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Soziale Angst verstehen und behandeln Ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Zugang Zweite, durchgesehene Auflage, 2004 / 1. Aufl. 2001
Soziale Angst verstehen und behandeln
Ein kognitiv-verhaltenstherapeutischer Zugang


Zweite, durchgesehene Auflage, 2004 / 1. Aufl. 2001

Hansruedi Ambühl, Barbara Meier, Ulrike Willutzki

Klett-Cotta
EAN: 9783608896923 (ISBN: 3-608-89692-9)
316 Seiten, kartoniert, 14 x 21cm, 2004

EUR 22,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Soziale Ängste oder Sozialphobien müssen das Leben der Betroffenen nicht vollständig beherrschen. Das Buch bietet viele Informationen über die Störung und präsentiert einen kognitiv-verhaltensthera-peutischen Behandlungsansatz, der nach individuellen angstauslösenden Reizen und der Aufrechterhaltung von Angstmechanismen fragt und ein erfolgreich erprobtes Therapiemanual enthält.

Die Reihe »Leben lernen« stellt auf wissenschaftlicher Grundlage Ansätze und Erfahrungen moderner Psychotherapien und Beratungsformen vor; sie wendet sich an die Fachleute aus den helfenden Berufen, an psychologisch Interessierte und an alle nach Lösung ihrer Probleme Suchenden.
Rezension
Viele Menschen leiden unter übertriebener Schüchternheit und Gehemmtheit, haben ein geringes Selbstwertgefühl und entsprechend mangelnde Durchsetzungsfähigkeit. Solches Bewusstsein kann sich zur Sozialangst, zur Sozialen Phobie auswachsen und die Betroffenen isolieren sich zunehmend und vermeiden Kontakt zu ihrer Umgebung. Wie entsteht diese Soziale Phobie? Und wie wird sie aufrechterhalten? Das sind die entscheidenden Fragen, auf die das Buch Antwort geben will. Neben dieser Analyse bietet das Buch einen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Zugang, um die Soziale Phobie zu erkennen und zu überwinden. Andere Behandlungsansätze werden in ihren Vor- und Nachteilen diskutiert.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Soziale Ängste und Phobien müssen das Leben eines Betroffenen nicht völlig beherrschen. Das Buch bietet viele Informationen über die Störung sowie ein ausgearbeitetes, erfolgreich erprobtes verhaltenstherapeutisches Therapiemanual.
Schüchternheit und Gehemmtheit im Umgang mit anderen, geringes Selbstwertgefühl und mangelnde Durchsetzungsfähigkeit schränken die Lebensqualität des betroffenen Menschen stark ein. Sozial ängstliche Menschen können sich meist weder im Berufsleben durchsetzen noch sich in einer Partnerschaft behaupten. Nicht selten steigert sich die Sozialangst zur sozialen Phobie – der Kontakt zu anderen Menschen wird dann möglichst vollständig vermieden. Für diese recht zahlreichen Klienten hat die Verhaltenstherapie bereits erste Behandlungsansätze vorgestellt, die in diesem Buch nach den neuesten verhaltenstherapeutischen Erkenntnissen und ergänzenden Methoden weiterentwickelt werden.

Viel Raum wird den Hintergrundinformationen gegeben: Was passiert bei Eintreten sozialer Angst? Wie wird Schüchternheit zur Krankheit? Wie entsteht eine Sozialphobie im Laufe einer Lebensgeschichte? Gibt es familiäre Häufungen und Dispositionen? Welche Rolle spielt der Erziehungsstil und der Familien-Kontext? Und schließlich: Wie wird eine soziale Phobie aufrechterhalten? Wie hält die Angst die Angst am Leben?

Durch die Analyse dieser Mechanismen, die nach den individuell angstauslösenden Reizen fragt, nach problematischen Überzeugungen, nach positiver und negativer Verstärkung, findet der Therapeut – zusammen mit dem Klienten – Ansatzpunkte der Veränderung. Eine besondere Rolle spielt hierfür der Blick auf die Ressourcen des Klienten.

Ein ausgearbeitetes Therapiemanual mit Verlaufsplan ermöglicht dem Verhaltenstherapeuten eine gezielte Vorgehensweise. Ein praxisnahes Werk, das nicht nur Therapeuten, sondern auch Betroffenen viele Informationen über die Störung liefert.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9

A) Was ist soziale Angst/soziale Phobie? 17

1. Eine Annäherung an das Thema soziale Angst 19
1.1 Was passiert bei sozialer Angst? 20
1.2 Von der Schüchternheit zur sozialen Angst 21
1.3 Soziale Unsicherheit und soziale Kompetenz 24
1.4 Merkmale der sozialen Angst 27
2. Diagnostik der sozialen Phobie 30
2.1 Zur Geschichte der Diagnostik der sozialen Phobie 31
2.2 Derzeitige Diagnosekriterien für die soziale Phobie 33
3. Verbreitung und Krankheitsverlauf der sozialen Phobie 37
3.1 Auftretenshäufigkeit und soziodemographische Merkmale 37
3.2 Störungsbeginn und Krankheitsverlauf 40
4. Sozialphobie und andere psychische Störungen 43
4.1 Sozialphobie und Vermeidend-Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung 43
4.2 Sozialphobie und Agoraphobie 44
4.3 Sozialphobie und Generalisierte Angststörung 46
4.4 Sozialphobie und Körperdysmorphe Störung 47
4.5 Sozialphobie und Depression 48
4.6 Sozialphobie und Alkoholismus 49
4.7 Sozialphobie und Schizophrenie 50

B) Wie entwickelt sich eine soziale Phobie? 52

1. Veranlagung und Disposition 54
2. Entwicklungsaspekte der Schüchternheit 57
3. Negative Erfahrungen 64
3.1 Einschneidende Angsterlebnisse, soziale Traumata 65
3.2 Verunsicherungen in der Entwicklung:
Erziehungsstil, Familienkontext und die Beziehungen zu den Peers 68
3.3 Überforderungen der sozialen Kompetenz 71

C) Wie wird eine soziale Phobie aufrechterhalten? 75

1. Vermeidung und Flucht 77
2. Annahmen über die Gefährlichkeit sozialer Situationen 81
2.1 Gewünschte und unerreichte Selbstdarstellung 84
2.2 Risiko und Verhaltensspielraum 86
2.3 Peinlichkeit und Scham 89
3. Angstbestätigende Erfahrungen in den Situationen 92
3.1 Selbstaufmerksamkeit 95
3.2 Sicherheitsverhalten 98
3.3 Zeichen der Angst und soziale Kompetenz 100
3.4 Sorgenvolle Vorbereitung und negative Bilanzierung 101
4. Erwartete und erlebte Angst 103

D) Übliche Behandlungsansätze der sozialen Phobie und ihre Vor-und Nachteile 109

1. Aufbau sozialer Kompetenz 110
1.1 Training sozialer Kompetenzen: zugrundeliegendes Erklärungsmodell 111
1.2 Das >Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK)< 118
1.3 Einschätzung von Verfahren zum Aufbau sozialer Kompetenzen zur Behandlung sozialer Phobien 126
2. Angstbewältigung 128
2.1 Entspannung und Angstbewältigung 129
2.2 Kognitive Strategien zur Angstbewältigung 132
2.3 Einschätzung der Angstbewältigung zur Behandlung sozialer Phobien 136
3. Exposition/Reizkonfrontation 137
3.1 Expositionsverfahren bei sozialen Angststörungen 138
3.2 Ein Therapiekonzept der Reizkonfrontation / In-vivo-Exposition 142
3.3 Einschätzung von Exposition/Reizkonfrontation zur Behandlung sozialer Phobien 148
4. Kognitive Umstrukturierung 150
4.1 Rational-emotive Verhaltenstherapie (REVT) 153
4.2 Einschätzung der kognitiven Umstrukturierung zur Behandlung sozialer Phobien 159
5. Medikamentöse Behandlung 161
5.1 Substanzen und ihre Wirksamkeit 162
5.2 Der Vergleich kognitiv-verhaltenstherapeutischer mit pharmakologischer Behandlung 166
5.3 Zur Indikation der Pharmakotherapie 167

E) Therapeutische Beziehung bei Patientinnen mit sozialer Angst 172

1. Therapie als gefürchtete soziale Situation 173
2. Ressourcenorientierte Beziehungsgestaltung 182
2.1 Stellenwert der Therapiebeziehung in verschiedenen Therapiephasen 191

F) Ein integratives kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsmanual der sozialen Phobie 196

1. Entwicklung einer individuumspezifischen Fallkonzeption 198
1.1 Entwicklung eines individuellen Erklärungsmodells 202
1.2 Entwicklung eines Genesemodells 209
1.3 Entwicklung des Stressmodells 212
2. Hindernisse bei der Veränderung sozialer Ängste 216
2.1 Selbstaufmerksamkeit 217
2.2 Sicherheitsverhalten 220
2.3 Orientierung am eigenen negativen Gefühl 232
2.4 Antizipatorische Verarbeitung und negative Bilanzierung 242
3. Expositionsverfahren 244
3.1 Durchführung von Verhaltensexperimenten 249
3.2 Befragungen der Umwelt 266
4. Die therapeutische Arbeit an ungünstigen Annahmen 268
4.1 Gesprächsführung 269
4.2 Das Vorgehen bei der kognitiven therapeutischen Arbeit 272
5. Rückfallprophylaxe und Therapieabschluss 289
6. Rahmenbedingungen der therapeutischen Arbeit 295
6.1 Zur Reihenfolge der einzelnen therapeutischen Schritte 295
6.2 Gruppen- oder Einzeltherapie - In welchem Setting soll eine Psychotherapie sozialer Ängste stattfinden? 296
6.3 Schlussbemerkungen 298

Literatur 299
Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 316