassen 115
12.7 Neu in der Klasse 116
12.8 Kontakte zwischen Jungen und Mädchen 117
12.9 Außenseitern helfen: Teufelskreise vermeiden 121
12.10 Mobbing in der Schule 125
13. Sprechen und Hören (Kommunikation) 129
13.1 Vier Botschaften und vier Ohren 129
13.2 Feine Antennen entwickeln 132
13.3 Giraffen- und Wolfssprache 133
13.4 Türöffner und Straßensperren 136
13.5 Mit Sprache spielen 137
13.6 Sprechen ohne Worte 139
13.7 Pantomime 140
13.8 Szenische Spiele 141
13.9 Theater spielen 142
14. Vertrauen geben und erhalten 144
14.1 Was ist Vertrauen? 144
14.2 Zentrale Vertrauensmerkmale 145
14.3 Vertrauen: Schlüsselgröße für soziales Lernen 147
14.4 Nachdenkliche Gespräche: Vertrauen schenken, vertrauenswürdig sein 149
14.5 Wie wäre eine Welt ohne Vertrauen? (Gedankenexperiment) 151
14.6 Rollenspiel: Geheimnisse, Versprechen halten 151
14.7 Blind vertrauen 154
14.8 Vertrauen in der Gruppe 155
14.9 Vertrauensförderung im Sportunterricht 157
15. Gemeinsam aufgabenbezogen handeln (Kooperation) 159
15.1 Kooperatives Lernen 159
15.2 Lernen im Tandem (Partnerarbeit) 162
15.3 Partnerspiele 163
15.4 Gruppenarbeit: Lernen im Team 165
15.5 Gruppenpuzzle: Experte werden 169
15.6 Projektunterricht: Gemeinsam eine Idee realisieren 172
15.7 Spielend Kooperation lernen 173
15.8 Kunst, Graffiti, Galerie 174
15.9 Nachdenkliches Gespräch: Win-win-Situationen 176
16. Fair streiten und Kompromisse finden (Konflikt) 178
16.1 Konflikte austragen 179
16.2 Konfliktfähigkeit als Teilaspekt sozialer Kompetenz 182
16.3 Der Problem-Löse-Dialog 183
16.4 Begegnung auf der Brücke 184
16.5 Streitschlichtung (Mediation) 186
16.6 Rollenspiele: Fair streiten 190
16.7 Umgang mit Wut und aggressiven Gefühlen 192
16.8 Wut-weg-Spiele 197
16.9 Über Konflikte sprechen 199
16.10 Nachdenkliches Gespräch zum »Eisbergmodell« 204
17. Mit Gefühlen achtsam umgehen (sozial emotionale Kompetenz) 207
17.1 Was ist sozial-emotionale Kompetenz? 207
17.2 Sozial-emotionale Kompetenz: »Herzstück« sozialen Lernens 209
17.3 Gefühle zur Sprache bringen 210
17.4 Rollenübernahme (Perspektivenwechsel) 216
17.5 Empathie ist eine Brücke 219
17.6 Pantomime 225
17.7 Rollenspiele 226
17.8 Theater spielen 228
18 Achtsamer Umgang mit Verschiedenartigkeit (Toleranz) 229
18.1 Toleranz: eine Aufgabe aller Lernbereiche 230
18.2 Anderssein: Elmar der Elefant 232
18.3 Das schwarze Huhn 233
18.4 Irgendwie Anders 235
18.5 Umgang mit Vorurteilen 238
18.6 Interkulturelles Lernen 239
19 Selbstbehauptung und Rollenfindung (Ich Identität) 242
19.1 Persönlichkeitsentwicklung und soziales Lernen 242
19.2 Grundbedürfnisse des Kindes 243
19.3 Ich-Identität – ein Balance-Akt 246
19.4 Selbstkonzept, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen 248
19.5 Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstbehauptung stärken 249
19.6 Ich bin etwas Besonderes, ich bin einzigartig 251
19.7 Starke Kinder 256
19.8 Der innere soziale Kompass (Wegweiser) 260
19.9 Im Schneckenhaus: Schüchternheit überwinden 262
20 Gemeinschaft, Gruppenzusammenhalt und Demokratie 265
20.1 Ein gutes Sozialklima 265
20.2 Alle in einem Boot 270
20.3 Gemeinsam stark 271
20.4 Das Wir-Gefühl fördern 271
20.5 Gemeinsame Aktivitäten 272
20.6 Demokratie leben und lernen 278
20.7 Der Klassenrat 281
20.8 Philosophieren über demokratisches Handeln 284
21. Schlusswort: Belastungen und Entlastungen 286
21.1 Belastungen durch soziale Probleme, die Kinder in die Schule mitbringen 286
21.2 Förderung sozialen Lernens – keine zusätzliche Belastung 287
21.3 Entlastung im Schulalltag durch die Förderung sozialen Lernens 288
21.4 Umgang mit dem Angebot an Möglichkeiten: ein Wort an die
Lehrerinnen 289
Literaturverzeichnis 292