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Sorry, you just got Coened Das postmoderne Kino der Coen Brothers
Sorry, you just got Coened
Das postmoderne Kino der Coen Brothers




Dominik Schmitt, Stephanie Blum (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826053948 (ISBN: 3-8260-5394-X)
238 Seiten, paperback, 16 x 24cm, 2015

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit mehr als 20 Jahren gehören die Brüder Joel und Ethan Coen zu den wichtigsten Vertretern des US-amerikanischen Kinos. Ihre Filme erzählen von unscheinbaren Jedermännern und skurrilen Sonderlingen, die in der Regel unversehens in Situationen geworfen werden, denen sie vollkommen hilflos und verwirrt gegenüberstehen. Die Filme bewegen sich frei in und zwischen den Genres. Hier wird etwa die selbstreflexive Hollywood-Parodie unvermittelt zum Horrorfilm (Barton Fink), der Film Noir zur Kifferkomödie (The Big Lebowski) oder Homers Odyssee zum Road Movie in den Südstaaten der USA (0 Brother where art thou). Dabei wird in der Regel ein ebenso lustvolles wie hintersinniges Spiel mit gut erkennbaren und versteckten Vorlagen für den Inhalt, den Stil, die Erzähltechnik oder die Figurengestaltung betrieben. Die vorliegende Publikation soll aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven eine Annäherung an alle bislang erschienenen Filme der Coen Brothers bieten und fragen, inwiefern diese sich der postmodernen Kunst zuordnen lassen.
Rezension
Dieser Sammelband geht zurück auf die interdissziplinäre Ringvorlesung an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken im Sommersemester 2012 "Das postmoderne Kino der Coen-Brothers". Die Oscar-prämierten US-amerikanischen Filmregisseure, -produzenten und Drehbuchautoren Joel David (*1954 in Minneapolis, Minnesota, USA) und Ethan Jesse Coen (*1957 ebd.) sind vielen am ehesten durch ihren 2007 erschienenen Film "No Country for Old Men" (vier Oscars, u.a.: Bester Film, Beste Regie) (vgl. hier S. 161ff) bekannt. Sie verfilmen schräge Geschichten abseits des Hollywood-Mainstreams. Versammelt sind Beiträge auf die Filme unter dem Gesichtspunkt der Postmodernität in literaturwissenschaftlicher, komparatistischer, filmwissenschaftlicher, kunstgeschichtlicher oder kulturwissenschaftlicher Perspektive.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
J. Nesselhauf: »The same old song« - Blood Simple (1984) zwischen Spielfi lm und Filmspiel – J. Schmitz: Raising Arizona (1987) - Geburt und Adoleszenz der schwarzen Komödie im postmodernen Kino der Coen Brothers – R. Fedick: »Up is down. Black is white.« - Die postmoderne Dekonstruktion von Gangstermythen in Miller‘s Crossing (1990) – M. Vetter: Anmerkungen zum Barton- Fink-Gefühl (1991) – N. D. Peiler: Die postmoderne Stilquadratur des Kreises - The Hudsucker Proxy (1994) – M. Bonner: Fargo (1996) - Das Lügenkorsett als ›mise en abyme‹ – T. Müller: The Dark Side of the Dude - Cutter’s Way als Vorlage für The Big Lebowski (1998) – H. Bieg: O Brother, Where Art Thou? (2000) - Eine »vielstrophige Hymne auf das Pandämonium des Südens« – P. Jantschewski: »You might say I had it made« - Zu Joel und Ethan Coens The Man Who Wasn‘t There (2001) – C. Schmitt: Intolerable Cruelty (2003) - Eine postmoderne Screwball Komödie? – S. Landau: „Let Us Go Back To God“ - Das Coen‘sche Remake The Ladykillers (2004) zwischen religiöser Metaphorik und poetischer Gerechtigkeit – D. Schmitt: »Call it, friendo!« - Der Münzwurf als Metapher der postmodernen Conditio humana in No country for old man (2007) und The Dark Knight (2008) – M. Schleich: »You might be worried about the security of your s**t« - Die Paranoia der Post-9/11 Ära und die zeitgenössische Kontrollgesellschaft in Burn After Reading (2008) – S. Blum: »Accept the mystery« - Sinnevokation und Sinnverweigerung in A Serious Man (2009) – A. Maldener: Von Racheengeln, Cowboy-Karikaturen und Rodeo-Clowns. Zum postmodernen Verständnis von Gender-Konstruktionen im Film True Grit (2010) – D. Schmitt: Portrait des Künstlers als Anti-Dylan - Dekonstruktion eines Pop-Mythos in Inside Llewyn Davis (2013)
Die Herausgeber: Dominik Schmitt studierte Germanistik, Komparatistik und Geschichte an der Universität des Saarlandes und promovierte mit einer Arbeit zur Weihnachtssatire in der dortigen Komparatistik. Er arbeitet an der UdS als Koordinator des interdisziplinären Optionalbereichs der Philosophischen Fakultäten. Stephanie Blum studierte Germanistik, Komparatistik und Spanische Philologie an der Universität des Saarlandes. Sie promoviert und arbeitet dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin im germanistischen Institut.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Das postmoderne Kino der Coen Brothers 7

Jonas Nesselhauf
„The Same Old Song". Blood Simple zwischen Spielfilm und postmodernem Filmspiel 13

Dominik Schmitt
Of Woodpeckers and Men — Raising Arizona zwischen Zeichentrick- und Literaturadaption 23

Robert Fedick und Stephanie Blum
„Do you always know why you do things?" — Hard-boiledKontemplationen in Miller's Crossing 37

Marc Vetter
Anmerkungen zum Barton-Fink-Gefühl 47

Nils Daniel Peiler
Die postmoderne Stilquadratur des Kreises: The Hudsucker Proxy 59

Marc Bonner
Fargo — Das Lügenkorsett als ,mise en abyme` 81

Thomas Müller
The Dark Side of the Dude — Cutter's Way als Vorlage für The Big Lebowski 95

Helmut Bieg
0 Brother, Where Art Thou? Eine „vielstrophige Hymne auf das Pandämonium des Südens" 105

Patricia Jantschewski
„You might say I had it made" — Zu Joel und Ethan Coens The Man Who Wasn't There 117

Claudia Schmitt
Intolerable Cruelty — Eine postmoderne Screwball Komödie? 129

Solange Landau
„Let Us Go Back to God" — Das Coen'sche Remake
The Ladykillers zwischen religiöser Metaphorik und poetischer Gerechtigkeit 147

Dominik Schmitt
„Compared to what?" — No Country for Old Men als Rekonstruktion und Dekonstruktion von Raising Arizona 161

Markus Schleich
„You Might Be Worried About the Security of Your Shit" — Die Paranoia der Post-9/11-Ara und die zeitgenössische Kontrollgesellschaft in Burn After Reading. 175

Stephanie Blum
„Accept the mystery" — Sinnevokation und Sinnverweigerung in A Serious Man 187

Aline Maldener
Von Racheengeln, Cowboy-Karikaturen und Rodeo-Clowns. Zum postmodernen Verständnis von Gender-Konstruktionen im Film True Grit 201

Dominik Schmitt
„The Man who wasn't Bob Dylan" — Spiegelungs- und Abgrenzungstechniken in Inside Llewyn Davis 217

Beiträgerinnen und Beiträger 229
Register 235
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